Ich habe vor 3,5 Monaten meine Tochter bekommen, unser 2. Kind. Der Große ist 4,5 Jahre alt. Ich dachte immer, ich möchte nur zwei Kinder haben, ich hab aber, glaube ich, nie darüber nachgedacht, sondern es unbewusst von meiner Mutter übernommen, die drei Kinder zu haben immer schlecht geredet hat aufgrund ihrer eigenen negativen Kindheitserfahrungen. Nun keimte bei der Planung unseres zweiten Kindes schon der Wunsch nach einem dritten auf. Und seit die Maus auf der Welt ist und ich die Erfahrung machen durfte, wie wunderschön so ein erstes Babyjahr sein kann, ist der Wunsch nach einem dritten Kind noch stärker.Das erste Jahr bei meinem Großen war hart, weil er ein Schrei- war und High-Need-Baby war und natürlich weiß niemand, was ein drittes Kind mit sich bringt, aber dahingehend würde uns nichts mehr schocken.
Nun bin ich aber eigentlich gar nicht mutig, eher so "2 Kinder ist die Norm", "was würden die anderen sagen?", also es wäre ein großer und mutiger Schritt aus meiner Komfortzone raus. Natürlich hat es noch Zeit, aber bald werden dann die ersten Sachen aussortiert. Und dann kommt die Frage, verkaufen oder aufheben?
Meine Überlegungen:
- noch länger weniger Paar- und Metime
- Das liebe Geld (eventuell ein neues Auto?, noch eine Elternzeit abfangen, mehr Ausgaben), wobei es aktuell in der zweiten gut geht, wenn wir auf's Geld schauen und nicht sinnlos Sachen kaufen. Und wenn ich wieder arbeite passt sich das Gehalt quasi an die Mehrkosten an. Je älter sie werden, desto mehr arbeiten kann ich, desto mehr Geld ist dann da. Auch wenn wir dann trotzdem nicht in Saus und Braus leben könnten, aber z.B. ein Urlaub im Jahr würde bestimmt gehen. Aber ist es egoistisch, das Geld lieber für ein drittes Kind zu nehmen, als den ersten Beiden mehr bieten zu können?
- 125m² Wohnfläche im Haus und nur zwei Kinderzimmer, aber ein Büro mit 7m² das genutzt werden könnte. Entweder als drittes Kinderzimmer, wobei es sehr klein dafür ist, oder mit Durchbruch als großes Kinderzimmer für unser Mädchen und das dritte Kind, wenn der Abstand nicht zu groß. Weiß nicht, was besser wäre. Eventuell könnte man auch noch etwas anbauen und unser Elternschlafzimmer unten könnten wir für ein Kind frei machen
- Mein Herz möchte es. Und ich frage mich, ob ich es später nicht bereuen würde, mich nicht getraut zu haben? Ich könnte es ja nicht irgendwann einfach noch "nachholen". Aber gleichzeitig ist das so eine Aufregung, ob es dann auch wirklich die richtige Entscheidung ist, weil mein Verstand eher nein sagt... so eine Angst vor dem Unbekannten quasi. Das kenne ich von den ersten beiden nicht.
- Einmal alles losgelöst erleben. Mein Kontrollbedürfnis und der Perfektionismus waren irgendwie recht groß, weil ich diesem Bild, wie unsere Familie sein soll, nachgeeifert bin. Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, wie dieser Druck abfällt, weil ich jetzt quasi das "erreicht" und "bekommen" habe, was ich mir vorgestellt hab. Klingt irgendwie blöd, aber vielleicht könnt ihr es ja ein bisschen nachvollziehen.
Ich denke, beim dritten Mal würde ich mit viel weniger Erwartungen rangehen, weil es ja on top für mich ist. Kein verkrampftes Liebe machen um den Eisprung herum, kein Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht. Einfach passieren lassen, auf mich zukommen lassen, weil ich eben keine konkrete Vorstellung habe, wie es sein sollte.
- Ich liebe es mit meinen Kindern. Sie zu begleiten, für sie da zu sein, ihnen ein Zuhause zu geben. Und ich liebe die Vorstellung von ihnen zu Dritt, als Kinder, aber auch wenn wir später dann mal Weihnachten feiern und sie zu dritt zu Besuch sind. Wenn ich an die Zukunft denke, seh ich da irgendwie noch eine weitere Person. Als wären wir gerade noch nicht vollständig.
