Guten Abend,
beim heutigen Ersttrimesterscreening / Nackenfaltenmessung wurde ein erhöhter Widerstand in beiden Hauptarterien der Gebärmutter festgestellt, mit der Empfehlung vor der 15. SSW mit ASS100 zu beginnen. Ich bin aktuell in der 13. Ssw und spritze bereits seit Beginn der SS Heparin, deshalb ist mir beim Gedanken an einen weiteren Blutverdünner nicht sehr wohl. Reicht Heparin nicht aus um das Risiko für Praeklampsie zu reduzieren? Würden Sie in meinem Fall die prophylaktische Gabe von ASS100 empfehlen oder eher zum Abwarten raten?
Ich erfülle keinen Risikofaktor für Praeklampsie, hatte aber schon 3 chromosomale Aborte und habe einen erhöhten LPA Wert (90), MTHFR Mutation homozygot und PAI Gen Mutation heterozygot, weshalb wohl ein leicht erhöhtes Thromboserisiko vorliegt.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Erhöhter Widerstand Arteria Uterina beidseitig
Hallo blume888,
ASS hat einen anderen Wirkansatz als Heparin. Heparin ist ein reines Antikoagulanz d.h. es vermindert die Blutgerinnung. Aspirin hemmt die sog. Plättchenaggregation (Verklumpen der Thrombozyten), fördert jedoch auch das Einwandern sog. Trophoblasten in eine bestimmte Wandschicht der Gebärmutterarterien. Diese verändert sich durch das Einwandern dieser Zellen und führt dazu, dass die Gefäße nachgiebig und arm an Widerstand werden. Es wird also die Reifung der Pazentagefäße unterstützt.
Ob ASS für Sie sinnvoll ist, kann nur Ihr Arzt entscheiden. Die Kombination beider Medikamente ist aber normalerweise kein Problem und durchaus häufig.
Sie können aber auch Ihren Gerinnungsmediziner eingehender dazu befragen.
Alles Gute!
MK