Hallo,
Ich bitte um eure Hilfe, da ich sehr verletzt und verzweifelt bin.
Der Sachverhalt ist so:
Meine Schwester und ihr Mann und Baby (6 Monate) wohnen zur Miete in einer Wohnung in Berlin. Nun möchten sie gerne ein Haus kaufen und kriegen von unseren Eltern 250.000€.
Diese werden dann als Voraberbe gerechnet. Also nicht geschenkt, aber natürlich völlig Zinsfrei usw.
Meine Eltern haben mich dazu gefragt und meinen sie können es nur ihr geben.
Meine Eltern besitzen über 20 Wohnungen in Hamburg und Umgebung + Ferienwohnung + Eigenheim. Also es ist definitiv nicht so, als hätten sie kein Geld.
Ich meinte, dass wir auch Geld benötigen. Da wir auch zur Miete in einem Haus wohnen und ich mit unserem 3. Kind schwanger bin.
Aufgrund meines Mannes mussten wir beruflich leider umziehen. Deshalb besitzen wir auch kein Eigentum und ich musste meinen Job aufgeben, da er sehr oft weg ist unter der Woche. Und wir niemanden vor Ort haben. Die 2 anderen Kinder sind im Kindergartenalter.
Nun benötigen wir ein größeres Auto, da 3 Kindersitze nicht passen.
Ich meinte, ich bräuchte auch ein Voraberbe.
Da kam nur, dass wäre etwas total anderes und uns ginge es doch „soooo“ gut…
Das meine Schwester andauernd im Urlaub usw. ist, statt auf ihr Eigenheim zu sparen, ist ja egal.
Ich bin zutiefst enttäuscht und verletzt, wie einfach entschieden wird, wer das Geld mehr „nötig“ hat.
Wie ist eure Meinung dazu?
Ich finde es schade, dass wir dafür bestraft werden, dass mein Mann so hart arbeitet und ich extra länger in Elternzeit bin, um ihm den Rücken frei zuhalten. Während meiner Schwester dann geholfen wird, da sie es ja „nicht so gut“ haben.
Vielen Dank im voraus für den Austausch.
Liebe Grüße
Eltern leihen Schwester 250.000€
Hallo du Liebe,
einerseits kann ich dich wirklich sehr gut verstehen!
Das deine Schwester ne vietel Mille mal eben so durcgereicht bekommt - hm. Eure Eltern können sich das offenbar leisten, sind wohl gut betucht, immerhin habe sie dich informiert.
Aus meiner Sicht is es jetzt (sorry) nicht gerade die bese Reaktion deinerseits, eigene Bedürfnisse aufzurechnen. Natürlich darfst du dein Eltern auch um Unterstützung bitten, aber es ist allein deren Entscheidung, wem sie etwas zuwenden. Auf ein "Vorerbe" hast du keinen Anspruch. Deine Eltern können ihr Vermögen verjuchteln oder verschenken wie sie wollen.
Du wirst nicht bestraft. Es mag sich so anfühlen für den Moment. Statt dessen kannst du sehr stolz sein auf dich. Dein Leben! Euer Leben als Familie. Du wächst an deinen Herausforderungen. Nicht an goldenen Löffeln im Hintern.
Glaub an dich, bleib stark und verbanne jeden Neid aus deinem Herz, denn der wächst sonst bösartig.
Deine Enttäuschung, deine Traurigkeit, deine Gefühle - das darf alles sein, das darfst du auch mitteilen, dich ggf. etwas zurückziehen.
Ein wunderbares, glückliches Leben wünsche ich dir!
Vielen Dank für deine einfühlsame Antwort.
Ich gönne es meiner Schwester.
Ich hätte mir nur mehr eine selbe, faire Behandlung gewünscht.
Meinen Eltern haben ja von sich aus gefragt, was ich davon halte.
Das wir nunmal uns auch über Hilfe freuen würde, finde ich nicht verwerflich.
Dir auch alles Liebe.
