Hallo zusammen,
ich wende mich Hilfesuchend an euch.
Mein Sohn ist mittlerweile 11 Monate alt und von durchschlafen kann keine Rede sein. Im Gegenteil. Ich kann eigentlich einen Wecker danach stellen. Er wacht seit der Geburt um 23 Uhr auf, 1 Uhr und ab 2 Uhr alle 30-45 Minuten. Anfangs (in den ersten 6 Monaten) war ich ziemlich sicher dass es normal ist und er einfach nur um diese Zeiten Hunger hat. Er hat entsprechend immer die Brust gesucht und ist auch irgendwann aktiv in der Nacht zu mir gerobbt (wir haben ein Familienbett).
Um 4 Uhr konnte ich ihn auch immer abhalten und danach schlief er dann recht ruhig bis 6/7 Uhr weiter. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass er einfach Bauchweh hat weil sein Darm arbeitet. Im übrigen lässt er sich nicht um 2 Uhr morgens abhalten, sodass wir dann beide Schlaf bekommen. Er quält sich wirklich bis 4 Uhr bis nichts mehr geht und er vor schmerzen weint, erst dann löst er sich.
Seit dem 7. Monat war es dann aber so, dass dieses wach werden extremer geworden ist. Es ist kein suchen nach der Brust sondern er weint zu den genannten Zeiten einfach oder schreit direkt wie am Spieß. Abhalten funktioniert auch nicht mehr, er wehrt sich richtig wenn er auf Toilette ist. Zwischen 2-5 kann ich ihn noch einigermaßen mit der Brust in den Schlaf zurück bringen (immer so für 45 min - 1 Stunde). Ab 5 Uhr windet er sich, will nicht trinken, weint, krabbelt im Bett im Halbschlaf hin und her. Mittlerweile versuche ich ihn einfach einmal komplett zu wecken. Das ist natürlich auch ein Kampf aber dann trinkt er an der Brust und schläft nochmal 2 Stunden bevor er um 7 Uhr wach ist.
Ich hab schon überlegt ob es vielleicht die Umstellung zu Brei und BLW ist, dass er davon Bauchweh hat. Aber so extrem und über einen so langen Zeitraum?
Gibt es vielleicht eine Idee was ich machen kann oder wie ich ihm helfen kann? Ansatzpunkte, die ich bei einem Arzt ansprechen kann? Oder einen anderen Experten?
Im übrigen lässt er sich in den ganzen Situationen nicht trösten. Das hat er noch nie gemacht. Sobald ich ihn auf den Arm nehme streckt er sich weg und schreit nur noch mehr. Wenn ich ihn dann ablege beruhigt er sich recht schnell und schläft auch von dieser „Aufregung“ von allein wieder ein. Das tut mir natürlich auch weh und leid weil ich ja gern helfen möchte. Am Tag ist kuscheln kein Problem aber in der Nacht …
Vielen Dank für Inputs und den Austausch.
Baby (m) weint seit Geburt in der Nacht
Hallo,
das klingt sehr anstrengend in der Begleitung. Meinen Respekt dafür.
Ich erlebe es häufig, dass die Eltern eigentlich schon im Bauchgefühl wissen, wo das Problem liegen könnte, aber der entscheidende Denkanstoß für eine definitive Idee fehlt. Vorab kannst du nochmal mit etwas gedanklichem Abstand ein paar Basics durchgehen:
Passt die Raumtemperatur für den Kleinen? Ist er entsprechend gekleidet? Sind seine Tage sehr anstrengend/mit vielen Reizen? Hat er tagsüber die Möglichkeit zu schlafen? Habt ihr schonmal die Schlafumgebung geändert? Hast du ihn schonmal vor seiner Wachzeit geweckt und geschaut ob er sich dann abhalten lässt? Läuft sein Urin frei ab oder ist die Vorhaut verengt und es gibt Probleme beim Abfluss?
Dann zum Verdacht Bauch: Ich halte die Möglichkeit, dass er womöglich eine Unverträglichkeit hat für garnicht so abwegig. Wenn er es toleriert, würde ich erstmal auf Schonkost mit begrenzten Lebensmitteln wechseln um zu schauen, ob sich nach einer Woche oder so etwas ändert. Wenn es Bestandteil eurer Ernährung ist, würde ich auch vorübergehend Kuhmilchprodukte einmal meiden (auch du, wenn du stillst), damit man auch da eine Sensibilität auf das Eiweiß oder die Laktose ausschließen kann. Wenn ihr keinerlei Veränderung bemerkt, wäre eine Darmkur vielleicht eine Idee. Auch eine beruhigende Bauchmassage im Abendritual hilft der Verdauung machmal etwas auf die Sprünge.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Ideen bei dir entzünden. Im Zweifelsfall gibt es noch sg Schlafberater:Innen. Vielleicht haben die noch gute Tips.
Alles Gute, Hebamme Jana