Hilfe.
Ich befürchte meinen Mann hat es erwischt.
Sein Hobby (Sport) eskaliert seit einigen Monaten und er ist nur noch am Trainieren und unterwegs (Marathon, Läufe etc)
Er redet ständig von Freiheit und er will unterwegs sein und und und und.
Um seine Familie kümmert er sich, wir beide unternehmen auch viel zu zweit aber ich fühle mich mit seinem Drang auszubrechen sehr unwohl.
Kennt jemand ähnliche Situationen oder hat Erfahrungen?
Wie hat sich die Midlife Krise bei euren Männern bemerkbar gemacht?
Midlife Crisis und Ehekrise
Ich war von der MLC betroffen.
Mein Mann hat die typischen Sprüche rausgehauen (" das kann doch nicht alles gewesen sein "), hat extrem abgenommen, sich neu eingekleidet Er war eifersüchtig auf die Freiheiten seines pubertierenden Sohnes. Und dann kam der Wunsch nach einer anderen Frau....
Unsere Ehe ist an der MLC zerbrochen.
Das ist natürlich nicht immer so.
Es ist einfach die Angst etwas zu verpassen, "alt" zu werden. Der Wunsch die Zeit zurückzudrehen.
Ich fand es schlimm so hilflos zusehen zu müssen
Für viele Männer ist eine neue Frau eine Art "Jungbrunnen ". Die Ehefrau hält ihnen ja den Spiegel vor die Nase, zeigt ihnen ihr wahres Alter auf. Und da kann man sich noch so sehr bemühen-man ist eben vertraut und "alt".
Sei einfach wachsam.
Das tut mir leid zu hören.
Ich hoffe du hast alles gut überstanden und kannst jetzt wieder glücklich sein 🍀
Er hat durch das Laufen natürlich viele weibliche Bekannte. Mt manchen trainiert er auch. Aber nicht anders als vorher und ich kenne sie.
Ich weiß man hat nie Gewissheit aber das kann ich aktuell glaube ich ausschließen. Hoffentlich
Du triffst das Problem auf dem Punkt.
Die Frage ist: Will er "ausbrechen" oder will er einfach mehr als Papa sein?
Ein Hobby ist ja nichts Verwerfliches, im Gegenteil, im Alter (also ab 65) kann es sehr helfen, ein Hobby zu haben! Später müssen Senioren "beschäftigt" werden. Da ist es doch gut, wenn man sich selbst beschäftigen kann und sogar etwas hat, das den Körper jung hält.
Ich denke, wenn du es eher als Bereicherung statt als Ausbrechen betrachtest, könnte das helfen.
Schön wäre es natürlich, wenn du selbst noch ein Hobby neben der Familie hättest, das dir neue Energie gibt.
Bzgl. Altwerden: Ihr findet euch doch vermutlich noch beide attraktiv!
Es gibt durchaus auch Menschen, die mit den Jahren besser aussehen als in der Jugend.
Ich würde nicht zwingend sagen, dass man schlechter oder älter aussieht, nur, weil man die 40 oder 45 überschreitet.
Sport ist mMn eher etwas, auf das man sich konzentrieren, bei dem man sich Ziele setzen kann. Nicht zwingend etwas, das man nur mit dem Ziel eines "besseren" Körpers betreibt.
Vielleicht ist das jetzt ja ein gutes Zeichen, das du mal deine Bucket List durchgehst und schaust, welches Projekt du mal starten könntest. Vielleicht gab es ja Sachen, die du "immer mal machen wolltest" und vielleicht wäre eine davon ja jetzt auch möglich.
Ich lese im Musikerboard/ Streicherunterforum mit und dort sind erstaunlich viele Senioren, die bei Rententeintritt oder kurz davor anfangen, Kontrabass zu spielen. Das ist natürlich teuer (5000€+) und extrem sperrig und erfordert einiges an Kraft.
Da kommen sehr oft Kommentare, dass man bedauert, das Hobby nicht schon 20 Jahre früher angefangen zu haben.
Es muss ja auch nicht zwingend so etwas Teures und "Ausgefallenes" sein (beim Kontrabass hast du schon extreme Logistikprobleme!).
Er ist 43. Ihm sind sportliche Ziele wichtig und immer wenn er eins erreicht hat setzt er sich neue.
Er schwärmt dann immer wenn er zuhause ist wie toll es überall anders ist, soviele Leute und Action, die Berge, lebendiges Leben.
Wir leben in einer Kleinstadt.
Es verletzt halt, wenn man ihm soviele Freiheiten gibt und er dann immer nur davon redet wieder weg zu fahren.
Der Alltag mit Kindern ist hart. Man ist immer unter Strom. Für ihn ist das seine Form von Stressabbau.
Ich habe nur Angst, dass er sich von diesem Highlife so einnehmen lässt dass er vergisst, dass er schon ein schönes Leben hat!
Mann hier.
"Er schwärmt dann immer wenn er zuhause ist wie toll es überall anders ist, soviele Leute und Action, die Berge, lebendiges Leben."
Kann ich zu 100% unterschreiben. Bin ebenfalls mitte 40. Frau. Kinder. Haus. Job.
Ich habe einen Job, der es mir erlauben würde, von irgendwo zu arbeiten. Einfach irgendwo hinfahren, Ferienhaus mieten, tagsüber am Laptop aber, nachmittags die Natur genießen. Geht aber nicht. Weil schulpflichtige Kinder und niemanden in der Nähe, der kurzfristig einspringen kann.
