Hallo meine Lieben!
Ich bin gerade nur verwirrt und muss mir den Frust ein bisschen von der Seele schreiben.
Also folgendes ist vorgefallen: meine Schwester und ich sind grundsätzlich eng, sehen uns aber wegen der Entfernung nicht sehr oft. Meinen Partner hat sie generell erst zweimal gesehen. Jetzt haben wir schon seit einem Monat einen gemeinsamen Ausflug (also wir zwei, meine Schwester mit ihrem Mann, samt drei Kindern (13, 8 und 6 Jahre alt) in ein Naturkundemuseum (Sehr toll! Extra für Familien und Kinder ausgelegt aber auch für uns Erwachsenen sehr interessant.) geplant. Gesagt, getan trafen wir uns also dort aber drinnen war es nur eine Katastrophe.
Der Plan war, zusammen, als Familie dort durchzugehen und sich die Ausstellungen anzuschauen, sich auch einfach mal wieder näherzukommen, auch meinen Lebensgefährten besser kennenzulernen. Naja, die Kinder meiner Schwester waren sage ich mal sehr aufgedreht. Haben manche Dinge nur einmal kurz angeschaut und sind dann weitergerannt, bzw. meine Nichte war die ganze Zeit nur am Handy. Ich muss zugeben, die älteren Kinder waren erst einmal in einem Museum, der ganz Kleine noch nie. Vielleicht hätten wir auch ein anderes Ausflugsziel wählen sollen, so im Nachhinein.
Naja, mein Partner hat nicht eingesehen, dass er 15 Euro Eintritt bezahlt um sich dann im Endeffekt eh nichts anzuschauen und nur meiner Schwester und den Kindern nachzuhetzen (wo ich auch seiner Meinung bin, Museum ist ja auch da, dass man was lernt).
Im Endeffekt hat sich der geplante Familienausflug zu zwei Einzelausflügen entwickelt. Meine Schwester, ihr Mann und die Kinder sind durchs Museum praktisch gerast, wir haben auch irgendwie nicht mehr aufgeholt. Sie sind auch ohne Ankündigung eine Stunde früher gefahren als wir.
Meine Schwester meint, Kinder sind Kinder und wir hätten uns ihrem Tempo anpassen müssen, mein Partner hält dagegen, sie hätte doch einmal ein Machtwort sprechen müssen, dass die Kinder sich mal mehr Zeit lassen. Ich finde wir hätten irgendwie einen Mittelweg finden müssen, damit jeder halbwegs zufrieden ist.
Vielleicht hatte ja jemand ähnliche Situationen, bessere Ausflugsziele oder Ratschläge wie wir das ein anderes Mal besser machen können. Mich beschäftigt die Situation irgendwie schon sehr…
Katastrophaler Familienausflug
So ein Familienausflug kann schon ziemlich aufregend sein für Kinder. Der Altersunterschied ist zudem groß. Wenn man mit Kindern unterwegs in einem Kindermuseum ist, dann finde ich schon, dass man sich den Kindern anpasst. Kinder sind keine kleinen Maschinen, die schon wie Erwachsene funktionieren. Man kann sie nicht ständig reglementieren und kontrollieren - schon gar nicht in einem Kindermuseum. Sie haben außerdem noch eine ganz andere Aufmerksamkeitsspanne als wir Erwachsenen. Während die große das alles totaaaaaal langweilig findet (Pubertät lässt grüßen), können die Kleinen nicht 5 Minuten von jedem Ausstellungsgegestand stehen. Zu erwarten, dass sie sich also an die Erwachsenen anpassen ist falsch, weil sie es einfach nicht können. Es mag Kinder geben, die so Museen total spannend finden und sich schon sehr gut konzentrieren können (mein Bruder war so ein Kind), aber das ist einfach nicht die Norm. Sie müssen ja schon unter der Woche in der Schule viel ruhig sitzen - da kann man das am Wochenende noch weniger erwarten.
