An die 40 jährigen- hattet ihr bisher ein einfaches/sorgloses Leben?

Hallo,

ich werde bald 40 und immer öfter blicke ich auf mein bisheriges Leben zurück und Stelle fest, dass es seit meinem 13. Lebensjahr nicht einfach war.

Nicht falsch verstehen, ich versinke nicht in Selbstmitleid, so bin ich ganz und gar nicht. Es ist einfach nur eine Feststellung.

Als ich 13 war, lernte ich meinen narzisstischen Exmann kennen, der mich die ganzen Jahre mit unterschiedlichen Frauen betrog und mich nieder machte. Wir bekamen trotzdem drei Kinder. Das erste kam, als ich 16 war.
Ich hatte wirklich null selbstbewusstsein und war total naiv und trennte mich deshalb nicht.
Das würde mir heute nicht mehr passieren.

Ich bekam durch ihn Depressionen, die bis heute bestehen und ich trennte mich endlich. Das ist nun 12 Jahre her.

Als alleinerziehende war es natürlich nicht einfach und ich ging über meine Grenzen hinaus. Mein Körper reagierte darauf und tut es auch heute noch in Stresssituationen.

Als ich 20 war, starb viel zu früh meine überalles geliebte Oma. Das war hart. Vor genau 2 Jahren starb mein Seelenpartner , als ich dabei war, das war noch härter.es war ein Schock! Ich habe viel getrauert und bin aber nun auf einem guten Weg. Aber er fehlt mir sehr und ich Frage mich immer noch warum?

Nun sind meine Kinder schon relativ groß ( die jüngste ist 14) und das Leben wird endlich einfacher. Ich habe eine Vollzeitstelle und bin ganz zufrieden.

Aber ich Frage mich, hätte das alles in meinem Leben sein müssen? Es war so viel, was passiert ist.

Ich weiss, jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Meine Frage ist jetzt, war euer bisheriges Leben auch so turbulent oder lief alles nach Plan? Schule, Ausbildung oder Studium, heirat Kinder?

Würde mich einfach mal interessieren .

Lg

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Aus meinem Umfeld würde ich auch sagen, kaum jemand kann mit 40 auf ein komplett problemfreies Leben zurückblicken.

Als ich geboren wurde, bekam mein Vater zum ersten Mal schwere Depressionen und kämpfte jahrelang damit. Ich hatte also von Anfang an keine unbeschwerte Familie, sondern bin mit einer düsteren Atmosphäre in der Familie aufgewachsen. War als Folge davon auch ein eingeschüchtertes, scheues Kind und wurde von 6 bis 12 Jahren schwer gemobbt (von den gleichen Mädchen, die zuerst mit mir in der Volksschule und dann im Gymnasium waren, es wurde erst besser, als wir mit 12 in verschiedene Schulzweige und damit Klassen kamen). Dann kam eine kurze, relativ unbeschwerte Zeit, ich hatte erste Jugendfreundschaften und das meiste war okay. Bis die Depression bei meinem Vater wieder voll ausbrach und er sich das Leben nahm, als ich 14 war. Das hat meine ganze Jugend und frühe Erwachsenenzeit überschattet. Unsere Mutter war überfordert und hat versucht, ihre Trauer mit exzessivem Daten zu bewältigen. Ich war also verantwortlich für meine fünf Jahre jüngeren, aufgrund einer Frühgeburt eh schon entwicklungsverzögerten und nun noch traumatisierten Schwestern. Musste von einem Tag auf den anderen erwachsen werden, mit 14. Eine normale Jugend kenne ich nicht. Einige Zeit später hat unsere Mutter dann wieder einen fixen Partner kennen gelernt, mit dem sie bis heute zusammen ist. Schön für sie, aber auch nicht leicht für uns, er hat sich sehr dominant seine Werte durchdrückend in die Familie gedrängt und seitdem (seit über 20 Jahren) ist es nicht mehr möglich für uns, Zeit ohne ihn mit unserer Mutter zu verbringen oder ihr im Vertrauen etwas zu erzählen, ohne dass er es erfährt: er lässt es nicht zu und sie macht da mit, für ihre angebliche Traumbeziehung.

