Hallo... Ich weiß nicht wie viel Sinn es macht in einem anonymen Forum sowas anzusprechen aber irgendwie muss ich mal alles niederschreiben um meine Gedanken zu ordnen und vielleicht hat ja doch jemand einen Rat.
Mein Mann, unsere Tochter (1,5) und ich wohnen in einer Großstadt. Nähere Familie meinerseits wohnt ca 2h entfernt. Zu seiner Familie, welche in der Nähe wohnt, gibt es seit gut einem Jahr keinen Kontakt mehr (wird sich auch so schnell wahrscheinlich nicht ändern).
Wir wollen schon seit längerem umziehen, da wir definitiv mehr Platz brauchen. Vor allem auf längere Sicht, da wir uns z.B. auch beide ein zweites Kind vorstellen könnten in den nächsten 1-3 Jahren. Nun ist es so, dass ich mir mehr Kontakt zur Familie wünschte. Natürlich würde es mich daher freuen, wenn wir näher bzw. in den Umkreis (~30 min Fahrt) zu meiner Seite der Familie ziehen würden. Mein Mann versteht sich super mit ihnen und es ist immer schön wenn wir da sind. Meine Tochter kann immer mehr mit ihren Cousinen und Cousins spielen (vom Alter alles zwischen Baby und Grundschule dabei). Ich würde mir für unsere Tochter wünschen, dass sie viel Kontakt zu ihnen hat. Wir sehen uns eher unregelmäßig. Manchmal 2 mal im Monat und manchmal aber auch 2-3 Monate gar nicht. Ich finde es traurig, wenn meine Geschwister sich treffen und wir als einzige nicht dabei sind (z.B. unter der Woche oder mal spontan für 1-2 Stunden am Wochenende)
Mein Mann zweifelt es an, dass wir uns so viel mehr sehen würden wenn wir in der Nähe wohnen würden. Aber dann könnte ich z.b. auch mal alleine mit unserer Tochter meine Eltern oder Geschwister besuchen, wenn mir einfach gerade danach ist. 2 h hin und wieder zurück macht man mit Kind nicht mal einfach so nach der Arbeit....
Der zweite Punkt ist, dass mein Mann ein absolutes Stadtkind ist und meine Familie eher ländlich lebt. Eine 50.000 Einwohner Stadt ist ihm zu klein. Dass er nicht auf einem 1000 Einwohner Dorf leben möchte, kann ich verstehen, aber 50.000 empfinde ich jetzt nicht als kleines Dörfchen. Ja, es ist klein im Vergleich zu der Stadt in der wir jetzt wohnen, aber wie gesagt, ist es jetzt auch nicht so dass dort keine Menschenseele wohnt. Sein Kompromiss wäre die nächst größere Stadt (~100.000 Einwohner). Er möchte am liebsten mitten in der City wohnen. Das wäre für mich auch Anfangs OK, aber nicht auf längere Sicht. Da ich diese Stadt als alles andere als schön empfinde.
Ich finde diesen Kompromiss eigentlich fair. Wir ziehen zu meiner Familie und es ist keine allzu kleine Stadt.... Man müsste aber schauen ob es auch etwas für länger ist.
Jetzt aber der Kommentar meines Mannes dazu "ich werde mich darum nicht kümmern". Das heißt, ich soll Wohnung, Kita etc raussuchen. Würde ich auch machen, aber alles in mir sträubt sich in dieser Stadt ernsthaft nach Wohnungen zu suchen, weil ich das Gefühl habe, dass er es gar nicht wirklich will und ich eben diese Stadt nicht mag. Er sagt auch offen, dass er umziehen aber nicht wegziehen möchte. Er würde es aber für mich und für unsere Tochter, damit sie ein besseres Umfeld hat, machen.
Ich habe Angst, dass wenn wir dorthin ziehen wir beide unglücklich sind.
Ich wünsche mir einfach nur, dass meine Tochter Kontakt zur Familie hat und hier wo wir sind haben wir eben keine vor Ort.
Ich weiß glaube selbst nicht so wirklich was ich genau möchte. Einerseits habe ich hier auch Fuß gefasst und andererseits sehne ich mich nach mehr Kontakt zur Familie. Mich hemmt das total bei der Wohnungssuche, weil ich gar nicht weiß wohin es denn jetzt gehen soll.
Ich bin einfach nur hin über hergerissen und würde mir wünschen dass mein Mann und ich einen klaren Plan haben, aber jedesmal wenn wir darüber reden kommen wir nicht wirklich weiter.
Was wäre euer Lösungsvorschlag? Gibt es jemanden der ähnliches durchgemacht hat? War der Umzug in die Heimat für euch das richtige?
