Hallo, mein Kind wird bald 4 und wir werden wahrscheinlich dieses Jahr für ein zweites Kind "üben".
Ich (Mitte 30)möchte gerne von euch wissen, wie euer Leben mit dem zweiten Kind verlaufen ist. Bis vor einem Jahr hätte ich eine zweite Schwangerschaft abgelehnt. Aber je älter mein Kind wird, desto mehr fühle ich, dass ein Geschwisterchen richtig wäre. Ich persönlich könnte mit einem Kind sehr gut leben, es ist super entspannt und schön mit (m)einem Kind. Aber ich glaube ich könnte nicht damit leben, meinem Kind aus egoistischen Gründen ein Leben mit einem Geschwisterchen zu verwehren, vor allem mit Blick auf später, wenn wir Eltern älter und vll auch nicht mehr am leben sind..
Wir sind finanziell gut aufgestellt, teilen uns die Care-Arbeit ganz wunderbar auf und mein Partner (Ende 30) entwickelt auch langsam den Wunsch nach einem 2. Kind. Ich kann mir auch langsam wieder eine Schwangerschaft vorstellen und finde den Gedanken an eine weitere Geburt auch ganz aufregend und der Gedanke an ein weiteres so wunderbares Kind wie unser 1. ist auch sehr schön.
Aber mir wird flau um Magen, wenn ich an später denke. An die Verantwortung für ein 2. Kind. Es wird wahrscheinlich nicht so "pflegeleicht" wie unser 1.. und ich weiß einfach nicht, ob ich die Mehrarbeit schaffe und auch will für so viele Jahre..
Wie ist euer Leben verlaufen?
LG
Wie ist euer Leben mit zwei Kindern verlaufen
Lass dir Mut machen! In den meisten Fällen sind die zweiten Kinder pflegeleichter als die ersten. Aber darauf darf man sich natürlich nicht versteifen, es könnte auch anders kommen. Wir hatten einen Abstand von zwei Jahren und zwei Monaten, und das war insofern für uns ideal, als die beiden später (!) wunderbar miteinander gespielt haben, was uns Eltern viel Freiraum verschafft hat. Beide sagen heute als Erwachsene, dass sie froh waren und sind, keine Einzelkinder geblieben zu sein und haben wiederum ihre Kinder im selben Abstand bekommen.
Hi:)
Mein erstes Kind war und ist nicht pflegeleicht, das zweite kam als Frühchen auf die Welt, inkl. Intensivstation usw.
Er war ein sehr pflegeleichtes Baby, aber ist ein intensives Kleinkind.
Trotzdem ist das Leben mit 2 Kindern viel spannender und leichter für uns, als mit einem.
Ja, sie streiten ständig, aber es gibt auch wirklich immer wieder eine Zeitlang, wo sie sich gemeinsam beschäftigen.
Draußen gibt es so gut wie nie Streit.
Ihre Gespräche sind zu witzig und manchmal echt tiefsinnig.
Sie haben immer einander. Woanders schlafen war für sie zusammen einfacher, als alleine. Sie machen sich gegenseitig Mut.
Mir persönlich kommt die Mehrarbeit kaum "mehr" vor. Irgendwie fühlt es sich sinnvoller an, die ganzen Aufgaben zu machen, weil ich die Ergebnisse beim ersten Kind schon sehe. Da ist es für mich so viel leichter, es mit dem zweiten Kind zu machen.
Und mein größter Punkt ist die Gelassenheit. Ich bin Perfektionistin und mit dem zweiten Kind würde ich so viel gelassener, dass es für mich mit zwei Kindern kopfmäßig viel einfacher ist, als mit dem einen Kind.
Viele Grüße
Bitte mach es nicht nur um deinem Kind ein „Gescheisterchen“ zu schenken. Aus diesem kann im Erwachsenenalter auch ein Mensch werden der einem versucht das Leben zur Hölle zu machen, spätestens wenn es um eine Erbschaft geht. Auch im Kindesalter verstehen sich viele Geschwister einfach nicht miteinander.
Du musst auch tendenziell davon ausgehen dass die Kids bei einem Altersabstand von 5 Jahren nicht mehr wirklich miteinander spielen werden und dann tendenziell unterschiedliche Interessen haben. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel aber die Wahrscheinlichkeit liegt einfach nah.
Es kann also gut sein dass die Kids als Geschwister jetzt nicht mehr so viel gemeinsam machen werden. Die Große ist dann z.B. 7 und in einer ganz anderen Lebensphase als ein 2 jähriges.
