Kind alter Eltern, bin traurig

Meine Mutter war bei meiner Geburt 39, mein Vater 41, ich bin jetzt 42 und mein Vater ist seit 10 Jahren tot, meine Mutter ist 81 und dement seit 5 Jahren.
Sie lebt in einem Pflegeheim.
Meine Kinder sind 11 und 15, können sich an den Opa nicht erinnern und meine Mutter war auch schon gesundheitlich angeschlagen als die Jüngste geboren wurde.
Mich macht das traurig ,dass meine Kinder keine schöne Großeltern Beziehung hatten, ich habe so schöne Erinnerungen an meine Großeltern, es hat meine Kindheit bereichert , regelmäßig dort gewesen zu sein, zu übernachten, mit den Großeltern in Urlaub zu fahren, mit der Oma zu kochen und mit Opa in der Werkstatt Zeit zu verbringen.
Hab so viel gelernt und die Zuwendung hat mich auch innerlich gestärkt, einfach zu wissen dass sie da sind, mich lieben wie meine Eltern und ich immer zu ihnen kommen konnte.
Jetzt zu Weihnachten bin ich immer besonders traurig , da wir nie mit den Großeltern feiern konnten, meine Kinder nie erfahren haben wie schön Weihnachten mit Großeltern sein kann, so wie ich es kannte.
Es gibt natürlich nie die Garantie, dass das funktioniert, aber hier gab es aufgrund des Alters meiner Eltern nie die Chance.
Gefühlsmäßig habe ich viel zu früh im Leben auf meine Eltern verzichten müssen.
Ich merke auch, dass ich oft wütend bin und neidisch auf Freundinnen, deren Eltern 10 oder 20 Jahre jünger sind und entsprechend für ihre Kinder und Enkel da sein können.
Gibt es hier jemanden, der das verstehen kann?

Bearbeitet von Inaktiv
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Deine Eltern haben dich spät bekommen. Das heißt aber auch, dass deine Großeltern auch nicht mehr die jüngsten waren.
Wie alt waren deine Großeltern als du 10 warst? Wenn sie mit 21 ein Kind bekommen haben und dieses Kind mit 39 Jahren erst den Nachwuchs bekommen haben. Dann waren sie auch schon 70 als du 10 warst. Auch nicht mehr so jung. Hätte auch anders laufen können bei dir als Kind.
Deine Mama war 39 und du warst 27 beim ersten Kind. Also war deine mutter 76 als dein erstes Kind 10 war.

Kein großer Unterschied. Man kann sich gewisse Dinge im Leben einfach nicht aussuchen. Gesundheit. Wann lernt man den Mann kennen. Wann klappt es mit Kindern.
Ich habe meinen Mann mit 29 Jahren kennengelernt und hatte mit 31 meine erste Fehlgeburt und mit 35 Jahren mein erstes Kind. Hätte mir alles sehr viel früher gewünscht.

Aber es ist nun mal so gekommen. Und das hatte ich nicht in der Hand.

Aber dafür konzentriere ich mich darauf was ich habe. Eine wundervolle Familie mit zwei Töchtern. Ich kann mich glücklich schätzen!


Und das solltest du auch lernen! Konzentriere dich auf die tollen Dinge, die du hast!! Nicht auf das was du nicht hast. Jeder hat viele Dinge, die er nicht hat. Der Umgang ist entscheidend. Lasse los!!!

Übrigens bin ich 40 Jahre alt und mein Papa ist seit 34 Jahren tot! Er hat mich mit 29 Jahren bekommen und ist mit 35 Jahren gestorben. Der Papa von meinem Mann interessiert sich nicht für meinen Mann. Seine Eltern sind geschieden. Und er hat einen neue Frau und die neue Familie ist interessant. Von der alten Familie will er nichts wissen.

Aber unser Leben und das Leben unserer Kinder ist trotzdem wunderschön.

Und noch ein Tipp! Gibt es da nicht so Portale im Internet? Genau für dieses Thema. Kinderlose älter Menschen wollen Patenoma/Patenopa sein?

