4. Kind - ja oder nein?

Ihr Lieben, inspiriert vom Post weiter unten zur Frage nach dem 4. Kind, suche ich mal Austausch bei der Frage, ob ein viertes Kind eine "gute Idee" ist, wie es sich zu 6. lebt, was dafür und was dagegen spricht (auch im Nachgang) und welchen Abstand eure Mäuse haben.

Zu uns: wir denken BEIDE über ein viertes Kind nach, möchten aber abwarten, bis unser 3. Kind mindestens 1 ist und dann entscheiden. Was für uns beide bereits feststeht, ist, dass wenn noch jemand dazukommen möchte, dann mit 2, maximal 3 Jahren Altersunterschied zum letzten. Unsere Kinder sind erstaunlicherweise pflegeleicht, selbstständig und verständig - und wir wissen, dass wir damit saumäßiges Glück haben. Ich bin gerade in Elternzeit für den dritten Stöpsel, die anderen sind übrigens 3 und 5. Mein Mann arbeitet Vollzeit, ca. 60 Stunden. Nach der EZ werden wir das anders aufteilen. Unser Alltag ist naturgemäß zu 95% von den Kindern bestimmt bzw. dreht sich eben um sie - der Kleine ist allerdings auch erst 5 Monate alt. Bis jetzt sind sehr oft alle drei Kinder Zuhause (also nicht im Kiga, weil der Mittlere sich gerade eingewöhnt und dann die Große auch lieber wieder früh mit nach Hause möchte). Mich "stört" das überhaupt nicht - also noch keine Fluchtgedanken und was die Belastung angeht, bin ich happy. Mein Mann hat partiell zu kämpfen, was aber ein Kommunikationsthema und an manchen Stellen auch ein Still-/Gewöhnungsthema ist.

Mein Frage ist im Moment vor allem:
Wird man "später" allen gerecht bei vier Kindern (jetzt, im Kiga, kriegt man ja noch nicht die volle Breitseite an Hausaufgaben, Problemchen, Hobbies etc. ab und sie sind eben auch noch nicht alle drei so groß, dass es abschätzbar wäre)?

Wie sind eure Erfahrungen?



PS. Finanziell, zimmermäßig, Auto etc. wäre kein Problem.

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Bei Frauen ist dieser Mutter-Ding unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Frauen, die Erfüllung in dieser 100%-Mutter-Rolle finden. Die null Struggle mit allen Herausforderungen rund ums Kind haben. Keine Erkältung oder sonstige Krankheit bringt sie aus der Ruhe. Die vier Kindergeburtstage, Hausaufgaben, Lernen, Playdates und Hobby-Termine locker unter einen Hut bringen. Die an ihr Auto auch Taxi schreiben könnten.

Wenn Du Dich darin wohlfühlst, dann go for it.

Bleibt nur die Frage, wieso Dein Mann 60 Stunden, also 12 Stunden pro Wochentag arbeitet. Damit bist Du quasi allein erziehend. Aber wenn es für Dich ok ist, why not.

Bearbeitet von Adelgunde
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Hahaaa, großartig. Jetzt stell ich grad fest: es sind max. 50 Stunden. Wenn man so ein Rechengenie ist, wie ich, dann schmeißt man 40 Äpfel und 20 Birnen zusammen. Hab Wochenstunden und Überstunden gemeinsam überschlagen. Also rechnen wir mal mit eher mit 50, von denen allerdings die Nachmittage oft im HO stattfinden. Er fängt morgens früh an, sodass wir ein spätes gemeinsames Mittagessen hinkriegen und echt viel Familienzeit, am Wochenende 'natürlich' sowieso. Da bin ich von alleinerziehend weit entfernt - Hut ab an alle, die alles allein schultern!!

Danke für deine allgemeine Einschätzung erst einmal. Hast du Erfahrung mit 4 Kindern?


PS . Vielleicht sind es auch nur 45, und in 4 Monaten ist der Spuk vorbei. Hab garnich gedacht, dass unsere Situation so bewertet wird. Ich wollte doch Erfahrungen von ANDEREN und hab das nur zum Austausch skizziert. 😅🤗

Bearbeitet von anaie
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Danke, dass Du das so klar stellst! Ich habe mich als ehemals wirklich allein Erziehende über die Antwort wirklich geärgert.

