Zeit vergeht so schnell - Vermisse die Zeit mit meinem Kind

Ich bin in letzter Zeit total oft traurig und weine sogar. Meine Tochter wird bald 10, wechselt im Sommer die Schule und ist schon so groß. Ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist und ich vermisse die Zeit so sehr wo sie kleiner war. Am besten war es als sie 6/7/8 war, man konnte quasi alles zusammen machen, aber die Pubertät war noch nicht da.
Jetzt ist die Laune oft schlecht und es gibt viele Diskussionen
Und dann denke ich, man hat die Zeit viel zu wenig genossen, weil man immer im Alltag so abgelenkt ist. Andererseits haben wir schon immer sehr viel mit ihr gemacht . Aber so eine Kindheit ist so schnell vorbei…
Ich bin schon wieder am heulen, während ich das schreibe.
Ich vermisse dieses kleine Mädchen, das neugierig war, mit dem Mansur Abenteuerspielplätzen gespielt hat und Disneyfilme geguckt hat.
Wir machen das immer noch, aber es ist anders geworden…
Und dann fällt mir auf, wie endlich alles ist. Wie schnell alles vorbei ist und wie kurz die einzelnen Lebensabschnitte sind und dass es sich immer kürzer anfühlt, je älter man wird…

Geht es nur mir so?

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Ich verstehe zum Teil, was du meinst.

Meine große Tochter macht dieses Jahr ihren Schulabschluss und startet in ihre Ausbildung, die mittlere ist im selben Alter wie dein Kind, wechselt auf die weiterführende Schule und holla die waldfee, die Pubertät kommt nicht auf leisen Sohlen, sondern eher wie der besoffene Onkel, der jede Familienleben crasht, um die Ecke. Und mein"kleines Baby" wird nächste Woche 6 Jahre alt und kommt im September in die schule...

Ja, die Zeit vergeht verdammt schnell, bei jedem weiteren Kind und je älter man wird immer noch schneller...

Macht mich das manchmal sentimental und ich verdrücke ab und an ein tränchen der Rührung? Klar!

Aber heulend hier sitzen tue ich nicht. Überwiegend freue ich mich über meine gesunden, sich gut entwickelden Kinder und bin mächtig stolz darauf, wie sie wachsen, in körperlichem, geistigen und emotionalen Sinne.

Und aus Erfahrung mit meiner balb 16 jährigen kann ich sagen: die Pubertät ist eine Herausforderung für Eltern und Kinder, aber wenn die Neuronen im Gehirn der pubertiere wieder eine gewisse Ordnung einnehmen, kann man durchaus wieder vernünftig reden mit den jungen Menschen und wenn man gewillt ist, richtig zuzuhören in den Gesprächen sehr bedenkenswerte Erkenntnisse gewinnen.

Das Leben allgemein aber besonders das Leben mit Kindern ändert sich ständig und jede lebensphase hat ihre schönen Aspekte.

So sehr ich meine niedlichen Babys und Kleinkinder geliebt habe, so froh bin ich jetzt über ihre Selbstständigkeit.

Und auch wenn ich manchmal etwas wehmütig an diese Zeit zurück denke, als sie noch so tapsig niedlich untwegs waren, freue ich mich noch viel mehr auf das was kommen wird, darauf zu sehen, was für Menschen meine kinder mal werden und wo ihr weg sie hinführen wird.

Dazwischen genieße ich alle schönen Momente und seien sie noch so klein.

LG waldfee

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So toll geschrieben. Vielen Dank für deinen Beitrag!

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Ich verstehe dich.
Meine Mädels sind 10 und 12 - und ich genieße jeden "kindlichen" Moment, den es noch gibt.
Gestern waren sie noch einmal bei Kinderfaschingsball....die 12jährige wäre fast nicht mehr gegangen. War wahrscheinlich das letzte Mal....

Aber es ist immer noch schön.
Ich finde es z.B. schön, dass wir jetzt Filme anschauen können, die auch mir richtig Spaß machen.
Ich mache ihnen schöne Frisuren.
Wir spielen komplexere Brettspiele.
Man kann zusammen immer noch viel unternehmen - meine Große ist jetzt im Reisefieber und will die Welt erkunden....
Auch das alles ist schön.

Ich genieße es aber auch, wieder ein bisschen mehr Freiheit zu haben, unabhängiger zu sein.

Trotzdem ist natürlich ein bisschen Wehmut dabei.

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Hey, mir geht es auch so. Mein Großer ist 16. Gefühlt habe ich ihn doch erst gestern geboren. Für mich geht das alles auch viel, viel zu schnell. Das sollte einem mal einer am Anfang sagen, dass es gefühlt an einem vorbei rauscht. Ich versuche die Tage mit meinen Kindern zu genießen, egal, was ist.

Alles Liebe dir.

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wieso weinst du, was soll das ändern?
sie werden eben gross und man hat Zeit für andere Dinge.

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Ich weiß nicht ob du ein Einzelkind hast. Ich habe eines und es wird wohl auch so bleiben. Sie wird bald 4 und ich kenne es schon jetzt. Wie gerne würde ich auf die intensive Zeit von vor 2 Jahren zurück oder die Zeit als Neugeborenes... Aber eben nicht alles wiederholen, einfach nochmal in Momente reinschnuppern wäre toll. Aber eben mit meinem Kind und nicht mit einem zweiten.

Will es nicht auf Einzelkinder runterbrechen... Nur mein eigenes Empfinden sagt mir, dass man es da ja alles nur einmal erlebt... Bei mehreren Kindern hat man vieles ja mehrmals.

Aber das ist glaub ich insgesamt Typsache, wie man als Mama so drauf ist.

