Endometriose, Hashimoto, schlechte Spermien-Morphologie: Entscheid zur IVF/ICSI

Sehr geehrter Herr Dr. Peet

Wir (ich knapp 32 J., mein Mann 33 J.) haben seit 1.5 Jahren einen unerfüllten Kinderwunsch.

Vor 1 Jahr wurde bei mir ein Endometriom am linken Eierstock und weitere Endometrioseherde an Bauchfell und Mutterbändern per Laparoskopie exzisiert. Die Eileiter waren damals beide frei.

Nach einer seither erfolglosen (und zuweilen wg. zyklusabhängigen&und -unabhängigen Bauchschmerzen sehr belastenden) Kinderwunschzeit sind wir nun seit 1.5 Monaten in der Kinderwunsch-Klinik.

Bei mir wurden erhöhte Schilddrüsen-Antikörper (TPO: 5082 klU/l, TG: 66 klU/l (beide: Norm<60)) bei normgerechten aber schwankenden TSH-Werten zwischen 1.27 und 3.54 mU/L (Norm 0.55-4.78) festgestellt (fT3 und fT4 normgerecht) und der Verdacht auf eine latente Hashimoto-Thyreoditis gestellt. Seit 5 Wochen nehme ich 25 ug Euthyrox/Tag zur Stabilisierung auf tiefem Niveau, eine Überprüfung des TSH-Werts ist demnächst geplant sowie auch ein Ultraschall der Schilddrüse und Vorstelung beim Endokrinologen. Zudem hatte ich einen leichten Eisenmangel (mittlerweile in der Norm) und einen leichten Vit.D -Mangel (substituiert seit 5 Wochen). Mein Zyklus ist regelmässig, ca.28 Tage bei 5 Tagen Menstruation, die Hormonwerte in der Follikelphase (FSH, LH, Estradiol) stimmen, es wachsen genügend Follikel am rechten Eierstock (am Zyklustag 4 ca.10, am ZT 12 mind.6 Follikel, Leitfollikel: 12mm; am Zyklustag 14: 17mm) und ein Eisprung findet gemäss Ultraschall-Kontrolle und Temperaturkurve offenbar statt). Die Gebärmutter-Schleimhaut ist am ZT 12 gut aufgebaut (10mm, mehrschichtig) und Progesteron ist in der Lutealphase normgerecht. Nur der linke Eierstock scheint beeinträchtigt (Zyklustag 12: Nur 2 Follikel) und das Anti-Müller-Hormon liegt tief mit 6.6pmol/L (Norm 0.5-52.5, <9 eingeschränkt). Dieser Wert passe aber gemäss Reproduktionsmedizinerin nicht zum doch recht guten Ultraschall-Bild des rechten Eierstocks. Der AMH-Wert wird daher nun auch nochmals kontrolliert.

Bei meinem Mann liegt ein schwankendes Spermiogramm vor. Vor 3 Monaten Asthenoteratozoospermie mit 1% normal geformten und zu langsamen Spermien, vor 2 Wochen "nur" noch eine Teratozoospermie mit 1% normal geformten, 30% fast normal geformten und nun genüged beweglichen Spermien, insgesamt über 40 Mio), ansonsten sei bei ihm alles gut. Er nimmt seit 7 Wochen Proxeed.

Wir ernähren uns gesund, treiben beide gerne (moderaten) Sport, rauchen nicht und trinken kaum Alkohol, haben regelmässigen Geschlechtsverkehr ca. alle 2 Tage während den fruchtbaren Tagen (Temperatur, Zervixschleim).

Nun meine Frage: Denken Sie, dass wir trotz unserer Diagnosen noch eine reelle Chance haben, ohne ICSI / IVF ein Baby zu bekommen? Wir fragen uns, ob und wie lange wir mit Behandlung der neu gefundenen Probleme (Schilddrüseneinstellung, Eisensubstitution, Vit. D und Proxeed) sinnvollerweise weiter "natürlich" probieren sollen/können, schwanger zu werden. Oder ob wir - angesichts des doch tiefen AMH-Werts, der weiter wachsenden Endometriose (hoher Leidensdruck wegen Schmerzen), des lädierten linken Eierstocks, der Schilddrüsen-Antikörpern und der Teratozoospermie doch baldmöglichst eine IVF (oder gar ICSI) vornehmen sollten? Wir möchten, wenn dann nur 1 Embryo pro Zyklus transferieren lassen. Ein zweites Kind zu einem späteren Zeitpunkt wäre aber ein Wunsch. Eine weitere Frage wäre noch, ob ein Versuch mittels Insemination sinnvoll wäre.

Die Reproduktionsmedizinerin hat uns direkt eine ICSI mit Transfer von 1 Embryo vorgschlagen, vermutlich weil sie den grossen Leidensdruck gespürt hat.

Wir sind sehr dankbar für Ihre fachliche Meinung! Trotz genügenden finanziellen Ressourcen fällt uns die Entscheidung wegen den gesundheitlichen Risiken und auch aus ethischen Gründen sehr schwer.

Besten Dank und freundliche Grüsse,
L.&S.

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Hallo,
Sie haben Glück, denn mein Flug hat 1,5 h Verspätung! Es ist ja eine lange Zuschrift
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Ich denke Ihre Gyn hat Recht, indem Sie Ihnen die künstliche Befruchtung ans Herz legt. Ich würde aber nur an IVF denken, ICSI scheint nicht erforderlich zu sein.
All Ihre Diagnosen, die Endometriose und Ihr Leidensdruck sind Grund genug!!
Grüße
Peet