Ich bin dann immer weniger daheim gewesen und so bald wie möglich ausgezogen. Hatte auch eine erste Beziehung, die nicht so toll war und in der der Mann mich sehr herabgesetzt hat. Hab in den 20ern viel Therapie gemacht, selbstfinanziert (bei jungen Therapeuten in Ausbildung, das war billiger), daneben studiert, gearbeitet, mir mein Leben aufgebaut. Der richtige Berufseinstieg nach dem Studium war auch nicht leicht, es war gerade nach der Wirtschaftskrise 2008/09 und in vielen Bereichen Einstellungsstopp. Es hat bis Anfang 30 gedauert, bis ich mich einigermaßen sicher beruflich etabliert hatte. Einen lieben Mann hatte ich in der Zwischenzeit - nach der Trennung von meinem wenig wertschätzenden Ex mit 24 - auch kennen und lieben gelernt und wir haben gemeinsam auf Kredit ein altes Haus am Land gekauft.

Heute bin ich 39, habe meine Vergangenheitsthemen weitgehend bearbeitet, einen lieben Mann und eine süße 3-jährige Tochter. Unser Haus ist auch abgezahlt, es geht uns finanziell gut. Gerade sitze ich auf Korsika im Urlaub beim Frühstück, meine Familie schläft noch.

Wütend und traurig macht mich nur noch manchmal, wenn ich z.B. hier im Forum die von manchen geäußerte arrogante Einstellung lese, dass ja jeder viel früher Kinder bekommen sollte… aber dabei nicht bedacht wird, was für ein langer Weg es für manche ist, sich psychisch und materiell erst einmal aus den Hürden ihrer Herkunft herauszukämpfen und das dauert seine Zeit. Ich wäre gern eine jüngere Mama gewesen, aber nicht um den Preis meiner psychischen Stabilität. Meine Traumata wollte ich nicht unverarbeitet an meine Kinder weitergeben.

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Hallo,

gemessen an Zuständen absoluter Armut in einigen Ländern war mein Leben einfach (weil alles da), aber nicht sorglos.

Zwangsadoption in der DDR mit 2, Adoptivfamilie mit 3, aufgewachsen in Loyalitiätskonflikten und Identitätskrisen, sexuelle Übergriffe in der Jugend, mit 15 den Mann kennengelernt, erstes Kind mit 18, Studium, 1. Depression, 2. Kind, 1. Abschluss, 2. Studium, 3. Kind, 2. Abschluss, 2. Depression, 3. Studium, Mann mit 3 Affairen, 3. Abschluss, endlich Arbeit, großes Kind drogenabhängig, 3. Depression, 2. Kind Selbstmordgedanken, 2. Arbeitsstelle, Beginn des 4. Studiums und jetzt gerade Psychiatrie aufgrund einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung und diversen Begleiterscheinungen.

Ich überdenke, mich von meinem Mann zu trennen, mit dem ich immer noch zusammen bin.

Einfach? Wie gesagt, an Materiellem hat es nie wirklich gefehlt, Auto, Urlaub, schöner Garten.
Sorglos? Nein, ich würde sagen, niemals.

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mein Leben war nicht einfach, aber welches leben ist das schon
ich habe während des Studiums geheiratet, mein Mann hatte eine uneheliche Tochter, die genau 13 Jhare jünger ist als ich., als sie 9 war, entschied sich die Mutter auszuwndern und stellte sie einfach bei unsab, ich war 22, mitten im Studium, mit 23 bekam ich unser 1. gemeinsames Kind, es lief gut, ich hatte enen tollen Job in einem Ingeneurbüro; mein Mann war auf der Bahn im Schichtdienst. Ich war 24, wir hatten gerade eine Wohnung gekauft, da wurde er krank, 6 Wochen später war er tot. Ich hatte aber einen guten Backround und eine Freundin in der Wohnung gegenüber. Irgendwie geht immer alles, ein Jahr später lernte ich meinen 2. Mann kennen, er kam wegen einer Renovation der Bodenbeläge, ich habe ihn behalten. 37 Jahre später nach einem weiteren gemeindamen Kind und einem zusätzliche adoptierten Kind, sind wir mehrfache Grosseltern, leben seid 10 Jahren in der Schweiz,traumhaft zwischen Bodensee und Bergen, sind gesund und vor allem noch immer glücklich

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Darf ich fragen, was aus deiner Stieftochter, die ja bei euch gelebt hatte, geworden ist, nachdem ihr Papa starb?
Blieb sie bei dir oder musste sie zur Mutter zurück?