Tja, Kopf sagt eher nein, mein Herz sagt ja.
Schonmal ganz lieben Dank für's Lesen und für eure Meinungen.
Drittes Kind?
Triffst du diese Entscheidung alleine?
Du erwähnst alle möglichen Themen. Nur vom Partner liest man so garnichts.
Nein, er fände ein drittes Kind auch schön. Gleichzeitig würde er die endgültige Entscheidung lassen, weil ich ja noch eine Schwangerschaft und Geburt durchmachen würde und den Großteil der Carearbeit trage.
Nun genieß doch bitte erstmal die Zeit mit deinem Baby. Du bist ja grad quasi noch frisch im Wochenbett. Wo ist denn die Eile?
Und überhaupt, was ist mit deinem Partner? Will er ein drittes Kind? Alles was ich lese ist ich, ich, ich..
Gehts dir um das erneute schwanger sein und ein BABY zu haben? Oder wirklich darum einen dritten Menschen in die Welt zu bringen?
Ich glaube manche möchten dauerhaft am liebsten nur Babies produzieren
Wow, ganz schön unfreundlich deine Vorwürfe...
Es ist keine Eile. Wie gesagt, es ist ja noch Zeit. Aber der Wunsch kam so unerwartet, dass ich gern wüsste, ob es wirklich realistisch wäre oder ob ich den Zweifeln von meinem Verstand doch mehr glauben soll.
Schwanger sein ist für mich eher notwendig, um dann ein Kind in den Händen zu halten. Und es geht mir eben nicht nur um die Babyzeit. Tatsächlich weiß ich nämlich auch, wie herausfordernd und heftig diese sein kann und wie es ist, wenn man froh ist, dass sie rum ist. Und ich bin weniger eine Babymama, sondern finde es schön, sie dabei zu begleiten, selbstständiger zu werden. Und natürlich hat mein Partner auch eine Meinung und fände ein drittes Kind auch schön. Gleichzeitig möchte er mir die endgültige Entscheidung lassen, weil ich einfach den Großteil der Carearbeit mache.
Naja deine "Kopf"-Argumente, Geld, Me-Time etc. gelten doch genauso beim ersten und beim zweiten Kind und trotzdem hast du dich schon zweimal für das Kind und gegen das Geld entschieden.
"2 Kinder ist die Norm", "was würden die anderen sagen?"
Naja, 2 Kinder ist vielleicht der Durchschnitt. Wir wohnen in einer familienfreundlichen Wohngegend und hier gibt es mittlerweile fast genauso viele Familien mit 3 Kindern wie mit 2 Kindern. Einzelkinder sind deutlich seltener. Und es gibt auch ein paar Familien mit 4 bis 6 Kindern. Und das sind keine problematischen Familien, im Gegenteil. Die Familien sind so groß, weil sie sich leisten könnten, dass ein Elternteil so lange Elternzeit macht und sie vom Gehalt des anderen Elternteils ein großes Haus für viele Kinder finanziert bekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass in der Stadt auch mehr Einzelkinder leben, weil der Platz für weitere Kinder vielleicht fehlt oder die Finanzen oder Arbeitszeiten es anders nicht hergeben. Aber bei uns in der Gegend sind aktuell 3-Kind-Familien komplett normal.
Ich habe nur zwei Kinder, weil bei mir, genau wie du sagst, mein inneres Bild von Familie, von schönen Momenten, Weihnachten, Ausflüge etc., immer zwei Kinder beinhaltet hat. Ich fand das erste Kind extrem anstrengend und trotzdem war für uns immer klar, dass es zwei sein sollen, auch wenn der Kopf etwas anderes sagt.
Also wenn es bei euch 3 sein sollen, dann macht das doch. Du musst es ja noch nicht sofort entscheiden, aber behalte doch die Babysachen erstmal noch und wenn ihr dann wirklich das Gefühl habt, dass ihr die Kraft für ein weiteres Kind habt, dann gönnt euch das!
Ganz genau so ist es hier auch: die meisten Familien bekommen 2 oder 3 Kinder und wiederum ähnlich viele 1 oder 4.
