Mutter-Kind-Kur

Hallo ihr Lieben,
ich habe im Januar eine Mutter-Kind-Kur beantragt und das Glück gehabt, dass ich direkt im Mai starten kann.
Einerseits freue ich mich, weil ich es wirklich nötig habe. Andererseits habe ich echt Bedenken wie das Ganze das so abläuft.

Könnt ihr von euren Mutter-Kind-Kuren berichten?
Habt ihr schnell Anschluss gefunden? Ich bin eher introvertiert und habe Angst, dass ich das nicht schaffe.
Wie hat es mit der Kinderbetreuung geklappt? Mein Sohn wird Ende März erst drei Jahre alt.
Und vor allem: Hat euch die Kur wirklich geholfen? Ich fahre aus verschiedenen Gründen hin. Unter anderem wegen depressiven Phasen, unerfülltem zweiten Kinderwunsch, Tod und schwere Krankheit von nahen Angehörigen usw.

War vielleicht schon jemand von euch in der Klinik Inntaler Hof in Neuburg?

Ich freue mich über eure Erfahrungsberichte:)

Viele Grüße
Mali

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Das klingt mir ehrlich gesagt eher danach, dass du eine Kur für dich ohne die Kinder brauchst!

Oder Dein Mann fährt und du kommst zu Hause mal zur Ruhe!

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Darf ich ehrlich sein?
Was erhoffst du dir von der Mutter-Kind-Kur. Deine angegebenen Probleme benötigen alle längere Therapie als 3 Wochen. Suche dir jemanden, der langfristig deine psychischen Probleme therapiert und nimm dir bewusst Auszeiten.

Man hatte mir vor Jahren auch zu der Mutter-Kind-Kur geraten. Ich habe abgelehnt.
Vorher die Planerei und Packerei.
Dort alleine mit 2 Kindern, von denen eins nicht fremdbetreut hätte werden können, da zu anhänglich sn mir.
Zurück wieder alles auspacken, waschen und Haus nach 3 Wochen Abwesenheit grundreinigen.
Nein danke.

Den Vorschlag, dass der Papa geht und du mal zu Hause 3 Wochen alleine bist, finde ich toll.

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Danke für eure Antworten :)
Leider ist es nicht möglich, dass ich drei Wochen alleine fahre. Der Papa kommt aber immerhin in der letzten Woche dazu.

Ich denke diese Art von Kur ist ein guter Anfang für mich. Viel Zeit mit meinem Sohn ist schon richtig wertvoll für mich.
Eine psychologische Betreuung ist in unserer Region nicht so einfach zu finden. Die Wartezeiten betragen mehr als ein Jahr, aber auch da stehe ich schon drauf;)

Vielleicht hat ja doch die ein oder andere Mama mit ähnlichen Indikationen was aus einer solchen Kur mitgenommen und möchte die positiven Dinge berichten:)

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Warum ist es nicht möglich? Wenn du drei Wochen im KH sein müsstest, müsste der Vater sich auch um das Kind kümmern.

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Deine Gründe für eine Kur sind nicht ungewöhnlich, sondern häufig. Schon lange ist eine Mutter-Kind-Kur keine reine Vorsorge mehr ohne große Probleme. Die Kliniken sind darauf eingestellt. Drei Wochen bringen mehr, als viele denken. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel die Mütter und Väter von der Zeit in der Kur profitieren können. Nur Mut.
Normalerweise findet man schnell Anschluss, alle sind in der gleichen Situation. Genieße die Zeit und hole das Beste raus für dich.
Du kannst mich gerne auch per PN fragen.

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Hallo,

ich denke, es kommt viel auf die Erwartungshaltung an.

