Ich gewöhne mich nicht an den Namen

Hallo, ich habe ein großes Problem. Zumindest für mich. Wir hatten 8 Wochen Zeit bis zur Hochzeit und bis kurz vorher wusste ich nicht, welchen Namen ich tragen möchte. Ich habe mich kurzfristig entschieden seinen anzunehmen. Schon am nächsten Tag nach der Hochzeit bin ich aufgeschreckt und dachte, was hab ich getan. Es ist ein spanischer Name, eigentlich auch schön, bloß mag ich so nicht heißen. Keiner versteht mich, mit keinem kann ich darüber reden. Alle sagen, du hast es so gewollt, jetzt ist es zu spät, selbst schuld...
Auf der Arbeit werde ich belächelt, so nenn ich dich nicht, kann ich mir nicht merken...ich weiß nicht, was ich tun soll. Ändern geht glaube ich nicht mehr und es würde meinen mann sicher verletzen. Doppelname klingt noch blöder.
Gewöhne ich mich dran? Es ist jetzt 4 Wochen her. Alle Dokumente geändert. Trotzdem will ich aus der Nummer raus und bin nur am heulen. Es fühlt sich so schrecklich an.

2

Deinen Geburtsnamen kannst Du nur zurückbekommen, wenn Du dich scheiden lässt. Was Du aber jederzeit noch machen könntest, ist einen Doppelnamen annehmen. Du kannst Deinen Geburtsnamen als ersten Namen nehmen und dich im Alltag auch mit diesem ansprechen lassen. Dann müsstest Du nur bei offiziellen Sachen den Doppelnamen angeben. Wäre das vielleicht ein Kompromiss bzw. eine Lösung?

Beim Lesen des Textes habe ich mich gefragt, ob das Problem wirklich der Nachname ist oder das Problem nicht viel tiefer liegt und Du evtl. die ganze Hochzeit bereust. Sollte es ein tiefergehendes Problem sein, würde ich eine (Paar-)Therapie empfehlen. Sollte es tatsächlich nur der Name sein, wirst Du dich sicherlich daran gewöhnen. Bei manchen dauert das einfach etwas ;-)

3

Danke, für eure Antworten. Nein, es ist nicht die Hochzeit. Das wollte ich schon sehr lange nur die Umsetzung ging dann doch sehr plötzlich und spontan. Ich bin unglaublich glücklich nun verheiratet zu sein. Wir sind schon sehr lange zusammen. Nur der Name nagt an mir. Ich habe mich in was drängen lassen. Du kannst nicht den Namen vom ex weiter führen. Dein Mädchennamen trägst du seit 25 Jahren nicht mehr usw.(ich war schon mal verheiratet) Ihm war es egal, natürlich freute er sich über meine Entscheidung. Ich bin unglücklich und frage mich, ob es auch bei einem typisch deutschen Namen so gewesen wäre wie jetzt. Dabei bin ich garnicht so. Schließlich ist es nur ein Name, aber halt spanisch. Ich verstehe es selbst nicht. Ich kann mich nicht damit identifizieren, umgehe es ihn zu nennen. Vielleicht hieß ich einfach zu lange anders. Ich weiß es nicht

1

Hey ich habe auch einen wunderschönen, einfachen Namen gegen einen komplizierten ausländischen Namen, den man immer buschstabieren muss, getauscht. Ich habe auch lange überlegt und es aus Liebe zu meinem Mann gemacht. Er ist in der Hinsicht sehr altmodisch, ich eigentlich auch, aber der Name ist wirklich kompliziert.
Ich habe mich nach 2 Jahren einigermaßen dran gewöhnt, erwische mich aber immer noch dabei, wie ich manchmal meinen Mädchennamen nenne. Ich habe mir von Anfang an alle negativen Gedanken über den Namen verboten und trage ihn irgendwie auch mit Stolz, da es diesen Namen wirklich gar nicht gibt in Deutschland. Außerdem fühle ich mich durch den Namen tatsächlich auch der Familie zugehörig. Unsere Kinder tragen diesen Namen und ich sehe es als Chance, uns in unserer neuen Nachbarschaft einen guten "Namen" zu machen.
Da du allerdings schon von Anfang an so negativ auf deinen neuen Namen zu sprechen bist, glaube ich nicht, dass du da noch was positives draus ziehen kannst, du kannst es aber versuchen.
Den Kollegen würde ich mal ne Ansage machen, das wäre vielleicht der erste Schritt Richtung Akzeptanz, vielleicht auch für dich selbst.
Du heißt nun so und reagierst auch nur noch auf den Namen.
Im Grunde kann ich dich aber ganz gut verstehen.

