Wie das Kind motivieren das es weiter `Übt?

Hallo

Unser Sohn (8J.) fängt im Herbst an mit Geigenunterricht.
Er wollte schon lange ein Instrument erlernen, und die Wahl fiel auf die Geige.

Ich habe gezögert ihn Wirklich da anzumelden, da er zwar wirklich gerne ein Instrument erlernen möchte. aber gleichzeitig ist er jemand der nur das aller nötigste macht, was z.b. schulisches anbelangt. er will unbedingt uns bücher vorlesen. was er auch sehr gerne darf, auch wen es noch lange nicht flüssig ist. merkt er nun das es halt etwas Übung benötigt, und dazu hat er keine lust, und macht nur was von der schule verlangt wird.
rechnen fand er super, aber sobald es etwas schwieriger wird, will er nicht mehr...

dazu kommt das er noch sehr viel und sehr gerne spielt. alles was vom spielen ablenkt ist doof.

da frage ich mich wie das mit der Geige wird. die ersten paar Wochen wird er sicher voller Freude und Begeisterung üben, aber wen es den evt nicht so schnell vorwärts geht wie er es sich vorstellt, könnte es sein das er nicht mehr gerne übt.

ich wollte ja noch mindestens ein jahr warten, aber mein Mann hatte dann gesagt, er will also soll er auch.... und hat ihn angemeldet.

ja nun die frage an euch, wie motiviert man ein Kind das doch irgendwann es nicht mehr so toll findet geige zu spielen?

danke für ein paar Tipps

lg nana

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Kinder zum Üben zu motivieren ist, zumindest meiner Erfahrung nach, fast unmöglich. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.

Aus eigener Erfahrung: wenn das Spielen Spaß macht, dann macht auch das Üben Spaß. Da Du Dein Kind am Besten kennst, kannst auch nur Du entscheiden, wieviel Druck Dein Kind verträgt. Ich bilde Kinder an der Querflöte aus, und mache von Anfang an klar, dass wir zusammen viel Spaß haben werden - WENN sie üben. Üben sie nicht, hat das Konsequenzen: Das Übungspensum erhöht sich hier, weil nachgeholt werden muss, die Lernzeit, bis das Spielen richtig Spaß macht verlängert sich, die Atmosphäre zwischen Lehrendem und Lernendem wird angespannter, der Spaß bleibt auf der Strecke.

Außerdem verstehen auch schon achtjährige Kinder, das Instrumentalunterricht Geld kostet und von den Eltern nur bedingt weitergeführt wird, wenn die Motivation beim Nachwuchs nachlässt.

Im Endeffekt würde ich erstmal gucken, was passiert, und dann reagieren. Wenn Du feststellt, dass er tatsächlich die Lust verliert ist es nicht sinnvoll, ihn zum Üben zu zwingen - das funktioniert nicht wirklich gut und spiegelt sich im Spiel wieder. Ein wenig Bestechung durch Belohnung funktioniert meisst nur kurzfristig, kann aber helfen, kurzzeitige Tiefs zu überwinden. Allerdings könnte man versuchen, ihm klar zu machen, dass es Dinge gibt, für die man mehr Arbeit aufwenden muss als 'so lange, bis es anstrengend wird'. Und das in jeder Lebenssituation.

LG, mypps

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Liebe nana,
zunächst möchten wir deinem Sohn ganz herzlich zu seiner Wahl gratulieren! Auch ich (Anette) habe mit 8 Jahren Geige angefangen zu lernen und immer noch finde ich es ein wundervolles Instrument!

Ich kann verstehen, dass du gezögert hast ihn anzumelden, da du ja auch schon deine Erfahrungen mit dem Üben und Durchhalten gemacht hast.

Gerne möchte ich dir die Angst ein bisschen nehmen: sicherlich habt ihr eine qualifizierte Instrumentalpädagogin gefunden, die den Unterricht vor allem die erste Zeit ganz spielerisch (und das liebt er ja) machen wird. Da gibt es „Bogen-Krabbel-Spiele“, „Finger-Spiele“, Rhythmus- und Notenspiele und vieles mehr. Auch die Lehrwerke sind heutzutage ganz kindgerecht und spielerisch gestaltet, sodass einfach schon das „Drumherum“ viel Freude macht zu spielen und zu üben!

Aus unserer Erfahrung als Musikpädagoginnen können wir sagen, dass das Üben auch dann stattfindet, wenn es gar nicht unbedingt nach Üben aussieht für dich! Auch wenn dein Sohn nur kurz die Geige in die Hand nehmen wird und ein Lied spielt, dann passiert schon richtig viel im Gehirn: die Bewegungen an der Geige, die Motorik, das Gehör usw. werden geschult.

Wichtig ist es von Anfang an Ziele zu setzen, damit er auch Lust hat und Freude daran, sich zu verbessern! Das könnten kleine, aber regelmäßige Vorspiele sein in der Familie, vor Freunden oder den Nachbarn – das gibt dann auch dem Üben einen Sinn, es bereitet ja darauf vor und das wissen die Kinder selbst auch und freuen sich darauf – und das Loben von eurer Seite hinterher gehört natürlich auch dazu…
Eine gute Motivation ist es auch, die Geige nicht im Kasten aufzubewahren, sondern sie entweder auf einen speziellen Geigenständer offen hinzustellen oder – der Sicherheit wegen vielleicht besser – sie auf ein sauberes Tuch z.B. auf eine Kommode zu legen. So ist die Hemmschwelle das Instrument zum Üben in die Hand zu nehmen viel geringer!

