Hi,
Im Moment ist totales Chaos in meinem Kopf.
Ich habe 3 Jungs, 2, 4 und 6 Jahre alt.
Und bin verheiratet.
Irgendwie fordern mich gerade alle sehr, auch mein Mann. Zu ihn kann ich nur sagen; dass ich sehr verliebt war am Anfang, ich wollte immer bei ihm sein wie es am anfang einer beziehung immer typisch ist. Mittlerweile nervt er mich oft. Mich nervt es, wie er mit den Kindern umgeht. Es tut mir echt leid das einzugestehen, aber leider ist es so. Ich bin so unzufrieden mit alleim; ich will das aber nicht!
Mein mittlerer Sohn will nie in den Kindergarten. Ich bin auch zuhause. Aber von allen Seiten wird mir Druck gemacht dass er in den Kindergarten gehen soll. Vom Kindergarten wird mir Druck gemacht, dass mein Sohn Probleme hat, er kann nicht richtig schneiden, er hat Probleme mit der Motorik, er ist unruhig usw. Da habe ich ehrlich gesagt auch keine Lust, ihn in den Kindergarten zu geben, wenn nur negatives über ihn gesagt wird. Ich weiß auch gar nicht, was ich damit machen soll. Soll ich für mein Sohn einstehen, man kann doch nicht immer nur negatives in einem kind sehen? Oder soll ich das Beim Kinderarzt ansprechen? Soll ich ihn einfach zuhause lassen? Soll ich ihn in den Kindergarten schicken?
Er konnte schon mit 2 Jahren ganze Sätze sprechen, er ist total liebevoll, schenkt mir immer Gänseblümchen, ist total offen gegenüber anderen und kann sich super in andere Hineinversetzen. Aber jedes mal, wenn was negatives über ihn gesagt wird, mach ich mich verrückt, wie ich mit der info umgehen soll. Die 3 Jungs machen auch echt viel Quatsch. Ich finde es nicht schlimm, das sind ja Kinder. Aber wie viel quatsch ist normal? Wann sollte ich die Grenze ziehen?
Die Kinder sind jeden Freitag bei Oma und Opa, damit ich in Ruhe Putzen und aufräumen kann und auch was für mich tun kann. Selbst da fresse ich mich innerlich auf ob es richtig ist, die Kinder jedes Mal abzugeben.
Ich mache viel mit den Jungs. Ich versuche, sie viel zu fördern. Die Lehrerin meines ältesten meinte, (1. Klasse) dass er feinmotorisch Probleme hat. Ich gebe mir so viel mühe, z.b mit ihm viel zu basteln, aber anscheinend bringt das auch nichts. Sie sagt; seine Schrift wäre zu groß, ich achte darauf, dass er ein bisschen kleiner schreibt.
Ich mache mich so verrückt, ich weiß gar nicht mehr wo oben und unten ist. Ich habe immer Angst, was falsch zu machen. Mein Mann arbeitet Schichten, er ist oft geschlaucht weil er auch nachtschicht macht. Was mich auch so dermaßen tierisch aufregt sind manche Aussagen von ihm. Z.b möchte ich, dass er jeden morgen nach dem aufstehen das bett macht, weil er derjenige ist der zu letzt aufstehen. Er zickt dann rum; dass ich einfach entschieden hätte dass es seine Aufgabe ist und ich es auch machen kann.
Chaos im Kopf! Familienalltag
Hallo,
du liest dich so, als hättest du eigentlich eine sehr liebevolle, intuitive Haltung zu deinen Kindern und du klingst nach großer Sensibilität. Es gibt ja den Begriff Hochsensibilität; der ist umstritten, aber ich finde ihn eigentlich ganz sinnvoll, um sich mal mit eigenen Gefühlen und Schwierigkeiten mit der Umwelt zu beschäftigen.
Ich lese auch raus, dass du mit deiner Sensibilität Schwierigkeiten mit unserem "Bildungssystem" hast. Und das kann ich voll verstehen!
