Ich komme nicht mehr raus aus meinem schlechten Gewissen.. Ich habe zwei Jungs im Alter von fast drei Jahre und etwas über vier Monate. Und ich bin nur noch gestresst...
Es tut mir so leider für die beiden, denn oft denke ich, das sie wegen mir keine schöne Kindheit haben und später Verhaltensauffälligkeiten/psychische Probleme bekommen. Ich bin oft am motzen und meckern, werde laut, wenn ich gestresst bin und bin dann auch nicht sehr feinfühlig (zB ziehe dem großen grob und ungeduldig die Jacke an).
Ich schlafe seit ein paar Wochen kaum noch, beide Kinder liegen neben mir und engen mich ein. Der kleine will die ganze Nacht an der Brust nuckeln, den Schnuller spuckt er aus. Tagsüber lässt er sich nicht mehr ablegen und weint ständig. Ich trage ihn den ganzen Tag und trotzdem ist er nur unzufrieden.
Der große jammert auch viel, weil er spielen will und ich ihn vertrösten muss oder wenn irgendwann nicht nach seinen Vorstellungen läuft.
Es fühlt sich einfach an, als würde mein Kopf explodieren weil ständig jemand nörgelt, jammert, weint, laut ist, ...
Wenn mein Mann von der Arbeit kommt fängt er an seinen arbeitsstress abzuladen. Ich will nur meine Ruhe. Wenn wenigstens die Nächte erholsam wären..
Es ist nicht immer so. Ich Versuche viel auf spielerische Art zu lösen, will, dass die Kinder Spaß haben am Leben und ja das klappt auch oft gut. Ich hole mir da viel Inspiration und reflektiere wenn eine Situation nicht so schön gelaufen ist, um es beim nächsten Mal anders und besser zu machen (das abendliche anzieh-drama wurde zB von einer helfenden Sockenhand gelöst).
Aber ich bin ehrlich ich komme immer öfter an meine Grenzen und fühle mich einfach schlecht dabei, wenn ich so genervt rummotze, den großen anschreie oder den kleinen ablege und im Nebenzimmer im ein Kissen schreie...
Ich weiß nicht was ich tun soll.. Meine impulskontrolle ist gefühlt null, meine geduldsfäden gerissen und ich nur noch ein Wrack.. Ich will nicht dass meine Kinder unter mir leiden. Ich bin doch ihre Mutter und sie sind doch Schutzsuchende Kinder, die nichts dafür können...
Was kann ich tun, um nicht so impulsiv zu sein (vor allem das laut werden stört mich und dass ich so hektisch werde, wenn es schnell gehen muss)? Was gibt es für Tricks in Akutsituationen? Was hilft um diese Tricks abzurufen, wenn es drauf ankommt?
Was kann ich auf lange Sicht machen, um wieder ruhiger zu werden? (Ich bin gerade dabei auf Zucker zu verzichten, damit mein Blutzuckerspiegel nicht so auf und ab geht und mache eigentlich alle zwei Tage Sport.. Schleift aber gerade. Ich bin auch täglich zwei Stunden draußen, bin aber zu viel am Handy).
Bin echt dankbar für jegliche Tipps und Meinungen 🙏
Ich bin einfach nur noch eine schlechte Mutter... (Sehr lang, da Kopf Chaos)
Hallo 😘 ich habe gerade nur ganz kurz Zeit zu schreiben, wollte dir aber sagen, dass man anhand deines Beitrages lesen kann, dass du keine (!!!) schlechte Mama bist.
Du machst dir so viele Gedanken!!!! 🌟♥️ es wird einfacher werden…deine Beiden haben einen knappen Altersabstand, da ist der Anfang der Horror und dann wirds meistens super, sobald die zusammen etwas spielen können (etwa wenn das Kleine Kind um die 14 Monate alt ist).
Alles wird gut!!!!!
"....Ich Versuche viel auf spielerische Art zu lösen, will, dass die Kinder Spaß haben am Leben und ja das klappt auch oft gut. Ich hole mir da viel Inspiration und reflektiere wenn eine Situation nicht so schön gelaufen ist, um es beim nächsten Mal anders und besser zu machen (das abendliche anzieh-drama wurde zB von einer helfenden Sockenhand gelöst)..."
Und du hälst dich wirklich für eine schlechte Mutter? Was willst du werden? Ein Roboter? Du kannst doch keine Maschine sein. Du machst das ganz gut (denke ich). Und daß man nicht immer freundlich entspannt sein kann ist doch natürlich.
Vielleicht nur als kleiner Tipp. Sprich mal mit dem Großen hin und wieder warum du so genervt bist. Sag ihm auch mal, daß du "heute keine Kraft" hast, oder "jetzt schon müde" bist. Die Kinder sind da oft verständnisvoller als du denkst. Und spreche das nicht in Form einer Therapie an, sondern Kindgerecht und einfach zwischendurch wenn es dir mal zu viel ist. Die Kinder merken dann oft, auch unbewusst, daß die Mutter reflektiert ihr etwas unpassendes verhalten und nicht selten wollen sie der Mama auch helfen wenn sie nicht mehr kann.
