Unglücklich Schwanger trotz Wunschkind

Hallo ihr Lieben :)

Einmal kurz zu mir:

Ich bin 29, 7 Jahre mit meinem wundervollen Freund zusammen und gerade frisch schwanger getestet.

Mein Partner und ich haben schon länger über das Thema Kinder gesprochen und waren uns immer einig, dass wir auch mal Eltern sein wollen.
Nach einem tollen Urlaub zu Zweit kam ich mit bereits vorhanden SS-Symptomen zurück.

Als wir dann gemeinsam den Test gemacht haben, hatten wir das erwünschte Ergebnis dort auch schon stehen.

Bevor ich den Test gemacht habe, haben wir zwei Pläne geschmiedet. Saßen am Stand und haben uns immer wieder gefragt, wo unser kleines Wir nun sitzen würde.

Nach dem Test war meine Euphorie vorbei.
Mir geht es seitdem sehr schlecht.
An manchen Tagen wünsche ich mir, dass meine Schwangerschaft von alleine abgeht.
Ich denke dann: „ vielleicht in ein oder zwei Jahren“.

Besonders schlimm ist es, wenn mein Partner nicht bei mir ist & ich kein Gefühl von Sicherheit mehr habe.

Ich fühle mich schrecklich!
Ich schlafe kaum noch, weine viel und fange langsam an mich zu isolieren.
Mein Partner weiß um die Gefühle und meinen Zustand. Er ist die größte Stütze die man sich vorstellen kann.
Er hält mich fest und redet mit mir über all die neuen, wundervollen Erfahrungen.

Trotzdem kann ich die negativen Gefühle nicht abschütteln. Ich habe Angst davor, dass es für immer so bleiben wird und das ich mein Kind nicht lieben kann. Zusätzlich habe ich Angst um meine Partnerschaft, da ein Kind alles ändern wird…


Die komplette Situation überfordert mich.
Am liebsten würde die Zeit zurückdrehen!

Was kann ich tun?
Geht es anderen so wie mir?

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Hallo MarryBoh,

viele Frauen können sich am Anfang überhaupt nicht freuen, haben große Angst und sind komplett überfordert.
Du solltest dich nicht isolieren, sprich über deine Gefühle.
Da es dich so mitnimmt, solltest du auch mit deinem Frauenarzt über deine Gefühle sprechen.

Alles Gute
Hebamme Sarah

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Mir ging es genauso. Bei waren es die Hormone die mich total anfällig für Ängste gemacht haben. Ich habe mich die ganze Zeit furchtbar gefühlt. Sobald das Baby da war war das wie weggeblasen (nicht weil ich vor Mutterglück übergeschäumt bin, hat auch ein Welchen gedauert bis ich in der Situation angekommen war, sondern weil die Hormone anders waren). Jetzt finde ich es toll, klar auch echt anstrengend aber auch echt toll :)
Es gibt viele denen es so geht, Angst vor der Veränderung + Hormone können echt mieß sein.

Ich kann dir nur raten keine "mit Kindern ist alles so schrecklich" Geschichten durchzulesen die sind meiner Meinung nach meist seeeehr einseitig und oft sind es nur kurze Phasen in denen alles blöd ist, werden dort aber als Dauerzustand dargestellt. Die Leute bei denen es ganz gut läuft (was sehr viele sind) beschweren sich darüber i.d.R. nicht im Internet. Mir hat es geholfen schöne Dinge mit meinem Partner zu unternehmen, mit ihm über meine Ängste zu reden und mit ihm durchzusprechen wovor ich Angst habe und was wir machen falls die Situation so kommen sollte wie ich es befürchte (z.B. wie wir uns gegenseitig entlasten können und das machen wir jetzt auch so). Wobei es wichtig ist einen Partner zu haben der nicht nur große Töne spukt und am Ende nichts beiträgt, die soll es auch oft geben. Genauso wichtig ist es von Anfang an Verantwortung an den Partner abzugeben und die Baby-Arbeit nicht "an sich zu reißen" das scheint es von Frauenseite auch öfters zu geben.
Wenn das bei euch nicht der Fall ist kann ich dir Hoffnung machen, dass ihr euer Baby sehr gern haben werdet und ihr euch nach 1-2 Monaten so eingespielt haben werdet das du dich fragst warum du solche Angst hättest :) zumindest war es bei mir so und ich bin alles andere als Stressresistent, ein Angsthase und habe definitiv kein Anfängerbaby;)

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Lieben Lieben Dank für deine Nachricht!

Ich war heute beim Frauenarzt und habe ihr von meinen Emotionen erzählt.
Sie hat mir auch davon berichtet, dass die Gefühle „normal“ sind & das viele Frauen so empfinden.

Ich kann leider nur langsam nicht mehr.
Ich weine fast jeden Tag und der Wunsch, nicht mehr schwanger zu sein wird immer stärker,

Ich habe große Verlustängste gegenüber meinem
Partner. Aufgrund eines nicht aufgearbeiteten Kindheitstraumatas.

Wir haben heute das erste Mal über Abtreibung gesprochen & es als eine Option gesehen.

Mich beruhigt der Gedanke, die Wahl zu haben.
Zwar ist es eigentlich nicht das was ich will, aber so geht es nicht weiter.
Trotzdem hat sich nach dem Gespräch und dem Gedanken eine innerliche Ruhe eingestellt.

Ich befürchte, dass meine Entschuldige feststeht.
Morgen habe ich noch den Termin bei der AWO.

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Jetzt hoffe ich, ich habe es mit meinem Kommentar nicht noch schlimmer gemacht. Ich wollte dir damit nicht sagen das du es durchziehen sollst, nur das es auch gut gehen kann wenn es einem so schlecht geht. Ich kann deine Entscheidung verstehen weil ich weiß wie schlecht es einem mit dem Ganzen gehen kann.
Ich wünsche dir alles Gute und das du für dich eine Entscheidung treffen kannst mit der du langfristig zufrieden bist, egal wie du dich entscheidest.