Wer zuhause viel Unterstützung hat (Ganztags-Kindergarten, Oma-Opa und natürlich einen Papa, der sich viel einbringt) steht dann halt auf einmal alleine da.Tatsächlich haben sich unter anderem diese Mamas am wenigsten erholen können bzw. am meisten "gemeckert", die zuhause viel Unterstützung hatten. Ich war bereits mehrmals in Mutter-Kind-Kur (bin auch seit 22 Jahren Mama) und fand es jedesmal sehr schön. Unsere letzte Mutter-Kind-Kur war vor 1,5 Jahren, ich war mit den beiden Mädels da (damals knapp vier und 10) und die Jungs blieben bei Papa zuhause.
Die Große ging begeistert in die Kinderbetreuung (die endete um 15.00 Uhr) und die Kleine ließ sich nicht eingewöhnen. Die Kleine hat auch gesundheitliche Auffälligkeiten und ich habe direkt von Anfang an klar gesagt, dass sie wegläuft und mich sucht. Sie ist auch sehr geschickt im "ausbrechen". Ich wurde ein wenig belächelt (Helikopter-Mama) und es wurde mir gesagt, dass in 20 Jahren noch nie ein Kind alleine aus der Betreuung rausgegangen sei. Nach 20 Minuten kam mir meine Kleine auf dem Flur zur Turnhalle allein entgegen. Sie hat einen Tisch geschoben, einen Stuhl drauf gestellt und so den Knopf zum Öffnen der Türen gedrückt.
Ich habe mit der Psychologin und der Betreuerin einen "Kurz-Plan" für mich erarbeitet, so dass ich die Kleine stundenweise abgegeben habe für Anwendungen für meinen Rücken und Gespräche und die restliche Zeit habe ich mit der Kleinen verbracht. Trotzdem hatte ich unfaßbar viel Zeit und Ruhe und konnte für mich gut zur Ruhe kommen und auch einen Plan entwickeln, was ich zuhause umsetzten möchte und werde. Anstatt mit den anderen Teilnehmer am Strand zu laufen bin ich mit meiner Kleinen gelaufen.
Ich bin auch introvertiert bzw. brauche ich nicht unbedingt viele Gespräche und "Damen"-Runden. Musste ich aber auch nicht. Ich hab mit Töchterlein unser Essen geholt und auf dem Zimmer in Ruhe gegessen, die Große hatte Anschluß in der Betreuung und war nur unterwegs.
Eine Woche waren wir krank (jeder von uns 2 Tage) und waren auf dem Zimmer, aber auch das war nicht schlimm. Wir haben viel gespielt, gebastelt, gemalt (ich hatte auch viel von zuhause mitgebracht).

Die Entspannungs- und Rückenübungen mache ich tatsächlich auch seither zuhause wenigstens zweimal wöchentlich und meine Mädels schwärmen immer noch von der tollen entspannten Zeit mit mir. Nicht kochen, nicht putzen, Wäsche nur für 3 anstatt für 7, keine Alltagsverpflichtung, Elternabende, Besuchskontakte, Therapien- und Arztbesuche - herrlich. Anrufe habe ich auf ein Minimum reduziert, eigentlich nur mit meinem Mann und den Söhnen gesprochen.

Mutter-Kind-Kur ist kein Urlaub, aber ich konnte sehr viel für mich mitnehmen und hatte Zeit, mich auch mal um mich und meine Zimperlein zu kümmern. Und tatsächlich wahnsinnig viel Qualitätszeit mit meinen Kindern, die im Alltag so nicht da ist.

Ich wünsche Dir eine tolle Zeit und dass Du viel für Dich mitnehmen kannst :-)

Liebe Grüße
Delenn

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Ich war auch bereits mit einem Kleinkind (3) in einer MKK.

Ich kann leider nicht viel Positives berichten.
Man verbringt wirklich sehr viel Zeit mit dem Kind und meine Symptome (Depression & Erschöpfung) haben sich vor Ort eher verschlechtert als verbessert.

Leider haben viele Mamas mit Kleinkindern ähnliche Erfahrungen gemacht.

