Warum habt ihr den Namen eures Mannes (nicht) angenommen?

Mich interessiert schon länger ein Thema. Und zwar heißen wir unterschiedlich. Ich wollte meinen Namen behalten, er bedeutet mir viel und sehr praktisch war es auch wegen Abschlüssen etc. Nun ist es aber so, dass Teile meines Umfelds sehr negativ darauf reagieren. Schon die Standesbeamtin zog ein säuerliches Gesicht und wies mich insgesamt 3 x darauf hin, dass ich meine Entscheidung ha "jederzeit" revidieren könne. Bei vielen löst es Kopfschütteln aus und manchmal wurde mein Mann auch bedauert.
Also für mich wäre eigentlich alles Bestens, wenn nur die Reaktionen nicht wären. Aus diesem Grund überlege ich manchmal, es doch noch zu ändern. Aber eigentlich will ich es nicht wirklich.
In unserem Umfeld ist es grob überschlagen bei um die 80 Prozent so, dass der Name des Mannes angenommen wurde, 4 Fälle (grob 2 Prozent) kenne ich, da wurde der Name der Frau Familienname (in 2 Fällen war der Mann mit seiner Familie zerstritten, einer wollte gerne einen deutschen Namen und einer fand ihren Namen schöner). Einige, schätzungsweise auch so 10 Prozent führen einen Doppelnamen (meist eher ältere Generation), nur der Rest macht es wie wir.

Mich würde interessieren, warum ihr den Namen eures Mannes angenommen habt? Wenn es um den Familiennamen geht: Warum war euer eigener Name keine Option?
Also echtes Interesse, kein Aufmischen oder so, weil mir persönlich der Gedanke immer sehr fern lag und ich es darum gern verstehen will, warum das immer noch meist so ist.

Aber sehr gerne höre ich auch Meinungen von Paaren, wo es anders ist. Warum habt ihr euch so entschieden?

Sorry, ich weiß, Punkt 1 und 2 und 3 haben viel miteinander zu tun, denn wenn es ihm nicht egal ist, ihr aber schon, oder das Umfeld es wollte, hat das wohl auch viel mit Tradition zu tun, aber etwas anderes ist mir nicht eingefallen. Gerne die "anderen Gründe" ergänzen hier in den Antworten.

Bearbeitet von Theresiawastun

Warum habt ihr den Namen eures Mannes angenommen

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1

Ich hab meinen Namen behalten, da hat niemand mit der Wimper gezuckt, auch die Standesbeamtin nicht.

Mag vielleicht abhängig sein wo man wohnt - städtisch, ländlich -, in welchem Umfeld man sich bewegt und so weiter. Aber ich kann mir aus meiner Realität gar nicht vorstellen, dass das noch wen groß schert. Maximal vielleicht den etwas chauvinistischen Bruder meines Mannes. Aber selbst da, wars mal ein blöder Spruch zu meinem Mann und gut.

In meinem engen Freundinnenkreis haben 3 Freundinnen den Namen des Partners angenommen, bei 2 wurde ihr Name gemeinsamer Familienname und ich hab meinen behalten. Also recht ausgeglichen 🤷

Bearbeitet von Jolana
2

Wir waren uns von Anfang an einig, dass wir einen gemeinsamen Namen wollen. Aber beide unsere Nachnamen waren quasi gleichwertig, also keiner schöner als der andere.
Früher dachte ich, es würde mir nichts ausmachen meinen Namen abzugeben. Ich bin halt auch noch mit der Vorstellung aufgewachsen, dass ich irgendwann anders heißen werde. Als es dann konkret wurde, habe ich gemerkt, dass das doch nicht ganz so einfach ist und ich schon an meinem Namen hänge. Genauso hing mein Mann an seinem Namen. Trotzdem stand für uns der Wunsch nach einem gemeinsamen Namen über unseren Befindlichkeiten.
Schlussendlich haben wir aus rein praktischen Gründen seinen Namen gewählt: Wir wohnen Tür an Tür mit meinen Eltern und bei unterschiedlichen Namen kommt es da zu weniger Verwechslungen. Ein schwacher Grund, aber irgendwie muss man sich ja entscheiden wenn es sonst keine objektiven Gründe für den einen oder anderen Namen gibt…
Ich habe mich übrigens wirklich erstaunlich schnell an den neuen Namen gewöhnt. Also ich muss wirklich sagen, das ist keine so große Sache wie ich davor dachte.

Blöde Bemerkungen wegen der Namenswahl finde ich allerdings absolut unangebracht. Und wahrscheinlich bekommst auch nur du zu hören, warum du nicht den Namen deines Mannes angenommen hast und niemand fragt ihn, warum er deinen nicht annehmen wollte…

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Ja, nur ich. Und auch, dass es total komisch wäre so und ähnliche Sachen.
Es ist halt hier extrem üblich, dass der Name des Mannes Familienname ist und wer das nicht so macht, gilt gerne als "Brünnhilde".
Da fragte ich mich, warum eigentlich es immer noch so üblich ist. Also die Gründe.