Ich denke, dass es grundsätzlich keinen Anspruch darauf gibt. Scheinbar hast du deine Eltern vorher noch nie um Geld gebeten, sodass sie davon ausgingen, dass es bei euch kein Thema ist? Es hat meiner Meinung nach schon einen Faden Beigeschmack wenn du jetzt direkt auch ein Voraberbe benötigst, kann dein negatives Gefühl aber nachvollziehen. Viele Menschen kaufen sich ja ein Haus für ihre Altersvorsorge, anhand der von dir beschriebenen Menge an Immobilien die du vermutlich irgendwann erben wirst, wird die Altersvorsorge ja scheinbar keine große Rolle für dich spielen.
Danke für deine Antwort. Das stimmt, ich habe nie um Geld gebeten, da ich tatsächlich so erzogen wurde, dass man sich alles im Leben selbst erarbeitet.
Mein Vater war bei einer großen Firma vice president, so kam es überhaupt zu den Immobilien. Also er hatte jetzt nicht geerbt oder Ähnliches. Sie wissen was mein Mann verdient, er ist Beamter. Es ist also ein „lächerlicher Bruchteil“ von dem was mein Vater verdient hat. Und da wir eben auch nur ein Einkommen haben, ist es leider so, dass das Geld nicht „herumliegt“.
Ich bin einfach sehr verletzt, da ich meinte wir könnten eben auch Hilfe benötigen. Das aber einfach abgetan wird.
Wir werden (und sind bereits) leider öfters umziehen, wegen des Jobs meines Mannes, somit ist es schwierig für mich irgendwo langfristig zu arbeiten und weiter zu kommen. Deshalb bin ich definitiv auf ein Erbe „angewiesen“, wenn man so will. Ich bin einfach nur enttäuscht, da ich das Gefühl habe, sie wird nun dafür belohnt, dass sie eben ihr Geld nicht sparen und ja auch in Berlin bauen möchten. Wir wohnen bsw. sehr dörflich, da anderes für uns auch nicht finanziell machbar wäre. Und wir sonst auch „nur“ eine Wohnung zur Miete hätten.
Vielleicht gibt es ja jemanden mit ähnlichen Erfahrungen?
Wie kann man denn bitte auf ein Erbe "angewiesen" sein. Man ist doch für sich selbst verantwortlich!!! Und ich mein das echt nicht böse, aber wenn es bei mir so kanppt wäre, dass ich mir ohne Erbe nicht drei Kinder (wegen Auto etc) leisten könnte, dann hätte ich mir das gut überlegt....
Hi, also ich habe auch gut betuchte Eltern.
Keine Milliardäre, aber schon so, dass weder sie, noch wir Kinder arbeiten müssten wenn wir von dem Geld leben würden. Nun sind wir aber allesamt Arbeiter. Ich habe vor 6 Monaten mein zweites Kind bekommen und bin ebenfalls wie meine Eltern selbstständig und dieser Drang endlich wieder was zu tun ist einfach da. Also arbeite ich ab Ende des Monats wieder.
Meine Schwester und ihr Mann sind da etwas anders, mein Schwager arbeitet bei meinen Eltern im Betrieb mit, meine Schwester ist seit 9 Jahren Mutter und Hausfrau von 4 Kindern. Meine Eltern unterstützen sie bei allen finanziellen Dingen. Ich bin allerdings nicht neidisch oder bestehe auf gleich Behandlung, einfach weil ich es nicht möchte. Lieber würde ich putzen gehen als nach Geld zu fragen. Meine Eltern würden mir aber ohne zu zögern alles geben was ich verlangen würde.
Wir haben uns in den letzten 9 Jahren auch einiges aufgebaut, meine Selbstständigkeit, ich habe dann ein Haus gekauft, geheiratet, 2 Kinder bekommen und nebenher alles am laufen gehalten. War anstrengend, definitiv. Nie hätte ich Eigentum oder so von einem Mann abhängig gemacht. Mein Haus ist jetzt nächstes Jahr komplett abbezahlt und in meinen 20ern hab ich eine Eigentumswohnung abbezahlt. Sobald das Haus fertig ist, kaufe ich die nächste Immobilie.
