Hallo…
ich wollte mal horchen, ob jemand eventuell einen Verdacht hat oder ob das jemand auch kennt.
Meinem Mann ist seine Mutter wirklich egal.
Er liebt sie nicht, er hasst sie nicht, er mag sie nicht. Seine Aussage letztens war „Hauptsache sie nervt mich nicht“.
Wir haben Kontakt zu seinen Eltern. Alleine schon wegen der Kinder.
Ich habe schon des Öfteren gefragt, ob da mal was vorgefallen ist. Mein Partner hat Depressionen. Zur Zeit aber nicht akut.
Auch der Bruder meines Mannes ist jetzt nicht der Liebende Sohn. Sie nenne ihre Mutter per Namen, keine Umarmungen auf Familien feiern etc.
ihnen wäre es auch egal bzw würde es ihnen nicht nahe gehen, wenn diese unsere Welt verlässt.
Also irgendwie kann mir keiner erzählen, dass es einfach so ist.
Habt ihr da eine Idee ?
Also sie ist jetzt weder Drogenabhängig, noch irgendwie gewalttätig oder ähnliches.
Eigentlich ganz normalen meinen Augen.
Aber vielleicht war das früher anders ?
Meinem Mann ist seine Mutter egal..?!
Vielleicht gab es früher keine Liebe und Zuwendung sen Kindern gegenüber.
Also wenn beide Kinder sie mit Namen ansprechen, wird das wirklich irgendwo seine Gründe haben.
Ich kenne durchaus Kinder, die in offensichtlich liebevollen Verhältnissen aufwachsen, die ihre Eltern mit Vornamen ansprechen. Unsere Tochter tut das auch ab und zu, vor allem, wenn wir unter Leuten sind und andere Kinder mich auch beim Vornamen rufen. Das dürfte eher davon abhängen, wie es in einer Familie gehandhabt wird. Mir persönlich ist es völlig egal, ob ich beim Vornamen gerufen werde oder "Papa", so wie es mir egal ist, ob mich irgendwer duzt, auch wenn wir uns nicht kennen. Andere Eltern stört es, die tun was dagegen.
Kenne ich persönlich tatsächlich nur bei kleinen Kindern, die das in dem Moment lustig oä finden, aber nicht bei älteren Personen.
Hier macht man "so etwas" nicht, wenn das Verhältnis passt. Mir persönlich wäre es auch tatsächlich nicht egal.
Ich kenne das, das ist bei mir vielleicht nicht ganz so stark, aber ich habe auch keine so richtige Bindung zu meiner Mutter. Würde aber bei ihrem Tod schon traurig sein.
Es ist nichts besonderes in der Kindheit vorgefallen. Meine Mutter liebt mich und meine Geschwister, aber sie zeigt es eher nur auf der Versorgungseben. Es wurde sich materiell um uns gekümmert, aber es gab keine Umarmungen und keine Gespräche, die über emotionale Dinge gingen. Es wurde auch liebevoll die Brotdose gepackt und Wünsche der Kinder berücksichtig. Sie war also nicht herzlos, hat es aber wie gesagt, nur über solche Dinge gezeigt. Geschenke wurden auch nach Interessen besorgt.
Ich war kurze Zeit in Behandlung bei einer Psychologin. Sie nannte es emotionale Verwahrlosung. Ich hatte 10 Sitzungen und wahrscheinlich nur eine depressive Verstimmung, bin aber nun mit mir im Reinen. Meine Geschwister hat es stärker betroffen und eine Schwester war in einer stationären Therapie und musste die Schule ein Jahr unterbrechen. Eine andere Schwester hat es jetzt mit 40 Jahren immer noch nicht aufgearbeitet.
Mein Gefühl ist übrigens, dass dieses Verhalten oft bei Vätern vorkommt, aber das es dort gesellschaftlich eher akzeptiert wird.
Mein Vater war ähnlich zu meiner Mutter.
Ist bei uns auch so, und ich dachte auch lange zeit, dass meine SE "normale" leute sind.
Sind sie aber nicht. Es sind absolut unmögliche Menschen in jeder Hinsicht.
Daher wundert es mich auch nicht, dass sie meinem Mann am Allerwertesten vorbei gehen. Ich bin sogar froh darüber.
Schliesse ich mich an. Ist bei uns auch so. Fassade ist gut, als ich lang genug dabei war und tief genug reinsehen konnte… hat mich nichts mehr gewundert.
Da muss nicht zwingend etwas vorgefallen sein. Häufig hat das einfach etwas mit fehlender Herzlichkeit zuhause zu tun. Kinder spüren wo sie willkommen sind.
Mir ist mein Vater egal. Ich wünsche ihm nichts schlechtes, er hat mein Studium finanziert. Dafür bin ich ihm natürlich dankbar. Aber da kam emotional einfach nie viel rüber als ich ein Kind war. Er war halt da, ich war da- aber Interesse hatte er nicht.
Was natürlich bei deinem Mann ein Grund sein könnte- die Veranlagung zu Depressionen ist erblich. Falls deine Schwiegermutter auch leicht depressiv war, dass blieb früher ja oft unbehandelt und ohne Diagnose, konnte sie vermutlich wenig Nestwärme vermitteln.