3

Ich hatte einen Allerwelts-Nachnamen, den man an jeder Ecke hört.
Mein Mann hat einen ungewöhnlichen, sehr schönen Nachnamen, der recht selten vorkommt und wir wollten gerne einen Nachnamen tragen.
Mir fiel es eben auch nicht schwer, meinen Namen abzulegen und seinen anzunehmen.

5

Witzig, genau das ist es, was ich andersrum immer höre. Ich habe einen ungewöhnlichen Namen, mein Mann einen sehr üblichen. Da wird mir alle paar Wochen mal von jemandem gesagt, seiner wäre doch viel praktischer.
War deiner für euch nie eine Option?

7

Nein, nie.
Wie gesagt - Allerweltsname, den ich auch einfach nicht schön fand und ich froh war, ihn ablegen zu können.

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6

Ein Familiename war uns sehr wichtig, wir sind eine Familie und sobald Kinder da sind, finden wir es schöner, wenn wir alle gleich heißen.

Beide Namen waren eine Option (gleich melodisch; gleich lang; gleich bekannt/ oder selten; keiner von uns veröffentlicht irgendwas; überhaupt keine Differenzen mit den Familien..)

Für seinen Namen spricht: Kürzel sieht bei ihm komisch aus (wäre wie ein Auto) mit meinem Namen;
er ist definitiv der Letzte aus der Familie mit dem Namen, wo vielleicht noch Kinder kommen; er hängt an dem Namen.

Mein Name wird bereits weitergetragen in der Familie inkl Nachkommen; Ich hänge nicht an dem Nachnamen (die entsprechende Großelternfamilie waren keine Herzensmenschen).

Ich mag seinen Namen und damit habe ich es entschieden. Nur damit ich als tolle selbstständige Frau scheine, meinen Namen weitertragen? Nö…

Ich bin ne kluge, tolle, selbstständige Frau auch wenn sich mein Nachname ändert.

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Naja, eventuell hängt man, wie ich, einfach nur an seinem Namen. Finde es sehr schade, dass Du meine Entscheidung so abwertest. Warum hast Du das nötig?

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Sollte nicht so rüberkommen. Ich dachte, du hättest allgemein nach Meinungen gefragt.
Ich habe nur meinen Standpunkt für uns bekräftigt, da auch wir (vielmehr ich) für unsere Entscheidung kritisiert werden.
Von wegen „Nichtemanzipiert, altbacken“ „nicht seine Frau stehen!“

Also niemand sollte etwas für den äußeren Schein tun
oder seine Entscheidungen von Meinungen anderer abhängig machen.

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Ich hatte früher immer gedacht, dass ich meinen Nachnamen nie hergeben werde. Als ich dann meinen Mann damals kennenlernte und wir uns nach der Verlobung Gedanken über den Nachnamen gemacht haben, war für mich eigentlich klar, dass ich seinen annehmen werde (auch wenn ich meinen eigentlich einen Tick schöner fand). Ich habe durch ihn eigentlich erst so richtig erfahren dürfen, was Familienzusammenhalt, Vertrauen etc bedeutet und kann mich mit den Einstellungen von ihm und seiner Familie einfach besser identifizieren

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Wobei es völlig okay ist, wie ihr es für euch gemacht habt. Euer Bauchgefühl ist wichtig und nicht die Meinung eures Umfelds

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Hallo,

für mich als Frau war klar, sollte ich je heiraten (was NIE mein Plan war), dann nehme ich selbstverständlich den Namen des Mannes an. Tja, warum eigentlich... Weil man das halt so macht :-D Ich kenne das nur so, dass die Frau ihren Namen ablegt und hab gar nicht in Erwägung gezogen, es anders zu machen.

Aber auch heute, knapp 9 Jahre später, würde ich noch seinen Namen annehmen. Identifiziere mich aber auch 100% mit dem Namen. Mein Mädchenname würde sich jetzt fremd und falsch anfühlen.

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Bei uns war es einfach ein praktischer Grund. Mein Mann ist selbstständig und daher habe ich zugestimmt, seinen Namen anzunehmen.
Ansonsten hätte er alles ändern müssen: Briefkopf, Visitenkarten, Schild am Büro, usw.
Ein Doppelname hätte sich einfach nicht gut angehört und letztendlich fand ich meinen Namen dann doch nicht so toll, dass ich ihn behalten wollte.

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Wir haben den Spieß einfach umgedreht. Wurden zwar auch erst seltsam angeschaut, aber mein Mann wollte seinen Nachnamen niemandem antun. Ist nicht schlimm, wird aber immer falsch geschrieben, was ihn persönlich sehr genervt hat.
Ich hätte mehr Dokumente zum Ändern gehabt, er dafür die komplizierteren Verfahren (andere Staatsbürgerschaft).

Trotzdem wars für uns klar, dass wir auf jeden Fall den selben Familiennamen haben wollen. Ich bin lange Zeit fest davon ausgegangen, dass ich seinen Namen haben werde, aber vor der Anmeldung der Hochzeit hat er gemeint, dass er lieber meinen annehmen möchte.