Auf jeden Fall, so wie du das beschreibst, hört sich das an, als ob du ganz viel richtig machst. Und noch ein Tipp zum schlafen. Mach dich auch mal breit im Bett. leg mal auch mal öfters deine Hand auf das Gesicht des Größeren und tu so, als ob das ein Versehen im Schlaf wäre. Oder ein Bein auf ihn und tu so schwer, daß ihm das nicht bequem wird, oder tu so, als ob du ihn im Schlaf wegdrückst. Wird er wach, dann entschuldigst dich und korrigierst deine Position und in einer halben Stunde (oder gerade wenn er selber eingeschlafen ist, schiebst du ihn wieder usw.
Du glaubst nicht wie schnell er wieder alleine schlafen wollen wird. ;))
Uff ja, vielleicht sind meine Ansprüche an mich selbst auch unrealistisch hoch 🙈
Ich vetsuche es dem großen schon immer zu erklären und entschuldige mich auch, wenn ich laut wurde. Er ist nur recht sensibel, daher meine sorgen.
Letzteres ist ein lustiger Ansatz, danke :)
Weiß du was mir geholfen hat. Ich höre so einen Podcast mit einer kinderpychologin und die sagt, man muss kleine Fehler machen in der Erziehung. Was wäre das schlimm, wenn man keine machen würde. Mit Fehlern lernt das Kind, niemand ist perfekt und kleine Fehler zu machen ist ok. Man kann drüber reden und sich entschuldigen.
Dieser Satz hat mich echt weiter gebracht und ich schaue jetzt auch liebevoller auf meine kleinen Unzulänglichkeiten.
Eigentlich schon krass, das wir mit unseren Kindern so viel gnädige sind als mit uns.
Liebe Grüße
Hast du denn das Gefühl, dass es schneller ist, ihm die Jacke ruppig anzuziehen? Bei mir wird es dadurch nicht schneller, aber beide Seiten fühlen sich doof. Daraus ist die Konsequenz, dass ich es einfach nicht tue. Wenn mein Kind seine Jacke nicht anziehen will, dann geht es ohne raus und ich trage sie.
Wenn dein älterer Sohn sich abends nicht umziehen will, soll er es nicht tun. Dann schläft er eben mal in Tagkleidung. Den Kampf lohnt es nicht zu kämpfen, wenn die Nerven blank liegen. Das kann aber grundsätzlich auch dein Mann übernehmen, oder?
Dein älterer Sohn ist alt genug, dass er lernt, dass du zumindest einige Nächte mit dem Baby aufs Sofa oder ein anderes Bett umziehst und er bei Papa bleibt. Denn du brauchst dringend Schlaf! Schlafentzug ist Folter.
Den Haushalt lässt du, in Absprache mit deinem Mann, einfach mal eine Woche liegen. Du bringst dein älteres Kind in die Kita und dann kuschelst du dich mit deinem Baby irgendwo hin - oder ihr macht etwas, was euch beiden gut tut. Wenn es für dich schön ist, geht ihr eben einen Kaffee trinken.
Was das Thema Zucker angeht, ist Zuckerentzug auch übel. Bei mir ist die Laune schlechter geworden und ich bin mit Zuckerspitzen deutlich besser gefahren.
Ach nein, gar nicht. Wie du schon sagst, es fühlen sich dann nur beide doof. Leider passiert es mir eben manchmal und ich frage mich an welchem Punkt da was schief geht. Oft ist es die Situation morgens.
Aber ja, vielleicht einfach manchmal nichts machen und die Situation annehmen. Dann ist es so wie es ist, danke!
Kannst du dich vielleicht hinsetzen und einfach lachen? Das baut Stress ab und wird deinen Sohn mit Sicherheit irritieren und dann geht das bestimmt gemeinsam.
Du bist nur ein Mensch und gibst dein bestes.
So stressige Phasen gibt es einfach und es ist nicht optimal zu schreien, aber du bemühst dich und wirkst wie eine liebevolle Mutter.
Also keine Angst vor psychischen Schäden.
Aber die Überforderung würde ich ernst nehmen und versuchen, so gut es geht Entlastung zu finden:
- Am Wochenende mind. einen Tag ausschlafen
- Mann mehr einspannen
- zur Not Abstillen oder Abpumpen und auch mal eine Nacht oder wenigstens ein paar Stunden auf dem Sofa schlafen
- wenn du merkst, dass du dringend eine Pause brauchst, kannst du auch den Fernseher einschalten. Auch täglich. Nur Handy und Tablet würde ich meiden, weil es auf Dauer viel mehr Stress verursacht
Bald wird es auch wärmer und man kann mehr nach draußen, da wird alles wieder entspannter werden.
Halte durch!
Hast du nun erstmals dieses Kopf-Chaos oder kennst du das Gefühl bereits von früher?
Ich hatte das auch früher schon, aber nicht so stark. Ich bin eher introvertiert und ziehe eigentlich viel Kraft aus dem Alleinsein und ruhigen Momenten (zB waldspaziergänge, lesen, ..).