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Sorry, ich war ein paar Tage unterwegs. Das Mädchen ist bei mir aufgewachsen und als sie selbst entschieden konnte , habe ich sie adoptiert. Ich bekam übers JA vor Gericht sie eine Sorgevollmacht

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Auch wenn ich in Kürze 50 werde, antworten kann ich ja dennoch. Gebe somit noch 10 Jahre mehr von meinem Leben preis ;-).

Tatsächlich ja, ich hatte bisher ein recht sorgloses Leben.
Behütete Kindheit, dann Ausbildung, Studium, Job... alles lief nach Plan. Familie gesund und munter, alles Bestens.

Die einzigen zwei Schatten in meinem Leben sind der frühe Tod meines Schwiegervaters (er starb mit 63 an einem Hirntumor, das war keine schöne Zeit) sowie das Warten auf eine Schwangerschaft. Diese 2,5 Jahre waren geprägt von Höhen und Tiefen, aber rückblickend kann ich nur sagen, wir sind - verglichen mit anderen Paaren - da wirklich noch mit einem blauen Auge davon gekommen.

Resümierend darf ich also feststellen, dass mein Leben, so wie es bisher verlief, wirklich relativ sorglos war.

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Nein, hatte ich nicht und ich kenne auch niemanden wo alles glatt lief.
Es gab fast nichts was einfach mal ohne Probleme funktioniert hat , alles hat mehrere Anläufe gebraucht.
Ich wollte aber auch nie ein bürgerlichs Leben mit Mann, Haus, Kind, liegt wahrscheinlich daran.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hey Rucksack,

na aber dann kann es ja jetzt besser werden. Die Kids sind selbstständig(er) und du kannst dein Leben bestreiten und du bist zufrieden. Ist das nicht toll?

Und du bist "erst" bei deiner Lebenmitte angekommen.

Mein Leben war eigentlich recht sorgenfrei. Ich bin auf einem Dorf in einem großen Haus mit riesen Grundstück groß geworden. Habe eine Schwester. An und für sich schön, allerdings war (bin ich heute noch) immer Tochter zweiter Klasse. Als Kind bekam ich viel Schläge und mein Vater war recht respektlos mir ggü.

Das Verhältnis zu meinen Eltern besteht noch aber ist recht distanziert. Bin auch mit 17 ausgezogen und wohne 4 Autostunden entfernt.

Ich habe mich immer und überall durchgekämpft und habe immer das große Glück gehabt, gute Arbeitsstellen zu bekommen, so dass ich finanziell immer auf eigenen Beinen stand und es mir gut ging. Musste aber auch immer sehr viel dafür arbeiten.

Dann war ich 10 Jahre mit einem Mann zusammen der ein Singelleben mit Familienanschluss führte. Er ist ein guter Mann aber wenn man selbst nach Beständigkeit sucht eben doch nicht der Richtige. Ich trennte mich mit 38 und mir war klar, dass ich unverheiratet und ohne Kids leben werde.

Ich machte sehr, sehr viel Sport, war top in Schuss, austrainiert, definiert, gut bezahlter Job, guten Freundeskreis und irgendwie zufrieden.

Das Leben hatte aber andere Pläne mit mir. Mit Ende 38 lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Ich bin jetzt 44, wir haben 2 Kinder bekommen, haben ein Haus und ein sorgenfreies Leben und ich komme tatsächlich wieder zum Sport. Zwar nicht so wie damals, muss es aber ja auch nicht.

Also wenn ich so manch anderen hier lese muss ich sagen: Ja, ich musste mich immer anstrengen und kämpfen und aber sicherlich viel einstecken müssen und lange unter der Missachtung meiner Eltern gelitten.

Habe mit 27 Jahren zwei Konistationen gehabt und auch die Kinderwunschreise war nicht einfach aber alles in allem muss ich sagen: Ja, ich habe viel erlebt aber ich bin dankbar für alles.


Liebe Grüße!