Wir hatten vor Ort aber nur 4 Stunden Kinderbetreuung. Unser Kind tat sich dennoch sehr schwer mit der Eingewöhnung (man lässt sie ja gefühlt sofort „allein“, um mit den Therapien zu starten)… Seitdem ist sie leider deutlich anhänglicher als davor und hat Trennungsängste.

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Hallo Mali,
ein positiver Bericht:
Ich war zwei mal zur Mutter-Kind-Kur, ist zwar schon lange her, aber ich habe sehr gute Erfahrung gemacht.

Schon allein der Klimawechsel hat uns allen mega gut getan. (Wegen Allergieen durften wir beide Male ans Meer, jeweils im Frühsommer.)
Eine riesige Entlastung war für mich der Rundum-Support. Zimmer wurde täglich geputzt, der Tisch war immer reich gedeckt, waschen mußte ich nur ab und zu etwas Kelidung (kein Vergleich zu den Wäschebergen daheim). Also wirklich allseits von vielen Heinzelmännchen umsorgt.
Mein Therapieporogramm bestand aus physiotherapeuischen Anwendungen, psychologischer Betreuung, Entspannungskursen, Gruppengesprächen, Sport, Kunsttherapie... Sehr vielfältig. Ich konnte zu Beginn wählen und im Verlauf auch in Absprache nachregulieren.
Im Rahmen der Kinderbetreuung konnten Kinder auch an Kursen teilnehmen (Yoga, Tanzen, Töpfern...).
Es gab zusätzliche Angebote wie Familienausflüge, Vorträge, Grillabend und Angebote zur freien Verfügung (Bastelraum, Sauna, Turnhalle, Fahrradverleih...) und Angebote der örtlichen Kirchgemeinde.
Wer wollte, konnte viel Action haben - oder eher mit den Kindern vor sich hin schimmeln (nicht falsch verstehen bitte).
Ich hab mir rausgepickt, was für uns gepaßt hat.

Natürlich heilen ein paar Therapiegespräche nicht all deine Baustellen. Du schreibst ja selbst "es könnte ein Anfang sein" und genau so ist es. Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt.

Wie schon geschrieben wurde: Es kommt sehr auf deine Einstellung an.
Das betrifft auch die Kinderbetreuung. Je positiver du ran gehst um so mehr wird dein Sohn sich neugierig darauf einlassen. Vielleicht nicht am ersten Tag, dann macht ihr eben etwas langsam. Meinen Kindern hat es in der Betreuung mal mehr, mal weniger gut gefallen. Das ist in der Kita oder später in der Schule auch so, genau wie für Erwachsene im Job.

Ich habe auch viele negative Berichte von Mutter-Kind-Kuren gehört. Das hat sich etwas relativiert, nachdem ich bei meinen Aufenthalten so viel Gemecker anderer Mütter hörte. Da passte der Einen die Aufstellung der Betten nicht, der Zweiten die Frühstückszeit, die Dritte hat sich beschwert, dass das Haus um 22.30 Uhr abgeschlossen wurde, das vorhandene Spielzeug war verkehrt, am Essen wurde sowieso dauernd gemeckert - ich hab's nicht verstanden. Vielleicht bin ich anspruchsloser als manch Andere, ich persönlich war dankbar für die Chancen und habe viel mitnehmen können. Nicht nur Hühnergötter und Sand in den Taschen, sondern viele gute Impulse und frische "Tankfüllung" für mich.

Nur Mut! Ich wünsch dir gute Erholungund eine tolle Zeit!

