Unser Sohn ich am 24.06.13 auf die Welt gekommen. Er war ein sehr forderndes und anstrengendes Kind (evtl. auch verstärkt durch seine Frühgeburt bei 33+4).
Zu Hause ist es etwas besser mit ihm, jedoch sagt er zu vielem einfach Nein, wenn ich etwas von ihm fordere. Wenn ich ihm was verbiete, macht er es trotzdem. Wenn er die Grenzen überschreitet, muss er sich 2-3 Min auf ein kleines Kinderstühlchen setzen. Danach spielt er oft wieder schön weiter, bis es zum nächsten Diskussionspunkt kommt. Seine ältere Schwester ärgert er auch gerne. Durch ihre ruhige Art, wehrt sie sich fast nie.
Wenn wir auswärts sind, rennt man ihm die ganze Zeit nach. Alles wird angefasst, auch wenn man nein sagt.
Ich weiss nicht, ob es ihm wirklich egal ist, was wir ihm gegenüber sagen. Es ist wirklich sehr anstrengend.
Ist das einfach eine Entwicklungsphase oder machen wir was falsch?
BEsten Dank
Sohn 20 Monate sagt zu allem Nein
Hallo mugg,
erst einmal kann ich Sie beruhigen. Ja, es ist nur eine Entwicklungsphase. Um genau zu sein, die Autonomiephase. Somit machen Sie nichts falsch. Diese Phase ist ein gesunder Teil in der Entwicklung Ihres Kindes. Die Autonomiephase dient dazu, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig eigene Entscheidungen zu erproben und auch zu treffen und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen. Es lernt auch, dass Konfliktsituationen nichts wirklich bedrohliches sind und zum Leben dazu gehören. Hierbei ist ebenfalls wichtig, dass Ihr Kind die Erfahrung macht, dass es seine Gefühle zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern das aushalten, es lieb haben und es in dieser Zeit unterstützen. diese erste Erfahrungen und den damit verbundenen Gefühlen und Konfliktsituationen bzw der Umgang damit sind Grunderfahrungen, die das Kind in seinem weiteren Leben prägen wird. Ihr Kind möchte selbstbestimmt sein und daher auch alleine entscheiden. Ihr Sohn entscheidet sich nun meist für NEIN. Wichtig hierbei ist, dass Sie ihm nur begrenzt Aufmerksamkeit dafür geben. Diskutieren Sie nicht mit ihm über ein JA oder NEIN. Sie sind die Etern und entscheiden letztendlich bzw setzen die Grenze. Diese Grenzsetzung braucht ihr Sohn und das tun sie ja auch, in dem Sie ihm auf sein Stühlchen setzen.
Konkrete Hilfe in dieser Autonomiphase kann außerdem sein:
-Regeln und Verbote überprüfen und auf ein Minimum reduzieren
-Grenzen klar und deutlich formulieren
-ganz wichtig: keine langen Diskussionen und Erklärungen !
-Das Kind so oft wie möglich in seinen Bestrebungen nach Selbständigkeit unterstützen (Situationen anbieten, in denen das Kind selbständig sein kann)
Ich wünsche Ihnen viel Geduld. Diese Phase geht auch vorüber und ist letztendlich unverzichtbar für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.
Liebe Grüße
E.Rüggeberg
Vielen Dank für die aufbauenden Worte!
LG Mugg