Hallo,
ich schreibe euch hier noch einmal, da ihr mir in meinem letzten Post vor ungefähr zwei Wochen alle sehr geholfen habt.
Letzte Woche ist es zwischen meiner Mutter und mir endgültig eskaliert.
Ich habe sie angerufen, da geplant war dass wir an diesem Wochenende zu ihr kommen wollen.
Und nach kurzem Smalltalk am Anfang wurde sie dann wieder zum Mähdrescher (danke an die eine Userin aus dem letzten Thread, die diesen Begriff brachte).
Sie kritisierte meinen Mann, denn sie würde so gerne die Nachbarin einladen und mein Mann wäre ja so ruhig. Und sie würde sich ja vor der Nachbarin schämen, weil die so einen tollen studierten Mann hätte (meiner hat auch studiert) und wenn ihr Schwiegersohn am Tisch hocken würde und "das Maul nicht aufbringt". Nein da würde sie sich ja nur schämen.
Und meine Söhne soll ich daheim lassen.
Der Große sei auch maulfaul und hängt nur am Handy, und der Kurze würde wie ein Schwein essen. Sie legt Wert auf schönes Geschirr und Leinentischdecken und wenn ich den nicht erziehen kann, dann will sie das nicht.
Sie ohrfeigte weiter, dass mein einer Sohn mal in ihrem Beisein an Weihnachten gesagt hätte dass er manchmal keinen Bock auf die Schule hat. Und mein Mann hätte ihm einen netten Klaps gegeben
und "Komm schon, das wird wieder!" gesagt. Sie ging mich an, warum mein Mann da so eine Weichpfeife sei, dem Bengel müsste man mal die Wacht am Rhein sagen.
Mein anderer Sohn hat auch noch einen abbekommen. Sie hätte sich geärgert, weil er wohl den Klodeckel hochgeklappt gelassen hat. Das hat sie mir hinterher am Telefon gesagt. Das sei eine Frechheit gewesen.
Und sie hätte ja erwartet, dass mein Mann sie anruft und sich für seinen Sohn entschuldigt.
Danach bekam ich es knüppeldicke ab.
Sie sagte erst, dass diese Nachbarin mit dem toll studierten Mann ihren Job auf Teilzeit gewechselt hat und lieber noch einen Nebenjob angenommen hat, weil sie in der Firma nicht so gut bezahlt wurde und der Chef blöde war.
Und überhaupt sei diese Nachbarin so lieb. Sie hätte schon so unglaublich viel für sie getan, würde ihr immer Kuchen oder Marmeladen vorbeibringen, bietet an sich um ihren Papierkram zu kümmern.
So lieb sei die und auch die Nachbarn hätten ihr schon gesagt, was es für eine Bereicherung sei, diese liebe Frau in ihrer Wohngegend zu haben. Überall würde sie sich so lieb kümmern und Hilfe anbieten.
Und ich wäre ja gar nicht so. Ich hätte keine Herzenswärme und Nachbarn haben sie auch schon angesprochen, warum ich mich nicht kümmern würde. Sie meint dass sie eigentlich keine Tochter hat.
Dann fing sie wieder mit der alten Leier an, warum ich arbeiten gehe.
Ich soll nicht arbeiten gehen, sondern mich kümmern.
Und mein Job sei ja sowieso "scheixxe" und die Nachbarin das wäre eine richtig tolle Karrierefrau. Die hat einen Spitzenjob und verdient gut. Mein Job sei ein Hiwijob, da sei ich eine Nullnummer.
Ab da eskalierte es. Ich fragte sie immer wieder, mindestens 20x, was sie sich denn genau vorstellt.
Sie tat meine Anrufe als lästige Pflicht ab und ich würde mich nicht um sie kümmern.
Ich fragte sie, was sie denn möchte.
Soll ich einmal pro Woche zu ihr fahren? Das würde ich in Kauf nehmen, auch wenn es anstrengend wird. Aber wo braucht sie denn Hilfe? Was kann ich ihr abnehmen? Gibt es Dinge, die ich für sie erledigen kann? Dann soll sie es sagen.
Sie ging auf keine meiner Fragen an, sondern wiederholte wie ein Roboter "Du kümmerst Dich nicht!" und "Die Nachbarin kümmert sich!"
Auf meine Frage, ob ich öfter kommen soll oder ob sie erwartet dass wir in ihre Gegend ziehen, kam nur "Um Gottes willen!" und "sie hat ja die Nachbarin!"
Sie schrie und machte mir einen Vorwurf nach dem anderen.