Bin so genervt und gelangweilt im Alltag, es ist unglaublich.
Hallo,
an sich ist es normal, dass Menschen immer wieder ihre Lebensweise überdenken. Wer es nicht tut, bleibt im Trott gefangen, kann sich auch nicht weiterentwickeln. Das wäre übrigens nicht meins.
Was du beschreibst, klingt doch eigentlich nicht besorgniserregend und mein Vater hat mir schon vor 20 Jahren von seinen Kollegen damals erzählt, die plötzlich anfingen Marathon zu laufen etc. Einer hat sich sogar eine ältere Frau ausgesucht und seine jüngere verlassen, weil sie einfach keine Kinder haben wollte und er gemerkt hatte, er möchte im Leben ein Kind. Die neue ältere Frau hat eins mitgebracht. Kann also durchaus auch anders laufen.
Was meint dein Mann mit "Freiheit"?
Das wäre mal wichtig zu wissen.
Mein Mann möchte auch Freiheit, bei ihm bedeutet es im Prinzip me-time und Hobbyzeit. Sport hat er auch dank unseres großen Kindes angefangen und entwickelt Ambitionen, macht täglich Übungen. Er fühlte sich auch nicht so besonders wohl, hatte ab und zu Rückenprobleme usw. Mit dem Sport geht es ihm besser.
Solange dein Mann dich und eure Kinder nicht für seine Freiheit vernachlässigt, irgendwelche wichtigen Termine vergisst und sich da einen Marathonlauf einträgt, wenn z.B. ein Geburtstag ist, wüsste ich nicht, was dagegen spricht. Wobei... nicht jeder Körper verträgt Marathon gut. Alles im Übermaß ist nicht gut, kann zu diversen körperlichen Problemen führen, muss aber nicht.
Auf jeden Fall schreibst du ja, dass ihr ab und zu auch was als Paar macht, also passt das eigentlich.
Würde er täglich mit Kumpels ausgehen, evtl. jüngeren oder irgendwas in die Richtung, käme spät nachts heim, hätte keine Lust mit mir zu reden, würde mich anzicken,... würde ich mir eher Sorgen machen.
Selbst bin ich auch sportlich und schaue, dass ich attraktiv bleibe, mich nicht zu sehr gehen lasse und wir miteinander im Austausch bleiben, was den anderen so beschäftigt.
Persönlich befinde ich mich auch etwas wie in einer midlife crisis, mache, wenn man es so betrachtet, Dinge, die ich schon immer mal tun wollte, aber bisher nicht konnte/wollte/mich traute. Deshalb habe ich definitiv nicht vor meinen Mann anzutauschen. Es gibt allerdings Frauen, die das durchaus machen.
Vielleicht hast du selbst etwas vor oder etwas im Sinn, das du gerne mal ausprobieren möchtest?
Solange ihr miteinander und nicht nur jeder für sich lebt und nur "seine Projekte" ohne Austausch lebt, entfremdet ihr euch ja nicht. Kann auch interessant für den anderen Partner sein, wenn der Partner neue Seiten von sich zeigt.
Alles Gute.
Es ist gut, dass er einen Ausgleich für sich gefunden hat. Er hat einen stressigen Job.
Sein Sport tut ihm gut.
Ich laufe auch, aber da ich ein ganz anderes Tempo habe laufen wir wenig zusammen beziehungsweise er dann vor mir.
Wenn er auf Laufevents ist, ist er wie euphorisiert wenn er zurück kommt. Schwärmt von dem Feeling, der Leichtigkeit und tollen Stimmung in der Laufcommunity.
Ich verstehe das und begleite ihn mittlerweile gelegentlich um gemeinsame Zeit zu verbringen.
Ich habe einfach Angst, dass er irgendwann vor lauter Euphorie vergisst dass er hier zuhause auch ein schönes Zuhause hat ..
Ich verstehe was Du meinst. Er driftet von euch weg und Du fürchtest, dass das Leben seiner Lauffreunde für ihn spannender sein könnte als euer Familienleben.
Wie gesagt: Bei meinem Mann war es ähnlich (anderes Hobby, aber auch eine "andere Welt") und irgendwann schien ihm unser Leben öde und er hatte das Gefühl die Familie wäre nur noch ein Klotz am Bein
Ist schon einige Jahre und mir geht es wunderbar:), aber damals war es der Supergau. Wir hatten gerade erst ein Haus gebaut und noch ein Kind bekommen. Aber mein Mann dachte, wir würden ihn an dem tollen und spannenden Leben hindern, was ihm zustünde.
Er hat damals einen unfassbaren Quatsch erzählt und da ich viel Kontakt im Internet mit anderen betroffenen Frauen aufnahm, habe ich gemerkt, dass die Männer alle den gleichen Kokolores von sich geben. Sie wollen in den kanadischen Wäldern in einer einsamen Hütte leben und Lachse angeln, "frei" sein. Es ist als hätten Aliens sie am 40ten Geburtstag entführt und ihnen das Gehirn neu programmiert. Traurig, aber leider wahr.
Hallo,
ich beobachte es auch in meinem Bekanntenkreis. Allerdings sind dies dann die Paare, die schon seit Jugendzeiten zusammen sind und nie einen anderen Partner, früh Kinder bekommen haben, oder aber nie ihre Freiheit hatten und sich vor der Ehe schon die "Hörner abgestoßen" hatten.
Ich persönlich glaube nicht, dass es an der sogenannten "midlife-crisis" liegt, sondern obige Gründe eine große Rolle spielen.