Angewöhnte Bewältigungsstrategie beim Baby während des Stillens lösen.

Guten Abend,
mein kleiner Sohn ist fast 14 Monate alt und ich habe ihn trotz unserer Nächte (er kommt gerne noch alle 1-2 Std) immer gerne gestillt und habe eigentlich vor es auch weiter zu tun. Allerdings hat es sich über die letzten Monate so ergeben, dass mein Sohn eine neue Angewohnheit festgelegt hat.
Es fing damit an, dass er anfänglich mich noch zaghaft gestrichelt hat, irgendwann hat er bewusst die Brust "befummelt" und mittlerweile reißt, zieht und kneift er mich dabei. Wenn ich mein Hand davor halte oder einen Teddy in meinem BH stopfe, versucht er es an einer anderen Stelle...es ist mittlerweile ein echter Kampf geworden. Als er dann auch noch anfing, mir am Ende in die Brustwarze zu beißen, habe ich ihm die Brust verwehrt. Trotzdem passierte es immer wieder, einmal sogar bis aufs Blut...Mittlerweile stille ich ihn nur noch zum einschlafen, wenn icn weiß, dass er sehr müde ist und dabei einschläft und mich hoffentlich nicht beißt. Es macht mich traurig, mit mal habe ich Bauchschmerzen wenn ich daran denke ihn anlegen zu müssen.
Nun hat es sich so zugetragen, dass er abends beim Einschlafen wieder meine Brust kneifen wollte (mir ist natürlich bewusst, dass er das als Bewältigungsstrategie nutzt und noch keine andere Möglichkeit kennt) worauf ich ihm meine Grenze erklärt habe und die Hand weggenommen habe. Als er wieder ansetzen wollte (Brust war die ganze Zeit im Mund, es geht wirklich nur um die andere Brust!) habe ich meine Hand wieder schützend auf die Brust gelegt und ganz klar "Nein" gesagt. Er fing an zu weinen. Eine Stunde lang. Ihm war egal, dass er an meiner Brust nuckeln konnte, das kneifen schien mehr Gewicht zu haben und mir blieb nichts anderes übrig, als mein armes Kind eine Stunde lang im Arm zu tragen und seine Wut und Verzweiflung auszuhalten. Ich habe ihm immer wieder gesagt" Mama ist hier, ich hab dich lieb, lass alles raus"
Irgendwann ist er vor Erschöpfung eingeschlafen. In der Nacht durfte er natürlich an die Brust kommen, da er da nicht zwickt oder kneift. Aber am Morgen ging es beim wach werden wieder los. Ich konnte seinen Wutanfall gut abfangen und den Fokus ändern... Nun haben wir gerade aber wieder so eine Einschlafsituation gehabt und ich frage mich, wie soll es nun weiter gehen? Ich möchte an sich nicht abstillen aber ich will ihn nicht verwirren, mal darf er mal darf er nicht... Kann er das schon trennen? Versteht er was ich von ihm will? Es ist ja gar nicht meine Absicht ihn so einschlafen zu lassen, er soll ja einfach nur aufhören meinen Körper als Stressball zu nutzen... Einen Teddy oder ähnliches will er nicht... Ich freue mich wenn sie mir ein paar neue Impulse geben können.
Liebe Grüße J

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Hallo,
eigentlich machst du es schon genau so, wie ich es dir raten würde. Zeige ihm deine Grenzen und bleib konsequent, wenn er diese nicht einhält. Es gibt extra Stillketten. Vielleicht mag er daran kneifen und drücken? Dein Verständnis für ihn ist toll, aber er darf auch schon lernen, dass man für seine Rechte und das was mit dem eigenen Körper gemacht wird einstehen muss. Und das tust du, indem du es ihm vorlebst. Es gibt wirklich sehr viele Kinder, die genau das beim Stillen oder Einschlafen machen. Deine Grenzen ist da meiner Meinung nach eben wichtig.
Alles Gute, Hebamme Jana