Mir, den Schwiegereltern, meinem Mann, meinen Söhnen. Mein Job, unser Haus, hässlich eingerichtet, warum ich letztens eingeschnappt war als sie mich als zu dick bezeichnet hat. Das war eine Feststellung und sie würde da normal reagieren, warum ich denn da so sauer geworden bin. Ich bin nicht dick aber sie kritisiert dauernd an mir herum, meine Frisur, meine Kleidung, und mehr.
Ihre Schreierei war wie eine Schimpfkanonade, ein Ding nach dem anderen. Sie redete und schrie mir ins Wort und redete einfach weiter, in meine Sätze hinein.
Sie hat dann aufgelegt.
Ich rief noch einmal zurück und sagte dann dass ich das so nicht mehr kann. diese dauernden Beleidigungen und ich brauche eine Auszeit und werde mich bis auf weiteres nicht mehr melden. Sollte etwas sein, dann soll sie mich anrufen.
darauf meinte sie nur höhnisch, dass ich darauf aber lange warten kann.
Sie wird sich nicht melden.
Sie hätte ja nun die Nachbarin die sich so lieb um sie kümmert.
Über die hat sie aber bei uns an Weihnachten auch nur gelästert, wie man so dick sein, wie man sich so schlampig anziehen kann, dass die im Garten nichts macht, dass die viel zu viele Tiere hat und auch schon mal geschieden war. Alles sowas.
Sorry wenn es lang wurde, aber ich wollte den Verlauf kurz darstellen.
Ich selber fühle mich gerade richtig erleichtert und etwas "frei".
Ich hoffe das bleibt so, aber ich habe Bedenken dass sie irgendwann doch zurückgekrochen kommt. Wenn sie sich von der Nachbarin zu viel Hilfe versprochen hat oder diese sich nicht so einspannen lässt.
Davor habe ich etwas Angst, wie ich dann reagieren soll.
Oder dass sie mich bei der Nachbarin und im übrigen Umfeld schlecht redet ohne Ende und ich dann wirklich als die schlimme Tochter gesehen werde, als die sie mich sowieso schon immer gesehen hat.
Danke euch allen, eure Dietzel
Meine Mutter, ich kann nicht mehr Teil 2
Lass dich mal drücken. Das klingt schrecklich.
Aber du wirst deine Mutter nicht ändern können und ich denke, das gesündeste, was du tun kannst, ist für dich abzuschließen und aufzuhören, es ihr Recht machen zu wollen.
Selbst in dieser Situation, wie du das Gespräch schilderst, klingst du unglaublich defensiv und bemüht, ihr zu gefallen. Mach dich nicht so klein - mach dich groß: für deine Familie, für dich!
Was Ihre Nachbarn denken, kann dir herzlich egal sein. Und so wie ich deine Mutter einschätze, werden sie schon bald merken, wie sie wirklich ist. Und sich ihren Teil denken.
Was ich an deiner Stelle unbedingt tun würde: du klingst so, als wärst du ein Mensch, der nach ein paar Wochen, Monaten doch die Schuld bei sich sucht, doch das Verhalten der Mutter entschuldigt - und dann wieder genau deiner Mutter ins offene Messer läuft, wenn sie sich wieder meldet.
Daher: schreib das auf. Schreib jeden verdammten, ungerechten Vorwurf auf. Und schau dir das nochmal an, bevor du wieder mit ihr sprichst. Wenn sich deine Mutter melden sollte (und das wird sie, solche Menschen geben keine Ruhe, die braucht Drama), muss vorher eine klare Aussprache her. Und die wird wahrscheinlich wieder eskalieren. Und sobald dann die Leier "ihr kümmert euch nicht" kommt, konterst du ihr ausschließlich mit ihren eigenen Worten aus diesem Telefonat. Sie hat ja die Nachbarin, die ist ja besser. Wir sind ja so peinlich. Wir wollten ja kommen, durften aber nicht wegen Schweigsamkeit, Essverhalten, Klodeckel, wir sind ja unzumutbar und peinlich etc etc.Lass das gar nicht an doch ran - lass sie Phrasen Ping Pong mit ihren eigenen Beleidigungen spielen.
Vielleicht bringt es sie zum Nachdenken, glaub ich aber nicht . Aber zumindest hättest du dich klar positioniert ohne dich wieder verletzen und in die Defensive treiben zu lassen...
Sie wird sich wieder rausreden, mich als zu empfindlich bezeichnen oder dann in ihre Jammerschiene gehen, in der sie auf Selbstmitleid macht und heult. Wie alleine sie ist und sie vermisst Papa und es sei alles so schlimm, schlimm, schlimm, schlimm.