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Naja, an der Situation kannst du halt leider nichts ändern,nur versuchen das Beste daraus zu machen. Klingt platt,ist aber so...
Ich bin 36, mein Vater ist vor 20 Jahren verstorben und mit meiner Mutter hab ich kaum Kontakt und ein eher schlechtes Verhältnis...da würde auch nix ändern wenn sie jünger wäre. Ich glaube du weißt worauf ich hinaus will. Haben denn deine Kinder ein gutes Verhältnis zu den Großeltern väterlicherseits?

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Danke, nein, die Eltern meines Ex Mannes sind ausgewandert als er 20 war, mittlerweile auch beide tot.

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Ist vielleicht nicht dasselbe: aber es gibt sicher auch sowas wie mögliche Bonusgroßeltern (ältere Menschen im Umfeld, die gerne Familie und Enkelkinder hätten und sich über diese Verbindung freuen würden)? Eventuell gibt es von den Eltern ja auch Geschwister, Tanten / Onkeln, wo sich der Kontakt nur verloren hat?

Ansonsten: es gibt ja auch Angebote in dieser Richtung. Ich habe gerade mal Leihoma und Deutschland gegoogelt. Und schon einen Artikel gefunden, der auf verschiedene Plattformen verweist. Proaktiv im möglichen Bereich etwas ändern ist besser, als ungelösten Ärger an einer Situation, die man nicht verändern kann, mit sich rumzutragen.

Bearbeitet von anderer Gedanke
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Ich hatte nur eine Oma, alle anderen waren tot.
Meine Kinder haben eine Oma, die sich aber nicht großartig interessiert. Alle anderen sind tot.

Aber wir haben eine ganz tolle Nachbarin, die ungewollt kinderlos blieb und sich im Kleinkindalter wirklich rührend mit unseren Kindern beschäftigt hat. Man muss nicht verwandt sein um eine wichtige Bezugsperson zu sein. Meine Kinder haben sie irgendwann von ganz alleine Oma genannt. Ihr ging das Herz auf und für mich war es einfach nur schön.
Seit dem ist sie unsere Oma und gehört zu uns.

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Das ist wunderschön! So hätte ich mir das auch gedacht.

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Ich selbst habe meine großeltern noch und sie genießen auch die zeit mit den urenkeln mein vater bekam mich jung leider auch schon verstorben wegen dramatischen umständen.
Aber die großeltern erfreuen sich an ihrer enkelin und den urenkeln.
Ich finde es auch schade das mein vater uns so bald verlassen musste auch er liebte die kinder abgöttisch!
Ich selbst wurde auch jung mama einfach auch aus diesem grund weil ich möchte das meine kinder auch was von oma und opa haben.
Oma und opa väterlicher seite sind noch so jung das sie noch arbeiten müssen meine mutter selbst ist in pension sehen sie mindestens 1x wöchentlich.

Ich kann dich da voll verstehen! Das traurige ist, man kann leider an der situation nichts ändern.
Mach das beste daraus und kopf hoch du wirst vielleicht mal die oma sein, die du für deine kinder wolltest 💪🏼🥰

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Ich kann es verstehen. Meine Mutter hat kein wirkliches Interesse an ihren Enkeln. Sie gibt zwar immer Weihnachtsgeschenke und Geburtstagsgeschenke bei mir ab und ruft mal alle 2 Wochen an, ob es uns gut geht, aber ansonsten passiert da nicht viel. Keine gemeinsamen Feiern, keine gemeinsamen Ausflüge, teils sieht sie die Kinder über Monate nicht.
Mein Vater ist leider krank und redet oft wirres Zeug. Was die Kinder sehr verunsichert. Deshalb halte ich den Kontakt möglich gering. Leide ist mein Vater schon sehr früh mit Mitte 40 erkrankt. Weshalb auch meine Erinnerungen, an meinem Vater so wie er wirklich ist, verblasst sind.
Also wachsen meine Kinder größtenteils ohne Oma und Opa auf.

