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Meine Eltern, auch Ü70, nörgeln nicht, aber sie sind furchtbar hektisch. Nichts kann ihnen schnell genug gehen. Das ging bei ihnen früher auch schon in die Richtung, aber ich habe den Eindruck, es nimmt zu.

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Mein Vater ist 75, er hat sich eigentlich nicht so sehr verändert. Manche seiner Verhaltensweisen haben sich vielleicht etwas verstärkt. Aber naja, darüber kann ich meist ganz gut hinweg sehen. Vielleicht weil ich dann ganz gut drin bin, auf Durchzug zu schalten 🙈😂😂

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Jüngere Menschen sind anpassungsfähiger als ältere. Du findest die Bahn vielleicht auch nervig, kannst dich aber schneller damit abfinden und einem anderen Thema zuwenden. Wenn man sich nicht bereits als jüngerer Mensch lernt zu reflektieren, dann passiert sowas. Es wird mehr und mehr zur bewussten Aufgabe, flexibel und aufgeschlossen zu sein. Das läuft schon in meinem Alter los (51) und ich beobachte, dass die ersten Meckerer (die vor 10 Jahren positiver waren) ringsum entstehen.

Da du anpassungsfähiger bist: Nicht gegenhalten ("so viel Verspätung war es doch gar nicht"), sondern positiv zu neuen Themen hinlenken ("Ja wirklich, das ist ärgerlich. Aber jetzt bist du hier und ich freue mich schon sehr darauf dass wir..."). Abwiegeln und klein reden erzeugt Rechfertigungsdruck und schon hörst du die Story doppelt so lange.

Am Ende ist es wie mit Kindern. Falls du welche hast, passt der liebevolle Umgang mit ihnen auch für Ältere. Kleine Kinder sind auch oft schnell missgelaunt (hingefallen, etwas klappt nicht, kein neues Brötchen...). Was da hilft, ist die Gefühlsregulation zu betreuen. Erstmal annehmen/bestätigen ("das ärgert dich") hin zur Lenkung auf das weitere Tagesgeschehen. Jaaaa, das klingt ein bisschen, als würde man die Älteren nicht mehr auf Augenhöhe wahrnehmen. Aber ganz ehrlich, beim Thema Gefühlsregulation sind sie es ja auch häufig nicht mehr. Das bedeutet nicht, dass man sie nicht mehr respektiert. Es ist einfach ein anderer Umgang notwendig. Man kann sich natürlich auch mit runter ziehen lassen oder gegen halten - beides wird jedoch nicht angenehm.

Einfach mal ausprobieren, es fühlt sich sehr gut an, wenn es klappt. Ich hätte auch den Vergleich mit Kindern lassen können (es fühlt sich bestimmt wer getriggert), aber genau das hilft, sich die Position bewusst zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Es ist schwer, wenn diese Position wechselt, wenn man sein ganzes Leben die Verantwortung bei seinen Eltern gesehen hat. Irgendwann ist man plötzlich die Person, die die Fäden in der Hand hat. Schön, wenn man erst "dran" ist, wenn die Eltern über 70 sind. Und natürlich gibt es auch jede Menge Ältere, die eher weise werden und einem Ruhe und Herzlichkeit schenken.

Bearbeitet von tabea33
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Bitte eines nicht vergessen bei aller "Gefühlsregulation" oder wie ein Kind behandeln usw.
Wenn man ein längeres Leben hinter sich hat, wie bei mir mit massiven Verletzungen aller Art, durch die Kindheit, durch Männer, Enttäuschungen; ich habe lebenslang Vollzeit gearbeitet, 25 Jahre davon doppelt, weil mein zweiter Mann ein Saisongewerbe hatte, dazu zwei Kinder aufgezogen mit vielen Problemen - dann wird man auch irgendwann mal verdammt dünnhäutig!! Ja, ich bin heute wesentlich emotionaler, heule schneller und erlaube mir ENDLICH, sogar mit psychologischer Hilfe, gesunden Egoismus zu lernen...ganz habe ich es noch nicht geschafft dank meiner Altlasten. Ich habe unsagbar viel geschafft in 18 Monaten, bin u.a. dem Tod von der Schippe gesprungen, darf einen traumhaft motivierenden, fürsorglichen (auch noch jüngeren 😉) Mann lieben und habe Erlebnisse, auch mit meinen teils wesentlich jüngeren Freunden, die ich mir jahrzehntelang davor nie erträumt hätte. Das war verdammt harte Arbeit an mir - und dann käme meine Tochter daher mit "Gefühlsregulation" und Nachsicht oder sonstigen Reaktionen, die mich an meinem Verstand zweifeln lassen????
Ehrlich? Da bin ich ja direkt froh, dass sie "nur" unsagbar neidisch ist auf die neue "alte"Mutter und sich in ihrer Wichtigkeit bei ihr entthront sieht, nachdem ich 47 Jahre ununterbrochen für sie da war..... wäre sie milde nachsichtig, ich würde sie anspringen 😎 Die Kondition dazu hab ich wieder.....
Lasst meine Generation einfach leben, wie der Einzelne es will, notfalls Ohren auf Durchzug - und gut. Ihr kommt alle nach.....hoffentlich....die Alternative wäre ja auch blöd.❤
LG Moni

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Interessant, ich werde mit dem Alter eher stabiler und dickhäutiger, weil ich einfach vieles klarer sehe als vorher, bzw die Schicksalsschläge einen doch stärker machen. Zumindest gegenüber Lappalien. Wenn man den Weihnachtstag zum Teil am Friedhof verbringt, kann man doch über eine verspätete UBahn oder sonst was nur noch müde lächeln....