Da hat es vielleicht gerade so für die Versorgung gereicht und sonst kam da nichts. Das mein Vater sich einfach nicht ausreichend gekümmert hat um mich habe ich auch erst später erkannt als ich älter war. Und mich auch emotional von ihm distanziert, schon aus Selbstschutz. Dabei hat mein Vater gearbeitet, nie gehurt oder gesoffen und war auch nicht gewalttätig oder so- aber er wusste eben auch nicht wie alt ich geworden bin wenn ich Geburtstag hatte, wie ich mit zweitem Vornamen heiße oder mit wem ich gerne spiele oder womit.
Er hat mal ehrlich auf die Frage von mir warum er eigentlich Kinder bekommen hat mit :“ deine Mutter wollte welche. Ich bin auch gar nicht auf die Idee gekommen das man auf Kinder auch verzichten könnte“ geantwortet.
So gar keine Bindung zur Mutter zu haben ist schon recht selten. Dann gleich 2 Brüder, die gleich empfinden finde ich schon außergewöhnlich.
Ob es mit den Depressionen zusammen hängt ist schwer zu sagen, wenn man den Auslöser nicht kennt. Außerdem ist dann immer noch der nicht depressive Bruder.
Schwierig, aber wenn niemand darüber spricht würde ich es einfach akzeptieren.
Ich denke ganz oft kommt es wirklich von einem wenig herzlichen Elternhaus. Meine Mutter war auch so. Jetzt im Alter und im Umgang mit den Enkeln hat es sich aber deutlich gebessert. Sie ist eine tolle Oma geworden und seit dem habe ich auch ein besseres Verhältnis zu ihr. Seit meine Kinder da sind, merke ich aber auch, wie "hart" sie zu mir als Kind war.
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, woher es bei ihr kommt. Sie ist Jahrgang 46, hat eine Zwillingsschwester, Mutter war alleinerziehend, Kinder unehelich, die ganze Familie ist recht kühl und distanziert.
Bei meiner Schwiegerfamilie auch. Schwiegervater sehr kühl, aber freundlich. Seine Mutter hat zum Beispiel die Flucht im Krieg nie überwunden und war auch immer distanziert und verschlossen.
So zieht sich das oft durch die Familien. Habe mal ein Buch dazu gelesen: Kriegserbe in der Seele. Zeigt leider sehr deutlich, wie sich sowas noch immer auf Familien auswirkt.
Lass es dabei.
Meinem Mann sind seine Eltern auch irgendwie ziemlich egal. Ich dachte immer nur, Männer halt.
Aber nach 12 Jahren und vielen Familienkrachs, weiß ich, dass sich seine Eltern nie ernsthaft interessiert haben und es noch immer nicht tun. Wenn es nicht ganz genau so läuft, wie es sich seine Mutter vorstellt, dann ist aber das Theater groß.
Mittlerweile kann ich es verstehen. Er tut zwar so, als wenn ihm seine Eltern sehr viel bedeuten, weil es gesellschaftlich so von ihm erwartet wird, aber eigentlich wäre es auch nicht so irre schlimm, wenn der Kontakt noch weniger wäre.
Es muss nichts besonderes vorgefallen sein. Manchmal ist das Desinteresse vererbt.
Naja, nicht jeder hat zu seiner Mutter ein von Liebe geprägtes Verhältnis....manchmal bleibt man eben distanziert. Und manchmal findet man auch erst, wenn es fast (oder ganz) zu spät ist, raus, das die Mutter einem doch nicht ganz so egal ist.
Mein Mann "liebt" seine Mutter auch nicht, es ist seine Mutter, das Verhältnis distanziert, relativ emotionslos. Trotzdem ist er für sie da, auch seine Geschwister. Die Frau selber ist ja auch etwas distanziert, aber auch immer hilfsbereit. Ich sehe da zumindest ein Gleichgewicht im Verhältnis, auch wenn es nicht so innig ist, wie bei anderen.
Ich zerbreche mir darüber nicht den Kopf....ich werde nur aktiv, wenn sie anfängt über mich an ihn zu kommen. Das mögen weder er noch noch ich.
Und ja, unabhängig vom Verhältnis....sie kann richtig nerven, hört nicht richtig zu, ist stur, nimmt kaum Hilfe an, lebt etwas in der Vergangenheit, Kategorie "Kind tut sich weh und sagt dann zu ihm: Ach, das tut doch nicht weh.", in Streßsituationen nicht ganz einfach zu händeln....genau wie mein Mann.
Naja und was genau die beiden nun trennt, das ist nicht meine Baustelle....zu unserem Kind und mir ist sie immer fair, der Rest geht mich nichts an. Es ist nun mal die Eigendynamik meiner Schwiegerfamilie, mein Schwager und ich schütteln zwar öfter mal den Kopf, aber nehmen es grundsätzlich mit Humor.
Und selbst wenn da was in der Vergangenheit gewesen sein sollte, auch das geht mich nichts an. Und was bringt es dir, da jetzt zu spekulieren? Im Grunde doch nix.
Und wer weiß, vielleicht geht die Vergangeheit viel weiter, als du auf dem Schirm hast, andere haben hier schon erwähnt.