Die Aussagen von deinem Freund finde ich schon ziemlich selbstbezogen "keine 15 Euro bezahlen" - wenn man etwas mit einer Familie unternimmt, dann sind eben gewisse Anpassungen notwendig. Ein Kleinkind zB muss Mittagsschlaf machen - hierfür muss man dann eine Lösung finden. Wenn man also dann 2 Stunden im Buggy gemeinsam durch den Park spaziert, dann ist das so.
Und so hat jedes Alter eben eigene Herausforderungen. Ihr seid Erwachsene, ihr könnt euch anpassen.
Hallo,
wenn meine Schwester und ich gemeinsam mit den Kindern einen Ausflug planen, dann gehen wir dahin, wo es den Kindern gefällt. Denn nur dann können wir uns auch mal unterhalten. Dazu muss ich sagen, sowohl meine Schwester als auch ich haben je fünf Kinder (sowohl leibliche als auch Herzenskinder). Tatsächlich würde ich mir einen Museumsbesuch mit allen nicht antun. Wessen Idee war es denn?
Machtwort sprechen würde hier auch nicht funktionieren bzw. ist nicht unsere Art von Erziehung. Natürlich kann es nicht nur nach den Wünschen der Kinder gehen, allerdings hätte ich auch überhaupt keine Lust auf den Stress mit den Kids nur damit der potentielle Partner meiner Schwester "in Ruhe" durchs Museum schlendern kann. Und was für Kinder interessant ist bestimmt ja nicht der Einzelne, da hat ja jedes Kind eigene Interessen.
Das war wohl nicht gut geplant.
Wir gehen gerne in Tierparks (weitläufig mit heimischen Tieren) oder auch in kleinere Freizeitparks. Indoorspielplatz und Kletterhalle sind bei unseren beiden Mädels auch immer der Hit, die Jungs haben da schon lange keine Lust mehr drauf.
Oder einfach auf einen schönen Spielplatz - die Kinder spielen, wir können uns unterhalten.
Wenn dein Partner so wenig Verständnis für den Umgang und das Leben mit Kindern hat, dann trefft Euch doch lieber ohne.
Mit unseren Kindern hätte so ein Ausflug auch nicht funktioniert. Und wenn der Freund meiner Schwester dann einen auf beleidigte Leberwurst macht (so klingt es, kann auch anders sein) dann hätte er Pech gehabt. Ich wäre auch nicht böse, wenn ihr in Eurem Tempo durchs Museum spaziert, hätte mich aber auch nach meinen Kindern gerichtet. Wer dafür kein Verständnis hat, muss das nächste Mal nicht mitkommen.
Liebe Grüße
Delenn
Danke für deine Antwort!
Ich muss zugeben, sowohl mein Partner als auch ich sind bei Kindern sag ich mal ein wenig planlos… deshalb auch bin jetzt kinderlos und wird wohl auch so bleiben. Zugeben muss ich auch, dass wir wohl einfach auch schlecht geplant und uns zu wenig Gedanken gemacht haben, wie du schon gesagt hast.
Das Museum war ein ganz vorsichtiger Vorschlag von mir, wie gesagt ein wenig planlos was die Kinder denn interessieren würde, da meine Schwester lieber einen Ausflug wollte als sich bei irgendwem daheim treffen (da wir auch so weit auseinander leben). Sie hat dem aber sofort zugestimmt, da die Kinder das scheinbar interessiert.
Danke für deine Vorschläge! Werde wohl eher sowas vorschlagen, beim nächsten Mal, oder mich allein mit meiner Schwester treffen, habe auch keine Lust so „zwischen den Fronten“ zu stehen.
Wahrscheinlich waren die Kinder sogar interessiert und wollten. Viel in kurzer Zeit angucken. Ne Erklärtafel zu lesen ist sicherlich nicht das ,was Kinder in einem Museum reizt.
Ich finde es gut, dass du so einsichtig reagierst, deinem Freund würde das auch gut stehen.
Ich finde, dein Freund wirkt sehr unsympathisch. Und das Ziel finde ich völlig falsch.
Wessen Idee war das denn? Und wie triffst du dich mit deiner Schwester ohne deinen Freund?
