Hi Mädels.
Ich wende mich mit folgender Frage an Euch: Mein Schatz und ich haben vor, nächstes Jahr zu heiraten. Noch gibt es keine konkrete Planungen, aber erste Gedanken machen wir uns schon mal.
Ich war schon mal verheiratet (Heirat mit Standesamt und "großer" Kirche), mein Männe noch nie. Ich bin evangelisch, er ist katholisch.
Stimmt es noch immer, dass man als Geschiedene nicht in einer katholischen Kirche getraut wird?
Und "gehört" sich das überhaupt, als Geschiedene nochmals kirchlich zu heiraten? Hatte nämlich jüngst eine anstrengende Diskussion mit meiner Freundin, die der Meinung ist, dass man als geschiedener Mensch kein zweites Mal kirchlich heiraten sollte.
Danke und LG!
Geschieden - trotzdem kirchlich heiraten?
Hallo,
mein (Stief-)papa war auch schon mal kirchlich verheiratet.
Er war sogar aus der Kirche ausgetreten.
Meine Mum war noch nie verheiratet und so hat er ihr vor 17 Jahren den gefallen getan, ist in die Kirche eingetreten und hat dann nochmal kirchlich geheiratet, allerdings evangelisch. Katholisch geht glaub ich nur einmal.
Ich finds nicht schlimm wenn man schon mal kirchlich verheiratet war aber der Partner nicht und man dann nochmal diesen Schritt wagst.
Lg Sunny
Huhu,
eig darf man gernerell nur 1 mal im Leben kirchloich heiraten. Wäre mein Schatz schon mal kirchlich verheiratet gewessen hätten wie das nun nicht mehr gedurft.
fragt am besten beim Pfarrer nach.
LG
Manu
Hallo,
ein verständnisvoller Pfarrer wird euch eine "Segnung" anbieten-das ist eine katholische Zeremonie ohne das Sakrament der Eheschließung.
Nicht -Kirchgängern wird u.U. nicht auffallen, das einige Teile fehlen.Es werden in einer Zeremonie quasi die Ringe gesegnet------
Was sich gehört und nicht, darüber kann man sich streiten..................
ich finde nichts dabei und war schon zweimal bei einer "Segnung" dabei.
Einmal fiel diese sehr kurz und förmlich aus-der Pfarrer war wohl nur halbherzig einverstanden.
Bei der anderen dauerte die Zeremonie genauso lange wie eine normale Hochzeit- da war ich die Braut.Mein Ex-Mann war zuvor schon kirchlich verheiratet gewesen -für mich war es die erste Ehe.Da ich als Katholik eine Bindung zur Gemeinde hatte, war der Pfarrer engagiert und aufgeschlossen tätig.
L.G.
Da noch keiner von euch katholisch verheiratet war, sprich, das Sakrament der Ehe empfangen hat, müßte es eigentlich gehen.
In der ev. Kirche ist die Ehe kein Sakrament, es wird nur die bereits standesamtlich geschlossene Ehe noch mal bestätigt und gesegnet.
Ach, und OB ihr ein zweites Mal kirchlich heiraten wollt, würde ich nicht von der Meinung der Freundin abhängig machen, sondern davon, ob Gottes Segen Euch wichtig ist.
Ich weis nur, dass man nicht ohne weiteres als Katholik eine geschiedene, evangelische Frau, in der Evangelischen Kirche!!! heiraten darf.
Dazu braucht man nämlich von den Katholiken eine sogenannte Dispenz (Erlaubnis). Und die bekommt man nur, wenn die katholische Kirche, die evangelische Eheschließung annuliert.
Ja Du hast richtig gelesen!
Zwar erkennt die katholische Kirche normalerweise die evangelische Eheschließung nicht an. Aber wenn einer Ihrer Schäfchen plötzlich evangelisch heiraten möchte, so soll doch bitte vorher, die evangelische Eheschließung des Anderen annuliert werden. Von der katholischen Kirche versteht sich. Denn die Evangelen kennen ja keine kirchlische Scheidung, bzw. Annulierung. (Die Ehe hier ist ja nur eine Segnung)
Ach ja und wenn man dann ohne Dispenz kirchlich heiratet, werden dem Katholiken die Sakramente entzogen.
Damit ist die katholische Kirche für mich sowas von unten durch, kann ich Dir sagen.
Der katholische Pfarrer, der die Dispenz verweigert hat, ist übrigens wegen einer Beziehung zu einer Frau strafversetzt worden.
Sind halt doch alles nur Menschen - nicht?
VG lachris
Hallo,
das war nicht ganz richtig.
Die evangelische Eheschließung, genau genommen die staatl. Eheschließung mit kirchlicher Segnung, wird von der katholischen Kirche sehr wohl anerkannt, sofern keine Katholiken daran beteiligt sind.
Ebenso werden die vielen Millionen Ehen von Nicht-Christen durchaus anerkannt, warum auch nicht.
Nur eben unterliegt ein Katholik der Formpflicht, d.h. er MUSS katholisch heiraten und zwar jemanden, der unverheiratet ist.