Ich denke, dass es grade unsere Generation sehr trifft, da wir viel Zeit mit Oma und Opa verbracht haben. Früher waren die Großeltern oft schon in Rente bzw. Oma war sowieso oft Hausfrau. Die Familien waren einfach viel enger zusammen und oft gab es sogar Mehrgenerationenhäuser. Heute arbeiten die Großeltern oft noch oder leben ihr eigenes Leben. Oft lebt man nichtmal mit den Großeltern in einer Stadt.

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Ich finde etwas schwierig, dass du das nur am Alter fest machst. Dein Vater ist ja offenbar mit Anfang 70 schon gestorben, das ist eher früh. Und deine Mutter war noch Mitte 60, als sie Oma wurde, in dem Alter sind viele Menschen noch sehr gut in der Lage, viel mit ihren Enkel zu erleben.
Also das Gefühl, dass du es schade findest, dass deine Kinder so wenig von ihren Großeltern haben, ist natürlich berechtigt, aber das ist gesundheitlich einfach sehr unglücklich gelaufen und liegt meiner Meinung nach nicht in erster Linie am Alter deiner Eltern.

Mein Vater ist mit 37 Papa geworden, Opa mit knapp 66. Er ist ein sehr liebevoller Opa, tobt und spielt mit meiner Tochter. Meine Großeltern sind aktuell 78 und 75. Sie haben 5 Urenkel und spielen mit allen, lesen vor, puzzlen auf dem Boden, spielen Ball, toben im Garten.

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Hi,

versuche es mal von der anderen Seite zu sehen. Du projezierst deine schönen Erlebnisse auf deine Kinder, nur weißt du 1. nicht, hätte das überhaupt funktioniert mit dem guten Verhältnis? und 2. DU vermisst etwas für deine Kinder, deine Kinder vermissen gar nichts, denn sie kennen es ja nicht anders.

Ich bin mir ziemlich sicher, deine Kinder finden Weihnachten schön, so wie es ist.

Meine Kinder sind ziemlich glücklich. Ich hatte eine etwas größere Familie. Hatten 2 Omas, 1 Opa, 1 Ur-Opa, 1 Tante, 2 Onkels.

Meine Kinder haben 1 Oma, 2 Opas, 1 Onkel und seine Lebensgefährtin. Das wars. Ich hab noch einen Bruder, aber der interessiert sich für nix, daher zählt der nicht. Wir sind eine ganz kleine Runde, nichts mit rumfahren und alle besuchen, meine Eltern werden von uns abgeholt, weil mein Vater nicht mehr fahren kann (Schlaganfall), wir feiern alle bei uns zu Hause.

Die Kinder finden es trotzdem toll und vermissen ja auch nichts (außer natürlich meine Schwiegermutter, die vor 2 Jahren verstorben ist). Sie kennen Weihnachten nicht anders und wir machen es uns trotzdem gemütlich, es gibt viel gutes Essen, Kuchen und natürlich Geschenke.


Also ja ich verstehe dich völlig, man möchte das, was man selbst an schönem erlebt hat natürlich für immer behalten. Aber das geht leider nicht. Mein Großer durfte immerhin noch mit Oma und Opa in den Urlaub fahren, für unsere Kleine ist das nicht mehr möglich, weil der Opa sich das alleine nicht zutraut. Also nehmen wir den Opa jetzt mit in den Urlaub, aber natürlich fehlt unserer Kleinen diese Erfahrung und das finde ich sehr schade für sie. Ich erinnere mich bis heute an den Urlaub mit Oma und Opa. :)

Aber unsere Kinder werden trotzdem tolle Erfahrungen machen, nur anders als wir eben.

Und ja, Neid kommt dann manchmal schon auf, wenn man von anderen hört, wo die Cousinen kommen und 20 Familienmitgliedern und man schon überlegen muss, wie man alle unter und satt bekommt und ich hätte das gerne, aber es ist eben einfach keine Familie da.

