Hallo ihr lieben,
ich hab ein paar echt blöden Wochen hinter mir und stelle gerade alles in Frage. In mir ist so viel Frust, das geht schon sehr lange so und heute beim Aufräumen hatte ich plötzlich den Wunsch meinen Rucksack zu packen und einfach zu gehen. Ich war wirklich kurz davor. Das hat mich total geschockt, weil ich natürlich meine Kinder und meinen Mann nicht zurücklassen kann. Ich liebe meine Kinder und meinen Mann, aber so habe ich mir unser Leben nicht vorgestellt. Ich geb mir wirklich Mühe Dinge zu verändern oder schön zu machen, aber es zahlt sich nicht aus.
Ich koche frisch und gesund, aber meine Kinder mögen mein Essen nicht.
Ich räume auf, aber über all ist Chaos.
Ich wasche und wasche und wasche, aber es nimmt kein Ende.
Ich versuche beruflich vorwärts zu kommen, aber ständig ist mein Mann dienstlich unterwegs und ich weiß nicht wie ich die Betreuung der Kinder organisieren soll. Er arbeitet sehr viel, aber auf dem Konto herrscht Dauerebbe und ich kann das nicht ausgleichen, weil ich so nicht arbeiten kann. Unser beider Jobs finden zum großen Teil außerhalb der Schul- und Kitazeiten statt.
Meine Kinder sind an sich toll, aber sie zanken sich sehr viel oder meckern rum, dass ihnen langweilig ist. Nie ist irgendetwas genug und egal was ich versuche, meine Kinder sind unzufrieden.
Letzte Woche waren Ferien, mein Mann war weg und ich hatte eine Grippe. Ich war ganz allein mit den Kindern, konnte nur mit Schmerzmitteln das Bett verlassen und obwohl ich über mich hinausgewachsen bin um ihnen trotzdem schöne Ferien zu ermöglichen, meinte mein Sohn heute, dass er froh ist wieder in die Schule gehen zu können und nicht mehr mit mir und seinen Geschwistern rumhängen zu müssen. Das hat mich total gekränkt.
Eigentlich gibt es viel, wofür ich in meinem Leben dankbar sein müsste, aber ich bin es nicht obwohl ich es versuche. Mir ist auch klar, dass ich viele Entscheidungen unter denen ich heute leide selbst getroffen habe und mir davon großes Glück versprochen habe. Das macht es noch schlimmer, denn ich komme mir richtig dumm vor und ärgere mich über mich selbst. Ich merke ich muss etwas ändern und ich will das auch, aber alles ist so eingefahren, dass ich nicht weiß wie.
Kennt das jemand?
Wenn man alles hasst ...
Kurz und knapp: ja. Der Text hätte im weiten Teilen von mir sein können. Außer der Ebbe auf dem Konto und mein Mann ist immer Mo-Fr weg.
Wollte erst gestern meine Koffer packen…
Ich versuche mich immer damit aufzumuntern, dass es irgendwann auch wieder anders sein wird.
Hast du das schon mal mit deinem Partner besprochen?
Ja, aber wir finden keine vernünftige Lösung, drehen uns oft im Kreis. Ich will auch keine Me time a la „leg dich mal in die Wanne“, sondern mehr Gleichberechtigung. Ist halt schwierig, wenn einer die ganze Woche weg ist.
Der Grundtenor könnte in den letzten Wochen von mir sein.
Grad liege ich heulend im Bett, weil ich vor Müdigkeit uns Kraftlosigkeit meine Kinder angeschrieben habe und auch am liebsten gehen würde.
Vielleicht hilft es zu wissen, dass man damit nicht alleine ist? Und sich einzureden, dass es irgendwann besser wird und man irgendwann wehmütig auf die Zeit zurück schauen wird.
Hi,
ich fühle mit dir. Einiges kommt mir bekannt vor. Ich glaube einfach das es vielen Familien so ergeht im Alltag. Es ist eben nicht wie auf Instagram oder sonst wo heile Welt dargestellt. Sondern es ist oft auch einfach Herausfordernd und undankbar. Hinzu kommt das du viel alleine bist mit den Kindern. Ich denke da würde etwas Me-Time dir helfen. Vlt kannst du dir da etwas mehr Zeit für dich einräumen? Es reicht ja schon ein Bad und die Kinder vor dem TV parken und sagen das du 20 min Ruhe haben möchtest. (Als Beispiel).