Weg ziehen oder bleiben?
Hallo,
die Cousins und Cousinen als regelmäßige und langfristige Spielkameraden für Eure Tochter würde ich bei Euren Überlegungen erfahrungsgemäß aussen vor lassen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Kinder unterschiedliche Kitas und Schulen besuchen und dort jeweils andere, "eigene" Freundschaften schließen. Sobald Hobbys am Nachmittag dazu kommen, wird es schon zeitlich schwierig, sich während der Woche regelmäßig, geschweige denn spontan, "auf einen Kaffee" zu treffen und die Kinder spielen auch in fünf Jahren noch toll und vorzugsweise miteinander.
Ich würde an Eurer Stelle bleiben, wo ich bin. Dein Mann fühlt sich wohl in Eurer Stadt und Du schreibst, Du hast dort auch "Fuß gefasst". Das würde ich nicht aufgeben wollen für einen halbherzigen Kompromiss. Auch, wenn Ihr nur 45 Minuten von Deiner Familie entfernt wohnen würdet, wären spontane Treffen nach der Arbeit, während der Woche, eher unwahrscheinlich, sagt zumindest meine jahrelange Erfahrung, gerade auch mit älteren Kindern.
Wenn Dir/Euch das wirklich wichtig ist, wird sich ein Weg finden, um Deine Familie öfter zu sehen. Ihr könntet z.B. regelmäßige Treffen in der Mitte vereinbaren (z.B. einmal im Monat ein Frühstück/Brunch/Kaffeetrinken in einer netten Location). Einmal macht Ihr Euch dann vielleicht noch geplant auf den Weg und im anderen Monat Jemand aus Deiner Familie sich "umgekehrt". Hin und wieder ergibt sich dazu vielleicht noch spontan die Möglichkeit, dass Du Dich/Ihr Euch mal frühzeitig während der Woche auf den Weg in die Heimat machst, das wird alles unkomplizierter (Autofahrt, Gepäck, Schlafenszeiten), wenn Eure Tochter älter wird.
Und letztlich hängt die Qualität (=Tragfähigkeit) von Beziehungen nicht davon ab, wie oft man sich sieht. Da kann mit Blick auf das "Gesamt-Paket" (in Eurem Fall einige Kompromisse bezüglich eines Umzugs) weniger durchaus mehr sein.
Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter beim "Gedanken sortieren" 🙂?
„War der Umzug in die Heimat für euch das richtige?“
Wenn dir jetzt 10 Leute antworten, dass ein Umzug in die Heimat das Beste ist, was sie machen konnten, und 12 andere antworten, dass es eine Fehlentscheidung war… was dann? Es bringt dir doch überhaupt nichts, in so einem Fall nach der Meinung bzw. Erfahrung anderer zu fragen.
Ehrlich gesagt - und das ist überhaupt nicht böse gemeint - finde ich, dass du ein bisschen viel Drama um die Sache machst. Es ist „nur“ ein Umzug. Euer Kind ist noch sehr klein und wird sich später vermutlich nicht mal daran erinnern. Selbst wenn ihr eine Immobilie kaufen würdet in der neuen Stadt - wobei das eher nach anfänglich mieten klingt - bedeutet auch das nicht, dass ihr ewig daran festgenagelt seid, sollte es euch dort nicht gefallen oder sonstige Gründe dafür sprechen, doch woanders zu wohnen. Ihr zieht näher zu deiner Familie und das ist doch das, was du willst. Den Kompromiss zwischen dir und deinem Mann finde ich mehr als fair, ich bin mir trotzdem sicher, dass ihr eine andere akzeptable Lösung finden würdet, falls einer von euch beiden doch unglücklich dort werden würde.
Es ist wie gesagt nur ein Umzug, nicht mal ewig weit weg, es geht nicht um ein anderes Land oder einen anderen Kontinent, sondern es geht mehr in Richtung deiner Familie. Das ist doch das, was für dich zählen sollte!?
Zerdenk‘ das nicht so!
Alles Gute 🍀
Lass mal Deine Tochter außen vor. In wenigen Jahren wird sie Freunde aus KiTa / Schule haben und die Cousins und Cousinen werden nur noch ein (liebe) Randnotiz sein. Und ob ein Kind besser auf dem Land oder in der Stadt aufwächst, darüber könnte man sich seitenlang streiten. Hat alles Vor- und Nachteile und ändert sich mit dem Alter.
Bleiben also Du und Dein Mann. Dein Mann würde nur Dir zuliebe die Stadt verlassen und Du willst eigentlich nur mehr spontane Besuche Deiner Geschwister, bist aber in der Grosstadt keinesfalls todunglücklich - richtig? Wie sieht es denn aus mit Jobs, Freunden? Die würdet Ihr ja im Gegenzug aufgeben / einschränken. Ist es das wert?
