Einzelkind

Ich würde gerne eure Erfahrungen hören was das Thema "Einzelkind" angeht. Seid ihr selbst Einzelkind, habt ihr ein Kind und es wird auch dabei bleiben?
Wo seht ihr die "Vorteile"? An welchen Punkten war es für euch schön und in welchen Momenten hättet ihr es lieber anders gehabt?

Ich würde mich sehr über Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema freuen. Es ist kein leichtes Thema, das weiß ich.

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Ich glaube, dass jedes Kind super aufwachsen kann, egal ob mit oder ohne Geschwister. Man weiß nie vorher, was es später für Präferenzen hat. Du wirst hier von Leuten lesen, die ihren Einzelkindstatus großartig fanden - und auch von denen, die liebend gerne Geschwister gehabt hätten. Das kann man überhaupt nicht vorhersagen und man sollte sich auch keinen Druck machen, was das Kind später mal wollen könnte. Das ist eine Entscheidung, die man als Eltern nach bestem Wissen trifft.

Wir haben uns bewusst für ein zweites Kind entschieden, weil wir beide Geschwister haben und unserem ersten Kind nicht die Chance vorenthalten wollten, diese Art von lebenslanger Verbindung zu einem Menschen zu haben. Ob das tatsächlich dann eine tiefe Freundschaft fürs Leben wird, weiß man natürlich nicht. Ich habe selber sehr viele Geschwister und weiß deshalb sehr gut, wie unterschiedlich Geschwisterbeziehungen sein können.

Wichtig ist, dass ihr als Eltern 100% dahintersteht.

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Zu dieser Antwort kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen - würde ich genau so unterschreiben.
Zu unserem konkreten Fall: Ich bin Mutter und unsere Tochter wird zu 99% ein Einzelkind bleiben, weil wir als Eltern einfach glauben es ist für uns als Familie so das Beste. :)

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mein Mann ist Einzelkind, ich habe einen Bruder, der ist 12 Jahre jünger, also eigentlich auch Eimzelkind, wir mussten nicht für jemanden anders zurückstecken,
unsere Kinder sind in einer GRossfamilie aufgewachsen,
meine Stieftochter aus 1. beziehung nur 13 jhre jünger als ich, mein Sohn aus 1. Ehe
mein Sohn aus 2 Ehe,
die Halbschwester meinerStieftochter aks Pflegekind und später noch 2 Pflegekinder.
Bei uns war immer was los.wir konnten uns aber ein Aupair und eine Putzfrau leisten und hatten ein dementsprechens grosses haus, in dem für jeden ein Kinderzimmer vorhanden war

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Da ich mich vom Vater getrennt hab, hat es für mich ganz klar organisatorische und finanzielle Vorteile.
Auch das Kind profitiert davon.
Da er beim Vater ne Halbschwester hat, kann er die Einzelkindsache auch noch anders beurteilen und findet den Einzelkindstatus bei mir besser ;-)

Als die Coronaeinschränkungen kamen, tat mir mein Kind etwas leid und im Urlaub ist er schon mehr gezwungen Kontakte zu knüpfen bzw. muss ich mehr mitmachen als ich eigentlich will, aber sonst harmonieren wir zu zweit super :-)


Ich habe zwei Schwestern. Wir sind nicht super eng. Es ist schon okay, dass ich sie hab, aber ich glaube nicht, dass ich ohne sie unglücklicher wäre.
Mein Kind mag seine Cousins allerdings sehr gern. Wir sehen uns nur selten, aber wenn dann harmonieren die Kinder sehr.

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Hi,

ich bin Einzelkind und war es eigentlich auch immer gern.
Als kleineres Kind hatte ich aber viel Kontakt zu Cousins/Cousinen, die für mich fast wie Geschwister waren. Später war ich auch sonst viel mit Gleichaltrigen, etwa in Schule oder Hort, und daher eigentlich nie einsam oder so. Ich fand es ehrlich gesagt gut, dass meine Eltern mir ihre volle Aufmerksamkeit widmen konnten. Jedenfalls stelle ich mir das in unserer Situation (wenig Geld, Eltern noch in Ausbildung etc.) auch schwierig vor, wie das mit einem 2. Kind hätte klappen sollen.

