Hallo ihr Lieben
Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen der uns ein wenig Zuspruch geben kann.
Es geht um folgendes :
Am 11.03 ist unser kleiner Sohn in der 35.ssw geboren worden.
Er musste sofort auf die Kinder its, da er probleme mit der Atmung hatte.
Ich pumpe immer fleißig Milch ab und bin jeden Tag bei ihm.
Stillen darf ich ihn leider nicht, da er im Moment oft erbricht.
Er hat eine nasogastrale magensonde, einen Zugang am Kopf für weitere Flüssigkeit und ein Medikament für sein Herz.
Er nimmt leider jeden Tag ab.
Wer hatte auch ein frühchen und wie war es bei euch? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich ertrage diesen Anblick kaum noch.
Ich fühle mich so machtlos und ohnmächtig weil ich ihm nicht helfen kann.
Wie geht es euren Babys heute? Wann durften sie nach Hause? Wie habt ihr diese verdammt harte Zeit überstanden?.. Ich habe SOOO viele Fragen.
Vielen Dank schon einmal für Ihre Antwort.
Ich brauche ein wenig Zuspruch
Liebe lilithaddams,
ich kann Ihre Sorge und das Gefühl der Ohnmacht sehr gut verstehen. Sehr vielen Eltern auf der neonatologischen Intensivstation geht es so.
Das Bild, das man sich gemacht hat, in dem sich nach einer unkomplizierten Geburt die unbeschwerte Zeit mit einem Neugeborenen das an der Brust trinkt, anschließt, stimmt nicht mit dem tatsächlichen Bild überein. Und die vielen Leitungen, Kabel und Schläuche tragen nicht zu einem Eindruck von Normalität bei.
Muttermilch ist das Beste, womit Ihr Sohn ernährt werden kann. Und auch wenn Sie sich in manchen Situationen machtlos und ohnmächtig erleben, so ist das etwas, was nur Sie können. Und das machen Sie toll!
Aus Ihrer Schilderung schließe ich, dass Ihr Sohn derzeit noch einiger Unterstützung bedarf. So braucht er Medikamente, die seinen Kreislauf unterstützen und die Ernährung erfolgt derzeit noch über eine Sonde bzw. über Infusionen. Wie lange das notwendig sein wird, ist nicht pauschal zu beantworten. Jeden Tag wir die Situation neu bewertet und die Therapien angepasst mit dem Ziel im Laufe der Zeit immer mehr von diesen unterstützenden Maßnahmen zu reduzieren und schließlich zu beenden.
Dass er derzeit noch abnimmt, ist nichts ungewöhnliches. Alle Kinder verlieren in den ersten Lebenstagen an Gewicht. Und dieser physiologische Gewichtsverlust ist auch bei Frühgeborenen normal. Es ist anzunehmen, dass er in den nächsten Tagen beginnen wird, zuzunehmen.
Die Frage, wann es heim geht, kann man zu diesem Zeitpunkt schwer beantworten. Lassen Sie Ihren kleinen Schatz erstmal noch gesünder werden. Der weitere Verlauf wird die Frage nach dem Entlassungsdatum täglich besser beantworten können.
Ich wünsche Ihnen aller erdenklich Gute.
Liebe Grüße
Kinderarzt.jahn