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Ich bin aus einer sehr großen Familie, kann hauptsächlich positives davon sagen. Unser Abstände waren recht unterschiedlich, die größte Lücke sind 4 Jahre.

Was mich an eurer Konstellation abhalten würde: 60 Stunden pro Woche? Das ist in Deutschland arbeitsrechtlich gar nicht dauerhaft erlaubt (Selbstständige oder ganz besondere Ausnahmefälle mal ausgenommen), und das aus gutem Grund. In einer weiteren Elternzeit würde das ja vermutlich dann wieder genauso aussehen, oder? Das sind weitere Jahre mit einer extremen Belastung, bis ihr es anders aufteilen könnt. Ich habe selber einen Mann, der extrem viel arbeitet, aber jetzt, mit Mitte 40, deutlich merkt, dass das nicht spurlos an ihm vorübergeht.

Wenn ihr drei sehr pflegeleichte Kinder habt und dein Mann "partiell kämpft", würde ich persönlich es wahrscheinlich so lassen. Mir wäre das Risiko zu hoch, dass er diese Belastung nicht durchhält bzw. die fehlende Gewohnheit sich eben nicht so leicht lösen lässt, wie du es dir vorstellst. Da müsste der Wunsch bei mir schon sehr, sehr übermächtig sein.

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Danke dir! Ich hab grad schon festgestellt, dass ich mich mit dem Arbeitspensum verrechnet hab. Sorry! Also wir haben ganz viel Familienzeit.

Mein Mann rudert halt, weil der Kleine voll gestillt wird und dann is abends, bevor der "Kühlschrank" (also ich) noch wegläuft, natürlich etwas mehr rumrennen und beruhigen gefordert - das meine ich mit partiellem Kämpfen. Das Partielle bezog sich auf die zeitliche Begrenztheit - das wird aber natürlich bei einem 4. Baby auch so sein, sollte ich stillen. Aber das hat man ja bei jedem Baby. Sonst ist er mega routiniert mit Kind. In den Abläufen am Morgen rudert ja auch gern der, der üblicherweise nich zuständig is - also vielleicht hätt ich das garnich so erwähnen sollen. Generell hab ich im Nachgang zu viel über uns geschrieben - ich wollte ja Erfahrungen haben und keine Bewertungen meiner Situation 🙉😄 - am Ende muss das ja sowieso der Familienrat entscheiden. 😂

Großes Dankeschön in jedem Fall für deinen Beitrag!!

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Mir geht es weniger darum, dass man das Familienleben nicht hinbekommt - tut man garantiert. Aber man hat bei so einer Arbeitsleistung von 50+ eine dauerhafte Belastung, auch wenn man sie nicht so schnell merkt. Deswegen gibt es ja entsprechende Gesetze. Und mit jedem Kind kommt eine weitere potentielle Belastung hinzu. Das meinte ich. Man kann ganz viel schaffen, aber es hinterlässt langfristig Spuren. Mein Mann ist echt einer von der wahnsinnig fitten Sorte, macht extrem viel Sport und so, und trotzdem hat man ihm sehr empfohlen, das Pensum runterzufahren.

Was die eigenen Erfahrungen betrifft: Bei uns funktionierte das Leben, weil mein Mutter komplett zuhause war und nur nebenbei ein bisschen selbstständig gearbeitet hat. Wir waren aber auch deutlich mehr als 4. Trotzdem würde ich sagen, dass unsere Eltern uns allen gerecht geworden sind. Das war allerdings - was ich erst als Erwachsene so ganz begriffen habe - schon viel Arbeit. Da gab es z.B. wöchentliche Einzeltermine bei unserem Vater, wo er mit uns darüber sprach, wie es in der Schule läuft, was gerade gut ist, was uns ärgert...und sich alles notiert hat. Wir durften regelmäßig alleine mit Vater oder Mutter irgendwas machen, damit nicht immer alle Geschwister dabei sind. Sie sind mit uns in den Urlaub gefahren, obwohl das für beide alles andere als Erholung war. Allein die ganzen Hausaufgaben...furchtbar 😁 Sie haben das super gemacht, aber man muss auch sagen: Es war/ist ihr Lebenstraum. Sie wollten nie etwas anderes als eine möglichst große Familie, und dafür ging halt vieles andere nicht. Man muss das wirklich wollen und auch insofern können, dass es einem die Opfer - welcher Art auch immer sie sein mögen - wert ist. Ich selber würde nie so leben wollen, obwohl ich eine sehr schöne Kindheit hatte. Man muss da halt knallhart ehrlich zu sich sein 😉

