Liebe Community,
Die französische Hindernisläuferin Alice Finot lief den europäischen Rekord und macht ihrem Freund einen Heiratsantrag.
Für sie (und den Verlobten vermutlich auch – er hat JA gesagt) war das Glück perfekt ❤️
Die Social Media-Gemeinde reagierte gespalten: Die einen feierten diese Aktion, andere meinten, den Antrag sollte doch besser der Mann machen?
Wie seht ihr das? Wie war es bei euch? Wie wünscht ihr euch euren Antrag?
Macht mit bei unserer Umfrage 💞
Viele Grüße
Thea vom URBIA-Team
Umfrage: Wer hat bei euch den Heiratsantrag gemacht? Oder wie wünscht ihr euch ihn?
Wer hat bei euch den Heiratsantrag gemacht oder wie wünscht ihr euch ihn?
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Diese Thematik ist so überbewertet wie nur irgendwas... Sind wir doch mal ehrlich: Für die meisten kommt ein Antrag nicht wirklich überraschend, die Antwort ist meist vorher klar, die Erwartungen sind oft sehr hoch, es ist ein halber Wettbewerb (nur noch getoppt vom Wettbewerb um die schönste Hochzeit). Warum? Wenn man doch weiß, dass man einander heiraten will, braucht es keinen Kniefall - die Aussage dieser Geste hat mich schon immer extrem gestört. Man bespricht es und schwupps, schon ist man verlobt. Aber das ist nicht sehr instagrammable 😉
Um die Frage zu beantworten: Ich hatte einen völlig unspektakulären Antrag, der eher eine spontan geäußerte, schlichte Bitte war. Fünf Wochen später waren wir verheiratet. Fertig 😁
Bearbeitet von roseately
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Sehe ich ganz genau so.
Außerdem sind mir die Damen die so verzweifelt danach sehnen gefragt zu werden ein Rätsel.
Warum nicht selbst fragen?
Einerseits nach Gleichberechtigung schreien aber bei diesem Thema ins 19. jh zurückfallen - das versteh einer
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Ja. Habe ich irgendwie auch nie kapiert. Dass man den anderen so mag, dass man ihn gerne heiraten würde, sollte doch eigentlich keine Überraschung sein? Und dessen Einstellung zum Thema Ehe doch auch nicht?
Bei uns war es ebenfalls ziemlich unspektakulär. Wir haben uns darüber unterhalten, dass wir gerne auf die Galapgosinseln fliegen würden. Ich habe daraufhin gesagt, dass ich das ziemlich teuer finde und mein Mann hat mir zugestimmt, dass das schon ein besonderer Urlaub ist. Ich habe dann gesagt "Na gut, dann machen wir das als Flitterwochen nach der Hochzeit, da kann man ne teure Reise machen", drei Monate später war dann die Hochzeit, allerdings ohne Galapagosinseln, leider ist die Sicherheitslage in Equador derzeit nicht so gut, mal schauen, vielleicht in den nächsten 7 Jahren 😊
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Mein Mann hat mit einen gemacht, hatte gar nicht damit gerechnet
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Achso , heißt nicht MuM sondern Melanie und Martin
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Hab ich was verpasst oder steh ich auf dem Schlauch? 🤔
Was hat mein Sperrbildschirm mit unserem Heiratsantrag zu tun?
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Mein Mann hat ganz unspektakulär, ohne grosses Tamtam aber mit Ring und Blumenstrauß zuhause gefragt und danach sind wir essen gegangen, war genau richtig so wie es war.
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Es gab gar keine Heiratsantrag. Wir haben darüber gesprochen und waren beide der Meinung, dass man mal heiraten könnte, weil alles passt. 4 Monate später waren wir auf dem Standesamt ohne Feier danach. Alles schlicht. Ging und aber auch weniger um die emotionale Bedeutung, sondern mehr ums Rechtliche
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Mein Mann hat mich in unser Lieblingsrestaurant zum Essen eingeladen und mir den Heiratsantrag gemacht. Es war sehr romantisch und schön.
