Sehr geehrte Frau Dr. Kolsch! Ich befinde mich derzeit in der 20.ssw mit zweieiigen Zwillingen, jedes Kind hat eine eigene Plazenta und beide sind sehr gut und zeitgerecht entwickelt. Bis jetzt war immer alles unauffällig, auch die Feindiagnostik in ssw 12 ergab keinen Grund zur Sorge. Heute zeigte sich meine Ärztin jedoch etwas besorgt, weil ein Kind wohl etwas weniger Fruchtwasser hat, als das andere. Dabei ließ sie offen, ob bei dem einen zu viel oder bei dem anderen zu wenig Fruchtwasser ist. Sie sagte, es sei kein Grund zur Besorgnis, veranlasste jedoch, dass das Organscreening nun früher stattfinden soll, als geplant. Nun machen wir uns natürlich große Sorgen- können Unterschiede in der Fruchtwassermenge bei Zwillingen normal sein? Bei Beiden Kindern sah man übrigens, dass der Magen gefüllt war- daher ist ja auch die Speiseröhre ausgebildet, oder? Meine Ärztin war sich selbst so unsicher- jetzt bin ich wirklich krank vor Sorge... Was sagen Sie dazu? Vielen lieben Dank und herzliche Grüße!
Zwillinge, ein Kind weniger Fruchtwasser- Grund zur Sorge?
Hallo maisi1808,
die Beurteilung der Fruchtwassermenge ist meistens etwas subjektiv und gerade bei Zwillingen lässt sich manchmal schwer zuordnen, welches Depot zu welchem Kind gehört. Für mich klingt "etwas weniger" zunächst auch nicht sehr beunruhigend. Auch bei Einlingen kann die Fruchtwassermenge von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein.
Eher selten können Fehlbildungen wie z.B. der Niere vorliegen. In diesem Fall würde sich aber fast kein Fruchtwasser darstellen.
Ein gefüllter Magen lässt eine Ösophagusatresie eher unwahrscheinlich sein, ganz ausgeschlossen ist es aber nicht. Manchmal liegen sog. Fisteln zwischen Luftröhre und Speiseröhre vor, so dass über die Luftröhre Fruchtwasser in den Magen gelangt.
Ich finde aber gut, dass Ihre Ärztin Sie zur Sicherheit an einen Fachmann/frau überweist. Dienerschaft sich beide Kinder systematisch an und wird die Situation genau einschätzen können.
Alles Gute!
MK