Ich habe ein Schwangerschaft abbruch hinter mir und wollte mal wissen ob einer von euch das auch schon hinter sich hat und wie ihr das verarbeitet habt
Schwangeschafft abbruch
Ja, hatte ich. Zwei sogar. Einen mit 16 und einen mit 25.
Den ersten habe ich lange nicht gut verarbeiten können, was hauptsächlich daran lag, dass ich leider dort mit Menschen zu tun hatte, die mir gegenüber sehr vorwurfsvoll waren. Dabei habe ich mich ja selbst auch nicht so leicht mit der Entscheidung getan, was ja auch verständlich ist. Aber ich habe gut, gründlich und lange überlegt und bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass es so das Beste ist in meiner Situation. Jahre später hat mir dann geholfen, dass ich angefangen habe darüber zu sprechen. Offen und ohne Scham, auch über die Zeit, in der es mir deshalb nicht so gut ging und in der ich mir selbst Vorwürfe gemacht habe.
Dann beim zweiten mit 25 sah das anders aus. Ich war viel gefestigter als Mensch, aber auch in einer Lebenssituation, in der ein Kind eine Katastrophe gewesen wäre, sowohl für mich als auch für das Kind. Auch da habe ich gut überlegt, meine Entscheidung jedoch fiel viel schneller. Anders war auch, dass ich sie gemeinsam mit meinem Partner getroffen habe und klar war, dass wir das alles zusammen durchstehen und ich nicht, wie beim ersten Mal, alleine damit gelassen werde. Auch war dieses Mal das medizinische Personal vorurteilsfrei und sehr fürsorglich. Ich habe mich gut behandelt gefühlt und wurde komplett akzeptiert und respektiert. Auch habe ich mit meinem Partner im Entscheidungsprozess über unsere Zukunft und Kinder gesprochen und wir haben uns selbst einen neuen Zeitplan gegeben. Zu wissen, dass es jetzt nicht geht, aber wir schon prinzipiell Kinder wollen, war mir sehr wichtig. Dieses Mal habe ich auch von Anfang an ehrlich darüber gesprochen, mit engen Freunden darüber geredet und kein großes Geheimnis oder Tabu draus gemacht.
Ich bin davon überzeugt und der Meinung, dass jede Frau das Recht hat selbst zu entscheiden, ob und wann sie ein Kind bekommen möchte oder auch nicht. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist für mich gleichermaßen verantwortungsvoll und schwer, denn beide sind endgültig.
Genauso okay ist es zu trauern. Denn auch wenn du dich gegen das Kind entschieden hast, hast du einen Verlust erlebt mit dem du klarkommen musst. Da darf man auch traurig sein und man darf Abschied nehmen. Das ist okay.
Hast du denn jemanden, mit dem du darüber reden kannst?
Ich weiß nicht mit wen ich darüber reden soll meine Mutter würde es nicht verstehe weil sie das nicht durch gemacht hat mit mein Vater rede ich darüber nicht weil er mich rausgeschmissen hat als ich schwanger war und meinte ich mach sein leben damit kaputt und alles was er sich jetzt aufgebaut hat er will noch kein Enkelkind.. Freundinnen die das nicht durch gemacht haben kann ich nicht darüber reden den sie wissen nicht wie sich sowas anfühlt. ..Ich probiere es die ganze zeit zu Verdrängen weil ich kein zum reden habe aber iCh hab das Gefühl das macht mich noch mehr kaputt
Oh weh, das klingt ja echt nicht gut. Darüber nicht zu sprechen und das alles irgendwie totschweigen zu müssen, ist nicht gesund, glaube ich.
Es gibt im Netz ein Forum, nachabtreibung.de heißt das. Dort kannst du dich mit Gleichgesinnten austauschen. Auch wenn es nur virtuell ist, ist das sicher gut für dich. Dich mitteilen, erfahren was andere machen um mit der Trauer klarzukommen, selbst trauern. Du kannst auch mal nach Selbsthilfegruppen in deiner Nähe schauen. Alleine musst du da nicht durch. Ich finde es auch wirklich schlimm, dass dein Vater dich dann rausgeworfen hat. Jede Frau kann ungewollt oder ungeplant schwanger werden, sowas passiert, auch Verhütung ist da kein Garant für absolute Sicherheit.
Wie alt bist du, wenn ich fragen darf? Und weshalb hast du dich gegen das Kind entschieden?