Klischee: Adoptivkind = Problemkind

Hallo zusammen,

Da mein Freund und ich aufgrund seiner Azoospermie keine Kinder zeugen können, haben wir beschlossen ein Kind zu adoptieren. Wir befinden uns mitten im Bewerbungsprozeß.
Unser Umfeld hat wirklich durchweg toll und freudig auf unseren Entschluss reagiert, bloß die Schwägerin meines Freundes sagte, dass wir kein "normales" Kind erwarten sollten, denn es hätte ja schon ein Päckchen zu tragen (das war mir bereits vorher klar!).
Diese Aussage hat mich schon sehr getroffen, denn ich denke mir: unser Kind existiert wahrscheinlich noch nicht mal, und andere Leute wollen ihm schon Probleme nachsagen.

Ich würde mich sehr über Meinungen von Adoptiveltern zu diesem Thema freuen! Was sind eure Erfahrungen? Wurdet ihr auch mit Vorurteilen konfrontiert, haben sie sich vielleicht sogar bestätigt?

Liebe Grüße! :-)

1

Also wie du vielleicht unten bei mir gelesen hast, hatten wir ein Pflegekind! Bin also keine adoptivmama, würde aber trotzdem meinen Senf gern dazu geben.
Emotional macht es keinen Unterschied, ob man ein Kind geboren hat oder es anders zu einem kommt!
Wir hatten einen grossartigen ganz ganz prima Jungen, jedes Kind kann Probleme machen Oder eben auch nicht!!!! Ich wünsche euch ganz ganz viel Erfolg und wenn es eine Entscheidung aus dem Herzen ist, ist es die richtige!!!!
Wie ich gesagt habe unser Pflegekind wurde uns wieder genommen. Mein Herz blutet wie das einer Mami blutet, wenn sie ein Kind verliert!
Allen mit Kinderwunsch und eigener Kinderlosigkeit würde ich aber wirklich Ado raten, da Pflegekinder wirklich hin und her geschubst werden können und selbst völlig rechtlos Sind! Das ist die hölle! Auch für die Kinder! Die Probleme sind dann gesellschaftlich und gesetzlich gemacht!😣

Eventuell hast du Lust unsere Petition zu lesen und zu teilen...
Es ist uns eine Herzensangelegenheit!
http://chn.ge/2IO0OmM

Den Link kannst du in den Browser kopieren, sollte gehen, wäre toll!

7

Das klingt wirklich schrecklich und tut mir unglaublich leid für dich! Ich wünsche dir alles Gute!

14

Ich habe unterschrieben, viel Erfolg!

weiteren Kommentar laden
2

Hi,
Unsere Freunde haben ein Adoptivkind aus dem Ausland, er ist seit er 12 Monate alt war bei Ihnen. Mittlerweile sind unsere Jungs fast 8 und seit der Krippe eng befreundet. Er ist kein "Problemkind". Genauso aufgeweckt lebhaft wie meiner. Sje haben ausserdem noch ein Pflegekind fast 3 Jahre alt, welcher seit 1 Jahr bei Ihnen lebt, er kam von Geburt an weg von seiner Mama, war dann zuerst bei ner anderen Pflegefamilie und jetzt bei meiner Freundin, auch er zeigt keine Auffälligkeiten. Und wird ebenso von uns allen geliebt.


Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und Glück bei eurer Adoption ❤

3

Kommt halt drauf an was man unter "Problemkind" versteht. Natürlich haben ado-kinder ihr eigenes Päckchen zu tragen. Bindungsabbruch, Trauma negative Einflüsse in der Schwangerschaft etc.pp.
Aber das bedeutet nicht, das mit nicht als Familie zusammen wachsen kann.

6

Das sehe ich genauso :-)

4

Hallo! Ich bin 25, habe ein eigenes Kind und denke so: wir haben auch einen Hund, jedoch können mein Mann und ich keine Hunde bekommen, deshalb haben wir ihn gekauft... Er ist auch nicht von uns...

Der Vergleich mag blöd sein, aber weißt du was ich mein?! Du liebst es einfach egal welche Ticks es hat, egal welche Krankheiten usw :) es ist deine/euers und auf dich /euch angewiesen.