Von der Formpflicht kann er ausnahmsweise befreit werden (Dispens). Trotzdem muss der Partner natürlich weiterhin unverheiratet sein.
Verstößt man gegen diese Regeln, werden natürlich nicht (nachträglich) die Sakramente entzogen. Man wird exkommuniziert (i.d.R. automatisch), darf also keine Sakramente mehr empfangen.
LG, H.H.
Danke für die Richtigstellung.
Nur leider macht es die Sache für mich nicht unbedingt besser.
Ich kann ja verstehen, dass man sich an Regeln halten muss, aber das geht für mich einfach zu weit.
Die evangelische Eheschließung ist nun mal kein Sakrament auch nicht zwischen zwei Evangelischen und die evangelische Kirche läßt auch weitere evangelische Ehen nach weltlichen Scheidungen zu. Dann müsste sich die katholische Kirche doch auch daran halten (bei evangelisch Verheitrateten).
Und nicht, wie geschehen, dass Angebot machen, dass man sich ja beim Bistum um eine Annulierung bemühen kann (Dauer zwei bis drei Jahre - was bitte prüfen die?). Und wie kann sich die katholische Kirche erdreisten über die Annulierung einer evanglischen Ehe zu entscheiden???
Da gibt es Personen, denen die Kirche mal wirklich wichtig ist (nicht nur Feiertags-Christen) und dann werden die so vor den Kopf gestoßen.
Ach ja, die Kirchensteuer kassieren die fleißig weiterhin. Von einem Exkommunizierten... Den müssten die doch allein schon von Amts wegen abmelden.
Er selbst will ja gar nicht aus der katholischen Kirche austreten, aber ist man als Exkommunizierter nicht automatisch ausgetreten worden?
Ach wie gut dass ich ich evangelisch bin...
VG lachris
Hi und danke für all Eure Antworten.
Ich bin eher inzwischen so der Typ Mensch, dem eine kleine, feine Hochzeit im engsten Freundes-/Familienkreis am liebsten wäre. Mir geht es inzwischen wirklich nur noch um die Bedeutung der Ehe für uns als Paar. Auf den Heiratsflitterkram (sorry) gebe ich nichts mehr. Aber mein Liebster hat ja noch nie geheiratet und er stellt sich das alles sehr romantisch vor.
Ich weiß, dass wir ohne weiteres in der evangelischen Kirche ökumenisch heiraten könnten.
Aaaber: Mein Herzblatt hängt sehr an seinem katholischen Heimatdorf; da gibt es kein evangelisches Gotteshaus.
Nun, ich könnte mir sowieso am besten eine Zeremonie mit einem freien Prediger auf einer Wiese vorstellen. Mit dem Verhalten der Kirche kann ich derzeit nicht viel anfangen, Gott ist mein persönlicher Vertrauter - da brauche ich keinen geistlichen Übersetzer auf der Kanzel. Einen Bezug zu meiner Kirchengemeinde hier vor Ort habe ich überhaupt nicht mehr, seit ich umgezogen bin.
Wir werden sehen. Ich wollte schon bei meiner ersten Ehe nicht wirklich kirchlich heiraten. Ich persönlich mag so ein Brimborium einfach nicht.
Ich würde stattdessen lieber gerne ein Ehevorbereitungsseminar machen, gerne auch mit christlichem Zungenschlag.
Mal sehen. Ich möchte meinen Schatz sehr gerne heiraten - aber ich brauche dafür einfach kein Riesenspektakel.
Danke fürs Lesen.
Schön geschrieben .
Ebenfalls schön, dass die Wünsche deines Partners respektierst. Ich würde heute ganz anders heiraten wollen, als vor 10 Jahren.
Grüße
Luka
Übrigens, auch eine kirchlich Hochzeit muß kein "Riesenspektakel" sein. Ich war mal an einer katholischen Kirche, da kam ein Paar raus, das gerade nur mit dem Pfarrer geheiratet hatte, ohne Festgesellschaft.
Hallo, Ihr.
Das wird ja eine schöne Diskussion
Danke für all Eure Postings.
Ich möchte gerne mitteilen, dass der Glaube in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt. Ich kann mir schon vorstellen, kirchlich zu heiraten. Aber momentan habe ich einfach so ein gewisses Problem mit der "Marke" Christ:
MIr fällt immer wieder auf, dass es ganz wahnsinnig christliche Menschen gibt, die im Kirchenchor trällern, sonntags in der ersten Bank sitzen - aber das Gebot der Nächstenliebe überhaupt nicht mal im Ansatz pflegen.
Ich selbst habe das Gefühl, dass ich mit Gott ziemlich im Reinen bin. Mir ist auch das Gelöbnis "In guten wie in schlechten Zeiten" sehr wichtig.
