Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und habe mich extra angemeldet, weil mich seit Tagen ein Thema ganz besonders beschäftigt und ich dahingehend Rat brauche.
Und zwar war ich (m, 32) in sehr jungen Jahren bereits für 3 Jahre verheiratet und möchte nun noch einmal den Bund der Ehe eingehen. Natürlich weiß meine Verlobte davon und akzeptiert meine Vergangenheit auch voll und ganz. Nur haben wir uns gemeinsam entschieden, es "für uns" zu behalten und ihre Familie und Freunde davon nicht in Kenntnis zu setzen. Das Thema kam zwischen mir und meiner Partnerin auch nicht weiter auf, bis jetzt...
Und zwar steht in Kürze unsere standesamtliche Trauung + Hochzeitsfeier mit 40 Leuten an. Davon die eine Hälfte aus meinem Kreis, die meine Vergangenheit kennt, und die andere Hälfte aus ihrem Kreis, die sie eben nicht kennt. Selbstverständlich möchte ich nicht, dass das ausgerechnet am großen Tag Thema wird, und um es so kurz vor der Hochzeit offenzulegen ist es leider auch zu spät.
Zu meiner Frage: Soll ich meinen Gästen vertrauen, dass genug Anstand vorhanden ist es nicht zu thematisieren, und nichts weiter machen? Oder soll ich sie vorher nochmal auf das Dilemma hinweisen, auf die Gefahr hin, dass sie sich vor dem Kopf gestoßen fühlen nach dem Motto "Für wie doof hälst du uns eigentlich, dass wir nicht selber wissen, dass man darüber nicht spricht?" Nicht, dass ich schlafende Hunde wecke...
War von euch schonmal jemand in dieser Situation oder kennt es aus dem Bekanntenkreis? Wie wurde damit umgegangen? Was sind eure Ratschläge?
Für eure Anteilnahme möchte ich mich im Voraus bereits herzlichst bedanken.
Liebe Grüße,
M.
Bereits verheiratet gewesen und geschieden: Thema auf meiner Hochzeitsfeier?
Hi,
ist das nicht ein bisschen viel Gewese um einen harmlosen Sachverhalt? Dann wissen die Leute halt, dass du mal verheiratet warst, so what?
Edit: Oder aber du gehst ganz offensiv damit um, dann kann ja der/die Standesbeamte/in was dazu sagen. Dann ist die Katze aus dem Sack und wenn dann jemand meint, das kommentieren zu müssen, dann ist das halt so.
vlg tina
Wie meine beiden Vorposterinnen finde ich auch, dass das geheimhalten deiner Scheidung etwas übertrieben ist. Eine Scheidung ist ja nichts verwerfliches.
Solltest du es unbedingt geheim halten wollen (ich glaube dass das aber irgendwann raus kommt) musst du deinen Teil der Familien aktiv darum bitten, nicht darüber zu sprechen.
Du meinst, die Leute haben vielleicht genug Anstand das ohnehin nicht zu erwähnen. Nachdem aber wohl viele Menschen eine Scheidung nicht als unanständig empfinden, denken sie sich wohl auch nichts dabei, diesbezüglich was zu erwähnen. Das Thema ist kein allgemeines Tabu und deine Familie kann nicht wissen, dass es für dich eines ist, wenn du sie nicht informierst.
LG und alles gute für eure Zukunft
Ich denke auch, dass vielen nicht bewusst sein könnte, dass das ein Geheimnis ist. Die werden sicher nicht zur neuen Verwandtschaft gehen und fragen: "wisst ihr, dass X früher schon mal verheiratet war, der Schweinehund?"
Ich kann mir aber vorstellen, dass im Gespräch durchaus Sätze fallen könnten wie "wie schön, dass er Y gefunden hat. Bei ABC damals haben wir uns alle schon gewundert und keiner war überrascht, als die Ehe nur so kurz hielt"
Ich würde einfach ihre Familie "einweihen". Ich finde es ziemlich albern, dass künstlich geheim zu halten und das gibt der Sache auch viel mehr Gewicht und Wert. Wenn ich es dann durch Zufall herausfinden würde, würde ich direkt anfangen zu grübeln, was da wohl vorgefallen sein könnte, dass man so ein Geheimnis daraus machen muss.