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Hallo Rucksack,

ich glaube auch: jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Auch wenn es bestimmt Menschen gibt, die recht fluffig durchs Leben gleiten - sie sind sicherlich die Ausnahme.

Von Aussen betrachtet sieht für viele auch mein Leben easy going aus und manche neiden dies oder jenes. Aber auch ich hatte es nicht wirklich einfach. Ich musste mir alles was ich habe hart erkämpfen und mir war alles was ich heute habe immer so wichtig, dass ich viel dafür geopfert habe.
Und trotz harter Arbeit und aller Erfolge musste ich erste kürzlich einen herben innerfamiliären Tiefschlag wegstecken, den ich nie hätte für möglich halten können und wollen. Aber so spielt das Leben: mal gewinnt man, mal erarbeitet man sich Dinge und mal verliert man auch wenn man nichts dafür kann.

So ist das Leben...
Jetzt geht es eben anders weiter als geplant aber eine Tür wird wieder aufgehen, die vorher nicht gesehen wurde. Da bin ich mir sicher.

Think positive. (geht nicht immer, aber wenn man es versucht sind die Tiefs nicht so lange ;-))
LG shealove

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Bislang muss ich sagen: Et is noch immer jut jejangen.

Mein Vater war ein ziemlicher Reinfall und hat uns sitzen lassen als ich 5 war. Vorher hat er alles an Hab und Gut verspielt. Aber meine Mutter und meine älteren Geschwister haben das alles so aufgefangen, dass ich nicht viel davon gemerkt habe. Ich war mal ziemlich krank als Kind und hatte später teilweise ein wirklich mieses Händchen bei der Partnerwahl. Trotzdem halte ich mich für ein Glückskind: Ich wurde und werde geliebt, liebe, habe an den richtigen Stellen Entscheidungen getroffen, die sich als gut erwiesen haben (Kind bekommen, guten Job ergriffen) und finde einfach, dass ich oft einfach Glück habe und aus Katastrophen und Kataströphchen bisher zwar manchmal zerfleddert, aber immer heile rausgekommen bin.
Und irgendwie ist mein Mantra: Never look back in anger. Lieber guck ich mir die Gegenwart an und schaue, was ich machen kann, damit auch die Zukunft die Chance hat, glücklich zu werden.
Hab ich von meiner Mama: Die ist wirklich richtig dolle vom Schicksal gebeutelt worden und hat trotzdem nie die Lust am Leben und die Zuversicht verloren.

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Hallo,
darf ich dir antworten, auch wenn ich bereits auf die 60 zugehe.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf, wo sich jeder kannte, ein älterer, zwei jüngere Brüder, in der Landwirtschaft meiner Eltern gab es viel zu tun, wir Kinder mussten früh mithelfen, wo es ging. Baden gehen mit Schulfreunden unter der Woche, oder auch sonstige Unternehmungen gab es nicht, wurden nur in absoluten Ausnahmefällen geduldet bzw. erlaubt.
Die Arbeit gehörte dazu, im Großen und Ganzen war das ok für mich, es war einerseits ein Zusammenhelfen was gut tat, aber für Befindlichkeiten, Gefühlesemotionen etc. gab es weder Raum noch Zeit.
Körperliche Züchtigung gehörte dazu, empfand ich damals als "selbstverständlich". Als einziges Mädchen war ich aber brav und zurückhaltend genug, möglichst wenig davon abzubekommen.
Ich kannte das alles nicht anders.

Ab der 7. Klasse wechselte ich zur Realschule, wurde damit bei einigen Gleichaltrigen im Dorf zur Außenseiterin.

Dann berufliche Ausbildung in Großstadt, wo ich täglich mit dem Bus eine Stunde hin und zurückfuhr.
Ab 15. / 16. LJ einige Freundschaften mit Jungs, die von meiner Mutter stets unterbunden oder zu verhindern versucht wurden.
Beide Elternteile gesundheitliche Probleme, die sie uns ständig wissen ließen, über die viel gejammert wurde. Meine Mutter ab meinem 17. LJ gehbehindert - damit stets Druck ausgeübt.
Ich schäme mich in der ZEit zwischen 14 - ca. 19 LJ. immer mehr, immer öfter für meinen um 2 Jahre älteren Bruder, der ziemlich viel Sch... baut, teilweise Kleinkriminell. Sätze wie "Dein Bruder ist ja voll der A...." lassen mich am liebsten in ein Loch verkriechen. Heute hab ich keinen Kontakt mehr zu ihm, seit mehr als 25 Jahre.

