Hallo ihr Lieben, irgendwie habe ich im Nachhinein ein schlechtes Gewissen. Wir haben letztes Jahr im Ausland geheiratet im engsten Familien- und Freundeskreis. Das wollten wir auch immer so und für mich kam es auch eigentlich nie in Frage zu Hause in Deutschland zu heiraten. Wir haben dann vor der Planung auch mit unseren Familien und Freunden gesprochen, ob sie bereit wären zu kommen und es eventuell mit einem Kurztrip oder Urlaub verbinden könnten. Die meisten haben auch zugesagt und haben sich sehr gefreut. Wir haben dann als alles feststand noch eine gedruckte Einladung an alle verschickt. Und irgendwie habe ich mich da einfach an anderen Hochzeitseinladungen orientiert und habe dann auch einen Hinweis auf Geschenke dazu gemacht, weil ich einfach irgendwie dachte, dass man das halt so macht... also so diese typische Floskel "unser größtes Geschenk ist eure Anwesenheit, wenn ihr uns aber darüber hinaus etwas schenken wollt, dann freuen wir uns über einen Beitrag"... also das war jetzt nicht der genau Wortlaut, aber es ging halt eben um Geldgeschenke. Ich habe mir dabei garnicht viel gedacht, weil ich einfach dachte das sei normal. Das war auch nicht als Geschenkforderung gedacht, sondern eher als Hinweis, dass falls man uns etwas schenken will, dass es dann eben jetzt keine Mr. & Mrs. Geschenke oder sonstiges sind, sondern eben Geld. So wie es auch in vielen anderen Hochzeitseinladungen steht. Da wir ja auch im kleinen Kreis gefeiert haben, dachte ich dass die Gäste uns ja sowieso was schenken werden. Jetzt im Nachhinein habe ich so oft gehört und gelesen, dass viele Brautpaare wenn sie im Ausland heiraten explizit auf Geschenke verzichten, dafür dass die Gäste ja schon die Anreisekosten hatten. Ich habe mich total geärgert, dass ich nicht so weit gedacht habe. Ich muss aber sagen, dass ich zumindest denke dass ich meine Dankbarkeit ausgedrückt habe, an die Gäste die da waren, mit Willkommenspäckchen auch mit persönlichem Brief im Hotel bei der Ankunft und einem Get-Together Abend vor der Hochzeit. Und habe auch nach der Hochzeit nochmal jedem ein kleines Dankeschön-Geschenk gemacht. Zusätzlich habe ich zu meinen Mädels gesagt, dass ich entweder gar keinen oder wenn dann nur einen ganz kleinen JGA erwarten würde. Wie seht ihr das? Ich weiß, dass ich es jetzt nicht mehr ändern kann, aber es würde mich trotzdem interessieren, wie ihr das so seht. Danke im Voraus :)
Geldgeschenk trotz Hochzeit im Ausland
Ich finde, dass es den Gästen überlassen ist, ob und ggf. wieviel sie dann noch als Geschenk geben, wenn sie schon die hohen Reisekosten hatten. Erwartet hätte ich an eurer Stelle nichts, aber ich hätte es angenommen, wenn trotzdem ein Geldgeschenk kommt. Allerdings finde ich, dass es auch auf die persönliche Situation ankommt. Bei Geschwistern, die noch im Studium bzw. in der Ausbildung oder gerade in Elternzeit sind, hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn sie dann noch ein Geldgeschenk machen würden. Bei (Gross-)Eltern, denen es finanziell gut geht, hätte ich keine Hemmungen etwas anzunehmen
Ja finde ich ein bisschen frech um ehrlich zu sein…wäre mir vermutlich auch blöd aufgefallen
Ich war schon auf diversen Hochzeiten im Ausland und es wurde immer explizit darauf hingewiesen, dass keine Geschenke erwartet werden aufgrund der Reisekosten.
Ob man dann trotzdem etwas schenken möchte bleibt jedem selbst überlassen.
Aber jetzt kannst du es ja eh nicht mehr ändern 😅 also warum noch drüber reden….
Aber es ist ja dennoch jedem selbst überlassen ob er was schenkt oder nicht... ich habe es ja nicht verpflichtend gefordert
Mit dem Satz auf der Karte wurde impliziert, dass man irgendwie Geschenke erwartet, doch…
Aber wenn du es anders siehst, dann frag doch nicht 🤷🏼♀️
Ich war selbst auf vielen Hochzeiten im Ausland, bei allen ausdrücklich betont wurde, dass keine Geschenke erwünscht sind. Daher finde ich es etwas unverschämt, explizit nach Geld zu fragen, denn jeder weiß, dass der Satz „Eure Anwesenheit ist das größte Geschenk“ doch nur eine Floskel ist.