Einen Ausflug wollte meine Schwester machen, da wir so weit auseinander leben. Museum habe ich ganz vorsichtig vorgeschlagen, weil ich es im Internet gesehen hab. Meine Schwester meinte das ist für alle perfekt. Zugegeben, weder mein Partner noch ich haben viel mit Kindern am Hut. War selbst ehrlich gesagt etwas planlos was man da zusammen machen könnte. Deswegen „vorsichtiger Vorschlag“.
Treffen tue ich mich mit meiner Schwester nur, wenn ich beruflich irgendwo bei ihr in der Nähe bin auf einen Kaffee, sonst facetimen wir nur.
Aber auch ohne Kinder weiß man doch, dass man sich in einem Museum nicht näher kommt. Dein Freund wollte einen „auf Bildung“ machen, und du wolltest dass man sich kennenlernt? Oder wie? Ich verstehe deine (oder seine) Intention hier nicht. Das wirkt von mich von vorneherein so, als wäre da kein großes Interesse am kennenlernen. Eher wirkt es so nach „ich hab mir Mühe gegeben, aber ich wollte doch was lernen“.
Belass es lieber bei dem Kaffee. Das passt doch vorne und hinten nicht.
Die Frage ist ja, wenn er so stur in einem Museum reagiert, wie offen wäre er für wirkliche Kinderaktivitäten? Ich hab da eine Vermutung.
Wobei der Altersunterschied und somit das Interesse der Kinder schon per se unterschiedlich ist.
Indoorspielplatz? Zoo? Schifffahrt? Ich wäre ja für treffen zu Hause, am besten bei deiner Schwester. Oder essen gehen.
Ich musste grad ein wenig lachen. Das klingt nach einem ganz normalen Ausflug ins Museum mit drei Kindern 😄
Näherkommen und kennenlernen dürfte bei sowas absolut unmöglich sein. Grad die kleinen Kinder, die noch nicht lesen können, bleiben nicht stehen, bis die Erwachsenen alles gelesen haben. Das ist viel zu langweilig. Die schauen sich die Ausstellungsstücke kurz an und dann geht's weiter.
Und ja, ich finde, da muss man sich an die Kinder anpassen. Wenn ich mir in Ruhe eine Ausstellung anschauen will, geh ich ohne Kinder oder wir teilen uns auf.
Aber fairerweise nuss ich sagen, dass ich da auch eine andere Vorstellung hatte, als ich noch kinderlos war.
Ja, mittlerweile denke ich war einfach schlecht geplant.
Weder mein Partner und ich haben irgendwas mit Kindern am Hut.
Hatte vermutlich einfach die Vorstellung meiner Brüder als Kinder in Museen die total konzentriert und interessiert waren (als ich ein Kind war wurden sehr viele Museen besucht).
Aber um sehr interessiert und konzentriert zu sein, muss man halt auch schon gut lesen können - nicht immer sind die Schilder so geschrieben, dass die schon ein Sechs- oder Achtjähriger problemlos entziffern kann und dann noch versteht, was er da gelesen hat.
In dem Alter werden die Erwachsenen im Museum halt dafür gebraucht, Dinge vorzulesen, zu erklären, auch mal auf was hinzuweisen. Nur vom Durchlaufen kann kein Interesse kommen, weil die Kinder gar nciht verstehen, woran sie da gerade vorbeilaufen
Ansonsten ist Museum ja nicht schlecht, vor allem zu dieser Jahreszeit (auch die hier vorgeschlagene Schiffahrt finde ich da ungeeignet, da muss auch einer dauernd gucken, dass keiner ins Wasser fällt und zudem müssen die Kinder stillsitzen).
Ein Kompromiss wäre gewesen: Im Museum liegt der Fokus auf den Kindern, und 4 Erwachsene und 3 Kinder passt doch gut, da kann auch jeder Erwachsene mal in Ruhe was lesen, und danach gehts in einen Indoorspielplatz oder sowas, wo die Kinder alleine klarkommen und die Erwachsenen quatschen können.