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Hi,
nein. Auch meine Schwiegereltern nicht.
Aber die Deutsche Bahn ist tatsächlich Mist, ich weiß nicht, wann das letzte Mal eine Reise bei mir richtig reibungslos geklappt hat. Und wenn man mit 50 Schülern unterwegs ist, ist das noch mistiger.😉

vlg tina

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Ich glaube mittlerweile, dass bei der Generation unserer Eltern nun viele Verfehlungen aus ihrer eigenen Kindheit hochkommen.

Wer heute Ü70 ist, kam in den frühen 50ern zur Welt. Das Wirtschaftswunder war noch in der Entwicklung, die Väter mussten oft hart und lange schuften, die Mütter saßen mit 4 und mehr Kindern Zuhause und hatten nicht die Möglichkeit, jedem Kind gerecht zu werden, und in der Schule wurden die Jungs vom Pfarrer verprügelt, wenn sie im Kirchengarten Obst stibitzten, was Zuhause keinen juckte ... Hauptsache, alle waren satt, sauber und halbwegs wohlgeraten. Oft waren die Großeltern auch noch zu versorgen. Bedürfnisorientierung, Selbstverwirklichung, Gefühlsregulierung, das kannte keiner und vermittelte auch keiner.

Ich merke das bei meinen Eltern sehr gut, sie verhalten sich teilweise wie meine 3jährigen Zwillinge - bockig, engstirnig, Ich-bezogen, schnell beleidigt. Es ist ein leidiges Thema, aber ich nehme es so hin und versuche, extreme Kollisionen zu vermeiden.

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Meine Schwiegereltern schon ab Ü 65...

Wir nehmen uns regelmäßig vor, Videos von uns aufzunehmen, die unsere Kinder uns dann vorspielen und auf denen wir uns daran erinnern, dass wir so nicht werden wollen.

Vorgestern war es doof , dass der 10jährige Enkel keinen Zucker und kein Fleisch isst. Und haben versucht, es ihm heimlich ins Essen zu rühren...

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"Nörgeln eure Eltern im Alter auch so viel? "

Nö, mein Vater war schon immer ein Arschloch und meine Mutter ist mit 70 nach wie vor zumindest erträglich.

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Vorschlag: wie wäre es mit einem Ausflug, sodass ihr etwas zu erleben habt und nicht permanent 24/7 zu Hause aufeinander sitzt?

Wir feiern dieses Jahr bei uns, aber wenn wir sonst immer bei meinen Eltern waren, haben wir jeden Tag etwas unternommen. Mal nur zum Spielplatz, mal etwas größeres. So hat man nicht so viel Zeit, dass man sich permanent auf den Keks geht.

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Den Tipp habe ich mir zu Herzen genommen, haben jetzt 2 Tage Ausflüge gemacht.

Ab und zu wurde zwar gemeckert aber ganz so schlimm war es dann nicht. Konnten dann auch mal locker reden was genau uns stört.

Sie haben dann verstanden, wenn ich mal 40 min in die Wanne will oder meine Gesichtsmaske drauf habe, einfach Pause und Me Time brauche. Das haben sie verstanden dann, dass es nichts mit ihnen zu tun hat. Danke für den tollen Tipp.

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Das klingt doch super. Freut mich, wenn ich helfen konnte 🙂

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Für mich hört sich das entweder nach einer Depression an oder deine Mutter ist einfach sehr verbittert (was nicht wenigen Menschen hier in unserem „schönen“ Deutschland passiert)

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Natürlich ist es nicht immer einfach, wenn die Menschen älter werden und auch wir werden älter .Doch die Aussage die jemand anderes traf finde ich zu pauschal, denn auch wenn jemand älter ist heißt es nicht das man alles hinnehmen muss. Nur ist die Frage ob sich eben noch was ändert oder der andere Mensch etwas ändern kann.
Letztendlich würde ich aber, wenn ihr so gar nicht mehr richtig miteinander könnt mir eben etwas überlegen oder schauen wie ich über die Zeit über einiges besser hinwegsehen kann.
Sonst versuche ihr Grenzen zu setzen, denn meine Tante ist ähnlich die schimpft inzwischen auch über alles, aber vermutlich spielt zumindest hier auch beginnende Demenz eine Rolle. Nur kriegt sie ab und zu auch mal Kontra von mir. Denn alles muss ich mir nicht anhören. Aber praktischerweise telefonieren wir in erster Linie da kann ich mich leichter abgrenzen, denn dort übernachten geht aus anderen Gründen nicht (Platz hätte sie für mich), aber ich würde das unter diesen Umständen auch gar nicht aushalten und den Streß tu ich mir nicht an. Heißt aber nicht (für alle anderen Leser hier) das ich kein Verständnis habe für sie.
Such einen Mittelweg und schaue vielleicht wie du kürzere Besuche mit Abstand hinbekommst.

Ela