Was ich damit sagen möchte: du hättest viele Möglichkeiten gehabt was aus deinem Leben zu machen, auch mit Kindern. Irgendwo bist du selbst schuld an deiner Situation. Und ich finde es ganz schön kindisch wie du reagierst… Es ist doch dein Leben, warum nimmst du es also nicht in die Hand und tust was für eure finanzielle Situation, anstatt von deinen Eltern zu erwarten dir Geld zu geben? Es ist immer noch ihr Geld und sie entscheiden wer es wann bekommt.
Der Unterschied ist doch abercdass deine Eltern dich auch finanziell unterstützen würden wenn du wollen würdest. Die Eltern der TE bevorzugen hier aber nur die Schwester und das ist nun mal unfair. Wahrscheinlich würde es dir auch gaaaanz anders gehen wenn deine Eltern DIR sagen würden nöö du bekommst nichts, du schaffst das schon irgendwie
Dass du ein "Voraberbe" (gibt es diesen Begriff überhaupt?) benötigst, fällt dir jetzt auf einmal ein wo du weißt, deine Schwester bekommt Geld für eine Immobilie?
Abgesehen davon verstehe ich nicht, warum ihr ein 3. Kind bekommt wenn es finanziell nicht passt.
Aber ich muss sagen, ich persönlich würde meine Söhne gleich behandeln. Jeder würde den gleichen Zuschuss für eine Immobilie erhalten.
die TE will aber kein Haus mit Wertanlage kaufen sondern ein neues Auto.
Richtig, genau da liegt wohl der Unterschied für die Eltern. Durchaus nachvollziehbar.
Also meine Meinung ist: Wenn ihr von einem Gehalt gut leben könnt, sollte ein neues Auto machbar sein. Hättest du nicht erfahren, dass deine Schwester das Geld bekommt, hättest du vermutlich deine Eltern nicht gefragt, oder? Dann ginge es auch so. Entweder mit einem günstigen Auto, Leasing, Kredit - wie auch immer.
Was ich nicht verstehe: Was haben sie dich denn überhaupt gefragt? Also die Sache scheint doch klar zu sein, wo ist denn da noch Diskussionsbedarf ihrerseits? Oder war es nur eine Information?
Ich verstehe, dass sich das ungerecht anfühlt und die sofortige innerliche Reaktion ist: "Ich will auch! Das steht mir zu!" Aber ganz rational gesehen steht einem halt gar nix zu, sofern die Eltern nicht gestorben sind. Sie müssen weder der Schwester das Haus finanzieren noch dir das Auto. Sie haben sich nun entschieden, der Schwester zu helfen. Vielleicht sind sie der Ansicht, dass ein Haus was anderes als ein großes Auto ist - sinnvoller, langfristiger, nützlicher... Wie auch immer. Ihr Ding. Aber man kann sie schlecht durch emotionale Erpressung jetzt dazu bringen, eine Immobilie zu verkaufen, nur damit sie das gleiche für euch tun.
Du wirst nicht bestraft. Von dem Gedanken musst du weg kommen. Und ob deine Schwester in den Urlaub fährt, ist auch nicht dein Ding. Tust du vermutlich auch, obwohl du deine Eltern wegen eines Autos um Geld gebeten hast.
Ich finde es immer am besten, wenn man sowas als Geschwister nicht weiß. Bei uns flossen die Gelder auch sehr unterschiedlich, und meine Eltern haben sich nie dazu geäußert (sind allerdings auch nicht annähernd in der Lage, mit solchen Summen auszuhelfen, das ist ja schon irre, irre viel). Das erspart einfach Neid und Streit. Ihr Geld, ihre Einschätzung, ihre Entscheidung. Ich weiß, dass meine jüngste Schwester Geld für ihre Hochzeit bekommen hat - ich nicht. Sie hat mit Anfang 20 geheiratet, ich mit Ende 30. Völlig andere Voraussetzungen. Ist es rational betrachtet fair? Nein. Aber trotzdem total ok.
Du und dein Mann habt berufliche Entscheidungen getroffen. Die sind oft belastend, das verstehe ich sehr gut. Aber eure Eltern stehen in keiner moralischen Verpflichtung, euch ohne Notlage finanziell zu unterstützen. Ihr seid erwachsen, ihr wollt bewusst auch noch die Familie vergrößern - dann muss man das auch stemmen können. Und das könnt ihr sicher.
