Unsicherheit

Hallo, mein Name ist Doreen und ich bin noch ganz früh schwanger.

Ich hole mal etwas aus.

Ich bin jetzt 38 1/2 Jahre alt und habe nach über einem Jahr des Versuchs mit meinem Ehemann endlich einen positiven SS Test in der Hand.
Nur habe ich Angst und stoße bei meiner Frauenärztin leider auf taube Ohren.
2010 hatte ich ein Spätabort in der 20.SSW. Mein kleiner Junge war damals 280 gramm und 25 cm groß. Aus ungeklärter Ursache hatte sich mein Muttermund geöffnet und ich musste ihn unter Wehen zur Welt bringen. Selbst die pathologische Untersuchung ergab keine Ursache für die Frühgeburt.
2013 hatte ich dann eine Konisation, welche ohne Komplikationen verheilt ist.
Nur in der Nachsorge klärte mich meine Frauenärztin (die Selbe wie jetzt) auf, das ich aufgrund des vorherigen Spätabortes und der durchgeführten Konisation, bei einer erneuten Schwangerschaft eine Cerclage und Beschäftigungsverbot erhalten müsse.
Ich arbeite als Krankenschwester in einer neurologischen Akut-Reha auf der IMC.
Nun hatte ich einen positiven Test in der Hand und verspürte starke Unterbauchschmerzen. In der Klinik wurde per ß-HCG eine SS bestätigt, welcher sich aber über Nacht leider nur etwas verdoppelt, anstatt verdreifacht. Jedoch wurde auch am rechten Eileiter ein Myom von 5x7cm diagnostiziert, welche wohl die Schmerzen verursachen könne. Im weiteren Verlauf wurde ich bei meiner FÄ per Ultraschall untersucht. Sie sagte mir, das dieses Myom keinerlei Bedeutung hätte und es schon mal in einer Frühschwangerschaft vorkommen könnte. Laut Berechnung war ich da in der 5+3 SSW und natürlich war, außer der verdickten Gebärmutterschleimhaut, noch nichts zu sehen. Als ich dann in der SSW 6+5 zur Nachuntersuchung (oder von der Schwester an der Info zur Neuaufnahme) war, konnte sie nur eine Dunkelzone und etwas sehr sehr winziges erkennen und datierte mich auf die SSW 5+0 zurück. Außerdem konnte sie mir dadurch auch noch keine Intrauterine SS bestätigen.
Ich hatte immer einen regelmäßigen Zyklus von 28-max.30 Tagen. Da ich definitiv den ersten Tag der letzten Menstruation am 03.03. hatte, wäre ich ja nach der Naegele Regel bereits in der 7+6 SSW. Wie ist es möglich, das sich mein Embryo so spät entwickelt? Ich habe Angst, das es gar nicht zur intakten SS kommen könnte. Oder passiert so etwas immer wieder mal bei Frauen?
Dazu kommt auch noch, das ich sie auf das Thema Cerclage und BV angesprochen habe, mich einfach nur nochmal informieren wollte. Sie wurde plötzlich so ernst und meinte, so etwas noch nie gesagt zu haben. Ich hätte mich wahrscheinlich nur falsch im Internet informiert und das niemals zur Sprache gekommen wäre. Ich war erschrocken und fühlte mich plötzlich völlig unsicher, unverstanden und allein gelassen.
Ihre Worte schallen mir immer wieder in den Ohren:
"SS ist keine Krankheit und wenn die Natur es so vorsieht, das ich keine Kinder mehr bekomme, dann ist das eben so."
Sie wird von vielen als gefühlskalt beschrieben, aber dennoch gute praktische Kompetenz. Nur kenne ich auch 2 Frauen, die während der SS zu einem anderen FA gewechselt sind, weil sie sich von ihr so unverstanden in ihren Sorgen gefühlt haben. Beide sind nur kurze Zeit später in das BV gegangen, welches von ihr absolut verneint wurde.
Also ich möchte sie als FÄ nicht schlecht machen, das steht mir zu keiner Zeit zu aber ich habe einfach totale Angst. Ich bin eben bald 39 und wir haben uns so sehr ein gemeinsames Kind gewünscht.

Jetzt habe ich soviel geschrieben, aber ich hoffe sie sehen bei meinen vielen Zeilen durch und können mir eine Zweitmeinung dazu geben.
Ich bin so unsicher und ängstlich.
Allerdings habe ich bereits einen fast 15 Jährigen Sohn und in dieser SS ist alles traumhaft verlaufen, außer das sein kleiner Schädel in meinem Becken stecken geblieben ist und sie letztendlich eine Sectio durchführen mussten ***

Mit ganz lieben Grüßen Doreen aus Mecklenburg Vorpommern

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Liebe Doreen,

ich verstehe ihre sorge absolut. Zu ihrer Schwangerschaft ist zu sagen dass nun im US sowohl ein Fruchtsack als auch ein intakter Embryo zu sehen sein sollte wenn der Zyklus so stimmte wie beschrieben. Andernfalls bei Unsicherheit ist es sinnvoll den ß HCG abzunehmen und zu beurteilen ob eine Störung der Entwicklung oder sogar die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft vorliegen könnte. Zum Thema Cerclage haben sie völlig recht. Normalerweise kann man das aufgrund der Vorgeschichte durchaus empfehlen, wenn aktuell keine bakterielle Entzündung der Scheide vorliegt. Man würde es aber auch erst nach der 14 SSW machen da erst dann eine Schwangerschaft als sicher gilt, vorher gibt es ja leider häufiger frühe Fehlgeburten. Bei uns werden Eingriffe wie Cerclage /totaler MM Verschluss im Perinatalzentrum durchgeführt. Auch die Gabe von Progesteron vaginal zum Abend ist sinnvoll um die Cervix zu unterstützen. Über BV entscheidet jeder FA selbst, ist bei ihnen aber auch sicher zu vertreten.
Vielleicht suchen sie nochmal das offene Gespräch mit ihrer Ärztin. Wenn das nichts hilft sollten sie ggf wechseln.

Alles Gute!
f.w.