Im Moment ist es sehr oft und ich will manchmal einfach nur weglaufen oder ganz laut schreien..
Genau so ging es mir auch. Ich habe mir immer Ruhe genommen und mich erholt- damit lief es gut. Dann kam K1 und ich ging auf dem Zahnfleisch. Kurz darauf erhielt ich meine ADHS-Diagnose und es wurde mir vieles klar.
Diesen impulsiven Zustand hatte ich mit 2 Kindern auch. Dann bin ich wieder mit der Medikation gestartet. Jetzt ist es erträglich.
Hilft dir Kaffee?
Du bist mitten in der heißen Phase.
Und Schlafentzug ist das Schlimmste - kein Wunder, dass die Nerven blank liegen.
Was mir hier auffällt:
"Ja er nimmt am Nachmittag/Abend schon mal den großen ab, natürlich nur so lange dieser auch mit macht."
Er nimmt ihn "schon mal " und dann auch "nur so lange dieser auch mit macht".
Das klingt für mich nach zu wenig.
Er sollte ihn regelmäßig nehmen. Oder hat er unregelmäßige Arbeitszeiten?
Und was heißt "so lange der Große das mitmacht"?
Wenn er anstrengend wird, dann bringt er ihn dir wieder??
Oder will der Große unbedingt zu Mama?
Falls Letzteres - warum ist das so?
Ist dein Mann eine gleichwertige Bezugsperson?
Ich vermute eher nicht - wenn auch nachts beide Kinder nur an dir kleben.
Dein Mann sollte sich mehr einbringen - vor allem auch am WE.
Du brauchst dringend Auszeiten.
Wie viel übernimmt er denn?
Ja der große ist sehr auf mich bezogen. Ich habe mich im ersten Jahr viel alleine um ihn gekümmert, da mein Mann oft auf Montage war. Vielleicht liegt es daran.
Die beiden sind trotzdem cool miteinander und Unternehmen auch manchmal was am Wochenende (Schwimmbad oder outdoor).
Nur unter der Woche bin ich für das meiste verantwortlich und da geht es oft den ganzen Nachmittag "Mama Schau mal", " Mama wo bist du", " Mama komm", "Mama Mama, Mama". Und das während der kleine müde ist und weint.
Da mein Mann lange arbeitet geht es leider gar nicht anders. Am Abend hilft er aber auch und kümmert sich um den großen.
Hey, du bist eine tolle Mama!!
Zwei schnelle lmpulse von mir.
Eine Strategie, die ich gegen Impulsdurchbrüche hilfreich finde. Nach oben gucken und atmen. Denn oft werden Blick und Kehle in diesen Momenten eng und beides wird beim Blick nach oben geweitet. Natürlich bleibt es eine Herausforderung in einem aufgewühlten Moment daran zu denken. Vielleicht probierst du es mal aus. Zweitens hilft mir manchmal den Spruch: Bindung ist kein Seil, sondern ein Tau.
Sei nicht zu streng mit dir und schaue wo du dich etwas entlasten kannst. Alles Gute!!
Danke! Das werde ich auf jeden Fall probieren!
Hast du die Möglichkeit, dir weitere Unterstützung zu organisieren, damit du mehr Pausen hast? Zum Beispiel Großeltern.
Kann der Große demnächst in die Kita? Muss ja nicht den ganzen Tag sein, aber auch das ist eine Entlastung.
Ich denke Entlastung ist bei dir der Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit. Du bist keine schlechte Mutter. Aber auch Mütter brauchen Pausen, Zeit für sich. Sonst gehst du vor die Hunde und die Kinder spüren das. Wenn es dir gut geht, sind auch die Kinder entspannter und umgänglicher 😊
Leider nicht, wir sind damals als einzige aus der Großstadt aufs Land gezogen und haben hier echt niemanden 🙈
Das fehlt mir natürlich auch, mal ein spontanes treffen mit einer Freundin oder einer meiner Schwestern. Einfach mal mit jemandem quatschen der nicht vorher in meinem Bauch gewohnt hat.
Der große geht in die Kita, das entlastet etwas. Allerdings ist der kleine zurzeit mit allem unzufrieden und ich schaffe es gerade mal ihn abzulegen um auf Toilette zu gehen 🙈
Ich hoffe sehr, es wird bald besser!
hi, dann schau doch mal nach Kursen wie Babymassage oder so - das entspannt nicht nur das Baby, sondern einen selbst auch, und nebenbei lernt man da auch Mütter aus der Umgebung kennen. Babyschwimmen fand ich beim ersten Kind auch toll, ist aber vorher und nachher stressiger und bei zwei Kindern schon wieder schwieriger.
Ansonsten: es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase . Ging mir tatsächlich auch so, dass ich in genau der Alterskonstellation sehr dünne Nerven hatte. Ein fordernder Dreijähriger mit klammerndem Baby und Monsterschlafmangel ist ja auch ein echtes Brett. Es wird wieder besser!