Erst jetzt im Erwachsenenalter, so mit Ende 20, finde ich es teilweise etwas schade, dass da niemand anderes ist. Zumindest wenn ich so von anderen oder meinem Mann mitbekomme, wie eng da teilweise die Beziehungen sind. Ich weiß aber auch, dass es auch anders hätte laufen können, also ggf. total verfeindete Geschwister oder so. Gibt's ja auch. Ach ja, und für mein Kind finde ich es etwas schade, dass es von meiner Seite keine Tanten/Onkel/Cousins/Cousinen haben wird. Aber von Seiten meines Mannes gibt es da zum Glück noch Hoffnung 😅

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Ich hatte 7 Jahre ein Einzelkind.
Bis auf die Tatsache, dass "ich will aber ein zweites Kind" und das belastend war, weil es aufgrund von Umständen nicht ging, was belastend war, sehe ich eigentlich nur Vorteile.
Eltern, die zwei (oder sogar mehrere) Kinder haben, tun mir eigentlich nur leid. Man zerreißt sich permanent.
Wir konnten relativ schnell wirklich coole Aachen machen und waren wirklich eine Familie. Mit 2 Kindern ist man halt weniger Familie sondern mehr "Papa und Kind 1 machen das, Mama und Kind 2 das".
Man kann sich auch aufs Kind und dessen Bedürfnisse gut einstellen.
Unser Kind ist fantastisch in der Schule - aber man muss ehrlich sagen nur, weil wir ihn extrem individuell und gut fördern konnten. Am Anfang sollte er aufgrund seiner Behinderung auf die Förderschule, wovon man nichts mehr merkt. Es waren aber Jahre voll intensiver Förderung, die man mit mehreren Kinder nicht hätte machen können.

Ich meine wenn man den Wunsch nach mehreren Kindern hat (kenne ich ja selbst) soll man ruhig machen. Die Liebe ist toll. Ich hatte selbst Geschwister und ich könnte es mir nicht anders vorstellen. Aber für eine glückliche Kindheit oder ein schönes Familienleben braucht man es definitiv nicht.

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"... und waren wirklich eine Familie. Mit 2 Kindern ist man halt weniger Familie sondern mehr "Papa und Kind 1 machen das, Mama und Kind 2 das".

Ganz verrückt, wie da die Empfindungen im Einzelnen sind. Für mich ist man erst eine richtige Familie ab 2 Kindern. 😅

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Das ist doch keine Empfindung?
Familie ist man sobald rin Kind dazugehört.

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Ich habe eine Schwester, mein Mann 4 Geschwister. Auch wenn seine Familie äußert schwierig ist und auch meine Schwester und ich keine super besten Freunde sind, haben wir uns für 2 Kinder entschieden. Wir sehen den Vorteil darin, dass unsere Kinder immer jemanden haben wird, egal wie gut man sich hinterher versteht, der ihnen so nahe ist wie es nur Geschwister sein können. Man kennt sich halt schon immer, und ist gegen die Eltern Partner in Crime. Das ist viel Wert. Auch als Kind fand ich es immer toll, mit meiner Schwester zu spielen, gemeinsam Fan zu sein oder sowas.
Ich bräuchte nicht zwingend ein zweites Kind, trotz der Vorteile, die ich sehe. Mein Mann dagegen auf jeden Fall.

Meine Cousine ist Einzelkind und war damit immer total zufrieden. Ihr Kind wird auch Einzelkind bleiben.

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Ich bin Einzelkind und auch noch super behütet aufgewachsen - es war grottenlangweilig.
So ab zehn Jahren hatte ich ne Freundin mit 4 Geschwistern. Die waren zwar- in den Augen meiner Eltern -:ganz leicht asi, aber es war immer was los und und war jeden Tag drüben.

