Baby 8 Monate total „brustfixiert!“

Hallo,

Meine Tochter ist inzwischen 8 Monate alt. Ich habe sie von Anfang an ausschliesslich gestillt. Seit dem 4. LM bekommt sie Beikost und inzwischen sind alle Mahlzeiten bis auf das Frühstück ersetzt. Von Anfang an muss sie zum Einschlafen gestillt werden. Schläft so nur im Auto oder im Kinderwagen ein. Ich muss sagen, dass ich das Einschlafstillen auch praktisch finde. Ich habe mir schon immer Gedanken gemacht wie ich es anstellen soll sie mal vom Einschlafstillen weg zu bekommen wenn sie mit 1 Jahr in die Kita geht und ich wieder arbeiten gehe. Mir wurde immer wieder gesagt, dass bis dahin ja noch so viel Zeit ist und viele Mütter haben mich beruhigt, dass ihre Kinder genau so waren und es entweder rechtzeitig von alleine gelernt haben so einzuschlafen bzw. Sich ohne Probleme darauf einstellen konnten ohne Brust einzuschlafen wenn sie in der Kita sind oder nur der Papa zu Hause ist.
Ich hatte auch schon Hoffnung, dass es sich von alleine regelt. Bis vor 4 Wochen war es auch inzwischen oft so, dass ich sie von der Brust abnehmen konnte und sie dösig ins Bett gelegt habe. Sie hat noch mitbekommen, dass ich sie ins Bett lege; hat sich dann gedreht und ist eingeschlafen. Wenn sie wieder aufgewacht ist war es in der Nacht sogar möglich sie nur durch streicheln oder Händchen halten wieder in den Schlaf zu bekommen.
Aktuell ist sie jedoch so unruhig, dass gar nichts mehr ohne Brust geht. Sie trinkt abends beim 1. Einschlafen nur ein bisschen und nuckelt dann rum bis sie einschläft. Dann kann ich sie ablegen. Oft wacht sie dann aber nach 1 Stunde wieder auf und ohne Dauernuckeln ist dann an Einschlafen nicht mehr zu denken. Sie kann dann auch 8 stunden durchschlafen. Wird sie wach ist dann aber auch wieder nichts ohne Brust zu machen. Tagsüber stille ich sie nur, wenn wir zu Hause sind und sie dann Vormittags oder Nachmittags schlafen soll. Wenn wir unterwegs sind geht es aber auch ohne Stillen und sie schläft im Wagen.
Ich stille gerne und gebe ihr auch gerne die Nähe die sie braucht. Ich bin ehrlich gesagt auch eine „Glucke“. Wir waren seit der Geburt nie länger als 1 Stunde getrennt. Sie ist natürlich auch total auf mich fixiert und der Papa hat sie auch noch nie länger als 1 Stunde beschäftigt. Er hat sie noch nie ins Bett gebracht und ist auch sonst eher „hilflos“ was ihre Bedürfnisse angeht. Das führt dazu, dass ich lieber alles selbst mache, was natürlich auch nicht gut ist.
Sorry für den langen Text. Mein Problem ist, dass ich das Dauergenuckel echt Leid bin und es mich einfach frustriert. Ich habe den Eindruck, dass ich was falsch gemacht habe und sie zu sehr an mich gebunden habe. Ich habe von Anfang an versucht sie immer von der Brust zu nehmen wenn sie nicht mehr trinkt um genau diese Abhängigkeit zu vermeiden aber sie ist ein totaler „Brustjunkie“. Es artet immer in Geschrei aus obwohl sie sonst ein absolut pflegeleichtes und immer strahlenden Kind ist. Auch das Abnehmen von der Brust und dann Druck auf Kinn etc. Nach Pantley habe ich probiert…es bringt nicht und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nachts dann irgendwann mal schlafen muss.
Ich kann damit leben, wenn es bei mir erstmal nur mit Brust geht. Aber wie lernt sie auch mal beim Papa einzuschlafen? Soll ich die beiden erstmal tagsüber „alleine lassen“ damit sie auch lernt, dass es ohne mich mit Papa ok ist und dann erst an das Projekt Einschlafen ohne Mama gehen. Oder lieber Radikalkur? Wie stelle ich es an? Oder regelt sich das irgendwann wirklich ganz von alleine? Ich muss halt im August wieder arbeiten gehen und habe teilweise Wochenend- und Nachtdienst und kann nicht immer beim Einschlafen zu Hause sein.
Schnuller oder Flasche ist übrigens bei ihr auch ein No-Go und wird nicht akzeptiert!
Ich bin sehr dankbar über professionelle Ratschläge aber auch gerne Tipps oder Erfahrungen der Community!
Danke!

