Hallo ihr!
Ich habe ein Problem das mich ganz schön belastet.
Nach wirklich vielen Höhen und Tiefen haben mein Partner und ich standesamtlich geheiratet.
Dann der Schock. Einige Wochen danach war ich an seinem Arbeitshandy und habe Sachen gefunden die mir überhaupt nicht gefallen haben.
(An seinem Handy war ich nur, weil ich das WLAN Passwort vergessen hatte und dann kam eins zum anderen)
In einer Riesen Streit Phase im vergangen Jahr hat er sich einen Account erstellt in denen er sich freizügige Frauen angeschaut hat, und mit einer sogar gechattet hat.
Das hat mich unfassbar verletzt!
Ich habe den Zeitraum an dem das passiert ist zwar gesehen und dort war’s zwischen uns wirklich schei*** aber das ändert leider nichts an der Tatsache.
Frauen wie diese würde er verabscheuen hieß es immer. Demnach war das für mich wirklich der absolute Schock und ich kam mir wirklich dumm vor weil ich sowas niemals von ihm erwartet hätte.
Nun ja, wie es dann so ist - habe ich ihn drauf angesprochen und er hat sich natürlich in Grund und Boden geschämt und ihm tat es auch echt leid.
Mir fällt es allerdings nun sehr schwer damit abzuschließen.
Jedes Mal wenn wir in Streit geraten werfe ich ihm das vor und kann es einfach nicht vergessen.
Ich weiß, dass es nicht richtig von mir ist, wenn man verzeiht dann sollte man das auch vergessen. Aber die Theorie ist manchmal anders als die Praxis.
Habt ihr irgendwelche Ratschläge für mich?
Danke!!!
Vertrauensbruch - Hochzeit
Naja, nur weil man etwas vergeben hat, ist es nicht vergessen. Bei vielen Dingen funktioniert das gar nicht. Du kannst ja nicht dein Gehirn löschen. "Vergessen" heißt in dem Zusammenhang nur, dass man es nicht aktiv wieder hervor holt und dem anderen aufs Brot schmiert.
Letztlich habt ihr euch doch beide falsch verhalten. Er hat einen Fehler gemacht, du hast einen Fehler gemacht (und von "WLAN-Passwort vergessen" zu "habe einen Account auf seinem Diensthandy gefunden" führt selten ein gerader Weg, sondern schon eher aktives Suchen, Klicken, Öffnen...). Insofern würde ich sagen: Hakt es beide ab und lernt daraus. Es ist nicht schlimm, wenn man solche Sachen irgendwo im Hinterkopf behält. Nicht für ein ewig schlechtes Gewissen, sondern eher so als mahnende Erinnerung an einen Tiefpunkt, aus dem man sich wieder hochgearbeitet hat.
was die Vorgängerin schreibt stimmt.
Vergeben ist nicht vergessen.
Ich habe eine harmlose Geschichte aber Vertrauensbruch 18 Jahre in der Vergangenheit bis heute nicht vergessen.
Eigentlich was total dummes, aber diesen Vertrauensbruch kann ich einfach nicht vergessen.
(ich war wegen einer ehemaligen Studienfreundin dann Kollegin eifersüchtig und "nur Kaffeetrinken" nach Jahren hat er verschwiegen und gesagt, er wäre Arbeiten. Es kam raus. --- bis heute zermartere ich mir den Kopf ...
anscheinend war es aber nur "dem Stress aus dem Weg gehen" ... die Zweifel sind mir leider geblieben bzw. eher das Wissen um den Tatbestand, dass mein Mann entgegen meiner bisherigen Meinung, in der Lage ist, mich wegen sowas anzulügen.... also vermutet man auch in anderen Situationen ein Anlügen...
Und eine zweite "nur chatten" zwischenrein ebensowenig. -- ich versuche das, bestmöglich auszublenden, kann es aber nicht und diese zwei Geschichten sind Grund für manch unbegründete Eifersuchtsattacke bis heute hinein.
Mit was ich mich tröste oder versuche ins neutrale zu bewerten: -- es "lief" da nix. .... nur Kopfkino und Auskotzen in einer schlechten Beziehungszeit
Tatsächlich ist mein Mann keiner, der auswärts wirklich aktiv was machen würde, - bzw. auch wenig Chancen hat: beide im Homeoffice, er geht sonst NIE alleine weg. Nur Online-Freunde.
Trotzdem kann ich die alten Geschichten nicht vergessen.
Ich versuche denen aber keine Folgen für unsere Beziehung beizumessen. Ich konzentriere mich auf unsere heutige Beziehung und dass alles gut ist.
Am meisten würde mich stören, wenn mein Mann so abfällig über andere Frauen spricht, egal wie freizügig die sich im Internet präsentieren. "Frauen wie diese würde er verabscheuen" finde ich echt schon eine heftige Aussage. Dahinter steckt mMn ein ganz ungesundes Frauenbild und auch ein ungesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität.
Du missverstehst seinen sogenannten Abscheu. Er findet die schon geil und alles. Nur , das Problem ist, dass zu viele Männer draufspr....n . Er würde nicht klar kommen, wenn seine Frau sowas macht . Hot sind die trotzdem jederzeit, für ihn und du bist brav ,auch wenn du dich so nicht einschätzen würdest.
Ich kann dein Unbehagen nachvollziehen. Es geht hier aus meiner Sicht nicht um ein einfaches Ereignis, das Vergangenheit ist. Für mich sieht es so aus, als wäre er in diesem Thema ambivalent: Einerseits hat er ein Begehren, das er andererseits verleugnet und sogar abwertet. Wie ein kleiner Junge, der sich zu Verbotenem hingezogen fühlt und sich dann schämt und vornimmt, es nie wieder zu tun.
Dieser Zwiespalt in Bezug auf zb käuflichen Sex ist gar nicht mal so selten. Und der herrscht auch heute noch in einem Mann und das spürst du intuitiv. Wieso hat er dich geschämt? Es kann ihm leidtun, es war ein Fehler… aber die massive Scham gepaart mit dem Verabscheuen „solcher“ Frauen - hier hakt es. Eventuell liegt hier noch gemeinsames sexuelles Entwicklungspotenzial für euch. Eventuell kann er hier selbst auferlegte Tabus lockern, dich selbst besser kennenlernen und das mit dir teilen?
Sorry, ich hoffe, das war jetzt für dich keine Themenverfehlung. Ich schrieb einfach spontan meine Gedanken. Alles Liebe für dich!