Du solltest das 2 Kind also wenn dann für dich bekommen und nicht aus dem Traum heraus wie das dann unter den Geschwistern wird. Mein Mann hatte 6 Jahre Unterschied zu seinem Bruder und sie haben ganz unterschiedliche Leben geführt - in einem Haushalz halt :D
Ich gebe dir recht, dass ein richtiges „miteinander spielen“ seltener passiert bei einem solchen Altersunterschied, aber auch das sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein. Meine Kinder haben einen Unterschied von 5 1/2 Jahren und der Große bespielt die Kleine sehr häufig. Er unterstützt bei allem und genießt es sichtlich, eine Schwester zu haben. Umgekehrt genauso: wenn bei uns gebockt wird (die Kleine wird 2), ist der große Bruder zur Stelle.
Ich hatte die Zweifel auch und bin dankbar für das zweite Kind!!!
Es kann so laufen, es kann aber auch sein dass das Kind das Kleine als lästig empfindet deshalb sollte man es eben nicht für das Kind machen
Ich würde an eurer Stelle noch etwas warten. Deine Argumente für ein zweites Kind erscheinen mir etwas dünn.
Ich wollte unbedingt ein zweites Kind, leider hatte das dann unerwartet eine kleine Behinderung was unsere ganze Planung über den Haufen warf und wodurch das erste Jahr zur Katastrophe wurde.
Mitlerweile habe ich sogar drei Kinder und es ist momentan sehr anstrengend. Aber es hilft mir, wenn ich mir bewusst mache dass es ja genau das ist, was ich mir lange gewünscht habe.
Also mein Wunsch war wirklich sehr sehr groß und darum fällt es mir jetzt leichter die Einschränkungen in Kauf zu nehmen und den Blick auf positive Dinge zu richten.
Das sehe ich bei euch eben noch nicht so. Darum würde ich noch etwas warten, wie doll der Wunsch wirklich ist.
Weil sonst betrauerst du später vielleicht die viel zu kurze "schöne, gemütliche, intensive Exklusivzeit" mit deinem Einzelkind.
Und egoistisch ist ein Kind ja immer. Du solltest es für dich bekommen, nicht für dein erstes Kind.
Bei uns ist es z.B. so, dass ich aufgrund des 3.Kindes (17Monate) z.B.nicht mit den großen Kindern spontan ins Kino/klettern/Trampolinhalle gehen kann, den Kindern keine weit entfernten Hobbies finanziere, wir weniger Geld für Urlaub haben und auch weniger Urlaub machen, in Zukunft unser "Hobby/Toberaum" wegfällt, weil er als Kinderzimmer gebraucht wird und jedes Kind natürlich später nur noch ein Drittel erbt.
Das binde ich ihnen nicht auf die Nase aber das ist halt der Alltag bei uns. Darum fände ich es verkehrt, wenn man Kinder vor allem der Geschwister willen bekommt, weil es ja doch auch viele Einschränkungen bedeutet.
Da hat es ein gut umsorgtes Einzelkind gar nicht so schlecht. Meine größte Tochter beneidet OFT Einzelkinder, weil die eben im Alltag weniger Rücksicht nehmen müssen und in der Regel mehr ermöglicht bekommen. Mit einem Kind ist es ja doch viel einfacher, Termine und Unternehmungen zu machen. Also es ist meiner Meinung nach überhaupt NICHT EGOISTISCH wenn man nur ein Kind bekommt.
Anstrengend 😄 Es ist gleichzeitig besser und schlimmer. Wir hätten nicht gedacht, dass nach dem willensstarken, selbstbewussten Kind Nr. 1 noch eine Schippe mehr drin sein könnte. Sie sind tolle Kinder, aber es ist hart. Gleichzeitig macht es so viel Spaß, weil sie so witzig und clever sind, und vor allem haben sie miteinander viel Freude. Wo es mir vor einem Jahr noch graute, wenn sie zwei Wochen gleichzeitig zuhause sind, hatten wir über Weihnachten so entspannte Tage - wir haben sie teilweise bis 11 Uhr nicht gesehen, weil sie sich gleich in einem der Kinderzimmer gemeinsam verkrochen und gespielt haben. Kamen dann mal irgendwann vorwurfsvoll im Pyjama raus und fragten, wo denn hier der Versorgungstrupp bliebe...
Ich finde zwei tatsächlich in vielerlei Hinsicht entspannter, aber klar, du hast die doppelte Dosis der Herausforderungen. Und jedes Kind ist ein Überraschungsei - da kann einfach alles rauskommen. Aber es ist auch cool, wenn du Dinge siehst, wo du denkst: "Ha, das ist wie bei...oder das hat sie von..." Wie ein Best of 😄
Schaffen wirst du es mit Sicherheit. Aber du solltest es sehenden Auges auch wollen. Das man sich zwischenzeitlich fragt, wie man so dämlich sein konnte, überhaupt Kinder zu wollen, ist ganz normal. Aber die Defaulteinstellung muss schon sein: Jawohl, ich binde mir noch ein zweites an Bein. Weil ich es will. Nicht weil Kind 1 es will. Wir wollten auch nicht, dass unser Kind als Einzelkind aufwächst. Das war insbesondere für mich, die eigentlich nie Kinder wollte, ein wichtiger Grund. Aber nicht der Einzige. Denn dafür sind die Opfer zu groß.
