Hallo!
Jetzt bin ich sechshundert Kilometer von meinen Eltern entfernt und 31Jahre alt und immer noch kann mich meine Mutter gefühlsmäßig unter Druck setzen.
Sie ist erst mitte fünfzig, aber schwer krank- Rückenleiden,künstliche Hüfte,kaputte Halswirbel, kann deshalb nur noch wenig selbst machen im Haushalt, braucht viele Pausen, ist aber dennoch sehr aktiv,täglich mit meinem Vater unterwegs in der Stadt, zum Schwimmen, Ausflüge machen, mit Freundinnen Kaffee trinken etc.- also sie unternimmt mehr als ich und ist trotzdem noch unzufrieden, weil sie früher mehr konnte und länger...
Auf jeden Fall ruft sie fast täglich bei uns an und sagt ständig wie sie uns vermisst und heult jedes Mal und hängt beleidigt den Hörer ein, wenn mein vierjähriger Sohn seine Oma nicht sprechen möchte oder wenn ich mir keine Zeit nehme(mindestens eine halbe Stunde für ein Telefonat).
Meine Eltern kommen alle drei Monate zu uns zu Besuch und sie findet das zu wenig- aber wegen der Entfernung bleiben sie ja immer mindestens eine Woche und mir reicht das schon übermäßig- das ist der pure Stress, man muß alles außenrumorganisieren und dann mischen sie sich in alles ein und halten sich nicht an Absprachen, verwöhnen beispielsweise ihren Enkel nicht in normalem Maß sondern machen in Besuchswochen tägliche Geschenke...
Schon oft habe ich versucht zu sagen, dass mir das psychisch zu viel ist und ich jedes Mal drei Wochen Erholung brauche bis ich wieder im Alltag bin nach den Besuchen(auch mein Sohn), aber dann kommen wieder die Anrufe und die Heulerei von wegen "ich hätte es mir ja einfach gemacht und wäre einfach gegangen,sie hätte ja ihre Tochter nicht mehr und ihren Enkel nicht..." wie eine verbitterte uralte Frau, obwohl ich sie ja verstehe weil sie sich das mit der Krankheit nicht so vorgestellt hat in relativ frühen Jahren, aber wer sucht sich das schon raus.
Auf jeden Fall bin ich froh daß ich weit weg bin, das ist wahr.
Aber ich mache es mir nicht einfach, habe immer ein schlechtes Gewissen und bin wütend über die Situation mit ihr.
Meinen Rat, zum Psychologen zu gehen nimmt sie natürlich nicht an. Sie läßt ihre Depressionen lieber in der Familie aus.
Und daß ich ebenfalls enttäuscht bin weil mir in schwieriger Schwangerschaft und im ersten Babyjahr meines Sohnes auch keiner von ihnen geholfen hat, obwohl wir da noch zwanzig Kilometer entfernt gewohnt haben, das will keiner hören.
Da habe ich immer nur gehört:"Wir können ja mal babysitten, aber einmal im Monat reicht, das ist so anstrengend. Wir hatten ja früher auch niemanden. Da mußt du durch, du wolltest ja Kinder."
Ach, entschuldigt das aber es mußte mal raus!
Marti
Meine Mutter ist so depressiv,nimmt mich mit,macht schlechtes Gewissen
Hallo,
von dem was Du erzählst, benutzt Dich Deine Mutter eigentlich recht egoistisch. Sie ruft nicht um Deinetwillen oder Euretwillen an, sondern nur zum Selbstzweck, sie braucht dann jemanden zum Reden, sie braucht jemanden, der sie versteht. Mir geht es ein bißchen ähnlich, das Problem ist, dass man selber keinen Ärger möchte und nicht so recht weiss, wie man sie in die Schranken weisen möchte. Seid froh, dass Du durch die Entfernung wenigstens etwas Abstand bekommst, sonst wirst Du ja total vereinnamt. Immerhin bist Du nun nicht mehr in erster Linie Tochter, sondern auch Mutter und auch Ehefrau. Was sagt denn Dein Mann dazu, wenn Deine Mutter täglich anruft bzw. sich eine Woche bei Euch einnistet?. Versuche Dir nicht ein schlechtes Gewissen machen zu lassen und den Schwerpunkt mehr auf Deine Rolle aus Mutter und Frau zu legen. Das ist nicht undankbar oder so, sondern der Lauf der Dinge. Du würdest von Deinen Kindern auch nicht fordern, dass sie täglich ein offenes Ohr für etwaiges Selbstmitleid haben. Jeder lebt irgendwann sein eigenes Leben. Denke mehr an Dich und versuche es nicht immer nur Deiner Mutter recht zu machen, denn das laugt Dich auf die Dauer auf und das was nun in Deinem Leben im Mittelpunkt stehen sollte, wird dann ungerechterweise zu kurz kommen.
Wie geil ist das denn...
Haben wir dieselbe Mutter, könnte glatt meine Mutter sein.
Ich habe allerdings den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, lach.... glaub ja selbst nicht, was ich da schreibe, wir haben immer ca. 3-4 Wochen Kontakt und dann wieder ca. 3-4Monate Funkstille. Und das geht schon so seit 12JAhren, bin damals mit 16 von zu hause ausgezogen.
seitdem haben wir so ein hin und her verhältniss und jedes mal, sage ich mir dann, dieses mal nicht mehr, ich will nicht mehr. doch jedes mal lasse ich mich wieder auf sie ein und sie liest auch hier im forum, falls du das hier liest: HALLO MAMA!
Smone
stand hier nicht ein beitrag deiner mom? ich fand ihre reaktion geil und wartete auf die fortsetzung........mutter und tochterkrieg....
lese grade im urbia-intern, du willst deinen profilnamen ändern? hatte mom doch recht? klingt auch unglaubwürdig, erst klagst du dein leid mit deiner aufräumaktion, wo mom kommt zum helfen und dann heute die attacke auf sie. ganz schön link, findest du nicht auch?leidest du vielleicht unter einen unbewußten zerstörungstrieb.
sorry, aber einige mitglieder hier sind einfach voll daneben.
ach mama, ist schon okay, und falls du es nicht sein solltest, müssen sich aussenstehende da raushalten, da andere gar nicht wissen, was zwischen mir und meiner mutter los ist.
Hallo Marti!
Eine Woche am Stück ist sicherlich anstrengend, das verstehe ich! Vielleicht solltest Du die Verwöhngeschichte allerdings ein wenig lockerer sehen - deine Eltern sehen die Kinder eine Woche in drei Monaten; ich glaube nicht, dass die Kinder verzogen werden, wenn sie da täglich Geschenke bekommen. Denn immerhin erkennen sie ja die Besonderheit der Situation, Oma und Opa da etc.
Alles Gute und Kopf hoch!
Wo ist eigentlich Dein Problem? Ich lese sehr viel egoismus aus deinen Worten - sorry - aber ich würde mir an deiner Stelle -habe auch eine kranke Mutter- ein wenig Sorgen machen, denn schließlich hat diese Frau dich großgezogen und hätte ein wenig Anteilnahme verdient, meinst du nicht auch?
Sei froh, dass deine Eltern deine Kinder verwöhnen.
Wo ist dein Problem wirklich?