Kann es sein, dass deine Eltern deiner Schwester eher Geld "zustecken" weil sie arbeitet und du dich für ein Hausfrauenleben entschieden hast?
Ich bin selbst die Tochter von eher "gut betuchten" Eltern, auch wenn eine Viertelmillion nicht einfach so drin wäre. Aber ich bin in der glücklichen Lage noch nie Geldsorgen gehabt zu haben, trotz Studiums und langer Praktikumszeit. Ich musste nie einen Nebenjob annehmen und meine Eltern stecken mir auch heute noch immer wieder kleinere Beträge zu, auch wenn ich das nicht mehr brauche.
Aber, ich musste immer etwas "arbeiten", also lernen, etc., einfach nichts im finanziellen Aspekt (Arbeit/Ausbildung) zu tun hätte definitiv zu Kürzungen der Zahlungen geführt. Wie man auf Urbia immer wieder hört, nur von einem Gehalt leben muss man sich leisten können. Wenn sich meine Tochter in einer solchen Situation noch für ein 3. Kind entscheiden würde, würde ich auch denken, dass sie keine Geldprobleme hat.
Ja, genauso ist das hier auch. Ich komme auch aus einem Elternhaus mit gutem finanziellen Hintergrund. Auch hier wäre es so, dass theoretisch niemand von uns arbeiten müsste.
Aber meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass wir arbeiten. Es war relativ egal was. Also es ging nicht darum, welche Karriere man macht. Aber es ging darum, dass man Geld verdient. Damit man Geld schätzen lernt. Und so ist das noch heute. Ein Hausfrauendasein wäre für meine Eltern Grund genug alle Zuwendungen einzustellen.
Aber alle meine Geschwister arbeiten und deren Partner auch.
Es wäre Ihnen wirklich und tatsächlich egal was wir arbeiten. Ob wir Döner verkaufen oder Manager einer Riesenfirma werden. Aber nicht arbeiten geht nicht. Und das gilt auch für die Partner. Wenn meine Schwägerin jetzt aufhören würde zu arbeiten, würden meine Eltern meinen Bruder nicht mehr finanziell unterstützen.
Es ist ein bisschen so wie: ruht euch nicht auf unserem Erfolg aus.
Vielleicht bekommst du ja bei Eigenheim sich dieses Geld. Kann ich verstehen, dass die bei einem Auto usw nein sagen.
Zudem gönnt ihr euch den Luxus, dass einer daheim bleiben kann und ich nehme an ihr habt euch bewusst für alles entschieden so sollte auch Geld für das größere Auto sein
Ich finde das Vorgehen Deiner Eltern gar nicht so furchtbar ungerecht. Durch das Voraberbe investieren sie in die Altersvorsorge Deiner Schwester, denn das ist ein Haus nunmal (auch) - im Gegensatz zu einem Auto. Deine Altersvorsorge wird das Erbe sein und das wird nach den Regularien höher sein, als das Deiner Schwester.
Im Übrigen gönnt Ihr Euch durchaus Luxus. Nämlich den, dass einer keiner Erwerbstätigkeit nachgeht. Rechne doch mal aus, wieviel Geld Ihr in diesen Luxus steckt.
Grüße
BiDi
Ich finde es grundsätzlich problematisch, wenn Eltern ihre Kinder ungleich behandeln.
Ich nehme an, dass es das ist, was dir sauer aufstößt, nicht das Geld an sich?
Leider kann man sich Liebe nicht kaufen. Indem du dich jetzt aufregst und Geld von deinen Eltern verlangst wirkst du nur missgünstig.
Es tut mir wirklich leid für dich.
Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn ein Kind bevorzugt behandelt wird.
Oft behandeln Eltern - bewusst oder unbewusst - die "Problemkinder" bevorzugt.
Sieh es daher als Kompliment - deine Eltern sind der Meinung, dass du dein Leben alleine auf die Reihe bekommst - deine Schwester aber (aus deren Sicht) nicht.
Sei stolz auf dich und deine kleine Familie. Ihr habt es alleine geschafft - ohne Hilfe.