Und zeitgleich sagt sie das sich mich noch umschauen werde wenn mir der Mann stirbt und dann ist er vorbei mit der tollen harmonischen Familie G. Wenn meine Söhne verheiratet seien und die Schwiegertöchter nichts von mir wissen wollen und ich alleine im Haus Sitze.
Sie wird dann selbst in der Mitleidsphase wieder unverschämt.
WENN du ihr wirklich nochmal die Gelegenheit geben willst, überhaupt so weit zu kommen, dass sie solche Sachen anbringen kann, dann parier es. Nicht schlucken, nicht treffen lassen. Ihr zeigen, was sie hier gerade sagt und macht.
"mich als zu empfindlich bezeichnen"
-- "Wer ist denn hier empfindlich? Du bist dich wohl die, die aus einem Klodeckel ein Drama macht, also hör bitte auf, von dir auf andere zu schließen ".
"Wie alleine sie ist und sie vermisst Papa und es sei alles so schlimm, "
-- "Dann verstehe ich wirklich nicht, wieso du dir solche Mühe gibst uns zu vergraulen".
"das sich mich noch umschauen werde wenn mir der Mann stirbt und dann ist er vorbei mit der tollen harmonischen Familie G. Wenn meine Söhne verheiratet seien und die Schwiegertöchter nichts von mir wissen wollen und ich alleine im Haus Sitze."
-- "Ach weißt du, ich sehe ja gerade, wie ich es NICHT machen darf, darum bin ich ganz optimistisch, dass es mir nicht so gehen wird".
Ping-Pong. Alles postwendend zurück geben. Nicht zu dir durch lassen, nicht treffen lassen.
Und ihr irgendwann auch einfach konsequent keine Möglichkeit mehr geben, euch so zu beschimpfen. Ihr seid ihr nichts schuldig und du musst wirklich kein schlechtes Gewissen haben, wenn du nicht länger ihr Boxsack sein willst
Es ist okay sich gegenseitig zu unterstützen, wie man kann und will. Aber deine Mutter ist dir gegenüber respektlos. Und das musst du dir nicht antun.
Sie hat dann aufgelegt
Hi,
DU hättest viel früher auflegen müssen. Warum in aller Welt rufst Du da noch zurück? Lass sie in ihrer heilen Welt mal eine Weile klarkommen. Hab Rückgrat und zeige ihr deutlich, dass Deine Familie Dir wichtiger ist.
Du bist besser ohne sie dran.
Viele Grüße!
A
Sehe das genauso…. Würdest du deine Beste Freundin so wenig unterstützen wie du dich selbst unterstützt?? Denk mal anders herum. Du lebst in einer extrem toxischen Beziehung zu deiner Mutter und sie behandelt dich wie Dreck. Das ist nicht normal und nein, sie wird sich niemals ändern. Ist das traurig und unfair? Natürlich!!! Aber dein Seelenheil und deine Würde sind so viel wichtiger als irgendeine Form von Beziehung aufrecht tu erhalten… Du würdest deiner besten Freundin auch raten dass sie den Kontakt abbrechen sollte, da bin ich mir sicher. Mir ist richtig schlecht geworden beim lesen. Alleine wie sie über DEINE BABIES redet!!!!! Lass dir das bitte nicht gefallen, das ist emotionaler Missbrauch.
Ich glaube immer noch deine Mutter hat Demenz. Manche werden dann richtig böse.
Liebe TE,
mich wundert es, dass du mit deiner Mutter so geduldig warst. Mit so einer hätte ich schon lange keinen Kontakt mehr.
Lass deine Mutter links liegen, da fährst du halt besser mit. Solche Tiraden muss man sich nicht bieten lassen.
LG Hinzwife
Liebe Dietzel,
"Oder dass sie mich bei der Nachbarin und im übrigen Umfeld schlecht redet ohne Ende und ich dann wirklich als die schlimme Tochter gesehen werde, als die sie mich sowieso schon immer gesehen hat."
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert.
Meinst du das Umfeld deiner Mutter hat noch nicht mitbekommen, wie die so unterwegs ist? Die Leute sind doch nicht blöd. Gut, dass du hier eine Grenze gezogen hast. Du hast einen netten Mann, zwei coole Söhne und ein eigenes Leben. Lass dir diese Unverschämtheit nicht länger bieten. Ich hab gerade Ähnliches durch- plötzlich persona non grata bei jemandem, mit dem den ich vorher (zu) viel Kontakt hatte. Das gab es vor ein paar Jahren schon mal, damals habe ich mich gegrämt und gesorgt ohne Ende, hatte ein schlechtes Gewissen bis zum geht-nicht-mehr (obwohl ich den Kontakt nicht abgebrochen habe) und war sogar beim Psychologen, weil ich selbst gemerkt habe, wie ungesund das alles war.