4

Hallo

Ich finde deine Gefühle normal, denn schließlich ist die Namensänderung erst vor 4 Wochen passiert. Das IST Gewöhnungssache. Ich würde mir mehr Zeit geben. Die ganzen Eindrücke des großen Tages schweben ja noch in der Luft. Da ist es doch absolut normal, daß man auf simple Bemerkungen etwas empfindlicher reagiert.

Alles Gute.

5

Edit: Ich nehme das "simple" bei den Bemerkungen zurück. Klar sind die Sprüche belastend, wenn man selbst schon zweifelt. Gib kontra, daß man sich nun daran gewöhnen muss! Es gibt leider Leute, die einfach daherschwatzen...

6

Ich war sehr froh, als ich meinen urdeutschen Mädchennamen gegen einen ziemlich eleganten altgriechischen Nachnamen eintauschen konnte.
Und trotzdem habe ich eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt hatte.
Ich hab mir sogar einen Zettel ans Telefon geklebt, damit ich mich mit dem Ehenamen melde😅
Und das ein ums andere Mal habe ich dem auch hinterhergetrauert, dass ich nicht mehr denselben Namen wie meine Eltern trage.

Den Kollegen würde ich mal ordentlich den Marsch blasen. Die haben sich an deinen neuen Nachnamen zu gewöhnen. Wenn sie mit Nuñez und Muñoz durcheinanderkommen - das kann mal vorkommen. Aber sich nicht zu bemühen ist respektlos.

7

Magst du ihn uns verraten. Vielleicht können wir dir Tipps geben, wie du ihn besser kommentieren kannst….

8

Hallo.
Ich bin wirklich verrückt :-)
Ich habe wieder die ganze Nacht wach gelegen und gegrübelt. Das schlechte Gefühl war so heftig. Ich habe dann mit meinem Mann gesprochen und er meinte Ruf beim standesamt an und frage, was man tun kann. Gesagt, getan. Eigentlich wundert es mich, daß sie mich am Telefon verstanden hat, vor lauter heulen. Wir sind die Möglichkeiten durchgegangen und ich habe mich entschieden meinen Mädchennamen voranzustellen. Plötzlich war ein doppelname nicht mehr schlimm. Das wollte ich doch nie! Aber ich bin am Ende. Ich glaube nicht, dass ich mich noch an den Namen gewöhne. Die letzte Woche konnte ich mich nicht vorstellen ohne Bauchweh. Jetzt freue ich mich auf den neuen Namen und den Termin wo es festgehalten wird. Ich muss mich nun an 2 neue Namen gewöhnen und endlich freue ich mich! Ich kann nicht erklären, warum es so ist. Es gibt keinen vernünftigen Grund und dennoch jubel ich innerlich. Ich habe mich wieder gefunden, ein Teil meiner Identität zurück. Eigentlich war ich gegen meinen Mädchennamen, gegen einen doppelnamen. Und nun ist es wunderschön.
Ich muss alles noch einmal umändern lassen, aber diesmal freue ich mich. Und wenn sie mich für verrückt halten, nichts ist schlimmer als die letzten Wochen. Übrigens habe ich gestern zum ersten Mal durchgeschlafen. Juhu!!!! Es ist vorbei

9

Und auf der Arbeit habe ich gleich allen gesagt wie ich heiße. Punkt. Es kam keine blöde Bemerkung. Ich war wohl diesmal sehr klar und überzeugend. Und vorstellen war auch mit Freude verbunden. Ich kann nur sagen, hört auf eure innere Stimme. Lasst euch nicht bereden und einreden. Es geht nicht gut.
LG, danke und hoffentlich nicht mehr schlaflos

weiteren Kommentar laden
11

Nun ja, ändern kannst du ihn jetzt wirklich nicht mehr, es sei denn du lässt dich scheiden. Es ist jetzt wie es ist und du musst versuchen damit deinen Frieden zu schließen, eine andere Wahl hast du nicht. Ich kann dich aber sehr gut verstehen und du bist definitiv nicht die Einzige der es so geht, meine Cousine hat sogar eine Woche später beim Standesamt angerufen und gefragt ob sie es rückgängig machen kann. Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt. Mir hat eine alte Dame auf einer Hochzeit mal erzählt wie sehr sie sich geschämt hat nach der Hochzeit Frau Wurst zu heißen, sie hatte damals keine andere Wahl. Sie hat mehrmals in der Öffentlichkeit geweint weil Menschen ihren Namen belächelt habe. Irgendwann hat sie es mit Humor genommen und bekommt heute noch in der Stamm-Metzgerei eine extra Scheibe Wurst geschenkt ;-)