Ich würde auf nichts negatives hören und mein Ding machen.

Es tut mir leid dass ihr keine Kinder bekommen könnt, andererseits kann sich eines Tages ein adoptivbaby\Kind auf tolle Eltern freuen. Ich würde auch am liebsten ein Baby adoptieren... Noch nicht jetzt aber in einpaar Jahren wieso nicht?! Ich finde es eine tolle Entscheidung 👌

Das Umfeld wird immer was zu meckern haben und wenn man ein eigenes Kind erwartet mit dem evtl. Auch was in der Ss nicht stimmt, dann kommt von jedem auch ein Rat der pos. Oder negativ ist.

Viel Erfolg auf eurem Weg!! :)

5

Danke für deine Antwort :-) Der Vergleich passt eigentlich sehr gut, denn wir haben auch einen Hund, mit 6 Jahren aus Rumänien "adoptiert", ist Angsthund mit etlichen Ticks, und ich liebe das Tier bis zum Mond und zurück :-)

Ich denke auch, dass es immer was zu meckern gibt. Es ist auch nicht so, dass wir unsere Entscheidung wegen so einer Aussage ändern werden, wir sind uns sicher, dass das der richtige Weg für uns ist. Mich würden einfach die Erfahrungen interessieren.

Ich bin gespannt wie es weiter geht, aber bisher läuft alles zum Glück reibungslos.

LG

8

Ach wie schön :) dann seid ihr ja schon bestens vorbereitet 🖒😏

Dann viel Erfolg euch & alles gute :)

9

Hallo!
Ich wurde adoptiert. Meine leiblichen Eltern waren drogenabhängig und es hätte sein können, dass ich dadurch irgendwelche „Schäden“ gehabt hätte, war aber nicht so.
Wenn du selber schwanger bist, achtest du ja im Idealfall darauf, dich gesund zu ernähren, kein Alkohol zu trinken und natürlich auch keine Drogen zu nehmen.
Wenn du adoptierst, weißt du nicht, was du bekommst...es sei denn, du hast es vorher gesagt, dass das nicht in Frage kommt.
Meinen Adoptiveltern war das egal.

10

ich bin zwar keine adoptiv- sondern pflegemama aber ich möchte dir dennoch antworten.

wenn ihr diesen weg geht braucht ihr vor allem ein dickes fell. blöde kommentare wirds immer geben.
oder das andere extrem: meine kinder werden immer so gelobt und einige sind so überkandidelt freundlich, dass es mir in den ohren weh tut. vermutlich "muss" man über die ARMEN pflegekinder was tolles sagen ..... :D
naja ich höre mittlerweile drüber weg, dickes fell eben :)

dass diese kinder problemkinder sind, kann muss aber nicht sein. es muss einem klar sein, dass vermutlich keine "doktoren" ihr kind abgeben, sondern eltern anderen bildungsstandes. dass soll jetzt nicht blöd oder diskriminierend rüberkommen. aber man muss sich auch drauf einstellen, was diese kinder genetisch mitbringen KÖNNEN.

ich liebe meine kinder abgöttisch! aber ich weiß auch, dass sie zb niemals die realschule oder das gymnasium besuchen werden. sie sind nicht dumm!!! aber sie haben ihre grenzen.

wenn du dir dessen bewußt bist und das wirst du auch in den seminaren lernen, dann ist doch alles gut.

und eins noch, einige sind auch vielleicht einfach eifersüchtig, warum auch immer und reden dass dann mies....

ich wünsche euch alles gute!!

12

Ich möchte Deinen Beitrag noch hinzufügen, dass es eben nicht nur um genetische Veranlagung geht.

Man muss einfach auch davon ausgehen, dass im Unterschied zu einer leiblichen Mutter, die ihr Wunschkind im Bauch trägt und sich um sich und die Gesundheit des Kindes kümmert ( gesunde Ernährung, kein Nikotin kein Alkohol), der Fall bei einer Mutter, die ungewollt schwanger wird etwas anders liegen kann.
Sie lebt unter Umständen ihr Leben so weiter, als wäre sie nicht schwanger, trinkt vielleicht Alkohol oder raucht. Unter Umständen versucht sie die Schwangerschaft zu verheimlichen und auch dem Umfeld durch das weiterleben wie zu zeigen dass alles so ist wie bisher. Doch das kann eben später Auswirkungen auf das Leben des Kindes haben.
Aber wie gesagt das kann sein, muss aber nicht.