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Es ist wirklich schwer, das pauschal zu beantworten.

Ich habe bereits ältere Kinder und ja, man muss dann seine Zeit anders aufwenden - zu Hobbys fahren, bei der Schule unterstützen, zuhören bei Problemen - andererseits sind die Kinder sehr selbstständig, denn sie sind ja älter und machen vieles alleine, sind auch mehr außer Haus.

Ich denke, wenn man drei Kindern gerecht werden kann, dann kann man es auch bei vieren.

Es ist einfach individuell sehr unterschiedlich und von Familie zu Familie unterschiedlich.

Ich selbst bis die jüngste aus einer Großfamilie und fand das als Kind nicht so toll - aber wir waren nochmal ein paar mehr und meine Eltern hatten auch so ihre Baustellen (keine glückliche Ehe...) - daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob es wirklich an der Größe der Familie lag, oder an anderen Dingen.

Ich bin jedenfalls sehr früh selbstständig geworden, als jüngstes Kind. Ich musste halt - keiner hatte mehr Zeit oder Energie für mich.

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„Ich denke, wenn man drei Kindern gerecht werden kann, dann kann man es auch bei vieren.“

Finde ich schwierig. Dann geht das ja immer so weiter: wenn man vieren gerecht wird, dann kann man es auch bei fünfen usw. Irgendwann ist eben die Grenze erreicht🤷🏻‍♀️

Bearbeitet von arsekil
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Ja, da hast du natürlich recht.

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich irgendwie paarweise denke.
2 - 4 - 6. Macht keinen Sinn. ;-)

Bei vier wäre dann für mich die Grenze. Aber ist natürlich individuell unterschiedlich.

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Unsere vier sind 15, 14, 11 und gerade 1. Hab mit den Großen also schon das Gröbste durch. Wie du gehe ich in meiner Mutterrolle sehr auf und genieße es überwiegend. Was für mich sehr wichtige Eckpfeiler sind: habt ihr genügend Wohnraum? Finde ab einem gewissen Alter braucht unbedingt jeder ein eigenes Zimmer. Was nicht zu unterschätzen ist, ist wie viel Zeit Hobbys und Hausaufgaben in Kürze fressen werden. Hobbys bzw auch Spielbesuche benötigen viele Fahrdienste, Termine wie Logopädie, Zahnarzt, usw kommen on Top. Ehrlich gesagt bekommt man da erst eine konkrete Vorstellung davon, wenn man drin steckt. Jedes Kind braucht in der Grundschule plus 5/6 Unterstützung. Klar manche mehr, manche weniger, aber Aussage unserer Grundschullehrerin z.B. kein Kind lernt gut lesen ohne regelmäßiges Üben. Das gleiche gilt z.B. für Einmaleins üben. Dann ist die Frage, wie es mit deinen körperlichen Ressourcen aussieht. Finde man sollte sich ehrlich fragen, wie gut man eine weitere Ss/Stillzeit packt. Aber wenn du ein gutes Gefühl bei allem hast, dein Mann auch dabei ist und ihr euch dabei nicht aus den Augen verliert Finde ich die Dynamik und das Leben in einer Großfamilie wunderbar. Klar ist es hier oft mega anstrengend, über Teeniezickereien und Wäscheberge brauchen wir gar nicht sprechen. Aber alle können sich aufeinander verlassen wenn es darauf ankommt und wir würden es wieder so machen!