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Ich habe den Sinn von Heiratsanträgen nie verstanden.
Wenn man in einer gleichberechtigten Partnerschaft ist, dann spricht man doch über die Zukunft und wie man sie sich vorstellt.
Mein Mann und ich haben immer wieder darüber gesprochen, wie wir uns unser Leben vorstellen, wann wir welchen Schritt gehen wollen, etc.
Ich wäre mir sehr dämlich vorgekommen, wenn ich ihm dann einen Antrag gemacht hätte - ich wusste, dass er mich heiraten möchte. Und ich wäre mir auch dämlich vorgekommen, wenn er mir einen Antrag gemacht hätte. Er wusste ja, dass ich ihn heiraten möchte. Wir wussten auch, wann wir heiraten wollen.
Bei uns gab es keinen "Heiratsantrag", sondern eine "Verlobung". Das war der Zeitpunkt, an dem wir Ringe ausgetauscht haben, uns "offiziell" das Versprechen gegeben haben, dass wir heiraten möchten und dann angefangen haben, die Hochzeit zu planen.
Wenn jemand sagt: "Der Mann muss den Antrag machen (und die Frau eben nicht)", dann denke ich mir immer: "Komm im 21. Jahrhundert an."
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Mein Mann und ich haben uns im Kindergartenalter verlobt.
Ich habe ihn gefragt, ob er mich heiraten möchte und er hat Ja gesagt. Das war das erste Mal, dass wir über eine Ehe geredet haben.
Wir waren immer zusammen und ich kann mich nicht an einen Zeitpunkt erinnern, an dem ich nicht wusste, dass wir heiraten werden.
Als wir von unseren Auslandsjahren nach dem Abi zurückkamen, hat mein Mann mich noch mal gefragt, ob ich ihn heiraten möchte. Ich fand das ziemlich überflüssig: Uns war schon längst klar, dass wir heiraten möchten. Das habe ich ihm so auch gesagt.
Aber wir haben dann Verlobungsringe gekauft und angefangen, unsere Hochzeit zu planen.
Aber keiner von uns nimmt diesen Moment so wirklich als "Verlobung" wahr.
Er hat mich auch eigentlich nur gefragt, weil er dann wusste, dass er mich nicht irgendwann mal, sondern möglichst zeitnah heiraten wollte. Für mich hätte es ein "Lass uns konkret planen" völlig ausgereicht. Weiß er auch.
Für ihn war es eher der "gesellschaftliche" Druck durch Hollywood, 4 Hochzeiten und eine Traumreise, etc.
Aber er hat auch nichts Besonderes auf die Beine gestellt, sondern einfach nur ganz schlicht gefragt, in einem ganz normalen Moment. Hab ihm trotzdem gesagt, dass die Frage überflüssig war. Wusste er auch selbst.
Von diesem Hollywood-inspirierten Auf-die-Knie-sinken und der-Mann-muss-fragen halte ich nichts. Ich finde das auch 0,0 romantisch, sondern genau das Gegenteil.
Ich führe eine Beziehung auf Augenhöhe und bin Gleichberechtigt mit meinem Mann - allein das verbietet die Einstellung, dass der Mann den Antrag machen muss (genauso, dass die Frau vom Vater zum Altar geführt wird. Ich frag mich immer wieder, warum manche Menschen es "romantisch" finden, wenn eine Frau sich so degradieren lässt ...)
Und ich frage mich bei den Anträgen auch immer, ob die Leute nicht miteinander reden. Ich meine: In einer funktionierenden Beziehung spricht man doch darüber, wie man sich sein Leben vorstellt und eben auch darüber, ob und wann man sich eine Ehe vorstellt.
Und dann muss man doch nicht mehr fragen (fand übrigens sogar mein Mann).
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Für mich hat das ganze Thema absolut nichts mit Gleichberechtigtigung zu tun. Nur weil vielleicht der Mann zuerst fragt, muss ja nicht gleich der Mann das Sagen haben. Vielleicht war er eben einfach schneller, kommt eben auf die Beziehung zueinander an.
