Baby schläft nur auf mir

Hallo Jana,

unser Sohn ist nun 16 Tage alt. Er lässt sich kaum ablegen, auch nachts nicht. Er schläft nur auf mir, bzw neben mir. Ins Beistellbett legen geht gar nicht. Spätestens nach 10 Minuten weint er bitterlich. So schläft er also im Schlafsack bei uns im Bett, auf unserer Decke. Da überall dazu geraten wird, die Kinder im eigenen Bett, in Rückenlage und Schlafsack schlafen zu lassen, mache ich mir große Sorgen wegen dem plötzlichen Kindstod. Aber weinen lassen in seinem Bettchen kann und will ich ihn ja auch nicht. Pucken haben wir schon versucht. Auch schon im Krankenhaus hat er nur bei mir geschlafen. Kann er weiter in unseren Bett schlafen? Kannst du mich beruhigen?

Danke und Grüße

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Hallo,
mit dieser Sorge seid ihr ganz gewiss nicht alleine. Nach neuen Untersuchungen konnte die Gefahr des "Co.Sleepings" etwas relativiert werden. Es ist also ok, wenn euer Baby bei euch schläft, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen:
*Das Baby schläft bei der Mutter. Du hast einen Ammenschlaf, der es möglich macht, den Sturm-klingelnden Postboten zu ignorieren, aber jede Bewegung vom mitzukriegen.
*Das Baby schläft im Schlafsack und fern ab von Decken und weichen Kopfkissen auf einem glatt gezogenen Bettlaken.
*Ein eher kühleres Raumklima wird beibehalten.
*Beide Eltern nehmen keine Wahrnehmungsverändernde Medikamente, rauchen nicht, trinken keinen Tropfen Alkohol und nehmen keine Drogen (!!!)
*Das Baby kann nicht aus dem Bett oder in irgendwelche Ritzen fallen/rutschen. Ein Beistellbett an der Seite der Mutter ist hier Ideal.
Die Kinder bauen früher oder später ein gewisses Grundvertrauen auf und tolerieren so oftmals irgendwann ihr Beistellbett, wo Mama ganz nah sein kann, sich aber auch einfach mal umdrehen kann. Dein Sohn macht das ziemlich klug. Babys wissen nicht, dass wir nicht mehr in der Steinzeit sind, wo das Überleben von unseren Instinkten abhängig ist. Wird er also allein abgelegt, könnte er vom Säbelzahntiger geholt und gefressen werden. Also weint er, damit Mama und Papa ihn zu sich holen. Lässt man ihn mit seiner Angst alleine, hört er auch irgendwann (!) auf zu weinen, aber nicht, weil er gelernt hat, dass nichts passiert, sondern weil es schlicht dumm wäre, die Säbelzahntiger anzulocken. Die Angst bleibt, nur resigniert er, dass seine Eltern ihm nicht helfen kommen.
Holst du deinen Sohn also zu dir, machst du alles richtig. Er ist hilflos, braucht dich und wird noch eine Zeit auf dir wohnen. So kann er solide Wurzeln schlagen. Und du oder ihr solltet versuchen, es zu genießen. Das kommt nie wieder. Auch wenn ich weiß, wie anstrengend das gleichzeitig ist! ;-)
Alles Gute, Hebamme Jana