Erster fester Freund mit 17. Ein Jahr später ungewollt schwanger. Ich wusste, zu meinen Eltern brauch ich damit nicht zu kommen, sie werden mich nieder machen, mich nicht unterstützen, Vorwürfe ohne Ende... Selber aber kein Selbstbewusstsein, dazu zu stehen. Ich ließ das Kind damals wegmachen, obwohl ich damals bereits wussste: Ich möchte um jeden Preis Kinder haben, eine eigene Familie gründen.
An alle Abtreibungsgegner: Der bürokratische Weg dahin war auch damals relativ einfach. MEINE Entscheidung aber war alles andere als einfach und leicht. Und noch heute denke ich sehr oft darüber nach, wie es anders hätte laufen können oder gelaufen wäre....

Mit 25 zuhause ausgezogen, erste eigene Wohnung - Hausbau - Heirat - zwei Kinder - ich würde sagen: zwischen 25 - 45 war mein Leben überwiegend glücklich, zwar oftmals streßig und oftmals war ich auch überfordert, ich bin früh wieder teilzeit arbeiten gegangen, mein Mann war Vollzeit berufstätig, wir haben die Landwirtschaft seiner Eltern übernommen und führen den Betrieb viehlos im Nebenerwerb weiter. Schwiegermutter wohnt nebenan, mit ihr gab es irgendwann einen "Bruch" aber wir schaffen es, einigermaßen distanziert und respektvoll miteinander umzugehen - sie kann sich größtenteils noch selber versorgen, es passt schon so, wie es ist.

Zwischen 45 und 50 LJ. ist mir dann alles um die Ohren geflogen, es hat mich ziemlich zerlegt - wirklich erholt hab ich mich davon bis heute noch nicht. Ich glaub auch nicht, dass ich jemals wieder die Unbeschwertheit erlange, die ich mit 30 oder 35 hatte:
größerer Sohn: im jungen Erwachsenenalter beim Weggehen immer wieder aggressiv, körperliche Auseinandersetzungen, trinkt zuviel
jüngerer Sohn: ab 16. / 17. LJ: kifft, sehr schlechter Umgang, droht komplett abzurutschen, Kontakt auch mit anderen Drogen, Polizei, Hausdurchsuchung, rechtliche Folgen, Führerscheinentzug etc.; 2 - 3 Jahre dauert es, bis wir ihn wieder auf den richtigen Weg begleiten....
Während derselben ZEit erfahre ich von einer monatelangen Affäre meines Mannes mit einer Frau, die auch ich gut kannte....
Diese Jahre waren geprägt von Verzweiflung, schlaflosen Nächten, vielen Tränen, Hoffen, beten, verzagen und ich würde sagen, in dieser Zeit hab ich mich schwer verändert. Habe viele Kontakte und Freundschaften in Frage gestellt, strapaziert oder auch abgebrochen.
Ich bin nicht mehr der aufgeschlossene Mensch, der ich mal war, eher introvertiert. Wenn ich mit den richtigen Leuten zusammen war, war ich früher oft sehr gesellig und unterhaltsam, das gibt es so kaum mehr. Zwar kehrt in letzter Zeit eine gewisse Lebensfreude zurück, aber es ist anders.

Gestern hatten wir einen gemeinsamen Familienausflug mit den 2 Söhnen und deren Partnerin. Eigentlich hatte ich mich schon sehr drauf gefreut - aber der Verlauf war alles andere als toll.... das wäre eine eigene Geschichte.

Von außen betrachtet gibt es sicher viele, bei denen alles total gut läuft. Nach außen sind wir bei manchem vielleicht auch so eine Familie - in Wirklichkeit sieht es anders aus.
Und vlt. hadere ich bis an mein Lebensende damit, was in der Erziehung falsch gelaufen ist, was ich als Mutter falsch gemacht habe, besser hätte machen können, wo ich zu streng war.... warum mein Sohn mir gegenüber manchmal derart lieblos agiert...

ICh wünsch dir alles Gute

Bearbeitet von ichwarmal40