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Vielen Dank für das ehrliche und offene Statement. Genau sowas meine ich - danke! Das ist so wertvoll, wenn mal einer sagt, was noch so dran hängt. Also das Finanzielle und das Wohnen können wir zum Glück abhaken. Das geht hier im Haus alles - wir haben selbst gebaut und hatten immer im Kopf, dass max 4 Kinder Platz finden (aber ohne Druck, also, wir fühlen uns da jetzt nicht verpflichtet, weil noch ein Zimmer "leer" ist oder so).

Aber genau diese Zeit als Taxi zu Hobbies, Ärzten und Elternsprechtagen, Lern- und Erklärzeiten, und auch Qualitätszeiten jeweils einzeln mit den Kids möchten wir natürlich gewährleisten. Und man kann das einfach echt nur einschätzen, wenn mal einer sagt, wieviel das an Zeit so bindet. 😅

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Nicht alle Kinder haben Hobbys, zu denen sie gefahren werden müssen.
Ich habe 7 Kinder, die kleinen Zwillinge sind noch zu klein, für Hobbys, aber bei den 5 größeren, trifft das, mit dem Fahren, nur auf 2 zu .
Zahnarzttermine mache ich immer für mindestens 3 Kinder, gleichzeitig aus .
Hausaufgaben, wenn man drin ist, ist man drin 🤷🏻‍♀️ , läuft erstaunlich stressfrei. , bei uns.

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Wow, 5, 3 und <1.
Respekt, dass Ihr Euch diese kurzen Abstände zugetraut habt. Du sagst, alle drei wären pflegeleichte Kinder. Da habt Ihr aber wirklich großes Glück!

Wir haben 3 Kinder im Alter von 12 und 10 Jahren und 4 Monate, davon war nur ein Einziges pflegeleicht. Kind 1 und jetzt auch Kind 3 waren/sind high need babys, meckern viel, wollen rund um die Uhr getragen werden, lassen sich null ablegen, brauchen also quasi eine fulltime Betreuung.

Dir sollte bewusst sein, dass Kind Nr. 4 vielleicht kein pflegeleichtes Kind wird, sondern ein „anspruchsvolles“ Baby oder sogar ein Schreibaby. Würdest Du Dir das dann noch zutrauen, Dich alleine um 3 Kleinkinder und ein Baby zu kümmern? Wenn Dein Mann wirklich 60 Stunden pro Woche arbeitet, wird es ja darauf hinauslaufen. Ich würde mir das ehrlich gesagt nicht zutrauen.

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Ok, ich stelle gerade fest, dass ich pflegeleicht anders definiere als andere - vielleicht sind auch wir Eltern die Pflegeleichten? 😅

Das, was du beschreibst, haben wir natürlich auch durch - außer ständigem Meckern, oder ich hab das verdrängt. Ich hab jedes Baby quasi dauernd in der Trage gehabt bis zum 6. Monat, meine Tochter deutlich länger - die hat auf uns gelebt. Ich nehm sowas immer als normal hin. 😅☺️ Ich find das mittlerweile auch viel einfacher, wenn man unterwegs ist, den Haushalt macht oder mit den Großen spielt - als ich entdeckt hab, wie man in der Trage stillt, war das ne Offenbarung. 🤣
Die ersten Monate sind anstrengend, Kinder sind Teamwork und dass man zwischenzeitlich seine eigenen Bedürfnisse mal recht weit zurückstellt, das kennen wir natürlich gut. 🙉 Die Großen brauchen natürlich auch Aufmerksamkeit - das sind eben auch nur Kinder, die mal wütend, müde, hungrig, gelangweilt oder überlastet sind, die man ruhig und mal laut sein wollen etc. - also sagen wir einfach, sie sind normal, und wir haben uns einfach gut aufeinander eingestellt und darum fühlt sich alles "pflegeleicht" an. 😏😄

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Wir haben drei Teenager. Von 12-16 Jahren.

Das Herz hat damals bei uns beiden für ein 4. Kind geschlagen. Der Kopf hat aber nein gesagt. Und heute bin ich froh darüber.