Wir sehen es ähnlich wie mypps, dass du einfach voller Vertrauen in die Spielfreude deines Kindes der nächsten Zeit entgegen gehen kannst. Richtig, das Zwingen zum Üben ist der falsche Weg. Es sollte als Eltern und Begleiter beim (Instrumente)Lernen immer unser Anliegen sein die Freude weiter aufrecht zu erhalten und mit Druck geht gar nichts.
Ein weiterer Tipp aus unserer pädagogischen Praxis und aus der Erfahrung mit den eigenen Kindern ist es, sie auch mit Vorbildern von außen zu motivieren: das nächste Geburtstagsgeschenk könnte z.B. eine schöne CD mit Geigenmusik sein, es gibt auch wundervolle Filme z.B. „Music of the heart“ (Meryl Streep als Geigenlehrerin, die Kinder einer Schule unterrichtet), die durchaus fürs eigene Spielen sehr motivieren und:

Besucht doch gemeinsam auch einmal (klassische oder Familien-)Konzerte! Ganz bestimmt wird dein Sohn die Geige nach einem solchen positiven gemeinsamen Erlebnis nicht mehr aus der Hand legen wollen!

Wir wünschen euch ganz viel Freude mit dem neuen Instrument!

Eure

Anette und Isabel

http://www.la-luna-familienmusik.de

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Lies doch mal, wie du über deinen Sohn schreibst! Ich bin Lehrerin (nicht Musik, auch nicht an der Grundschule) und mir kommt da wirklich das Grauen! Sowas von abwertend und negativ und das dann auch noch völlig unbewusst! "Er möchte uns Bücher vorlesen, was er sehr gerne darf, auch wenn es noch lange nicht flüssig ist ..." Sag mal, was ERWARTEST du denn? Gnädigerweise "darf" der Herr Sohn euch was vorlesen und ihr merkt halt schon von weitem, dass er es einfach nicht gebacken bekommt. Und jetzt wundert ihr euch, dass er keine Lust drauf hat.

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Hallo

Du verurteilst mich durch einen kurzen Text. Du kennst mich nicht, und weisst nicht wie ich in der realen Welt bin.

Unser Sohn hat viele super tolle Eigenschaften, und auch ein paar nicht so tolle. was ja jeder Mensch hat. Es gibt so vieles was er so super toll kann und ich mächtig stolz bin. und halt auch ein paar welche ihm nicht so gut von der Hand gehen. mich stört das überhaupt nicht. Ich kann vieles nicht gut, liegt mir nicht habe ich keine intresse daran.

aber in meiner Frage habe ich eben das aufgeschrieben was mir wichtig vorkam um meine anliegen vorzubringen.
da ist es egal das er super gut Theater spielen kann. dabei laut und deutlich zum Publikum spricht und das schon mit 4 jahren. es ist egal, das er texte 2 mal hören muss und danach auswendig aufsagen kann, und nicht nur 2-3 sätze sonder ganze Kasperlgeschichten, welche mein Sohn über alles liebt.

es ist egal das er Jassen kann und die Punkte schnell zusammen zählen kann, und noch vor ende das Spieles weiss wer wie viele punkte geholt hat.

ich könnte noch ganz viele solche Sachen aufschreiben.

vielleicht habe ich mich beim Beispiel lesen etwas ungeschickt ausgedrückt. aber habe es nie negativ gemeint. es ist halt so das vor einem jahr immer davon geschwärmt hat das er uns Geschichten vorliesst, und heute da er es eigentlich könnte nicht mehr möchte weil es eben nur sehr stockend geht. wobei er es gar nicht schlecht macht. er liest es erst leise für sich .höre ihn dabei, und höre auch das er meistens das wort richtig liest, aber er muss es für sich 3-4 mal wider holen, dann erst spricht er es laut aus, und so macht er es wort für wort.

und weil es eben nicht so flüssig geht wie wir ihm vorlesen, will er nicht. er meint er könne es nicht. es ging mir dabei mehr als bild wie schnell es für ihn gehen sollte, damit er gerne dranbleibt....
und nicht ihn schlecht zu machen.

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Hallo,

meine Tochter hatte mit 6 Jahren 1 Jahr Klavierunterricht.

Am Anfang war es nett, ein bisschen geübt, kleine Erfolge. Als es aber darum ging, jeden Tag zu üben, um auch mal schwierigere Stücke zu schaffen, hat sie dicht gemacht. Es ging nichts mehr.

Dann habe ich meinen Mann - einen Musiker - kennengelernt. Er hat ein Klavier im Wohnzimmer stehen, auf dem er spielt und auch mal komponiert.

Am Anfang stand/saß meine Tochter nur daneben. Irgendwann hat sie dann mitgeklimpert, jetzt spielt sie auch ab und zu was.

Alles freiwillig, ohne Zwang.

Vielleicht ist das ja auch das Geheimnis. Hätte ich sie mit Gewalt weiter in die Klavierstunde geschleppt, wäre sie sicherlich nicht soweit gekommen, wie sie jetzt ist und nur frustiert worden.

GLG