In einem anderen Thread kam das Thema auf, dass viele nicht wissen, welchen symbolischen Hintergrund die Übergabe der Braut vom Vater an den Mann am Altar hat. Mich würde mal interessieren, ob es tatsächlich so unbekannt ist. Hier mal kurz ein Auszug aus einer evangelischen Seite:
Ein archaischer Brauch
Was viele nicht wissen: Dieser gerade für die Eltern sehr berührende Moment ist ein patriarchalischer Brauch. Symbolisch knüpft er an die alte germanische Tradition der Übergabe der Braut von einer Familie in die andere an: Von nun an wird sie nicht mehr in ihr Elternhaus, sondern in die Familie ihres Mannes gehören. Die Braut wechselte quasi vom Machtbereich ihres Vaters in den Herrschaftsbereich ihres Ehemannes.
Wie war es bei dir/euch?
Vater führt Braut herein - Frage
Der Hintergrund der Übergabe durch den Vater...
Hi,
da schon das Wort "Hysterisch" bei einigen Foren Mitglieder nicht genutzt werden darf, da es einen "Patriarchigen" Hintergrund hat, würde ich sagen............
Das amerikanische Filme, als Vorbild waren, ob der Vater die Braut reinführte oder nicht. Und je nachdem wie doof man sowas findet, oder halt nicht, es auch gemacht hat.
Und "evangelische" Seite im Internet, oh je...... das hat alles wieder mit Kirche und Zwang zu tun, lt. vielen User.
Bei dir fehlt zum Abstimmen: "Im Fernsehen/Kino gesehen, wollt ich auch"
Gruß
Für die Frage der TE fehlt keine Abstimmoption. "Hab ich im Fernsehen gesehen" fällt halt auch unter die Antwortmöglichkeit "war mir nicht bekannt" - es geht um den Hintergrund des Brauchs, nicht um das Wissen um die Existenz des Brauchs an sich.
Ich kenne nur von Filmen aus Amerika, dass der Vater die Frau zu ihrem Mann führt.
In meiner Heimat ist es anders. Da ist es, dass die Frau von ihren Eltern gebracht wird und der Mann von seinen Eltern. Das finde ich sehr schön. Das war bei unserer Hochzeit auch so.
Ich kenne es auch (das ist bei sehr religiösen oft), dass der Mann seine Frau abholt und unter die Chuppa (die ist ein Symbol für ein Dach zum Schutz über der Familie) bringt.
Da machen sich die Damen Gedanken drum und verweigern die Übergabe von Vater an den Mann - legen dann aber wie selbstverständlich ihren Nachnamen ab und nehmen den ihres Mannes an. Das finde ich persönlich fragwürdiger als dieser eine Moment.
Meinst du, dass sich da so wenig Frauen Gedanken drüber machen? In meinem Umfeld ist das bei wenigen Frauen so selbstverständlich, da gibt es im Vorfeld schon Diskussionen. Bis auf einige wenige, aber die ließen sich auch ohne nachzudenken vom Vater zum Altar führen
Mir war es wichtig mit meinem Mann einen Familiennamen zu haben. Ihm war es als Einzelkind wichtiger seinen Namen weiterzugeben als mir mit Geschwistern (auch wenn ich meinen Nachnamen schöner fand und es der seltenere gewesen wäre). Damit habe ich mich aber nicht meinem Mann untergeordnet oder so, sondern wir haben gemeinsam eine Entscheidung getroffen.
Und reinführen habe ich mich nicht lassen, weil ich von keinem Mann Besitz oder Eigentum bin. Mein Mann und ich sind gleichberechtigt hinter dem Pfarrer zum Altar gelaufen.
Eine Cousine hat sich von unserem Opa reinführen lassen, aber sie hat als Kind ihren Vater verloren und etwas später den Bruder. Für sie war der Opa deshalb eine wichtige männliche Bezugsperson und das war da dann auch stimmig. War andererseits keine kirchliche Trauung, sondern Standesamt.
Mir war es bekannt, mir ist es aber auch vollkommen egal, wie es irgendeine Kirche/irgendeine andere Person sieht.
Wir haben es an unserer Hochzeit so gemacht, wie wir es wollten und somit hat mein Papa mich bei der freien Trauung begleitet. Und ja, ich habe sogar freiwillig meinen Nachnamen „abgelegt“.
Ich definiere mich weder durch einen Nachnamen, noch durch einen Gang zum „Altar“. 🤷🏽♀️
War mir nicht direkt bekannt, aber dass die Frau übergeben wird ist dabei ja ziemlich offensichtlich.
Wir haben katholisch geheiratet, da ist das eigentlich nicht üblich, von daher stellte sich die Frage nicht.
Ich wusste es haben es aber trotzdem so gemacht weil ich meinen Papa sehr lieb habe und mich gerne von ihm hab nach vorne bringen lassen. Es war eine standesamtliche Hochzeit unter freiem Himmel.
Wir sind aber generell eine Familie die sich die Bräuche selbst als Familientraditionen zusammen baut und so gestaltet dass wir es schön haben und nicht "weil es sich so gehört".
Ich begreife mich nicht als Objekt also wurde ich auch nicht übergeben sondern begleitet.
Mein Mann hat übrigens meinen Namen angenommen ^^