13

ja natürlich, das kommt noch hinzu, da hast du recht!

11

Ein adoptiv/Pflegekind hat immer ein gewisses Päckchen, auch wenn es ganz jung in die Familie kommt denn es ist nunmal im Bauch einer anderen Frau heran gewachsen, hat ihre Stimme gehört, sie gespürt, es war vertraut!... und letztlich wurde ihr /sein " ur vertrauen" erschüttert!

Dann macht es sicher noch etwas aus ob die mutter geraucht / getrunken oder sonst was in der Schwangerschaft gemacht hat. Gerade Alkohol kann ja verherende Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben. Alles kann, nichts muss!

Dennoch finde ich es falsch bei jedem bißchen hellhörig zu werden, diese und jene Therapie anzuschieben und immer zu denken "Status adoptivkind" alles liegt daran!
Viele leibliche Kinder sind auch schwierig und anstrengend. Das vergessen viele offenbar.
Selbstverständlich kann ein adoptiv/Pflegekind ein völlig normales kind sein!!!

15

Hallo,

ich als Adoptivkind (mittlerweile 33) war auch kein Problemkind, ganz im Gegenteil. Ruhig und zurück haltend.....habe Abitur und studiert....und das obwohl meine leibliche Mutter wohl eher eine Frau mit vielen Problemen war....die auch vererbt werden können wenn du verstehst....

ich selbst würde aber niemals adoptieren- es funktioniert meines Erachtens nach nicht, zwei wildfremde Parteien aufeinander zu hetzen die augenscheinlich eine Wn Win Situation daraus machen zu wollen. Eine Adoptivmutter ist nicht das Gleiche wie eine leibliche Mutter und sie fühlt auch niemals wie eine.

Alles alles Gute

16

Hey, danke für deine Antwort.
Mich interessiert der Blickwinkel von Adoptivkindern auf die Thematik sehr!
Wenn ich fragen darf: wie ist denn das Verhältnis zu deinen Adoptiveltern heute, wenn du sagst es funktioniert nicht?
Woher weißt du dass eine Adoptivmutter nie fühlen wird wie eine leibliche Mutter?

LG! :-)

19

Hallo,

das Verhältnis ist relativ gut trotz massiver Diskrepanzen in der Vergangenheit. (Die vermutlich auch niemals aus der Welt geschafft werden können, ich habe einfach meinen Umgang damit gefunden).

Ich weiß es, weil ich es merke, da ich selbst Mutter bin. Ich wollte mir nie anmaßen zu wissen wie sie fühlt, denn ich kann ja nicht beurteilen wie eine Adoptivmutter fühlt, da ich ja keine bin.


Aber ich merke einfach wie sie sich in der Vergangenheit verhalten hat und vieles spricht dafür, dass sie oft gehandelt oder eben nicht gehandelt hat wie eine Mutter gehandelt hätte oder handeln würde. Man merkt einfach, dass der Strang fehlt.

Und auch so, ich könnte niemals ein angenommenes Kind so lieben wie mein Eigenes, dazu fehlt ganz klar die gemeinsame körperliche Vergangenheit, das Erleben ab Zeitpunkt 0.

Für konkrete Beispiele aus der Beziehung zu meiner "Mutter" oder wenn du mehr wissen willst auch sehr gerne über privaten Kontakt.

Lg und schönen Tag#klee
dingens

weitere Kommentare laden
18

Meine Tante hat Zwillinge adoptiert, beide studieren inzwischen, meine sehr gute Freundin ist adoptiert und hat nicht mal in der Pubertät Probleme gemacht ( außer heimlich rauchen 😜),...
Die meisten Jugenämter spielen mit offenen Karten wenn „Problemkinder“ zu vermitteln sind, bei bekannten Alkohol oder Drogenmissbrauch der leiblichen Mutter..

20

Sollten sie auch.....