Ja, es mag Frauen geben, die das tatsächlich so altmodisch sehen, dass der Mann das machen muss, aber das ist ja eher nicht die Regel.
Beim Thema zum Altar bringen: ja, früher wurde die Frau vom Vater tatsächlich richtig an den Mann übergeben und da hatte die Frau generell keine Rechte und so.
Heute ist es einfach ein schöner Brauch ohne die Bedeutung von damals. Die Braut wird heute nicht mehr übergeben, vom Vater zum Altar gebracht und zwar, weil die Braut sich das wünscht.
Bei meiner ersten Hochzeit war mir das sehr wichtig und mein Vater war so stolz auf mich. Ich habe diesen Gang sehr genossen und ich bin eine sehr selbstständige Frau gewesen.
Inzwischen sind beide tot. Früh gestorben.
Ich werde bald erneut kirchlich heiraten und dieses Mal werde ich von meinem Sohn zum Altar gebracht. Mein Vater wird in meinem Herzen dabei sein.
Ich könnte mir nicht vorstellen, da alleine den Weg zu gehen oder gemeinsam mit meinem Mann. Ich finde es viel schöner, wenn er vorne auf mich wartet und dann das erste Mal im Kleid sieht. Es ist ein unglaubliches Gefühl für mich gewesen.
Dieses Mal werde ich sowieso Hilfe benötigen. Mein Ziel ist es, dass ich möglichst auf meinen Füßen, gestützt auf den Sohn zum Altar gehen kann, ohne Rollator oder gar im Rollstuhl. Ich bin schwer krank und pflegebedürftig, dass wäre für ihn die schönste Überraschung. Unsere Ehe ( sind bereits standesamtlich verheiratet) ist absolut auf Augenhöhe. Wir finden das aber eben eine schöne Tradition.
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"Nur weil vielleicht der Mann zuerst fragt, muss ja nicht gleich der Mann das Sagen haben."
=> Bei "Gleichberechtigung" ging es mir um die Haltung, dass der Mann fragen *muss* und die Frau eben nicht. Also nicht darum, wer einfach der erste ist, oder wie es sich spontan ergibt.
Also wie ich gar kein Gleichberechtigungsproblem sehe, wenn ein Paar sich gemeinsam entscheidet, dass die Frau Elternzeit nimmt, aber ein großes Problem, wenn Menschen der Auffassung sind, dass die Frau in Elternzeit gehen muss und der Mann eben nicht.
"Heute ist es einfach ein schöner Brauch ohne die Bedeutung von damals."
=> Ich stimme dir zu, dass die meisten es heute nicht mehr machen, weil sie aus der Abhängigkeit des Vaters nach Brautpreisübergabe in die Abhängigkeit des Mannes übergeben werden möchten. Aber ich kann nicht verstehen, was man daran schön findet.
=> Ich kann den Brauch überhaupt nicht losgelöst von seinem Ursprung sehen und deshalb frage ich mich jedes Mal aufs Neue, warum Frauen das so schön finden.
=> Es war hier in Deutschland ja auch lange gar kein Brauch. Hier war es üblich, dass das Ehepaar gemeinsam einzieht. Es ist ja auch logisch: Man ist schon verheiratet (heute sind die meisten auch selbstständig und wohnen schon zusammen, und es ist die gemeinsame Ehe, der gemeinsame Lebensweg - also treten wir gemeinsam "vor Gott" - also an den Altar. Es kam erst mit Hollywood und "Vier Hochzeiten und eine Traumreise" wieder nach Deutschland, genau wie die Heiratsanträge.
Gerade, wenn man wirklich Hilfe braucht, finde ich es allein von der Symbolik her viel schöner, die vom Partner zu bekommen.
=> Es gibt übrigens noch etwas, was mich losgelöst vom Hintergrund dieses Brauches stört: Es macht ein Gefälle auf. Die Braut hat ihren großen Auftritt, alle gucken auf sie, wenn sie in die Kirche kommt und alle zum ersten Mal ihr Outfit sehen. Und der arme Bräutigam spielt die zweite Geige. Völlig egal, dass alle ihn vorher schon herumlaufen sehen haben und dann steht er da vorne wie bestellt und nicht abgeholt und keiner interessiert sich für ihn.