Dagegen sprach:
- noch größere Autos
- mir ist wichtig, dass jeder ein Zimmer hat, was nicht super Mini ist
- Urlaube noch teurer (viele Hotels haben mit 3 Kids Probleme, keine Ahnung wie das mit 4 ist)
- teurere Ferienhäuser
- Flugurlaube noch teurer
- Freizeitparks sind schon mit 3 kleinen Kids kaum machbar


Und ich bin froh.
3 Handies,
3 IPads,
3 Klassenfahrten (dieses Jahr neben zwei „normalen“ Fahrten eine Skifahrt)
Selbst die Facharzttermine sind manchmal was viel.
Alle drei haben unterschiedliche Hobbies (Kosten, Fahrten), teilweise gleichzeitig an unterschiedlichen Orten die sie alleine nicht erreichen können.
Party Fahrer am Wochenende sein.
Spiele/Turniere/Auftritte am Wochenende…man ist immer unterwegs.
Wir wollen unseren Kindern alles ermöglichen, und nicht wegen „noch einem“ Kind weniger machen können.
Ich liebe das troubelige Leben zu 5., aber ein Kind mehr schaffe ich nicht. So oft sind wir dank Besuch (über Nacht) zudem 8.

Bis zur Grundschule (& auch noch da) fand ich alles super easy.

Mein Vater wollte damals auch ein 4. Kind. Meine Mutter hat damals gesagt, sie wäre nur dabei, wenn nie wieder die Schulzeit käme. Mittlerweile verstehe ich es.

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Das mit dem je größer desto anstrengender unterschreibe ich sofort!

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Wahnsinn! Das glaube ich sofort, dass sich die Strecken und der Zeitaufwand potenzieren. Wir sind auch eher Typ "Ermöglicher", wenn es um Hobbies etc. geht - allerdings wohnen wir in städtisch, aber in einem ländlich anmutenden Stadtteil, sodass ab einem gewissen Alter dann auch viel mit Bus/Bahn/Rad selbst erfahren werden könnte, wenn es nicht gerade etwas ganz Besonderes ist oder eben im kleineren Stadtteilverband mit Sportverein/Musikschule/Reitverein etc. gelöst werden könnte, solange es nicht auf extrem hohem Niveau betrieben wird.

Trotzdem ist das ein absolut wichtiger Aspekt, dass man sich - und daher ist dein Artikel auch so wertvoll für mich - auch in die Zukunft hinein nicht übernehmen darf. Danke dafür!!!

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Ich habe bisher nur ein Kind (und bin damit schon gut gefordert und kann mir maximal ein zweites vorstellen). Ich bin aber eines von erst drei und später sechs (3 Patchworkstiefgeschwister kamen als Jugendliche in die Familie dazu) Kindern. Mein Mann ist auch einer von dreien. Und ein Freund von mir ist einer von fünf.

Aus dieser Erfahrung, aus der Kinderperspektive, sage ich: drei ist schon eine Menge und eine Aufgabe, ihnen allen gerecht zu werden. Nicht alle Kinder sind gern die ganze Zeit „im Rudel“, manche sind von ihrem Naturell her ruhiger und genießen oft Zeit alleine mit einem Elternteil oder den Eltern. Das ist umso schwieriger, je mehr Kinder es sind. Es ist einfach eine Ressourcenfrage und schon bei zwei Geschwistern muss jedes genug zurückstecken.

Geld scheint bei euch offensichtlich kein Thema zu sein, auch scheint ihr über gigantisch viel Wohnraum zu verfügen, wenn ihr vier Kindern jeweils ein einzelnes Zimmer ermöglichen könnt. Zeit und Energie werden aber auch bei euch nicht unbegrenzt sein.

Insbesondere der Freund von mir, der vier Geschwister hat, hat seine ganze Kindheit über sehr darunter gelitten und wollte lange keine eigenen Kinder. Es war auf so vielen Ebenen zu wenig da, viel zu viel Trubel, viel zu wenig Raum für individuelle Förderung und von seinen Klassenkameraden musste er sich immer wieder mal die Frage gefallen lassen, ob seine Eltern nichts von Verhütung wussten.

Sowas mal zur Relativierung.

