Hallo zusammen,
Ich bin mit meinem Mann seit knapp 7 Jahren zusammen und seit 2 Jahren verheiratet.
Als er mir damals den Antrag gemacht hat, war ich schon mit dem Ring nicht zufrieden.
Wir hatten oft genug darüber gesprochen, was meine Präferenzen wären, nämlich klein und auf gar keinen Fall ein Klunker. Der Ring war aber auch weit entfernt von meiner Grösse (5 Größen grösser) und der Stein war tatsächlich zu groß. Ich sprach es danach kurz an und meinte dass ich es gerne tauschen würde, weil ich den Ring gerne im Alltag tragen will, und der Klunker stört mich halt. Seine Antwort darauf: ja, aber dann ist nicht mehr der Ring den ich dir gegeben hab.
Somit bekam ich schlechtes Gewissen und hab es sein lassen.
Jetzt (nach 3 Jahren) fand ich heraus, dass der Ring ein Secondhand is aus einer online-Anzeige und Lt. Seinen Chat-Verlauf mit seinem Kumpel: einfach schnell was gekauft, Hauptsache es ist durch.
Vllt mag es für andere komisch/kindisch klingen, aber das hat mich sehr verletzt. Wo er es gekauft hat stört mich nicht, sondern dass er meine Wünsche ignoriert hat und sein Ego bevorzugt hat (er wollte ein Klunker damit er bei seinen Freunden protzen kann, er hat es immer oft erwähnt, dass er dafür viel gespart hätte, was offensichtlich nicht stimmt. Jz macht eben alles Sinn) Zusätzlich eben die Bemerkung „einfach schnell was gekauft, Hauptsache durch“.
Ich will es jetzt austauschen oder verkaufen und das Geld für unseren Kind anlegen und fühle mich aber trotzdem schlecht. Ist das von meiner Seite übertriebene Reaktion?
Verlobungsring wurde vom Secondhand gekauft und mir versxhwiegen
Bisschen ja.. Second hand geht völlig ok und Heißt nicht dass er billig war.
Ich würde ihm umarbeiten lassen.. Als Anhänger. Vorher mit deinem Mann drüber reden.
Der Verlobungsring meiner Mom war auch ein "klunker".. Durch seine Farbe blau, und der schlichten Form aber zeitlos elegant und wirkt überhaupt nicht protzig.
Vielleicht hilft auch eine andere schlichte Fassung um den Ring tragbar zu machen.
Dass der Ring Second Hand ist finde ich überhaupt nicht schlimm. Die falsche Größe und dass er nicht bereit war den Ring anpassen zu lassen ist natürlich doof.
Ich finde auch nicht, dass er sich beim Verlobungsring ausschließlich nach deinen Wünschen richten muss. Ihm sollte der Ring schon auch gefallen. Natürlich schade wenn er so gar nicht deinen Geschmack getroffen hat.
Und nur weil er erleichtert war schnell einen (in seinen Augen) passenden Ring gefunden zu haben, heißt ja nicht, dass der Antrag nicht von Herzen kam.
Ich würde die Sache einfach auf sich beruhen lassen.
Vorher genaue Wünsche zum Verlobungsring vorgeben ist für mich ähnlich, wie dem Mann Vorgaben zum Heiratsantrag zu machen. Beides Doll doch im besten Fall überraschend sein, wenn die Frau da schon komplett durchplant, wie es zu sein hat, ist der Zauber weg.
Ich finde second Hand auch überhaupt nicht schlimm. Ich persönlich besitze auch etliche vintage Schmuckstücke, weil ich persönlich z.B. den „Altschliff“ bei Diamanten schöner finde und es einfach so tolle alte Schmuckstücke gibt. Und nur weil er ihn schnell gekauft hat, heisst das nicht, dass er nicht von Herzen kam, vielleicht hat er ihm direkt sehr gut gefallen.
Und ja, ich finde dich schon ein bisschen drüber mit deinen ganz konkreten Vorstellungen.
Passen muss der Ring natürlich, das würde ich jetzt diplomatisch nutzen und sagen „Schatz, ich finde es so schade, dass ich deinen wundervollen Verlobungsring gar nicht tragen kann, weil er zu gross ist. Ich möchte ihn gerne auf meine Grösse anpassen lassen.“
Und dann suchst du dir einen guten Goldschmied und lässt den Ring so anpassen, dass er dir gefällt und tragbar ist, aber der Charakter des Rings erhalten bleibt.
Problem gelöst.
Ich finde es sowohl daneben, einen Ring zu kaufen, mit dem man bei seinen Freunden angeben kann, als auch, Forderungen an ein Geschenk zu stellen.
Ja, seine Art finde ich auch irgendwie lieblos und dass du Jahre später seine Chats dazu liest auch irgendwie Strange.
Also, wenn die Beziehung sonst für euch stimmt, macht ihr vielleicht einfach einen großen Haken dran.
Wenn es auch sonst so abläuft, würde ich ernsthaft dran arbeiten.
Ich finde es grundsätzlich nicht gut, wenn da Vorgaben gemacht werden. Also entweder sucht man sich selber einen aus bzw. geht mit dem Mann gemeinsam auf Suche oder man lässt dem Mann freie Wahl - und dann nimmt man den, egal, wie er aussieht. Sicher ist die Art des Aussuchens nicht so romantisch, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast. Aber auch das kann man dem anderen nicht aufzwingen. Mein Verlobungsring ist ein Familienerbstück und wurde nicht mal von meinem Mann ausgesucht, sondern eher "zugeteilt", wenn man es so sagen will. Ist das romantisch? Nicht wirklich. Finde ich aber tatsächlich nicht so schlimm, weil die Verlobung an sich für mich das wichtige war. Der Ring ist nice to have, er ist ein Symbol, mehr nicht.
Verletzend ist ja am Ende auch, dass du heimlich seine Chat-Verläufe liest. Da hast du ja auch deinem Ego nachgegeben, sonst hättest du das alles nie erfahren. Was vermutlich besser gewesen wäre. Deine Reaktion empfinde ich nicht unbedingt übertrieben, eher trotzig. Der Ring ist dann eben irgendeiner, aber nicht mehr dein Verlobungsring. Ich würde ihn einfach umarbeiten lassen, aber natürlich verliert er an Wert, wenn du ihn beispielsweise teilen lässt (und aus dem Rest einen Anhänger für eine Kette oder so anfertigen lässt). Da kann man schon von 30 oder 40% Verlust ausgehen.
Ich denke, dass ihr mal offen miteinander sprechen solltet. Und dann überlegt ihr gemeinsam. Vielleicht ist es auch sinnvoll, den Ring ganz zu lassen. Wenn es nicht um Status usw. geht, braucht man den doch gar nicht.
Wernn du sonst keine Probleme hast ist doch alles gut. Hört sich für mich so an, als ob dein Mann gar nicht vorgehabt hat sich zu verloben. Er wusste aber das es dir wichtig war, darum hat er dann irgendeinen Ring besorft, damit das Thema endlich vom Tisch ist. Deine Erwartungen waren wohl zu hoch. Dann hättest du dir einen anderen Mann suchen sollen, der dir einen Antrag nach deinen Wünschen gemacht hätte.