Meine Standesbeamtin...

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Erstmal hallo!

Wir haben folgendes Problem. Mein Freund und Zukünftiger stammt aus einem Brügerkriegsland und es gibt keine Dokumente mehr von dort. Eben auch keine Geburtsurkunde.

Er hat aber ein Dokument, notariell beglaubigt, welches die Geburtsurkunde ersetzt. Das hat für seine Einbürgerung nach Deutschland gereicht, aber zum heiraten reicht es nicht. (Er lebt seit 30 Jahren hier und ist seit fast 15 Jahren Deutscher und kann sich an sein Heimatland nicht mehr erinnern)

Wir sollen uns jetzt einen Anwalt in Afrika nehmen, den wir natürlich bezahlen sollen.

Es könnte auch alles einfach sein...

Wollte mich nur mal ausheulen.

Viele Grüße
Pangea

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Eine Kollegin von mir hat aus diesem Grund ihren afrikanischen Mann in Dänemark geheiratet, da geht das alles einfacher ...

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Eine portugisische Freundin von mir hat das auch gemacht, weil die portugisische behörde sich geweigert hatte, ihr ein Dokument zu schicken.

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Ein Anwalt in Afrika? So ein Schwachsinn! Der kennt sich doch mit deutschem Recht überhaupt nicht aus.

Am Anwalt wirst du, wenn die weiter Schwierigkeiten machen, kaum vorbei kommen aber dann geh natürlich ein Familienrechtler aus Deutschland.

Also echt, bei manchen Äußerungen von Beamten kann man sich nur ans Hirn langen #klatsch

Heiraten in Dänemark aus genau solchen Gründen machen im Übrigen wohl tatsächlich recht viele, weil es sehr viel unbürokratischer ist. Vielleicht wäre das ja wirklich eine Option für euch...

LG, viel Erfolg und gute Nerven

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Huch, der Satz ist mies geworden....

Sollte heißen: "...dann geh natürlich zu einem Familienrechtler aus Deutschland."

Tja, das kommt davon, wenn man in aller Eile etwas runtertippt und nicht mehr nachliest. #hicks

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Hallo,

ich kenne beides, da ich erst in der Einbürgerung und jetzt bei der Eheschließung gearbeitet habe.

Wenn ich daran zurückdenke, was wir bei der Einbürgerung alles an Urkunden akzeptiert haben wird mir nachträglich schlecht.

Jedes Land iin Afrika ist natürlich unterschiedlich, daher kann man schlecht was pauschal dazu sagen, aber ich würde mich mal an die deutsche Botschaft dort wenden (ich hoffe die haben noch eine). Wenn die bestätigt, dass Urkunden definitiv nicht beschaffbar sind, und er noch ältere Verwandte hat, können die eine Eidesstattliche Versicherung vor einem Notar über seine Geburt abgeben.

So eine eidesstattliche Versicherung ist allerdings nur dann möglich, wenn er wirklich nichts bekommen kann, oder es extrem lang dauert oder extrem teuer ist. (extrem lang wäre ca. über ein Jahr, extrem teuer ca. über 500,- EUR für eine Urkunde) Da die deutsche Botschaft in der Regel Erfahrungen besitzt, wie die Lage zur Zeit bezüglich Urkundenbeschaffung ausschaut, würde ich mir von dort eine kurze Bestätigung holen und die Eltern, ältere Geschwister, Onkel, Tanten o.ä. bitten an Eidest statt zu erklären, wie er heißt und wann und wo er geboren wurde und ich welchem Verwandschaftsverhältnis sie zu ihm stehen.

Ansonsten kann ich mich dem Tipp mit Dänemark anschließen.

VG lachris

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An die deutsche Botschaft in Asmara haben wir uns schon gewendet. Leider melden die sich gar nicht. Das haben wir den Standesbeamten aus nachgewiesen.

Wir aktivieren jetzt noch irgendwelche Verwandschaft da unten. Mal sehen, ob die was erreichen können.

Die Eritreische Botschaft in Berlin möchte übrigens, dass er erstmal einen eritreischen Personalausweiß beantragt.

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Der Anwalt in Eritrea soll an das dortige Standesamt schreiben und eine Geburtsurkunde beantragen. Als ob das dort so einfach wäre, hätte er ja vor 15 Jahren schon gemacht.

Vielleicht läuft es wirklich auf Dänemark hinaus. Hab auch schon gehört, dass es dort einfacher sein soll.

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Hab gerade gelesen, dass es Eritrea ist.

Mittlerweile bekommt man von dort besser Urkunden als vor 15 Jahren. (es sei denn das Amt wäre abgebrannt/zerstört).
Ich würde auch eritreische Taufurkunden akzeptieren. Meist bekommt man an die besser dran, als an die Geburtsurkunde.

Frag mal nach, ob Euer Standesamt die akzeptiert.

Wenn was neu ausgestellt wird, bitte unbedingt auf Schreibfehler achten. Oft sind in den Urkunden Buchstabendreher drin, oder es geht mal einer vergessen. Manchmal liegt es aber auch einfach nur am Übersetzer...

VG lachris

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Hallo,
meine Schwiegereltern haben damals in Dänemark geheiratet, weil es in D Probleme mit den Papieren gab. Mein Schwiegervater kam aus Italien und war vorher bereits einmal mit einer Österreicherin verheiratet. Die Scheidung war in Österreich durch, in D jedoch nicht anerkannt. Er lebte zu diesem Zeitpunkt bereits seit über 10 Jahren in Deutschland und hatte hier auch 2 Kinder. Dann gab es eine Gesetzesänderung und beide Söhne hätten deshalb sowohl in D als auch in Italien zum Bund müssen. Das wollte er verhindern, so dass die Heirat schnell erfolgen musste. Letzten Endes sind sie dann nach Dänemark, dort lief das alles recht einfach ab - jedenfalls vor rund 25 Jahren.

Ich weiß, eine andere Geschichte, aber vielleicht eine Möglichkeit für euch.

LG