Wie lange nach Trauerfall warten?

Mein Freund und ich hatten vor erst einmal im Sommer standesamtlich zu heiraten und eventuell einige Monate später eine schöne größere kirchliche Hochzeit nachzuschieben. Die standesamtliche Trauung sollte schon mit der engeren Familie und den allerbesten Freunden gefeiert werden. Die kirchliche (ca. 100 Gäste) können wir nach unserem Umzug momentan eh nicht zahlen.
Jetzt ist vor kurzer Zeit der Bruder meines Freundes gestorben (suizid). Seine Mutter ist völlig fertig und würde die Hochzeit noch nicht durchstehen. Außerdem liegt ihre eigene Mutter grade auf der Intensivstation und wird wohl bald sterben. Wir möchten sie aber auf jeden Fall dabei haben (ist ja nun auch noch ihr einziger verbliebener Sohn). Nun meine Frage: Wie lange sollen wir noch warten um einen Termin festzulegen? (Ich muss natürlich auch erst noch gefragt werden ...)

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Standesamtliche Hochzeit ohne Feier ist egal.

Kirchliche Hochzeit mit Feier würde ich nicht vor Aublauf eines Jahres nach letztem Todesfall im engeren Familienkreis feiern.

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Ein Jahr finde ich schon ziemlich hart. Wir werden ja auch nicht jünger (mein Freund ist 30) und ich wollte nicht in einem Jahr mit Babybauch heiraten. Außerdem denke ich immer, dass ja eventuell eine Hochzeit auch wieder ein wenig Freude in so eine Familie bringt. ???#kratz

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Das ist wohl Einstellungssache.
Bei einem Jahr gehst Du auf Nummer sicher. Wenn Du vorher feierst, werden einige Leute schon von Pietätlosigkeit sprechen. Je eher die Feier, desto lauter das Getuschel.
Da müsst Ihr dann eben drüber stehen und selber abwägen.

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hallo

was möchte dein freund?
ich finde ein jahr ist angemesen auch wenn es dir lange vor kommt.
aber ich denke wenn man ein kind verliert wird man diese zeit mit sicherheit benötigen, um wieder etwas in geregelte bahnen zu kommen.
um mit dem verlust auch umgehen zu lernen.
ich würde erst mal mit meinen freund darüber sprechen und dann vielleicht mal mit seiner mutter mit etwas abstand.
was hilft dir eine hochzeit wenn keiner so richtig glücklich ist da kommt mit sicherheit keine gut stimmung auf.

lg sabine

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Setzt euch mit deiner Schwiegermutter in spe in Ruhe zusammen und besprecht es. Wenn sie halbwegs modern eingestellt ist, wird sie kaum ein Jahr Wartezeit von euch verlangen. Aber egal, wie ihr es macht, irgendwer wird eh rummeckern. Da dürft ihr euch nichts von annehmen. Mein Paps ist nach dem SA umgefallen (Schlaganfall-Patient) und konnte an der anschließenden kirchlichen Trauung nicht mehr teilnehmen. Was meinst du, wieviele da der Meinung waren, man hätte da sofort abbrechen müssen? Oder wieviele meinten, meine Mutter hätte nicht bei mir bleiben dürfen sondern hätte ihn ins Krankenhaus begleiten müssen? Klar, wir können ja auch mal eben so ein paar Wochen später nochmal 9.000,- für ne Hochzeit hinblättern *ironie off* und meine Mum wollte mich nicht ganz allein lassen, wenn schon der Papa fehlt. Wäre schlimmeres passiert an dem Tag, also Todesfall, dann weiß ich nicht, was dann gewesen wäre, aber so........................
Wenn ihr die standesamtliche Trauung wirklich erst mal im kleinen Rahmen feiert.....................wie alt ist denn die Mutter auf der Intensiv? Meine Oma lag mit 86 fast ein Jahr im Koma im Altenheim und starb ein Jahr vor unserer Hochzeit. Meine Mum hat immer gesagt, wäre das eine Woche vor der Hochzeit passiert, hätte man wie geplant gefeiert. Man muss den Fall genau abwägen und mit den WICHTIGEN Leuten besprechen.

LG Merline

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Hallo,

ich würde mich mit Deiner Schwiegermama in spe zu einem paßenden Moment zusammen setzten und in Ruhe mit Ihr reden. Ich denke nicht das sie auf 1 Jáhr Trauerzeit bestehet. Sicher ist es nicht paßend 4 Wochen später zu heiraten und ne rießen Party zu schmeißen, da denke ich wäre das nicht angebracht aber wenn mal ein paar Monate vergangen sind.....

Es wäre dann evtl. ( kommt natürlich auf die Schwiegermama drauf an, wie sie die ganze Sache verkraftet) bei der Kirchlichen Trauung ein paar schöne Worte für den Bruder bzw. Sohn zu finden. Das an Ihn gedacht wird und wie schade es ist, das er nicht dabei sein kann, aber er sicher von oben seine Hand über Euch hält.

Finde ein solch ein Andenken, sehr schön.

Schöne Grüße

Sabine

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Die Familie sieht das mit dem Jahr nicht ganz so eng (wurde schon einmal nach dem Todesfall der Ehefrau nach 7 Monaten die neue geheiratet). Werde wohl wirklich mit meiner künftigen Schwiegermama sprechen. Habe ein wirklich gutes Verhältnis zu ihr und bin ihre Ansprechpartnerin nach dem Tod ihres Sohnes. Aber wir wollen halt eben nach fünf Jahren Beziehung heiraten und nicht noch ein Jahr warten. Auch wenn es sicherlich einen besseren Punkt gegeben hätte.
Die Oma meines Freundes ist 86 glaube ich.

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also mein papa ist leider auch - wenn auch nach langer krankheit - im februar gestorben.
wir heiraten deshalb auch nur standesamtlich und kirchlich erst in zwei jahren.
da wir vor haben ab september an einem zweiten baby zu basteln. und ich nicht schwanger heiraten möchte.

jedenfalls haben wir auch - vorallem den wunsch meiner mama respektiert- aber auch mir persönlich ist es so lieber. da die wunde doch noch so frisch ist...

lg
kerstin

PS: aber ich glaube grundsätzlich ist es ein jahr.