Aus der eigenen - noch recht frischen - Erfahrung: Entscheide nicht jetzt!
Der Kleine ist bald 1,5 Jahre alt. Ich wollte immer 2 Kinder. Und plötzlich war mit dem Kleinen dieser riesen Wunsch nach einem dritten Kind da. Ich war mir so so sicher, dass ich doch noch eins will und hab auch schon die ganzen, völlig legitimen Fragen nach "schaffen wir das, finanziell, kapazitär,,," gestellt. Zu einem Zeitpunkt wo diese Fragen aber noch Quatsch waren. Die Hormone!
Zum Glück ist mein Mann nicht völlig abgeneigt und wir haben besprochen, dass wir dann so mit 1,5-2 Jahren entscheiden. Und wir noch nicht alles verkaufen.
Und siehe da, seit der Kleine ein Jahr ist, wird der riesen Wunsch kleiner. Der Gedanke ist immer noch da. Aber ohne vollgepumpt zu sein mit Hormonen, sehe ich diesen inzwischen viel realistischer. Ich sehe die beiden Jungs interagieren, erlebe uns als Familie und immer öfter kommt auch der Gedanke, dass wir vielleicht auch komplett sind.
Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wir sprechen im Sommer weiter darüber. Aber ich weiß inzwischen, dass viel im ersten Jahr mit diesem unklaren Gefühl "das letzte Mal ein Baby in Arm zu halten" zu tun hatte.
Ich empfehle immer erst abzuwarten wie es mit 2 Kindern ist. 1 Kind und 1 Baby sind noch wesentlich entspannter muss ich im Nachhinein sagen.
Und auch wenn euch nach Baby 1 als Schreibaby nichts mehr schocken kann, muss man immer im Kopf behalten dass ein Schreibaby als erstes Kind natürlich alles andere als einfach ist. Aber ein Schreibaby als drittes Kind mit noch 2 Kindern die versorgt werden müssen ist das ganze eine gaaanz andere Nummer.
Ich hätte nie gedacht wie krass der Spagat zwischen zwei Kindern ist. Wobei meine auch sehr fordernd sind.
Wenn in 1-2 Jahren dein Herz immernoch dahinter ist und es irgendwie realisierbar ist, dann Go for it!
Ich bin nur ein Fan davon erst mal zu schauen was Nummer 2 so bringt.
Und sich noch gar nicht endgültig zu entscheiden.
Ich kann dir sooo nachfühlen!
Mein Mann und ich wollten eigentlich immer drei Kinder. Dann kam Kind 1, es war alles so anstrengend und ich dachte naja, vielleicht reichen doch 2. Aber seit Kind 2 da ist denke ich jeden einzelnen Tag über ein drittes Kind nach und sie ist jetzt schon über 18 Monate alt. Mein Mann wäre sofort dabei.
Die Vernunft sagt eigentlich nein, wir haben nur 2 Kinderzimmer, wir könnten bald wieder mehr Geld haben, mehr Zeit für uns, mehr Ruhe und Unabhängigkeit.
Aber es ist genau wie bei dir, wenn ich an die Zukunft denke will ich einfach eine größere Familie.
Habe mal den Tipp gelesen: überleg dir ob du noch einen KINDERwunsch oder eigentlich nur einen BABYwunsch hast. Bei mir ist es tatsächlich eindeutig der Kinderwunsch und deshalb wird es wahrscheinlich auch noch ein drittes geben 🥰
Ich merke auch wie ich mehr und mehr resilienz aufbaue und inzwischen das Leben mit 2 Kindern entspannter finde als das Leben mit nur einem Kind. Das erste Jahr war anstrengend, ja, aber jetzt gerade ist es einfach nur schön
Danke für deine schöne Antwort und den Impuls, darüber nachzudenken, welche Art von Wunsch es ist. Aktuell würde ich sagen, ganz klar Kinderwunsch. Die Babyzeit mit meiner Maus ist schön, aber ich freue mich dennoch sehr darauf, wenn sie dann selbstständiger wird und ich noch ein Kleinkind/Kind begleiten darf.