Erstmal zu deinem "kinderfreien" Freitag: Das klingt wirklich sinnvoll, und selbst die sensibelsten Kinder profitieren von anderen Erziehungserfahrungen und von anderen Haltungen. Wenn das gut funktioniert, gönn dir das doch und genieße den kleinen Freiraum. Generell könnte es auch gut für deine Kinder sein, die unterschiedlichsten, auch nicht immer nur harmonischen Erfahrungen zu machen, denn du weißt es ja selbst: Die Welt "da draußen" ist nicht immer gemacht für sensible Menschen, und ein bisschen Resilienz und Erfahrungen mit Machtkämpfen und sich wehren usw. ist echt sinnvoll. Und viele Jungs brauchen auch kleine und große Kämpfe, und zwar bis zur Pubertät. Ist vollkommen normal, dass die Quatsch machen und sich nicht über Sokrates unterhalten oder sich still mit ihrem Stickzeug beschäftigen 😉.
Apropos Bildungssystem und Jungs: Ich arbeite in einer Art Privatbildungseinrichtung, die vom Kindergarten bis zum Abitur geht. Und ich sehe es schon auch so, dass in vielen Einrichtungen noch Urteile und vor allem Vorurteile an der Tagesordnung sind. Wie oft geht es mir so, dass ich ein Kind begleite und denke, dass die Erwachsenen drumherum das ganz besondere Talent des Kindes gar nicht sehen (obwohl wir schon eine alternative Einrichtung sind) und es irgendwie in ein Schema pressen wollen. Und dass ich denke, lasst das Kind doch in Ruhe, jedes Kind hat halt einen eigenen Rhythmus, der nicht kindergarten- und schulkonform sein muss.
Ich würde dir aber trotzdem die Quadratur des Kreises raten: dass du einerseits bei deiner Intuition bleibst und dich als Expertin und Anwältin deiner Kinder siehst, und dass du trotzdem "Kritik" an den "Fähigkeiten" deiner Kinder in Betracht ziehst. Du kannst dir erstmal alles anhören, auch mit dem Kinderarzt besprechen. Aber du MUSST zu guter Letzt gar nichts von all dem übernehmen.
Was sicher nicht schadet ist, sich Hilfe von Expert:innen dazu zu nehmen oder wenigstens mal anzuhören. Z.B. mal Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen. Das sind auch sehr oft Menschen, die dich als Mutter respektieren und nicht so in Institutionen und Durchschnittsanforderungen von Kindergarten und Schule denken müssen. Eine Erzieherin hat xy Kinder, ein Grundschullehrer:innen vielleicht 25 oder 30 Kinder zu berücksichtigen. Das sind so unterschiedliche Anforderungen. Ein/e Erziehungsberater:in kann sich voll auf dich, deinen Mann und deine Kinder konzentrieren, und man kann sie auch in Anspruch nehmen, wenn (noch) keine schwerwiegenden Probleme aufgetaucht sind.
Zu deiner Eheproblematik: Das ist natürlich eine ganz andere Sache. Aber auch da könntest du sicher Beratung gebrauchen. Vielleicht reicht erst Mal ein Schritt, und die eine Erkenntnis folgt der anderen.
Es ist ja auch erst mal eine neue Erfahrung, sich Hilfe von außen zu suchen, und die beflügelt einen oft, weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Alles Gute!
Können wir bitte aufhören bei jedem festsitzenden Pups Hochsensibilität zu unterstellen.
Anwältin der Kinder ... Wo wird hier den Kindern was getan?
Problem mit Bildungssystem? WTF?
Natürlich ist das Bildungssystem nicht perfekt. Definitiv nicht.
Aber ich glaube bei einer Stinknormalen Familie, und ganz normalen Kindern und einer Mutter die einfach etwas zu sehr in ihrer Welt lebt und niemanden in ihr "Hoheitsgebiet" lässt, ist der Ratschlag die Kinder noch mehr vor der in dem Fall wohlmeinenden Außenwelt abzuschirmen und zu verteidigen ganz der flasche Ansatz...
Hochsensibilität... Also echt jetzt...
Das ist interessant, viele sind froh, heute bestimmte "Diagnosen" zu bekommen. - ADHS, Autismus usw.