Grüße
BiDi
Wie weit ist denn diese Großstadt, die für deinen Mann als Kompromiss in Frage kommt, von deiner Familie entfernt? Ist das überhaupt nah genug, dass es realistisch ist, dass man sich dann wirklich viel häufiger sieht?
Und was ist mit euren Jobs? Findet ihr dort problemlos gute neue?
Es würde im 30 min Umkreis liegen, aber die andere Stadt, welche auch näher ist, wäre mir einfach lieber.
Ich würde höchstwahrscheinlich schnell einen Job in ähnlicher Position finden. Bei meinem Mann müsste man eben schauen...
Bei uns war es andersherum: Mein Mann wollte gerne aufs Land, ich wollte in der Millionenstadt bleiben. Mit Kindern war die Option "Land" letztlich besser, also haben wir das gemacht - aber völlig losgelöst von der Familie. Meine Eltern wohnen etwas über eine Stunde entfernt, meine Geschwister wild verstreut, der nächste 15 Minuten entfernt. Und obwohl das ja quasi um die Ecke ist, sehen wir uns unter der Woche kaum. Dafür sind unser aller Leben einfach zu voll. Also mal eben nach der Arbeit kurz hinfahren, kommt selten vor. Auch nicht zu meinen Eltern. Das ist alles dem Wochenende vorbehalten. Gerade mit zwei Kindern sind solche spontanen Sachen doch eher selten. Es kommt vor, ja, aber dieses "wächst quasi mit Cousins und Cousinen auf" wie früher auf dem Dorf, wo man auf der gleichen Straßen gewohnt hat, ist es keinesfalls. Und für das Kind ist es, ehrlich gesagt, ein bisschen egal, ob es mit der Cousine oder dem Nachbarskind befreundet ist. Uns ist nur wichtig, dass der Kontakt zur Familie regelmäßig ist. Mein Mann fliegt deshalb auch häufiger mit den Kindern zu seiner Familie, die im Ausland lebt, damit sie Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen kennen. Und das Verhältnis ist nicht weniger innig als zu meiner Familie, die sie verlässlich mindestens einmal pro Woche sehen.
Euren Kompromiss finde ich insofern etwas sinnlos, dass du schon jetzt "auf längere Sicht" ausschließt. Wozu dann der Aufwand? Ich suche doch keine Wohnung und "pflanze" mein Kind dort in den Kindergarten, wenn mir klar ist, dass ich das alles ohne größeren Grund in ein paar Jahren wieder aufgebe. Dann hat man sich eingelebt, hat Freunde gefunden, das Kind ist verwurzelt - käme für mich nicht in Frage. Aus eben diesem Grund haben wir keinen Kompromiss gemacht, bei dem beide so ein bisschen zufrieden sind, sondern vermeintlich eine Seite komplett bevorzugt: Wir leben jetzt den Traum meines Mannes, und aktuell ist das für uns am besten. Spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind, evaluieren wir das neu und schauen, ob mein Wunsch nach dem Großstadtleben noch so da ist. Es ist also eher so ein Ding "20 Jahre suchst du aus, 20 Jahre ich" und nicht "wir machen einen Mittelweg, wo keiner wirklich zufrieden ist". Für uns passt das so. Ich merke, wie das Leben hier Mann und Kindern guttut und damit uns als Familie. Mein Verstand weiß, dass es so aktuell am besten ist, auch wenn mein Herz an der Stadt hängt.
Deswegen würde ich an eurer Stelle nochmal genau prüfen. Bei manchen Dingen sind Kompromisse machbar, aber gar nicht so sinnvoll. Ich beispielsweise hätte auch nicht den 50.000-Menschen-Ort gewollt. Wozu? Das ist nicht das, was ich mir unter Großstadt vorstelle. Wir haben vorher in einer der größten Städte Europas gelebt - was soll ich da in Goslar oder Cuxhaven? Das ist überhaupt nicht vergleichbar und bringt mir nichts, da kann ich auch das Kuhdorf nehmen, was in der Nähe von Goslar oder Cuxhaven liegt. Und genau das haben wir jetzt gemacht und es ist in Ordnung so. Nicht mein Traum, aber aktuell die beste Lösung.
Vermutlich habe ich wirklich diese Traumvorstellung dass man sich öfters auch mal unger der Woche sieht. Am Ende wird es auch eher aufs Wochenende hinauslaufen.
Ich will aber einfach nur diese Möglichkeit haben und sie auch spontan nutzen können. Ich sehe wie mein Kind jetzt schon total freudig ist wenn wir bei Familie sind.