Schön, dass ihr eine Entscheidung für euch getroffen habt! ♡ Darf ich fragen, wie ihr es dann mit den Kinderzimmern aufteilen wollt? Habt ihr da schon einen Plan?
Wieso musst du das jetzt entscheiden? Ich würde auch zum abwarten raten. Wir haben ganze 5 Jahre nach Kind 2 gewartet, immer in der Hoffnung, dass der Kinderwunsch weggeht. Ist er aber nicht :D
Da mein Mann schon lange dafür war, haben wir uns also für eine Nummer 3 entschieden. Sie ist jetzt 4,5 Monate alt. Es war für uns eine richtige und gute Entscheidung. Ich merke, dass wir komplett sind und ich tatsächlich keinen weiteren Kinderwunsch habe. Das war bei den anderen beiden davor auch so.
Wenn auch bei dir der Kinderwunsch bleibt und das Drumherum stimmt, dann geht es doch an. Aber warum jetzt direkt eine Entscheidung getroffen werden muss, erschließt sich mir nicht. Die Sachen könntest du ja erstmal aufheben und auch später noch weggeben, falls ihr doch kein Kind mehr wollt.
Das klingt schön!! Dann herzlichen Glückwunsch zu eurem dritten Wunder!
Hattest du bei den beiden Kindern vorher dann denn auch schon das Gefühl, komplett zu sein? Oder hat euer drittes als Puzzleteil noch gefehlt?
Ich hätte nur gern etwas mehr Klarheit, ob es überhaupt realistisch wäre oder ob ich doch meinem Verstand mehr Glauben schenken soll. Eine endgültige Entscheidung muss natürlich nicht jetzt getroffen werden.
Nein, ich habe mich davor nicht komplett gefühlt und habe auch alles behalten. Jetzt hingegen habe ich kein Problem mehr Babysachen weiterzugeben. Es soll keins mehr nachkommen
Ich glaube ja, dass der Verstand theoretisch immer gegen ein (weiteres) Kind spricht. Also, auch euer 1. kind bedeutet weniger Me-Time, auch das zweite schon weniger Kapazitäten fürs erste etc. Trotzdem habt ihr euch so entschieden. Ich glaube, man entscheidet sich so, weil man sich noch ein Kind wünscht und es jetzt keine krassen Gründe dagegen gibt.
Ich finde bei euch klingen die Voraussetzungen doch eigentlich ganz gut. Klar, mit den Zimmern ist es jetzt nicht optimal, aber in Real Life kenne ich viele Leute, die es auf sich zukommen lassen und meistens findet sich da eine gute Lösung.
Ich würde aber vielleicht auch das erste Babyjahr abwarten und dann endgültig entscheiden.
Ja, das stimmt natürlich irgendwie. Ich bin aber normalerweise eher ein Verstandmensch und die beiden waren schon so lange geplant.
Ein drittes Kind, also quasi mal in erster Linie auf mein Herz hören, wäre so neu für mich, so ganz außerhalb meiner Komfortzone. Deswegen ist es für mich glaube ich grad so ein anderes Gefühl und ich zerdenke es mehr.
Ja, abwarten würden wir auf jeden Fall noch. Und entscheiden können wir es immernoch. Ich hab nur das Gefühl, ich brauche etwas mehr Klarheit für mich.
Ja, ich glaube, ab dem dritten Kind haben viele das Gefühl, man müsse irgendwie begründen, warum es bei einem so viel besser läuft als bei anderen und man deshalb noch eins kriegt. Ging mir tatsächlich ein bisschen so. Mein Mann findet es Quatsch, die sind aber auch zu viert groß geworden (+ein Halbbruder).
Tatsächlich gibt es schon ab und an Leute, die das kommunizieren, also, dass wir eine große Familie sind (naja...), ab und an jemand, der Mittelkinder generell nicht gut findet (ja... Ich finde ältere Kinder schwierig, aber okay), der es toll findet oder irgendwas. Weil es halt ein kleines bisschen vom Mittel abweicht. Aber es ist auch nicht so krass anders, als man denken würde. Abgesehen davon, dass natürlich jedes Kind mal anstrengend ist und seine Bedürfnisse hat und es sich bei 3 irgendwie aufsummiert. Krankheiten, Trotzphase, Klamotten beschaffen und abgeben, Fahrdienste...)