Wie alt sind denn die Kinder?
Und gäbe es - bei entsprechendem Einkommen deinerseits - eine Babysitter-Möglichkeit?
Da muss ja dann nicht viel übrig bleiben... aber wenigstens etwas.
Finanzielle Engpässe sind doof und schlagen ordentlich auf die Stimmung!
Deine Kinder spiegeln natürlich deine Unzufriedenheit.
Deshalb mal ein unkonventioneller Vorschlag:
Vergiss doch mal alle falschen Entscheidungen und alle guten Vorsätze.
Setz mal von jetzt bis Sonntag alles daran, dass deine Kinder zufrieden sind! Und dafür brauchst du auch kein Geld!
Hier ist immer von me-time die Rede.
Ja, bringt bestimmt was.
Aber wenn das grad schwierig ist (machen wir uns nix vor: 45 Minuten Kids vor dem Fernseher ist keine ausreichende me-time!), dann mach stattdessen Kids-time.
Mit Spaghetti, Vorlesen, Mitspielen und abends Kuscheln beim Fernsehen (natürlich irgendwas kindgerechtes). Such ein Bastelprojekt oder mach einen Ausflug in die Stadtbücherei.
Und wenn die Kinder dann wieder ausgeglichener sind, hast du Kapazitäten, zu überlegen, an welcher Stellschraube du drehen willst und auch kannst.
Und auch in ein Gespräch mit deinem Mann gehst du konstruktiver rein, wenn zumindest zwischen den Kids und dir alles ok ist.
Viel Erfolg!
Ich würde es anders versuchen: Man kann die Kids nicht rund um die Uhr glücklich machen.
Mal ist der Kartoffelsalat eklig und bäh bäh und dann wieder das Lieblingsessen. Der eine liebt Nudeln mit Tomatensauce, das andere Kind findet es wie "Kompost mit Schuhsauce".
Da zerreißt man sich ja, wenn man alle glücklich machen will.
Und das man genervt ist, wenn man bei Krankheit zu Hause rum hängt und sich freut wieder rauszukommen unter Leute, kennt doch jeder. Das war sicher vom Kind nicht als Angriff oder Kritik gemeint. Kinder sind leider oft auch nicht gerade wertschätzend in ihren Formulierungen. Das meinen sie aber oft gar nicht so, können es nur nicht anders kommunizieren.
Ist gerade einfach wieder eine blöde Zeit mit den ganzen Krankheiten.
Da darf man ordentlich fluchen und sich auf den Frühling freuen.
Ich würde mir 1x pro Woche etwas Schönes vornehmen. Vielleicht mit einer Freundin brunchen, ein schöner Spaziergang bei Sonnenschein oder ähnliches. Damit man etwas hat auf dass man sich in der Woche freuen kann.
Hi,
ich glaub das kennt jeder mal, wenn es zu viel wird und man aus dem Teufelskreis nicht rauskommt.
Also das Thema mit dem Alltag: Mach das, was unbedingt notwendig ist. Der Rest kann und wird warten. Es ist kein Weltuntergang eine unaufgeräumte Wohnung zu haben (ich glaub sogar, dass es vielen mit Kindern nicht anders geht). Schaffst es nicht frisch zu kochen? ja und? setze Prioritäten! mach lieber was für dich, wenn du es brauchst um deine Energie aufzuladen als wieder eine Aufgabe zu erledigen, die morgen sowie so wieder auf dich wartet :)
Vielleicht kannst du die Kinder einbinden? Also mein Kind ist zwar noch seeeehr jung, aber er hilft gerne bei Wäsche ein- und ausräumen, Wäsche aufhängen, Geschirr ein- und ausräumen, eigenen Müll entsorgen, kochen, usw. Es dauert länger, aber es macht ihm Spaß und ich glaube später wird es für ihn selbstverständlich sein, dass er im Haushalt mitmachen muss und soll (natürlich altersgerecht).
Das Thema mit den Kindern: Ich bin schon der Meinung, dass man die Kinder nicht bespaßen muss. Wenn die Kinder alt genug sind, können sie auch sehr gut selbst auf Ideen kommen. Dass dir dein Sohn sagte, dass er sich auf die Schule freut, um nicht mehr die Zeit mit dir und den Geschwistern zu verbringen, ist natürlich verletzend. Doch da muss man erst wissen wie alt das Kind ist. Ab einem gewissen Alter kann man schon dem Kind sagen, dass man das nicht nett findet und es einen verletzt (also mitteilen, wie man sich dabei fühlt ohne Vorwürfe zu machen). Dabei muss aber das Kind in der Lage sein es zu verstehen.