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Ich habe noch einen zweijährigen und bin wirklich froh, dass er da ist, auch wenn das meine enge Bindung zu meiner großen auch wieder völlig verändert hat.
Wenn er nicht da wäre, könnten wir sicher die aktuelle Zeit auch noch viel mehr genießen und sie anders verbringen. So nimmt der kleine Mann mich doch sehr in Anspruch, aber auch das wird sich ja mal wieder ändern.

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Hey,
das geht mir auch so. Allerdings hab ich noch von allem etwas daheim. Unser Ältester wird bald 26 und unser Kleiner ist 19 Monate alt.
Aber ich finde es auch ganz toll z.B. mit unseren drei großen Mädchen( 24,21,19) mal frühstücken zu gehen.
Überhaupt richtige Gespräche mit den erwachsenen Kindern zu führen.
Ja, aber diese Wehmut wenn wieder ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit gemacht wurde, kenne ich auch. Das ist irgendwie auch ein Zwiespalt, denn ich freue mich auch darüber und bin stolz was aus dem Kind geworden ist.
Da müssen wir als Eltern wohl durch und versuchen die schönen Augenblicke einfach noch mehr zu genießen.♥️ Es werden noch viele kommen.
LG

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Und dann bin ich da ich, die froh ist um jedes Jahr in dem sie selbstständiger werden.

Mein Sohn ist letzte Woche 10 geworden und der Wechsel aufs Gym steht uns bevor und ich freue mich für ihn auf einen neuen Abschnitt.

Wir können ganz andere Gespräche führen, er interessiert sich jetzt auch mal mehr für Politik, fragt da Sachen nach. Noch 2 - 3 Jahre dann können wir gemeinsam fast alle Achterbahnen fahren :D (ok, wahrscheinlich nicht der Punkt für die meisten Mütter, aber ich freue mich drauf, hab sonst keinen, mein Mann hat Höhenangst, was war ich froh, als mein Sohn mit 6 Jahren nach seiner ersten Achterbahnfahrt begeistert sagte: Können wir gleich nochmal fahren :D Unsere Kleine ist jetzt auch groß genug, als geht es dieses Jahr wieder in den Freizeitpark und sie darf auch mal testen ob sie als Achterbahnbuddy taugt :D Die kleinen Bahnen fand sie bisher toll. )

Ich finde 10 ist ein tolles Alter. Ja er ist anstrengend und ja mir graut etwas vor der Pubertät. Aber Disney Filme schauen wir noch immer und jetzt können wir auch mal Action Filme zusammen schauen und evt. auch mal bald einen Horrorfilm (er kommt nach mir und hat null Probleme da Realität und Fiktion zu vermischen oder Angst deswegen zu bekommen.) Meine Mutter hat mal gesagt die schönste Zeit war so mit 11- 14 Jahren, dann kam die Pubertät und ich war 2 Jahre unausstehlich :D. Da konnte sie mit mir Horrorfilme und Disney schauen, wir hatten schöne Gespräche oder haben zusammen gezockt. Wir sind zusammen shoppen, hatten unser Mutter Tochter Tag auf dem Maimarkt, traditionell Samstags zur Eröffnung und dann ab in Halle E, Fleischkäsebrötchen frühstücken.
Dann wurde Mama doof und peinlich. Also nicht immer. Shoppen gehen war manchmal schon ok. Abhängen mit ihr auch. Aber manchmal auch nicht, war schwierig, das einzuschätzen. :D
Ich hoffe immer noch, dass der Wunsch meiner Mutter, ich möge Kinder bekommen, die in der Pubertät genauso schlimm sind wie ich, nicht wahr wird. (gut, einen Teil hat meine Mutter mit ihrem Starrsinn und bestehen auf unsinnigen Regeln auch beigetragen, den Fehler werde ich so nicht machen :D ) Aber ich war schon nicht ohne. Wobei ich so keinen Blödsinn gemacht habe, also keine Zigaretten, Drogen, Alkohol oder Schule schwänzen, aber ich war sehr stachelig.

Von daher genieße ich die Zeit gerade sehr und freu mich auf die vielen Dinge, die wir noch entdecken könne, die ich ihm noch zeigen kann und auch auf vieles was ihn interessieren wird und ich dann entdecke. Ich kenne inzwischen einige Flugzeugtypen, weiß so ziemlich alles wissenswertes über die Concorde :D und freu mich, dass er schon einen ziemlich konkreten Berufswunsch hat. Auch wenn es natürlich nicht sicher ist, dass es dieser Beruf am Ende wird. Bei beiden Berufen ist die Chance gering, weil hart selektiert wird bzw. die Ausbildung selbst zu finanzieren sehr teuer ist. Knapp 100.000 € meine ich. Aber naja, bis dahin ist ja noch etwas Zeit.

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Ich verstehe dich total!
Meine Kinder sind "erst" 5 und 2 und trotzdem werde ich mit jedem Geburtstag wehmütiger und möchte am liebsten die Zeit anhalten.

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Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich habe mich über jeden Entwicklungsschritt in Richtung "Erwachsen sein" gefreut, denn das bedeutet ja auch für die Eltern, dass vieles wieder einfacher wird und man auch wieder einfacher nur als Paar unterwegs sein kann.
Und ab einem gewissen Alter kann man sich auch vernünftig mit ihnen über "Erwachsenenthemen" unterhalten. Das ist auch schön.
Unser Großer ist 20 und mitten in der Ausbildung, der Kleine 16 und fängt im August damit an. Die oft gehörten Pubertätsprobleme hat es nur gegeben, die beiden haben sich tatsächlich noch nie gestritten.
Lg
Elsa01