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Wir haben auch eine MKK beantragt. Es soll einfach auch bei mir Stress rausnehmen. Mein Mann bleibt daheim und hat dadurch hoffentlich auch mal Zeit zur Ruhe zu kommen. Er war seit Dezember mit Schlafstörungen und anfangender Depression krank geschrieben. Da er sich keine Kur verschreiben lässt und ich alles abfangen musste - Vollzeit arbeiten, Kind betreuen, alle Nachtschichten, weil das Kind nicht durch schläft, Haushalt, etc - hat meine Ärztin nun für mich die MKK beantragt.
Dass meine 2Jährige ein Wildfang ist, macht mir dabei keine Sorgen. Sie geht seit dem ersten Lebensjahr zur Tagesmutter und hat auch schon allein bei der Oma übernachtet.
Sorgen macht mir eher, ob ich einen Platz bekomme und wenn wie viel ich mit schleppen muss.
Essen kann ich im Zweifelsfall einfach dazu kaufen und Betten lassen sich verschieben. Wenn mir die Hygiene nicht passt, putz ich mein Zimmer halt selbst.
Aber ich bin da auch relativ schmerzfrei. Selbst bin ich von Kindesbeinen an Jugendherbergen gewohnt. Man kann sich arrangieren. Und bei manchen Beschwerdethemen muss ich tatsächlich schmunzeln. Das wird vermutlich für mich eher eine amüsante Unterhaltung statt ein Problem.

PS: cooles Kind, was so kreativ ausbricht. ❤️

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Ganz ehrlich ich habe eine Mutter Kind Kur gemacht als mein Sohn knapp 3 war. Es war der Horror, danach war ich sowas von durch. 3 Wochen ohne Vater fand mein Sohn Mist und hat das auch sehr deutlich gezeigt. Die Betreuung war ok aber nur während der Anwendungen für mich, danach musste ich ihn sofort abholen, obwohl er gerne geblieben wäre. Wir waren im September, nach wenigen Tagen waren wir beide krank, wie auch die meisten anderen die dort waren. Mein Fazit nie wieder so eine Kur, wenn Kur dann alleine, die Anwendungen waren allesamt toll und wäre ich alleine dort gewesen hätte ich mich wirklich erholt und viel aus der Kur gezogen, mit Kleinkind war es einfach nur Stress pur.

Bearbeitet von Guller
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Hallo Mali, unabhängig von der medizinischen Einschätzung - die kann ich nicht beitragen - wäre die Frage, ob dein Kind es schon kennt, von Fremden betreut zu werden. Wenn nicht, würd ich in dem Alter echt kein Trennungsangst-Thema riskieren. Ich habe bei beiden bisher eingewöhnten Kindern (ohne vorherige Betreuung außer Großeltern) im Alter von 2 3/4 bzw. 3 Jahren jeweils erst nach 3 Monaten das Gefühl gehabt, dass sie im Kindergarten richtig angekommen sind. In den ersten Wochen war ich dabei, greifbar, auf dem Flur, im Nebenraum etc. und dann irgendwann mal 1-2 Stunden Zuhause.

Nicht, dass ihr euch da mehr Probleme macht als gelöst werden.
Alles Liebe!! 🌷

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Hallo Anaie,
mein Sohn geht schon seit einem Jahr in den Kindergarten :) Ich denke (bzw. hoffe;)), dass das nicht das Problem sein wird.

Vielen Dank:)

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Ich habe noch keine Erfahrung, mache mich aber seit Wochen schlau und spreche mit vielen Menschen.
Ich mag dir nur sagen: nur Mut.
Es kann wirklich ein guter Anfang sein. Wichtig ist, dass du klare Erwartungen hast, damit meine ich: dass du genau schaust, ob du viel Zeit nach den Anwendungen in fremder Umgebung mit deinem Kind verbringen magst.
Deine introvertierte Art ist sicherlich kein Problem um Menschen kennen zu lernen und Anschluss zu finden. Es gibt doch immer Menschen, die genau das mögen und hinter die ruhige Fassade schauen.

Ich glaube, therapeutisch sollte man nicht zu viel erwarten, aber einen Raum um in Ruhe durch den Tag zu gehen, ist sicherlich realistisch.

Die Klinik hat doch super Bewertungen :-)