Das Thema mit deinem Beruf: Naja, da würde ich eindeutig mit meinem Mann reden. Wieso ist denn sein Job wichtiger? Ich kenne viele, die beide Teilzeit (zb 80/60) arbeiten, um sich die Care Arbeit zu teilen. Mein Mann und ich wären beide dafür offen den Job zu wechseln, wenn der aktuelle Job nicht mit unserem Privatleben vereinbar wäre. Ich hätte mir frei genommen, wenn mein Mann krank im Bett liegt und Kinder um sich hat (da hängt es aber auch davon ab, wie alt die Kinder sind und ob sie auch schon alleine zurecht kommen). Wieso organisierst du die Betreuung der Kinder? Macht das dein Mann auch oder ist es nur "deine Aufgabe"? Er ist der Vater auch wenn er aktuell Vollzeit arbeitet (das kann er nämlich nur, weil du ihm den Rücken frei haltest). Wenn du unglücklich bist, solltest du unbedingt mit deinem Mann drüber reden. Mach dir davor Gedanken, was sich genauer ändern müsste, damit du zufriedener bist (zb mehr Gehalt durch Jobwechsel oder doch beide Teilzeit oder er bleibt daheim und du gehst Vollzeit arbeiten) und versucht dann eine Lösung zu finden, wo ihr beide damit gut leben könnt.
Alles Gute
Ja, kenne ich. Und könnte es locker toppen. Seit einem Dreivierteljahr werden quasi alle Urlaube torpediert (Kind hat Wutafälle des Todes, Ehekrach, annulierte Flüge, Krankheiten und Todesfälle). Beruflich bin ich in eine Sackgasse, "dank" Kündigung, Kleinkind und Abhängigkeit vom Job des Mannes. Und andere Sachen.
Einen Tipp habe ich leider nicht.
Zunächst mal hör auf von deinen Kindern Dankbarkeit oder auch nur Glück sein zu erwarten. Das was du tust tust du weil du sie in die Welt gesetzt hast und die Verantwortung dafür trägst ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Und da hätten wir es schon. Regelmäßig frisch und gesund ist super und so sollte es auch sein. Das ist meiner Meinung nach das Minimum. Aber es darf auch Mal eine TK-Pizza sein, und die Kinder müssen das essen nicht mögen. Du hast die Verantwortung sie ausgewogen zu ernähren. Dafür gibt's keine Medaille.
Dann die Ferien. Wenn du krank bist bist du krank, dann wird halt mehr Zeit vor der Glotze Verbracht. Einmal Ferien vor der Glotze wird ein Kind nicht umbringen.
Gleichzeitig wenn du die Möglichkeit hast und fit bist ist es natürlich in deiner (übrigens auch in der deines Mannes) Verantwortung die Kinder in der Ferien Altersentsprechend zu fördern. Es muss nicht der Riesen Ausflug sein. Aber ihnen irgendwas an altersgerechter Beschäftigunt zu bieten ist meiner Meinung nach ein Minimum. Sofern man gesundheitlich ok ist.
Ich finde dein Problem ist dass du ganz normale Dauer unzufriedenheit von Kindern und deren Zoffereien persönlich nimmst.
Du musst deine Kinder nicht glücklich machen. Du musst ihnen das Rüstzeug geben selbst für ihr Glück zu sorgen.
Und ich muss dir ganz ehrlich sagen: Ich liebe meine Kinder sehr. Aber nach den Kita-Ferien sind hier ALLE froh wenn wieder bisschen Alltag einkehrt. Denn über Wochen aufeinander zu hocken ist tatsächlich Recht anstrengend. Da kann ich dein Kind schon verstehen. Mich würde sowas auch nicht verletzen.
Eben weil ich nicht erwarte dass meine Kinder das was ich natürlicherweise als Mutter für sie mache total abfeiern.
Wenn wir einen Ausflug machen dürfen meine Kinder den doof finden im Nachhinein. Ist ok. Vielleicht fand ich den im Nachhinein auch doof. Macht man halt das nächste Mal was anderes. Ich nehme das aber nicht persönlich.