In Erwachsenentempo durchs Museum gehen, dabei den Partner der Schwester kennenlernen und gleichzeitig mehrere Kinder betreuen geht halt nicht. Ihr hattet die Wahl: Zeit mit der Familie der Schwester verbringen oder im eigenen Tempo erkunden. Ihr habt euch für letzteres entschieden.
Wenn die Erwachsenen sich miteinander unterhalten wollen, braucht man einen überschaubaren Ort, der für Kinder interessant ist. Die Kinder geben des Tempo vor und erkunden die Gegebenheiten und die Erwachsenen konzentrieren sich auf die Kommunikation. Mit 13-jährigen kenne ich mich nicht aus. Mit 6 und 8 bietet sich ein Wildpark an, oder Minigolf (gibt's auch Indoor), oder einfach die Familie zu Hause besuchen, oder die Schwester fragen welches Ausflugsziel Sinn macht, wenn man sich auch mal unterhalten will. Sie kennt ihre Kinder besser.
Generell hilft es, wenn die Kinder den Ort schon kennen, somit etwas entspannter sind und auch die Regeln schon kennen.
Ich finde, deine Argumentation zeigt deutlich, dass du keine Kinder hast und dass ihr denkt, dass ihr das alles viel besser meistern könntet… Machtwort sprechen? Mit einem 7jährigen einen vernünftigen Mittelweg finden? Klingt einfach in der Theorie…
diese Arroganz sieht man tatsächlich ganz oft bei kinderlosen und wird in der Regel mit dem ersten high Need Baby komplett beseitigt.
Da du es nicht besser wissen kannst, gebe ich die Schuld deiner Schwester. Das war von Anfang an eine fehlplanung - warum nicht irgendwas planen mit mehr Bewegung für die Kids, mehr Ruhe für die Eltern, insgesamt weniger Erwartungshaltung. Ein einfacher spiele oder bastel Nachmittag, Freizeit Park waldseilgarten, es gibt je nach Interesse der Kids wirklich viele coole Sachen. Oder einfach abends treffen ohne Kids.
Ich würde jetzt kein Fass aufmachen und auch nicht groß enttäuscht sein. Verbuche es doch einfach unter Lesson learnt.
Und mit deinem Partner kannst du so mal ins Museum gehen, dass sich der Eintritt für ihn lohnt, ohne praktisch fremde Kinder.
Ich sehe da jetzt keine Arroganz, sondern einfach keine Erfahrung und Unwissenheit. Die Kinder der Schwester sind offenbar auch recht fremd. Und auch die Schwester hätte sagen können "Ach nee, Museum ist nicht das Richtige". Oder Museum passt schon, aber die Kinder müssen da begleitet werden.
Die TE hatte falsche Erwartungen, aber arrogant finde ich das nicht. Woher soll sie das wissen?
Welche Arroganz? Sie hat es gut gemeint, ist schief gegangen. Warum immer von oben herab auf Kinderlose?
Naja, ein 6-jähriges Kind geht ganz anders durch's Museum, als ein 13-jähriges - und wieder ganz anders, als Erwachsene.
Gerade 6-jährige Kinder wollen bei Ausflügen halt auch die Aufmerksamkeit der Eltern - sie zeigen ihm Dinge, die sie sehen und so ganz aus den Augen lassen kann man ein 6-jähriges Kind (gerade irgendwo, wo es sich nicht auskennt) auch nicht.
Das nächste Mal würde ich mich am besten entweder irgendwo draußen treffen - oder noch besser, bei deiner Schwester zu Hause. Dann können die Kinder einfach raus gehen und spielen, oder sich eine Freundin einladen - und ihr Erwachsenen könnt gemütlich Kaffee trinken.
Aber dein Partner sollte auch akzeptieren, dass Kinder eben keine kleinen Erwachsenen sind. Sie haben andere Bedürfnisse und darauf muss man als Erwachsener schon Rücksicht nehmen.
Katastrophaler Familienausflug?
Das klingt mir eher nach dem normalen Wahnsinn mit Kindern im Museum. Für euren Zweck war das Ausflugsziel eine komplette Fehlplanung.