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Hallo Poetti,
ich schließe mich der Meinung an, dass es unnötig ist, sich deshalb jetzt schon zu stressen. Ihr scheint eine gute Bindung zu haben, was die besten Vorraussetzungen für eine gute Kita-Eingewöhnung sind. Das ist für alle Kinder und Mütter schwer, aber sie wird sicherlich ganz schnell an dem Kindergewusel finden. Da es dich nicht in der Kita gibt, wird sie sicherlich auch nicht auf die Brust bestehen. An und für sich spricht absolut nichts dagegen, dass ihr noch eine Art Symbiose seid, aber vielleicht mag der Papa auch langsam eine größere Rolle in ihrem Leben spielen? Ich würde nicht versuchen, dich durch ihn zu ersetzen, sondern dass er mehr Zeit mit euch gemeinsam verbringt, damit sie auch ihm zu vertrauen lernt. Er kann sie zB auch füttern, den Wagen beim Spazieren gehen schieben und sich mit euch zusammen zum Schlafen/Kuscheln legen. Früher oder später sind die Papas dann meist eh die Stars, wenn sie nach Hause kommen.
Das Dauernuckeln kommt vermutlich durch die beginnende Fremdelphase, die es den kleinen nahezu unmöglich zu machen scheint, entspannt die Präsenz der Bindungsperson nicht in Frage zu stellen. Auch hier gilt: Je mehr Sicherheit du ihr suggerierst, desto schneller wird sie sich wieder ihrer Bindung zu dir bewusst. Versuche ruhig immer wieder, das reine Nuckeln zu unterbrechen und biete ihr Alternativen an. Einen Kampf würde ich jetzt aber nicht mit ihr ausfechten, erst recht nicht nachts ;-)
Alles Gute, Hebamme Jana

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Liebe Jana,

Danke für deine Antwort.
Leider spitzt sich die Situation hier gerade zu. Ich weiß ob es ein Schub ist, aber seit 1 Woche mutiert die Nacht zum Horror. Ich bringe meine Tochter normal um 19Uhr zu Bett. Sie schläft an der Brust ein. Nach spätestens 45Minuten wird sie wach und weint. Erneuter Versuch mit der Brust - manchmal klappt es manchmal nicht. Darauf folgt der Versuch sie ohne Brust zum schlafen zu bringen. Teilweise versucht es auch der Papa. Es artet in großem Geschrei aus. Irgendwann landet sie an der Brust, merkt dann aber selbst, dass sie nicht einschlafen kann. Sie lässt die Brust dann los, dreht sich zur Seite und schläft ein. Die ganze Nacht ist sie unruhig und sucht mich mit den Händen. Manchmal wird sie vor den 8 Stunden, die sie normalerweise die 1. Nachthälfte durchschläft wach und oft kann ich sie dann aber durch Streicheln wieder zum Schlafen bringen.
Diese Nacht war nichts zu machen…Nur Geschrei weil ich nach einer halben Stunden Brustgenuckel jeweils keinen Nerv mehr habe. Sie versucht dann teilweise auch alleine ein zu schlafen aber kurz bevor sie weg ist fängt sie an zu schreien und „ärgert“ sich, dass es nicht klappt. Sie lässt einfach nicht von ihrem Wunsch nach der Brust ab. Sie trinkt auch nachts einmal richtig und morgens braucht sie die Milch auch noch. Ich möchte nicht abstillen um ihr dann eine Formulamilch geben zu müssen. Mein Plan war abzustillen wenn sie wirklich die Milch nicht mehr braucht. Aber das Genuckelt ist für mich nicht mehr ertragbar und ist auch mega unangenehm. Ich habe seit Wochen keinen richtigen Schlaf mehr.
Was soll ich jetzt tun…einfach durchhalten, Brust geben um Geschrei zu vermeiden und hoffen, dass es nur eine Phase ist? Ich habe sie auch schon versucht ihr die Brust nach Dauerhwnuckel nicht mehr zu geben und sie anders zum schlafen zu bringen aber sie hat Charakter und Durchhaltevermögen. Sie schreit dann auch über Stunden und trotz Müdigkeit gibt es keinen Schlaf.
Ich kann so nicht mehr! Danke für deinen Rat!