Schlafprobleme

Hallo Sarah.

Wir haben folgendes Problem. Unser Sohn (13 Wochen) war schon immer kein guter Schläfer.

Tagsüber schläft er 30-45 Minuten am Stück, ca. 3x täglich. Wenn er müde wird wird er quengelig und wird von uns im Haus umher getragen und geschunkelt bis er einschläft. Bisher war es oft ein quängeln, aktuell schreit und weint er leider auch tagsüber bei jedem „schlafen gehen“. Wir haben immer wieder versucht ihn abzulegen, zu kuscheln, streicheln oder zu singen- es hat jedoch nie funktioniert- er fängt immer an zu schreien. Wenn man ihn dann hochnimmt ist er immer noch ca. 5 Minuten sehr angespannt und überstreckt sich und quängelt/ schreit. Meist nach ca. 10 Minuten Tragen kann er dann entspannen und schläft ein. Aktuell kommt noch folgendes Problem dazu: er hat nun wohl herausgefunden das meine Brust gut ist um einzuschlafen. Jetzt verlangt er immer wenn er müde ist die Brust und schläft dann nach 5 Minuten stillen ein. Wenn er wach wird will er gleich wieder an die Brust. Ich muss dazu sagen, dass er aber nicht nur an der Brust spielt sondern richtig trinkt. Er trinkt dann auf zweimal, eben etwas kürzer. Bevor das angefangen hat war sein Rhythmus so, dass er immer nach dem Aufwachen gestillt werden wollte. Wie siehst du das? Sollte ich ihm das stillen zum einschlafen wieder abgewöhnen? Oder ist das nur eine Phase? Er war jetzt auch ein Paar Tage erkältet weshalb ich ihm die Brust gab weil ich sorge hatte dass er vielleicht einfach mehr Hunger/ Durst hat als sonst. Den schnulli nimmt er leider nicht, bis auf zwei oder dreimal hat es leider noch nie funktioniert.

Das zweite Problem ist das abendliche Einschlafen und mittlerweile leider auch durchschlafen. Da er motorisch eher unruhig ist haben wir ihn nach ein paar Wochen nachts im swaddle me gepuckt. Damit hat er super geschlafen (erste schlafetappe 5-6 Stunden, danach 2-4 Stunden am Stück). Da er aber so groß ist und bald nicht mehr in den Sack passt dachten wir wir müssen ihm den pucksack abgewöhnen und haben mit dem wrapsack schritt für schritt die Arme ausgepuckt. Nun schläft er leider sehr unruhig. Hinzu kommt die bessere Beweglichkeit durch den 3. Wachstumsschub. Er ist alle 2-3 Stunden wach und will auch immer sofort an die Brust. Wird meist sehr schnell quengelig bzw. Schreit. Das ist wahnsinnig anstrengend und mir geht so langsam die Kraft aus. Außerdem muss ich ihn dann eig. Auch immer wickeln weil er durch das viele stillen dementsprechend oft die Windel voll hat. Dadurch wacht er dann auf und schläft schlecht wieder ein. Bisher hilft ihn dann kurz zu streicheln dass er einschläft.
Das ins Bett bringen abends ist für mich und meinen Mann schon ein Angst besetztes Thema, weil er schreit sobald wir das abgedunkelte Schlafzimmer betreten. Er schreit und weint wahnsinnig arg, dass uns wirklich das Herz blutet. Das geht dann so ca. 15-40 Minuten bis er vor erschöpfung einschläft. Tagsüber ist er gern im Schlafzimmer, auch morgens nach dem aufstehen beim kuscheln im Bett. Nur abends nicht wenn abgedunkelt ist und es ins Bett geht. Komisch ist, dass er vor ca. 1,5 Wochen an 4-5 Tagen super eingeschlafen ist mit nur ein bisschen Gemecker. Ich hab ihn noch gestillt, wir haben ihn gepuckt und noch was gesungen und er ist von alleine ohne tragen in seinem beistellbett eingeschlafen. Wir haben uns schon so gefreut. 🙈 zu der Zeit haben wir ihn vom Pucken entwöhnt. Wissen aber nicht mehr ganz genau an welchem Tag die Arme das erste mal frei waren. Aber wie gesagt von einem Tag auf den anderen war alles wieder dahin. Wir haben ein abendritual mit waschen, eincremen mit Massage, umziehen. Dabei ist er auch immer noch entspannt.

Wir wissen uns keinen Rat mehr und haben durch einen Umzug keine Hebamme mehr vor Ort. Deshalb würden wir uns über deine Hilfe freuen.
Lieber Gruß, Ramona

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Hallo Ramona,

dein Sohn hat durch das Einschlafstillen keinerlei Nachteile und wenn es für euch schneller geht und ihr ihn dadurch nicht rumtragen müsst, ist es doch eigentlich für alle ein Gewinn, oder?
Kinder können im übrigens später sehr gut unterscheiden, wer sie zu Bett bringt und ob da Milch zu holen ist.
So wie du ihn beschreibst, scheint er eine Einschlafhilfe zu benötigen (tragen, stillen, pucken usw), dass ist vollkommen in Ordnung.
Vielleicht hat ihm das pucken so gut gefallen, weil er Begrenzung braucht und ansonsten sich selbst mit Armrudern oder zucken wach machen würde. Vielleicht könnt ihr ihm ja eine Begrenzung schaffen, zB mit Lagerungsschnecke oder ähnlichem. Vielleicht ist er auch ein Bauchschläfer, die mögen pucken auch häufig gerne.
Das er nachts häufig trinkt liegt wahrscheinlich daran, dass seine motorischen Fähigkeiten sich entwickeln. Du musst dir Windel auch nicht nach jedem mal Pipi wechseln.

Dieses Schreien am Abend liegt wahrscheinlich an eurer angespannten Stimmung und der Erwartung des Schreiens.
Vielleicht probiert ihr mal was ganz anderes, ein neues Ritual oder geht schon bevor er müde wird ins Schlafzimmer oder nach dem bettfertig machen zurück ins Wohnzimmer usw. es sollte für euch alle ein spürbarer Unterschied sein.

Grüße
Hebamme Sarah

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Vielen Dank für deine Antwort Sarah. Er liegt ja momentan schon im großen Kinderbett, in dem er natürlich bzgl. Der Größe etwas verloren wirkt. Wie meinst du das denn genau mit der Begrenzung/ lagerungsschnecke? Das stillkissen U-förmig um ihn herum zu legen? Er dreht sich jetzt schon viel auf die Seite. Ich habe Sorge dass er dann mit dem Kopf gegen das Kissen kommt und ersticken könnte?! Ist das unbegründet? Wie eng um ihn herum sollte das Kissen denn liegen? Tagsüber kommt er alleine schon in Bauchlage, legt dabei jedoch noch nicht den Kopf ab und wirkt sehr angespannt/ stöhnt. Ist es dann überhaupt sinnvoll es aktuell zu versuchen?
Wir sind gestern anstatt ins Schlafzimmer ins Wohnzimmer gegangen und er ist deutlich friedlicher eingeschlafen. Würdest du nach und nach aber trotzdem wieder versuchen ins Schlafzimmer zu gehen zum einschlafen? Ich habe gelesen dass Kinder dort einschlafen sollen wo sie auch wieder aufwachen?!

Vielen Dank für deine Hilfe! Gruß, Ramona

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Hallo Ramona,

ich würde die Begrenzung nur bis Brusthöhle machen, zB mit eingedrehten Handtuch oder Stillkissen.
Ich würde auf lange Sicht hin, wieder ins Schlafzimmer ziehen, es geht nur darum den Kreislauf für euch zu durchbrechen.