Guten Tag,
Wir sind gerade in Georgien und hier wurde auch am 24.9 unsere Tochter per Kaiserschnitt geboren. Sie schrie und war auch nicht schlapp. Dann wurde sie zur Untersuchung weggebracht. Nach 3 h sagte man uns,sie atmet nicht genug. Die Lunge war nicht ausgereift. An Tag 2 würde sie intubiert und zwei Mal surftactant verabreicht. Gestern Abend wurde der Tubus entfernt. Sie bekommt nur noch Sauerstoff durch die Nase. Sie hat aber immer solche Abfälle in der Sättigung. Von 94 Prozent bis zu 83 Prozent. Ist das OK nach der Intubation? Muss sie es erst lernen? Was uns auch sorgt ist,das sie es gar nicht zu mögen scheint wenn wir sie berühren. Sie fängt sofort an um sich zu schlagen,zu weinen und die Sättigung fällt ab. Warum ist das so? Vielleicht weil sie gestochen wird ständig? Wir können ja gar kein richtiges Bonding machen. Man darf hier nur zwei Stunden zum Baby und man darf es auch nicht rausnehmen aus dem Wärmebett.
Verzweifelte Grüße aus Georgien mit Carly
Sauerstoff Sättigung nach Intubation
Hallo Dodi,
das tut mir leid, dass euer gemeinsamer Start so holprig ist.
In der Beurteilung, bis wann diese Sättigungsabfälle normal sind spielen viele Faktoren eine Rolle. Vermutlich ist euer Baby ein Frühchen? An dieser Stelle sind auch eher die Neonatologen und die Kinderkrankenschwestern für die Intensiv- und Frühchenstationen die richtigen Ansprechpartner.
Die Kontaktmöglichkeit zwischen euch und dem Baby sind wirklich unterirdisch und vermutlich sehr schwer zu ertragen wenn man doch aus vielen anderen Ländern schon weiß, wie wichtig das Bonden ist. Ja, vielleicht assoziiert sie die Berührung mit darauf folgendem Schmerz. Du wirst vermutlich gerade an dieser Situation nichts ändern können. Versuche es trotzdem und schau vielleicht nach internationaler Lektüre, die für das Bonden spricht. Kommt ihr aus Georgien? Sprecht ihr georgisch? Vielleicht findet ihr so auch Artikel direkt aus Georgien, die dafür sprechen. Oft hilft es auch, sich mehr mit den Schwestern zu unterhalten. Die haben sicherlich auch schon das ein oder andere über die Vorzüge vom frühen Hautkontakt gehört.
An der Kleinen selbst kannst du vermutlich momentan nur versuchen, ihr möglichst viel Sicherheit in der kurzen Zeit zu geben. Es wird ihr sicherlich gut helfen, wenn ihr nicht zu viel Bewegung in eurem Kontakt habt, wenn sie sich arg erschreckt und offensichtlich Angst hat. Leg eher die Hände auf und lass sie dort, ohne die Kleine dabei zu streicheln. So zeigst du ihr, dass von deiner Berührung keine Gefahr ausgeht und dass du einfach da bist. Wenn sie schnell die Arme hoch streckt/boxt, halte diese für einen Moment bei ihr, wahrscheinlich fehlt ihr auch die Begrenzung. Versuche im Idealfall keine hektischen Bewegungen bei ihr zu machen, die erschrecken könnte.
Ich habe meinem Sohn in schwierigen Situationen auf der Kinderintensivstation gerne etwas vorgelesen. Es hilft den Kleinen, die Stimme von Mama und Papa zu hören (vor allem in Situationen, wo sie entspannen könnten). Uns Eltern fehlen verständlicher Weise häufig die positiven Worte in diesen Situationen und wir kriegen kaum einen Laut raus. Bücher können da gut eine Brücke schlagen. Bei uns war es zB Michel aus Lönneberga und die Kinder von Bullerbü, die uns aus dem Gedankenkarussell raus geholt haben und unserem Sohn mit einem Augenzwinkern Inspirationen für das Leben nach dem Krankenhaus gaben. Vielleicht ist es bei euch aber auch eher zB Ronja Räubertocher, die auch einiges erlebte und schließlich ein starkes Räubermädchen wurde.
Alles Gute für euch, Hebamme Jana
Vielen lieben Dank für deine Antwort. Unser Baby kam per Kaiserschnitt in der 38. SSW. Wir hatten eine leihmama und diese hat hier entbunden. Wir sprechen kein Georgisch und können und deswegen kaum verständigen. Tag 14 auf Der ITS. Ihre Sauerstoff Sättigungs fällt immer wieder auf teils 77 Prozent. Wenn es ein Atemnot Syndrom wäre,würde es doch langsam besser werden. Sie hat noch die cpap ,aber irgendwie sehe ich keine Besserung. Ich mache mir große Sorgen. Ich kann die kleine nicht Mal Ausfliegen lassen weil wir noch keinen Pass haben.