Als meine Eltern dann pflegebedürftig wurden, blieb natürlich alles auf meinen Schultern. Das war zwischenzeitlich ziemlich bitter, aber zum Glück hat mich meine eigene Familie gut unterstützt. Gleichzeitig mußte ich mich aber zum Glück mit niemandem absprechen und konnte die Organisation der Pflege so gestalten, wie es für mich und meine Mutter passte und mußte mit keinem streiten, ob wir selbst pflegen oder einen pflegdienst bzw später ein pflegeheim in Anspruch nehmen. Das führt ja manchmal auch zu sehr unschönen Auswüchsen, ebenso wie die Aufteilung des Erbes.

Meine Kids sind zu zweit mit 15 Monaten Abstand, die kennen quasi gar kein einzelkinddasein und waren im Kindesalter tatsächlich oft so eng wie Zwillinge. Da kam keiner dazwischen - ich fand es manchmal schon zu symbiotisch und daher war der erste Freund der großen für die kleine schon sehr schmerzhaft. Inzwischen sind sie erwachsen, gehen getrennte Wege, aber ich glaub, sie schreiben sich fast täglich über WhatsApp, snapchat und Co

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Wir haben uns ebenfalls bewusst für ein zweites entschieden. Zum einen natürlich weil wir noch ein weiteres Kind wollte und zum anderen auch, weil ich unserer Nummer 1 nicht die besondere Geschwisterbeziehung vorenthalten wollte. Es ist einfach eine Beziehung, die dir niemand anderes geben kann. Die Kinder lernen so unglaublich viel voneinander, sie streiten, sie lieben, sie belehren, sie fordern, sie können sie sein und es gibt keine Beziehung, die länger bestehen bleibt.

Auch empfinde ich eine Familie erst ab mindestens 2 Kindern. Das kann ich gar nicht recht beschreiben warum, aber eine richtige Familie ist man für mich erst ab 2 Kindern.

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Ich finde den letzten Satz so daneben und habe das auch noch nie außer auf Urbia gehört.

Ist ja voll in Ordnung zu sagen "wir waren mit 1 Kind nicht komplett", aber "eine richtige Familie ist man erst mit 2 Kindern", sowas muss man doch nicht äußern ist doch klar, dass sowas einige Familien verletzt. Vielleicht gerade da wo es mit dem zweiten Wunschkind nicht geklappt hat.

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Ich glaube darauf nehmen jetzt alle Bezug weil ich oben geschrieben habe, dass wir zu dritt mehr als Familie machen konnten als jetzt zu viert.
Ich finde den Satz zwar auch daneben, aber nicht verletzend, denn ich kann verstehen, von wo das kommt, weil er mehr über den Sender als den Empfänger aussagt.

Die ersten 2/3/4 Jahre waren wir nämlich irgendwo vom Gefühl her auch mehr "Paar mit Kind" als Familie.
Da die meisten Menschen spätestens 2-3 Jahre nach der Geburt ein Geschwisterkind bekommen (zumindest in meinem Umfeld) bekommen sie den Wandel wenn das Kind dann eben ein "richtiger" Mensch mit Weltanschauungen und Überzeugungen und co. ist gar nicht richtig mit und denken, dass sie durch die Geburt von Nr.2 erst zur Familie geworden sind. Das ist aber totaler Quatsch :-) es ist nur Zufall, dass das zweite Kind zeitgleich zu dem gefühlsmäßigen Wandel von "Paar mit Kind" zu "Familie" gekommen ist.

Bearbeitet von Fmf
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Ich bin Einzelkind und war das immer sehr gerne, ein Geschwister habe ich mir nie gewünscht. Bis heute mit 33 Jahren noch nicht.
Über Vor- und Nachteile hab ich als Kind bzw Jugendliche nie nachgedacht, es war halt einfach so. Auf jeden Fall konnten meine Eltern gut auf mich eingehen, ich hatte sie eben für mich alleine. Aber für mich war jetzt kein Unterschied zu Kindern mit Geschwistern da.

Aber ich weiß gar nicht genau was ich dazu sagen soll..hab jetzt auch noch keine anderen Beiträge gelesen. Ich finde jede Familienkonstellation hat Vor- und Nachteile, für mich hat es gut gepasst, für meine Frau - ebenfalls Einzelkind - ebenfalls. Andere sagen sie hätten lieber Geschwister gehabt...da steckt man dann eh nicht drin.

Wenn du was konkreter wissen willst, dann frag xD