Achtung: Anekdotische Evidenz:
Bei den meisten Hochzeiten, auf denen ich bislang war, sind beide gemeinsam eingezogen. Bei den paar, wo die Braut geführt wurde, war es immer der Vater, obwohl ich bei 2 von 3 ganz genau wusste, dass sie das viel innigere Verhältnis zur Mutter hat und bei einer das Verhältnis zum Vater sogar ziemlich problematisch ist. (Für die Brautmutter und die Eltern vom Bräutigam übrigens auch blöd.)
Und bei allen diesen drei Hochzeiten war dieser Einzug einer von mehreren Punkten, bei denen man bemerkt hat, dass es die Hochzeit der Braut ist und nicht die Hochzeit von Braut und Bräutigam. Er hat die ganze Zeit zweite Geige gespielt.
Die einzige Reinführtradition, die ich noch irgendwie schön finde - immerhin verlässt man ja sozusagen die eine Kernfamilie, um eine neue Kernfamilie zu gründen - ist die jüdische Tradition.
Da werden beide Brautleute von beiden Elternteilen nach vorn gebracht.
Da sind dann wirklich alle auf Augenhöhe: Braut und Bräutigam, Brauteltern und Bräutigameltern, Vater und Mutter.
Ich drück dir echt die Daumen, dass du es ohne Rollator und Rollstuhl schaffst🙏
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Wir haben einfach darüber geredet und dann beschlossen, dass wir heiraten möchten. Da gab es keinen wirklichen Antrag.
Einige Jahre später waren wir Christen und wollten kirchlich heiraten. Wir hatten schon darüber gesprochen, dann ist das Leben passiert und es war aus dem Sinn. Ich hatte überlegt, dass Thema wieder hochzuholen, indem ich meinem Mann eine Art Heiratsantrag mache. Aber das habe ich dann doch nicht gemacht. Der Gedanke hat sich komisch angefühlt, weil wir ja eh verheiratet waren und weil ich auch wusste, dass er die kirchliche Hochzeit genauso gerne möchte wie ich. Also habe ich es einfach nur so angesprochen.
Ich habe das Gefühl, dass die Anträge (egal wer sie macht) mehr Show sind. In einer normalen Beziehung hat man ja schon darüber gesprochen, das kommt ja nicht überraschend. Ich brauche die Show nicht, auch nicht bei der Hochzeit.
Für mich ist das eh ein ziemlich neues Phänomen. Von unseren Eltern und anderen Menschen aus ihrer Generation kenne ich das nicht. Die haben sich einfach miteinander verlobt und dafür meistens gemeinsam einen Termin und einen Ort ausgesucht, wo das passieren soll.
Eigentlich bin ich ja wirklich kein Freund von so öffentlichen Heiratsanträgen (noch weniger als allgemein von diesen Hollywood- bzw. Social-Media-Anträgen), aber ich finde cool, dass sie damit in einer großen Öffentlichkeit ein Statement gesetzt hat, nämlich, dass ein Heiratsantrag keine Männersache ist.
Ich finde, die Ansicht, dass der Mann den Antrag machen soll, zeigt ein ziemlich rückständiges Geschlechterbild.
Komisch, dass es gerade heute, wo wir so für Gleichberechtigung sind, immer noch so viele Leute das vertreten.
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Ich glaube, dass viele die Gesten an sich - das Niederknien, aber auch z.B. dass der Vater die Braut zum Altar führt - gar nicht hinterfragen. Und letztlich es ja auch nur ein Problem für Leute, die das eben tun. Alle anderen sitzen in der Kirche und denken "Ach, wie schön", und nur die Kritiker der Praxis denken "Was tust du da, neeeeein!" Deshalb hält sich das bzw. konnte sich in Deutschland überhaupt etablieren.