Und Hochsensibilität, was ich mit Einschränkung verwendet habe, da es mir da an einem korrektem Begriff mangelt, ruft sofort Empörung hervor. Die Erwachsenen und Kinder, die ich kenne, die Hochsensibilität bescheinigt bekommen haben von Kinderpsycholog:innen oder Psycholog:innen, fanden die "Benennung" sehr erleichternd. Selbst Kinder können damit schon was anfangen. Ist anscheinend schon häufiger Begriff in psychologischen Praxen, zumindest in meinem Umfeld. Ich habe Hochsensibilität für mich als eine Art Arbeitsbegriff genommen. Ist ja keine offizielle Diagnose.
Aber ich erlebe Menschen da mit schon passenden Eigenschaften. Mir leuchtet das ein bisschen ein. Ähnlich wie ich die TE empfinde.
Habe täglich damit zu tun, allerdings stelle ich die Diagnose nicht, sondern bekomme nur freudig davon erzählt.
Vielleicht schreib ich besser "neurodivers"? Ist das dann weniger "reizend"? Oder ich frage die Menschen, die damit ganz glücklich sind, ob sie einen Pups quer sitzen haben😉? Ob ich das so nennen soll.
PS: Interessanterweise findet man z.B., wenn man das Thema Hochsensibilität googelt ganz oben unter Wikipedia einen NDR-Artikel (ist ja nun öff. rechtl. Rundfunk, keine Schamanen-Vereinsseite) mit dem Titel: "Hochsensibilität: Wenn Chaos im Kopf herrscht". Hm, auch so Verrückte... 😁
Du scheinst viele Erwartungen an dich selbst zu haben und nicht einschätzen zu können, was andere von dir erwarten und wirkst sehr unsicher.
Vielleicht wäre eine Therapie gut, damit du mal selbstbewusster wirst und selbstsicherer? Damit du weißt, was DU als wichtig und richtig erachtest?
Wenn die Kita dir etwas rückmeldet, ist das kein Angriff. Aber eben ein Einwand, dass man auf etwas ein Augenmerk haben muss/sollte. Du kannst ja ganz konkret fragen, was sie meinen, was sinnvoll ist. Fördern? Beobachten? Ärztliche Rücksprache?
Wenn DU dein Kind daheim lassen willst, lass es daheim.
Du entscheidest, wieviel Druck du dir machen lässt. Niemand sonst!
Zu deinem Mann: Ich verstehe euch beide. Da wäre es doch wichtig, dass ihr wieder ein Team werdet, gegenseitiges (!) Verständnis aufbringt und einen gemeinsamen Weg findet. Ist das gar nicht mehr möglich?
Ich würde die Rückmeldung vom Kindergarten doch nicht als Kritik auffassen.
Sie teilen es dir mit, weil es ihre Aufgabe ist, solche Dinge zu beobachten.
Feinmotorik und Grobmotorik kann man ja auf viele Arten fördern.
Sonst bitte doch den Kindergarten um ein Entwicklungsgespräch und frage konkret nach, was ihre Empfehlung ist.
Reichen ein paar Übungen zu Hause oder wäre eventuell Ergotherapie zu empfehlen?
Schau auch auf dich, dass du Auszeiten bekommst.
Deswegen brauchst du ganz sicher kein schlechtes Gewissen zu haben.
Und du bist auch nicht für alles verantwortlich.
Deine Kinder werden im Laufe ihres Lebens immer mal wieder das ein oder andere Problem haben.
Man kann unterstützen, aber nicht alles abnehmen und gewisse Dinge muss man einfach akzeptieren, wie sie sind.
Und was das Bettmach-Beispiel betrifft.
Ehrlich gesagt bin ich da bei deinem Mann.
Dir ist es wichtig, warum muss er es tun?
Dass er als letzter aufsteht ist ein willkürlicher Grund.
Also hat er ja Recht, du hast einfach entschieden, dass es seine Aufgabe ist.
Ich würde mich auch beschweren, würde mein Mann das von mir verlangen, weil ich auch wenig Sinn darin sehe, das Bett zu machen.
Aber im Grunde sind das ja nur Kleinigkeiten.