Heute kann ich mit der Funkstille entspannt umgehen und sie sogar genießen. Der Krug geht eben so lange zum Brunnen bis er bricht. Also mach was für dich aus der Kontaktpause, die könnte schneller vorbei sein, als dir lieb ist.
Alles Gute,
Lexi
Wenn deine Mutter anruft, dann sag ihr einfach das du gemerkt hast wie gut es dir ohne ihre Beschimpfungen geht und das du keinen Kontakt mehr möchtest. Und dann legst du auf.
Dein psychischer Zustand ist 1:1 der von verprügelten Frauen, die ihre Männer nicht verlassen. Deine Identität ist die eines Opfers und du wählst diese Rolle jeden Tag neu - übrigens auch mit diesen Posts. Du agierst wie eine Süchtige, weil du der Beziehung zu deiner Mutter alles andere unterordnest - deine Würde, deine Zeit, deine Partnerschaft, die psychische Gesundheit deiner Kinder, die das alles miterleben müssen und das unfreiwillig als ihre vertraute emotionale Heimat ausbilden - fatal für ihre späteren Beziehungen.
Ohne Kontaktabbruch und professionelle Unterstützung kommst du da nicht raus. Alles davon stand bereits in den Antworten deines ersten Threads.
Du hast recht Lil, aber ich merke wie dieser erste Kontaktabbruch mir gut tut.
Ich schlafe besser, ich bin nicht mehr so angespannt.
Ich mache die Tage einen Termin beim Hausarzt aus, ich hoffe dass er mich schnell an einen guten Psychologen empfehlen kann. So einfach ist das ja nicht mit der Wartezeit.
Ja bitte tut das ❤️💪🏼 auch ich habe seit Oktober den Kontakt zu meiner narzisstischsten Mutter und ihrem goldenen Kind (meiner Schwester) abgebrochen und mir geht es so viel besser seitdem! Ich musste leider erst 36 werden bis ich das alles endlich verstanden habe und für mich einordnen konnte. Auch mithilfe einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie. Tut enorm gut und endlich weiß ich, dass ICH gar nicht diejenige bin, die falsch oder gestört ist, sondern ich eig ein wundervolles Leben mit tollen Beziehungen habe und die beiden eig diejenigen sind die krank sind 💪🏼🥰
Ist es denkbar, dass deine Mutter erste schwere Anzeichen von Demenz hat? Es klingt ein bisschen so, aber sie kann natürlich auch einfach ein unglaublich fieser, egozentrischer, selbstgerechter Mensch sein.
Wie hier schon jemand sagte: Du hängst an deiner Mutter wie eine geprügelte Ehefrau am Mann. Du bekommst einen Schlag nach dem anderen, fühlst dich aber immer noch bemüßigt zu erklären, warum du jetzt auf Abstand gehen willst. Dass kann man ein Mal machen, ja - aber dann bleib dabei. Deine Mutter beleidigt dich, deinen Mann, deine Kinder - weil sie es kann. Weil du dem nichts entgegensetzt, und wenn, dann mit einem schlechten Gewissen. Das ist falsch verstandener Respekt.
Falls sie zurückkommt, was durchaus sein kann, gehe ich davon aus, dass du wahrscheinlich schnell einknickst. Was verständlich ist, sie ist deine Mutter und wenn man entsprechend erzogen wurde und auch charakterlich eher unsicher ist, kann das schnell passieren. Aber damit würde es dir ungefähr fünf Minuten gut gehen, denn sie wird sich wahrscheinlich nicht von alleine ändern. In dem Falle müsstest du klar sagen, dass das für dich nur in Frage kommt, wenn sie einer gemeinsamen Therapie zustimmt. Ansonsten würde ich es bei einem Minimum belassen.
Ich verstehe, dass es dir Sorgen macht, was die Nachbarn denken. Aber das steht nicht über deiner psychischen Gesundheit. Such dir wirklich Hilfe, um zu verstehen, was deine Mutter tut, welche Register sie bei dir immer wieder zieht, dass du Nein sagen kannst und darfst. Lass dir von deinem Mann helfen, er sollte dir da eine Unterstützung sein und dich bestärken. Gerate nicht in die Falle, dich, deine Söhne oder ihn zu verteidigen - es ist völlig wumpe, wer was wie studiert hat oder wie viel wiegt. Spielt absolut keine Rolle, wenn es um einen gewissen Grundrespekt gegenüber anderen Menschen geht.