Vielleicht wäre einfach eine größere Wohnung hier in unserer jetzigen Stadt auch schon die Lösung. Der Platzmangel und das ewige suchen nach etwas passendem drückt die Stimmung doch sehr.
Ja, aber das Kind wird auch bei Freunden und Nachbarskindern freudig sein. Sei da ehrlich zu dir selbst: An dem Punkt geht es doch eher darum, was DU gerne hättest und nicht so unbedingt darum, was die Kinder wirklich brauchen. Die Entscheidung ist zu groß, um sie auf Grundlage von "Hätte die Möglichkeit einfach nur gerne, auch wenn ich sie realistisch kaum jemals nutzen werde" zu treffen.
Ich würde mir auch am aktuellen Wohnort eine bessere Wohnung suchen. Das hilft echt so viel. Wir haben in der Übergangsphase auch sehr beengt gewohnt, weil da einiges anders als geplant gelaufen ist - das befeuert Konflikte sehr. Unglaublich wie viel entspannter alles wurde, als wir endlich Platz hatten.
Ihr braucht eine Lösung, keine faulen Kompromisse.
Wir haben die Familie vor 1/2 Jahr verlegt. Der Grosse kam mittlerweile gut an aber fragt immer noch nach seinen alten Freunden. Das machst du nicht einfach mit dem Vorsatz dann eh wieder wegzuziehen…. einigt euch. Dann wird umgezogen.
Hallo,
manchmal stellt man sich das so schön vor, aber wenn du umgezogen bist, hat keiner spontan Zeit für dich. Ihre Leben laufen wie sie schon immer liefen und selbst wenn ihr zur Zeit noch spontan telefonieren solltet, spontane Besuche sind doch was anders. Dazu kommt es nicht, wenn ihr in der nächsten Stadt wohnt.
Zusätzlich kommt noch, dass du und dein Kind neu Anschluss finden müsstet, auch dein Mann wäre nicht wirklich glücklich und bräuchte neue Freunde, oder? Wie ist es mit der Arbeit? Bei ihm und bei dir?
Entweder ihr zieht, sagen wir mal bis Ende der Grundschulzeit der Kinder in den selben Ort wie deine Familie oder bleibt wo ihr seid. Ein Kompromiss dazwischen wird keinen von euch glücklich machen.
Ich kenne ein paar Menschen, die näher zur Familie zogen oder ganz in die Heimat und es war dann gar nicht so, wie sie sich das ausmalten. Daher würde ich einen Umzug nicht von meiner Familie abhängig machen.
Es ist mit Kindern auch in einer Großstadt sehr schön. Allein die vielfältigen Angebote, Museen/Ausstellungen für Kinder, Parkanlagen, Kino, Treffs, Gruppen, Sportangebote, Musik,... man kommt überall mit der Straßenbahn oder so hin... aus dem Dorf oder der kleinen Stadt muss alles mit dem Auto gemacht werden. Was, wenn das nächste Kind kein Autofahren mag, es ihm schlecht wird,... Wir haben so ein Kind. Zum Glück wohnten wir damals so, dass alles zu Fuß oder mit Bus super ging.
Manchmal sieht man andere Familien, wo die Großeltern mal eben einspringen können zur Betreuung oder überhaupt regelmäßig die Kinder abholen usw., aber man vergisst manchmal, wie es vielleicht dahinter aussieht. Viele Auseinandersetzungen, wie mit dem Kind umgegangen wird, Regeln einhalten,... Die Cousine kann auch nicht zur eigenen Tochter passen und sie befreundet sich gar nicht.
Mal eben ab und zu am Wochenende spielen ist anders, als wenn man ständig miteinander zu tun hat. Das kann auch am Ende gar nicht passen.
Manche schreiben hier ja auch von Problemen mit Cousine im Kindergarten u.ä. Oder die Großeltern, die mehr Zeit für sich einfordern oder mehr Zeit mit den anderen Enkeln verbringen, weil sie da ja schon länger irgendwelche Zeiten übernommen haben... Sie werden krank und können dann gar nicht mehr.
Es kann auch alles super laufen, keine Frage. Mir wären das zu viele Optionen, wie es daneben laufen könnte. Daran, wie es zur Zeit an den seltenen Wochenenden läuft, kannst du es nicht messen. Das ist Ausnahmezustand.
Wenn ich Anschluss in der Stadt hätte wo ich bin und aus beruflichen Gründen nicht umziehen müsste, würde ich da bleiben.
Will man ganz in die Natur flüchten, geht das am Wochenende oder im Urlaub.
Wir haben z.B. oft Urlaub einfach bei Oma und Opa verbracht und hier dann die Gegend bewandert...
Alles Gute.