Wenn das eure größten Eheprobleme sind, dann seid ihr einfach vom Alltag mit drei kleinen Kindern gestresst und das wird ja irgendwann besser werden.
Du brauchst etwas anderes als nur Kinder und Haushalt.
Zusätzlich rate ich zur Therapie. Du wirkst sehr verkauft. Der Schuss kann nch hinten losgehen und dann hast du ein Burnout.
Sich nicht alles als Kritik. Sieh es als Chance. Ergotherapie wäre eventuell hilfreich.
Ich würde die Anmerkungen zur Motorik der Kinder auf keinen Fall als was negatives ansehen. Das ist doch super, dass die Erzieherinnen und Lehrkräfte da drauf achten. In dem Alter kann man ja auch noch super gegensteuern, mit Ergotherapie zum Beispiel.
Dass die Kinder Freitags bei den Großeltern sind ist doch schön. Da würde ich mir an deiner Stelle keinen Kopf machen.
Es klingt für mich so, als solltest du unbedingt mal aus der Tretmühle raus und was anderes als Kinder und Haushalt machen!
Auch negative Kritik ist sinnvoll. Frage mal nach, ob Ergotherapie sinnvoll wäre bei beiden Jungs.
Jedes Kind hat Stärken und Schwächen. Unser Sohn ist auch 4. Er weigert sich beständig, das große Geschäft ins Klo zu machen und verlangt, dass wir ihm dafür eine Windel anziehen. Mit Pipi klappt das aber super.
Er zählt auch noch nicht und lehnt das ab.
Malen klappt auch noch nicht so gut. Er hatte lange keine Lust mehr dazu. Sie ist jetzt aber wieder gekommen.
Dafür ist er kognitiv sehr gut entwickelt, kann sich Dinge gut merken und ist sprachlich top. Er liebt auch Bücher, verlangt oft nach neuen und ich bekomme immer wieder Anfälle von " book hoarding", wenn es Angebote bei den Discountern gibt.😀😀
Fazit: Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen.
Zum Thema schneiden: schneide mit ihm mal etwas aus, das er mag, zum Beispiel Paw Patrol, Bagger, Dinos? Es gibt auch viele Schneidebücher. Lade doch mal ein anderes Kind ein, das gerne bastelt.
Allerdings solltest du trotzdem fragen, ob Ergotherapie sinnvoll ist.
Du solltest Dir dringend eine Gesprächstheraphie suchen um an Dir zu arbeiten,da die Dinge die Du aufzählst tatsächlich kein Weltuntergang sind und du dringend an Dir arbeiten solltest damit es dir besser geht!
Ich hoffe das Lesen ganz viele junge Frauen!
Auch wenn der Anfang schon ist,schaut ob der Mann zum Vater Sein taugt ob er Verantwortung auch für alles übernimmt oder gleich überfordert ist weil er sein Bett machen muss.
Bekommt nicht viele Kinder in so kurzer Zeit
Macht euch finanziell nicht abhängig
Doch das kann man vorher erkennen!
Bei Problemen mit der Feinmotorik hilft Ergotherapie. Lass dir vom Kinderarzt ein Rezept für den Großen und den Mittleren ausstellen.
Dass die Schrift deines Schulkindes zu groß ist, deutet darauf hin, dass er es feinmotorisch nicht besser hinbekommt aktuell und eventuell Förderung braucht.
Dass die Lehrerin dir diese Rückmeldung gibt, ist nicht böse gemeint. Ist doch gut, wenn du Bescheid weißt und jetzt handeln kannst, bevor sein Sohn nicht mehr mitkommt in der Schule und nur noch frustriert ist. Feinmotorische Probleme bedeuten auch, dass dein Sohn sich stärker anstrengen und konzentrieren beim Schreiben, das laugt aus und kann dazu führen, dass mehr Fehler passieren, weil er so aufs Schreiben an sich fokussiert ist. Es kann auch bedeuten, dass er langsamer ist beim Schreiben als andere. Aktuell merkt man das noch nicht so stark, aber bald werden die zu schreibenden Texte immer länger.
Sieh dieses Feedback als Chance, jetzt mit deinem Sohn daran zu arbeiten, sodass er gut durch die Schule kommt.