Am Ende hilft einfach, das Schöne im eigenen Leben zu sehen, eben auch die Tatsache, dass ich problemlos alle an einen Tisch bekomme und sich die zu kochenden Mengen in einer handelsüblichen Küche gut händeln lassen. Ich mag das tolle Verhältnis zu meinem Schwiegervater, der immer für unsere Kinder da ist, die Liebe die die Kinder ihm entgegenbringen.

Versuche die positiven Dinge zu sehen. Wir sind hier alle gesund und munter, auch mein Vater hat viel Glück gehabt mit seinem Schlaganfall. Das ist doch das Wichtigste.

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Man ist doch aber nicht auch noch für die Enkel "verantwortlich". Weder bei der eigenen Kinder- und Lebensplanung, noch dann im Leben besteht eine Verpflichtung.

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Ja, ich kann dich total verstehen!

Meine Eltern waren beide Anfang 40, als ich geboren wurde.
Ich kannte zwei von vier Großeltern gar nicht, eine Oma war seit ich mich erinnern kann pflegebedürftig - hatte nur einen Opa, den ich richtig kennenlernen konnte - aber nur, da er gut über 90 geworden ist.

Ich hatte noch "Glück" und meine Mutter ist erst pflegebedürftig geworden, als meine Kinder 8 und 10 waren - sie hatten also zumindest in ihrer früheren Kindheit noch eine liebevolle Oma - auch wenn sie keine Ausflüge, oder so mit ihnen machen konnte - aber immerhin hat sie mit ihnen zu Hause gespielt.

Seit bald 2 Jahren ist meine Mutter nun im Pflegeheim - wir besuchen sie regelmäßig, aber es ist natürlich nicht dasselbe, wie eine fitte Oma Mitte / Ende sechzig zu haben.

Ich kann dich also total verstehen - ich bin auch neidisch auf die Leute, die ihre Kinder mal für ein WE bei Oma / Opa lassen, deren Kinder mit der Oma in den Zoo, oder ins Schwimmbad gehen.

Ich habe daher auch bewusst deutlich früher Kinder bekommen, damit es meinen Kindern mal nicht so geht.

Ich finde es auch furchtbar belastend in der Mitte des Lebens zeitgleich die Last eines pflegebedürftigen Angehörigen und noch junge Kinder zu haben. Man hat ja dann auch keine Unterstützung.

Leider bedenken das sehr viele nicht, die sich für eine späte Elternschaft entscheiden.
Ich weiß, dass ich für diesen Satz gleich viel Gegenwind bekommen werde. Aber ICH bin der Meinung, dass es eben nicht egal ist, wie alt man ist, wenn man Kinder bekommt.
Es gibt nunmal eine bestimmte Lebenserwartung und nicht jeder wird über 90 und ist bis zum Schluss topfit.

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Und nicht jeder kann sich frei entscheiden, wann er wie Familie gründet, wenn man nicht gerade Single Parent sein will und/oder die junge Familie ggf. nicht selber ernähren kann, weil noch kein beruflicher Abschluss da ist etc. pp.

Und niemand zwingt einen neben kleinen Kindern tatsächliche Pflege für Angehörige zu übernehmen…

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Naja - doch. Wenn es nicht gerade eine Verhütungspanne ist, dann entscheidet man sich aktiv für ein Kind - oder eben nicht.

Mir ist schon klar, dass oft das Leben nicht nach Plan läuft und man eben vielleicht nicht früh genug den passenden Partner findet etc. - aber es ist dennoch eine aktive Entscheidung, wenn man beschließt mit 40+ noch ein Kind zu bekommen.


Und was die Pflege von angehörigen angeht: die Pflege selbst zwingt einem keiner auf. Aber kümmern um Organisatorisches, Fragen des medizinischen Personals, Regelung des Nachlasses, Haus ausräumen - das muss auch jemand machen. Und da hat man dann als Kind auch nicht immer die Wahl.

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