Was das arbeiten abgeht, würde ich persönlich schauen dass wenigstens einer während der Kitazeiten arbeitet. Lässt sich da nichts machen?
Und mit deinem Mann reden dass das so nicht geht. Er kann nicht seine Arbeit durchziehen und du bist hinten dran. Schaut was ihr beruflich ändern könnt und werdet tätig. Statt deine Energie dahin zu verschwenden deine Kinder super glücklich zu machen ihnen Dankbarkeit abzuringen, solltest du an deiner Persönlichen Situation arbeiten. Sorge für deine Kinder. Aber um Gottes Willen kein Kind muss vor Freude strahlen wenn die Mutti 3 Stunden in der Küche stand um gesund zu kochen. Das machen Erfahrungsgemäß die wenigsten.
Meine Kinder freuen sich eigentlich nur so richtig richtig, wenn es Nuggets gibt. 😉.
Oh je das klingt wirklich zermürbend und anstrengend.
Wenn man nicht weiß wie und wo man etwas ändern soll, kann (angeblich) eine Übung helfen:
Stell dir vor, du hast im Lotto gewonnen. Wie würde ein normaler Tag dann bei dir aussehen? Mal es dir in allen Details aus. Was würdest du essen, wo würdest du wohnen, wie würdest du deinen Tag verbringen.
Und dann vergleiche es mit deinem schrecklichen Alltag jetzt und überlege: Was hättest du dann NICHT mehr, also welcher Stress bzw. welche blöden Dinge würden dann wegfallen?
Das kann dir zeigen, was dich am meisten ärgert und stresst, und oft kann man ja einige Dinge davon auch ohne Lottogewinn umsetzen.
Z.B.
Wenn ich im Lotto gewinne, dann würde ich nicht mir z.B. nicht jeden Tag bei uns morgens im Flur die Füße abfrieren sondern hätte natürlich ein Haus mit Fußbodenheizung. Tja nachdem ich nicht im Lotto gewinne könnte ich aber z.B. einfach die Heizung höher drehen/ bequeme Hausschuhe kaufen/Teppich hinlegen usw...
Oder z.B. dann würde ich mit den Kindern nachmittags tolle Ausflüge machen und nicht erst noch stundenlang mit Ihnen über Hausaufgaben ärgern... ABER ich könnte ja eine Studentin als "Nachhilfe" für einmal die Woche kommen lassen/die Kinder in einer Hausaufgabenbetreuung anmelden/...
Oder ich würde natürlich jeden Tag im Pool oder am Strand schwimmen und danach einen frischen Fruchtsmoothie trinken... geht nicht, aber vielleicht täte es mir ja gut, einmal die Woche ins Schwimmbad zu gehen und mir unterwegs einen frischen Saft zu kaufen...
Ich lese aus deinem Post, dass vor allem die mangelnde Unterstützung/Verständnis/Anerkennung deines Mannes ein Problem ist. Und die finanzielle Lage durch sein Beharren auf seinem Job schlecht ist.
Da musst du dringend Mal mit ihm darüber reden. Denn die Unzufriedenheit in diesem Lebensbereich überträgt sich so leicht auf andere Bereiche.
Wenn er dir mehr Anerkennung geben würde: "Wow, toll wie du die Woche gemeistert hast, obwohl es dir so schlecht ging. Du hast echt alles getan damit die Kinder trotzdem schöne Ferien hatten!"- dann hätte dich der Spruch deines Sohnes sicher weniger getroffen.
Beim Essen, naja da braucht man halt einen langen Atem. Ich stand heute auch lange in der Küche - naja vielleicht erinnern sich die Kinder mit 25Jahren dann daran, dass die Kartoffelsuppe ja doch nicht sooo grässlich war....
Als Mutter hat man da einfach eine undankbare Rolle in vielen Bereichen: Kinder räumt auf, kommt essen, macht Hausaufgaben, übt Klavier, putz das weg, wasch dich, putz die Nase, kämm die Haare,....
Und am besten sollen die Kinder das nicht nur bereitwillig sondern auch noch einsichtig und GERNE tun!
Das ist in etwa so wie wenn man einen Mann nötigt mit zum shoppen zu kommen - aber nein, das ist nicht genug, er soll es bitte auch noch GERNE machen und am besten von sich aus vorschlagen....