Wenn ihr euch ein zweites Kind wünscht, dann macht das. Aber bitte nicht nur für das andere Kind. Es gibt mehr als genug Menschen, deren Leben als Einzelkind leichter wäre. Bei dem Altersabstand ist ja miteinander spielen auch nur begrenzt möglich. Und ob es im Erwachsenenalter eine Entlastung oder eine Belastung ist, ein Geschwisterkind zu haben, weiß man vorher auch nicht. Was wenn das jüngere Kind Probleme hat und auch im Erwachsenenalter eine zusätzliche Belastung für das ältere Kind ist? Was wenn das ältere Kind schon im Kindesalter eine starke Abneigung gegen den kleinen Störenfried entwickelt, der sich immer in den Vordergrund drängt? Was wenn das jüngere Kind eifersüchtig auf das ältere Kind ist, weil bei dem alles so toll läuft, und deshalb ständig Streit anfängt?
All diese Beispiele kenne ich vielfach in meinem Umfeld. Natürlich gibt es auch Positiv-Beispiele. Aber genauso kenne ich auch glückliche erwachsene Einzelkinder.
Ich bin sehr erstaunt, wie sehr meine beiden Kinder voneinander profitieren. Mein Partner und ich kennen das aus unserer Kindheit ganz anders. Meine Kinder sind allerdings nur 2,5 Jahre auseinander und haben einige gemeinsame Spiel-Interessen und zudem sehr kompatible Persönlichkeiten. Und obwohl sie kaum streiten und sehr viel miteinander spielen, darf man die Nachteile nicht vergessen. Aktivitäten mit dem älteren Kind, für die das jüngere Kind noch zu klein ist, kommen viel zu kurz. Egal ob Museumsbesuche, Virlesebücher oder Gesellschaftsspiele, meist wählen wir dann doch Aktivitäten, von denen beide Kinder etwas haben. So wird das ältere Kind natürlich nicht optimal gefördert. Zudem braucht das jüngere Kind natürlich immer mehr Hilfe als das ältere und somit bleibt sehr viel weniger Aufmerksamkeit für das ältere Kind.
Fürs jüngere Kind sehe ich bisher kaum Nachteile. Höchstens, dass es schon viel Lebenszeit damit verbracht hat, im Kinderwagen oder Fahrradanhänger zu sitzen, weil das ältere Kind zur Kita oder zu Hobbys gebracht wurde. Aber natürlich wäre das ganz anders, wenn das ältere Kind eifersüchtig wäre und das jüngere ablehnen würde. Darunter würde das Jüngere sicher sehr leiden.
Ansonsten.. ja wie ist unser Leben verlaufen? Anstrengend auf jeden Fall, aber natürlich gibt es auch viele schöne Momente. Die Kinder miteinander zu erleben, ist oft soo süß, und auch sehr lustig. Und mir hilft es auch, dass meine beiden extrovertierten Kinder einander als Ansprechpartner haben und mich deswegen auch mal in Ruhe lassen.
Aber dann gibt's eben so Situationen wie in den letzten Tagen: Ein Kind fiebert, muss morgens viel erbrechen und das andere hat Lagerkoller, besteht darauf in den Kindergarten gebracht zu werden. Ich will aber, dass das kranke Kind ausschlafen kann und will es mit Fieber und Erbrechen weder zum Kindergarten mitnehmen noch alleine zu Hause lassen. Aber wenn das gesunde Kind dann auch zu Hause bleibt, macht es die ganze Zeit Blödsinn, Sachen gehen kaputt, Regeln werden nicht eingehalten. Ich bin selbst auch krank und habe dafür dann überhaupt keine Nerven. Das stürzt dann das Kind wieder in eine emotionale Krise, weil ich unfreundlich reagiere. Da passen dann die Bedürfnisse in der Familie einfach überhaupt nicht zusammen. Achso und direkt vorher war logischerweise das andere Kind krank zu Hause, zum Arbeiten kommt man da gar nicht mehr..
Ich bereue es trotz allem nicht, ein zweites Kind bekommen zu haben, weil wir sehr gerne ein zweites Kind haben wollten. Aber wenn ihr es gar nicht unbedingt haben wollt, würde ich es sein lassen.
Es läuft noch gut (18 und 16 Jahre) und ist schön. Die Kinder lieben sich, noch heute fragen sie, wenn einer von beiden nicht zu Hause ist, wann denn Schwester bzw. Bruder zurückkommt.
Gruß
Mikado