Bearbeitet von Eternal-Hope
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Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast und über deine Erfahrungen berichtest. Für mich ist es sehr spannend, die verschiedenen Sichtweise und Pro/Contras zu lesen.
Dankeschön!! :-)

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Die Frage, ob meine Eltern zu doof gewesen wären zum Verhüten musste ich mir in meiner Kindheit auch immer wieder anhören...

Den letzten gemeinsamen Familienurlaub haben wir gemacht, als ich 5 war. danach gab es nur noch "Urlaub" bei Oma.

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Wir haben uns nach längerem hin und her gegen ein viertes Kind entschieden, unsere Kinder haben einen ähnlichen Abstand und sind durchschnittlich pflegeleicht.

Was bei uns dann irgendwie doch rein gehauen hat, war das die jüngste (wird in April 3) dann irgendwie vom doch sehr pflegeleichten Baby (am meisten von allen) zu einem Trotzkind überdurchschnittlichen Ausmaßes mutiert ist. Das kenne ich zwar von den großen auch schon, aber irgendwie ist die Kombination Grade schon eher grenzwertig, die mittlere braucht auch eher viel Mama und ich habe das Gefühl, dass die große tendenziell zu kurz kommt. Sie ist zum Glück sehr selbständig und hat keine Schulprobleme oder so.

Dazu kommen dann noch Kinderkrankheiten mal 3 und das mein Mann oft am Wochenende oder abends arbeiten muss. So haben wir für uns dann doch immer mehr das Gefühl, dass es alles zu knapp auf Kante für ein weiteres Kind ist und wir eigentlich eher Entspannung brauchen. Wenn es aber passieren würde, wäre es auch gut (grade bei mir ist viel Wehmut dabei, aber es wird.)

Zum Leben mit 4 Kindern kann ich dementsprechend nichts sagen☺️.

Ich würde mir überlegen, wie du euch in 3, 5 und 10 Jahren siehst. Siehst du da noch ein Kind? Oder eher deinen Mann und dich im Wellnesshotel? Wie sehr zieht es dich in den Beruf zurück? Hättest du in 10 Jahren noch Lust auf Kindergeburtstag oder Elternsprechtag (jetzt exemplarisch), oder sehnst du nur das Ende herbei? Sowas würde ich mich fragen.

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Danke für deine Erfahrungen und das Teilen. Du hast mir nochmal wichtige Impulse gegeben - danke! Die Idee mit der Sicht in die Zukunft ist super schlau. Das werde ich auch meinem Mann als Denkanstoß mitgeben. Dann schauen wir weiter :-)

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Als viertes Kind bin ich da biased: ich wäre sonst nicht da und bin froh hatten meine Eltern den Mut.

Es ging. Eigene Zimmer, beide Eltern haben gearbeitet, wir hatten Nanny/Putzfrau und mussten nicht bewusst sparen.
Zeit war knapp, bei mir vor allem auch die Nerven meiner Mutter.
Weil sie ne Dauer-Ehekrise hatten und auch weil die Abstände so gross waren, dass meine Geschwister schon gross waren als ich noch klein war. Meine Mutter hatte dann laut eigener Aussage ‚keine Lust mehr auf xyz‘. Das war doof, ist aber eher in ihren eher mittelmässigen Konfliktlösungen und fehlender Langzeitplanung begründet. Sie hat auch manchmal anklingen lassen sie habe wegen uns was verpasst im Leben.

Das war insgesamt eher ihre Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation, weniger die Logistik. Ich würde mich also wirklich fragen ob du glücklich bist mit Familienleben und deinem Mann usw. Wäre blöd, wenn einem plötzlich auffällt, dass Bücher vorlesen einen absolut nervt.

Wir sind übrigens dran am vierten-nur wir haben wirklich Spass dran und ich hab auch nix verpasst im Leben.

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Das find ich toll, dass da sprichst du ja jetzt wirklich aus Erfahrung- danke, dass du das teilst. Ja, so ein "Projekt" steht und fällt mit den Möglichkeiten der Eltern.

Wie schön, dass ihr "trotzdem" mutig seid. Ich finde das großartig! Viel Erfolg & alles Liebe!!