Ich war ja schon mal verheiratet. Mein Exmann war aus Spargründen schon vor langem aus der Kirche ausgetreten. Aber er wollte unbedingt kirchlich heiraten, weil er das so "schick" fand. Mir haben seine Beweggründe, kirchlich zu heiraten, einfach nicht gefallen und wir diskutierten viele Wochen. Da wir schon standesamtlich verheiratet waren und die Taufe anstand, wollte er die Kirchentrauung im großen Stil nachholen. Ich hoffte, dass "mein" evangelischer Pfarrer einfach merkt, dass mein Exmann einfach nur die "Location" Kirche braucht, um den dicken Maxe machen zu können. Ich habe gesagt, dass ich unter diesen Bedingungen keine kirchliche Trauung will, worauf mir mein Exmann klipp und klar signalisiert hat: Wenn ich nicht öffentlich zu ihm stehe, dann lässt er sich scheiden. Ich stand damals mächtig unter Druck und diese kirchliche Hochzeit war für mich ein absoluter Alptraum. Ein Jahr später bin ich von ihm weg, weil er überhaupt nicht einsehen konnte, dass christliches Leben nicht nur bei der Hochzeit in der Kirche stattfindet, sondern schlicht und einfach auch im Eheleben.
Ich will die Kirche nicht als "Kulisse" für die Fete meines Lebens haben. Ich hätte schon gerne den Segen. Aber mich stört einfach, dass viele Menschen die Kirche als eine Art Deckmantel für ihre wahre Ansicht benutzen.
Jüngstes Beispiel ist meine Freundin (obwohl ich gerade nicht weiß, ob sie wirklich meine Freundin ist). Sie hat riesengroß kirchlich gefeiert, bildet sich wunderwas drauf ein, dass sie jetzt Mama ist (bin ich auch) und gibt sich ja ach so modern. Aber an geschiedenen Frauen kann sie kein gutes Haar lassen. Die Frau ihres Bruders war auch geschieden und natürlich hat sie sich den Bruder nur geangelt, weil sie sich ins gemachte Nest setzen wollte usw. Jetzt habe ich nach einem gescheiterten Versuch mein wirklich großes Glück gefunden und wir wollen einfach nur "Ja" zueinander sagen. Anstatt mir zu gratulieren werde ich überschüttet mit Vorwürfen im Stil von "Wie kannst Du es wagen, überhaupt an eine kirchliche Hochzeit zu denken..." - und das, obwohl sie regelmäßig in die Kirche rennt usw. usw.
Mir fehlt momentan an der Kirche und ihren Auswüchsen ganz einfach Menschlichkeit, Miteinander und Nächstenliebe. Ich habe in letzter Zeit ganz oft die ERfahrung gemacht, dass die Leute, denen der Kirchensegen bei der Heirat sooo wichtig ist, in Wahrheit doch nicht das Herz am rechten Fleck haben.
Und da will ich einfach nicht mitschwingen.
Liebe Grüße!
Ah, noch was:
Ich habe gestern mal gegoogelt und gesehen, dass die evangelische Kirche ganz schöne Eheseminare anbietet. Darin geht es u.a. um die Bedeutung der kirchlichen Hochzeit und die Glaubenspflege in der Ehe.
Es werden auch sehr interessante Workshops rund um eine konstruktive Kommunikation in der Ehe angeboten.
Das hat mich sehr bewegt, ich habe Infomaterial angefordert und werde heute abend mit meinem Mann darüber sprechen.
Mir ist es einfach sehr wichtig, auch in der Ehe miteinander zu arbeiten und sich zu entwickeln.
Gruß!
So, wir haben uns entschieden:
Nach Abwägen von allen Vor- und Nachteilen werden wir im kleinen Kreis standesamtlich heiraten. Uns geht es beiden um den Sinn der Ehe, das Mit- und Füreinander. ein großes, weißes Spektakel will mein Schatz nach langem, intensiven Gespräch nicht, und das hat nichts damit zu tun, dass ich geschieden bin oder evangelisch.
Ich hatte ihm angeboten, dass wir in einer evangelischen Kirche heiraten und ich habe ihm sogar angeboten, dass wir uns wenigstens bei einem katholischen Pfarrer "beraten" lassen, wie wir vorgehen könnten und mit welchem Aufwand das verbunden wäre.
Er hat abgewunken und nun darf ich mir aussuchen, wo wir uns standesamtlich trauen
Dieses konstruktive Gespräch hat mich wieder ein mal mehr davon überzeugt, dass ich einen ganz, ganz tollen Mann habe, mit dem man einfach über alles reden kann, der sich Argumente anhört, sie abwägt und dann für sich neu entscheidet.
Und: Wir werden zusammen ein Ehevorbereitungsseminar der ev. Kirche besuchen. Das freut mich sehr.
Ich glaube, alles in allem bringt uns mehr als so ein Spektakel vor dem Altar. Wir sind beide christlich, der Glaube bedeutet uns beiden viel. Aber viel wichtiger ist es doch, dass wir den Glauben im Miteinander leben und nicht in einer Kirche bestätigt bekommen müssen.
Hach - ich lieb ihn noch doller als vorher.
Herzliche Grüße.
Celestina