Ich finde solche Sätze auf Einladungen prinzipiell unnötig - egal, ob die Feierlichkeiten in der Heimat stattfinden oder im Ausland. Ich lade diese Menschen ein, weil ich diesen Tag mit ihnen verbringen möchte, nicht, weil ich Geschenke erwarte. Ob und was sie schenken möchten, ist ihnen überlassen. Habe während Corona sogar Einladungen mit der IBAN gesehen.. nach dem Motto: wer nicht kommen kann, kann gerne ein Beitrag überweisen.. peinlich.
Dass du aber deshalb Depressionen hast, muss auch nicht sein. Das ist schon sehr übertrieben, steigere dich bitte nicht so hinein. Wenn es dich sehr belastet, kannst du ja das Gespräch suchen, damit du mit dem Thema abschließen kannst.
Es ist natürlich schwierig so einen Thread zu eröffnen in der Hoffnung, dass einem die Absolution erteilt wird 😉 An deiner Stelle würde ich mich darüber jetzt nicht fertig machen. Ja, es war gedankenlos. Aber: Es betrifft deine Freunde, deine Familie. Sie wissen, wie ihr seid. Und mal ganz ehrlich: Es ist völlig wurscht, was auf der Karte steht, 99% aller Gäste kommen nicht mit leeren Händen. Wir haben im Heimatland meines Mannes geheiratet, auf unserer Einladung stand klar, dass wir absolut nichts wollen (in nett natürlich) - der Notfall-Tisch für Geschenke reichte nicht aus.
Du kannst natürlich jetzt zu jedem hingehen und explizit sagen, dass Du Dich schlecht fühlst. Dann wird Dir jeder sagen, dass Du das nicht musst - aber könntest Du das dann glauben? Wahrscheinlich nicht, oder? Also versuch, das abzuhauen. Es sind Deine engsten Leute, sie wissen, dass ihr keine geldgierigen Partypeople seid 😉
Solange da schon noch irgendwie stand "wir erwarten keine Geschenke, aber wenn dann Geld" finde ich das alles in Ordnung und ich als Gast entscheide was ich gebe kann und will.
Wir haben Familie und Freunde über mehrere Länder verteilt, wir sind also selbst bei Hochzeiten die lokal für das Brautpaar sind oft lange angereist und da man heute ja nicht mehr unbedingt neben den eigenen Eltern wohnt, muss oft auch die Familie anreisen. Von daher finde ich eine längere Anreise jetzt nicht so schlimm wobei die Frage ist, war es das Wochenende in Italien oder die Woche auf den Seychellen. Das würde bei mir dann doch nochmal einen Unterschied machen.
Es war in Europa, also der Flug ging für jeden ca. eine Stunde. Einige waren übers Wochenende und andere haben gleich eine ganze Woche Urlaub gemacht weil sie es so wollten.
Mich hätte der Satz, gerade bei Familie/engen Freunden null gestört. Auch bei Hochzeiten innerhalb Deutschlands kann es ja gut sein, dass man eine längere Anreise hat und evtl im Hotel übernachten muss. Das sehe ich nicht als Geschenk. Wenn mir die Kosten für die Hochzeit zu hoch sind, kann ich immer noch absagen (würde ich bei einer Hochzeit auf einer schönen Südseeinsel zB in Erwägung ziehen). Wenn ich zu einer Hochzeit fahre, dann auch mit Geschenk, alles andere fände ich komisch. Und beim Budget für das Geschenk habe ich bislang weder Hotelübernachtung noch Fahrkosten oder die Kosten für mein Outfit gegengerechnet. Wenn man das möchte, ist das natürlich legitim, kann ja jeder selbst entscheiden was er schenken möchte. Würde ich für die Zukunft auch nicht ausschließen, bislang war ich noch auf keiner Hochzeit im Ausland. Den Hinweis, dass man WENN etwas geschenkt werden soll bitte Geld geben soll finde ich aber weder frech noch fordernd.
Wegen deiner Depressionen solltest du aber wirklich Hilfe suchen. Den Druck der Gesellschaft empfindest du sicher, aber letztlich ist es nur der Druck, den du dir selbst machst.
Mich als Gast hätte diese Formulierung in der Einladung Null gestört. Ich hätte euch vorher sowie gefragt, was ihr euch wünschst, da ich nicht ohne Geschenk zur Hochzeit gegangen wäre.
Als unverschämt interpretiere ich den Hinweis nicht. Und das mit deinen Depressionen tut mir leid. Ich habe mir früher auch immer alles sehr zu Herzen genommen und mir oft die "Absolution" von anderen gewünscht, wenn ich meinte, etwas falsch gemacht zu haben. Aus heutiger Sicht ist nur wichtig, was du selbst von dir denkst und deshalb eine von anderen unabhängige Selbstsicherheit zu entwickeln.
Hochzeitsfeiern und alles was dazu gehört, werden teilweise so dermaßen überbewertet (kein Vorwurf an dich), dass ich mich manchmal frage, wie Menschen mit "richtigen" Problemen klar kommen würden.