Ansonsten zucke ich bei Geschiedenen einfach mit der Schulter. Ist halt so und gar nicht mal so ungewöhnlich.
Ich komme aus einer eher konservativ eingestellten Familie und trotzdem würde da niemand ein Fass aufmachen, nur weil jemand Geschiedenes in die Familie einheiratet (und auch nicht, wenn jemand aus der Familie sich scheiden lassen würde).
Ich würde auch die Familie einweihen,
bei uns kam hier und da durchaus ein Kommentar:
z.B. wie schön familiär im Vergleich mit der ersten Feier unsere ist.
Ich glaube auch, dass es im offiziellen Teil der Trauung Thema war ( also die Scheidung von der ersten mit Urteil Xy rechtskräftig ist und wir deshalb ja überhaupt getraut werden können)
Es ist doch total unwichtig und geht die Verwandtschaft nichts an.
Warum muss man das der Verwandtschaft erzählen?
Ich würde das gar nicht erzählen und wenn dich jemand fragt sagst du ja und das Thema ist durch
Ich würde es auch davor ansprechen. So oder so, irgendjemand wird sich verplappern, ein Kind oder jemand betrunkenes, oder die Trauzeugen kommen sich nahe... Das wäre mir alles zu heikel. Und mit dem Gefühl da zu sein, dass das auf keinen Fall jemand mitkriegen soll, ist doch auch für alle blöd. Ich würde dann als Gast auch ständig die Luft anhalten.
Guten Morgen liebes Forum,
vielen Dank für all eure Antworten. Ich Nachhinein hätte ich die anderen aufklären sollen. Aber meine frühere Hochzeit ist ellenlang her und war eher ein formaler Akt, aus kulturellen Voraussetzungen meiner damaligen Partnerin. Daher habe ich irgendwann überhaupt nicht mehr daran gedacht. Auch meine Zukünfte hatte den Wunsch, es für uns zu behalten, weil sie aus einer eher konservativen Familie stammt.
Jetzt ist es leider zu spät für Ankündigungen im Vorfeld, denn auch wenn ich mich bei der Fragestellung unpräzise ausgedrückt habe: Die Hochzeit ist heute :D Falls es zur Sprache kommt, obwohl alle wissen, dass die anderes es nicht wissen, nehme ich es mit Humor und hoffentlich die anderen auch.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.
LG M.
Und? Wie war euer Fest? Kam es zur Sprache? Herzlichen Glückwunsch!
Ich wäre als Gast, der von deiner früheren Ehe weiß, mega irritiert, wieso die halben Menschen auf der Feier nichts davon wissen. Und dann noch nicht mal die Familie der Braut. "Maulkorb" würd ich mir schon gar nicht verpassen lassen wollen.
Echt schräg, dass auch deine Freundin in all den Jahren ihrer Familie nie erzählt hat "Thomas war ja mit 19 auch mal für drei Jahre verheiratet." Normalerweise erzählt man sowas doch schon beim Kennenlernen und die Verlobte hätte es erzählen können, wenn sie mal von dir gesprochen hätte. "Er arbeitet bei X, kommt ursprünglich aus Y, aber wohnt jetzt in Z. Er ist zwei Jahre älter als ich und war früher sogar schon mal verheiratet..." Irgendwie habt ihr den Zeitpunkt verpasst. Sowas ist ja jetzt nix super Großes, aber erzählt man halt schon. Genauso, wenn jemand bereits ein Kind aus früherer Beziehung hat.
Würde es auf jeden Fall noch vor der Hochzeit unter die Leute bringen, sonst sind sie halt eben auch irritiert und fragen sich, wieso man in der Familie und unter Freunden sowas nicht mal erwähnt. Als Schwester oder Mutter der Braut wäre ich sogar deutlich mehr als nur irritiert, da wäre ich wohl enttäuscht und würde die Beziehung in Frage stellen. Sowohl die zur Braut, als auch die des Ehepaares. Wieso wird da nicht offen kommuniziert? Wieso verheimlicht die Tochter sowas von ihrem zukünftigen Partner? Darf sie eventuell noch mehr nicht erzählen? Stimmen überhaupt all die anderen Sachen, die sie uns erzählt haben? Hat er etwa Kinder auch noch, die er nie erwähnt hat?! Bei mir würde wohl ein Kopfkino losgehen was bei euch abgeht 🙈😄