Ich brauche euren Rat, will es aber nicht zu lang machen.
Ich beschäftige mich schon länger damit ein Pflegekind in Dauerpflege aufzunehmen.
Mein Mann wünscht sich noch ein Kind. Wir haben 2 aber Pflege lehnt er ab. Er sagt aber nicht wieso 🤔 nun habe ich das Thema ruhen lassen und versucht damit abzuschließen.
Da erzählt mir meine Mutter, die Gebärdensprachdolmetscherin ist, letzte Woche von einem Auftrag über das JA. Einer Bereitschaftspflegemutter mit ihrem Neuzugang helfen.
EMMA! 18 Monate gehörlos und wahrscheinlich auch leicht geistig behindert. Diagnostik läuft schleppend. JA bewegt sich einfach nicht.
Seitdem ich von Emma weiß, kann ich nicht aufhören an sie zu denken. Mein Gefühl sagt mir, dass sie perfekt in unsere Familie passen würde. Meine Mutter könnte Emma und uns die Gebärdensprache lehren, sodass Emma endlich eine Stimme bekommt. Berührungsängste mit Behinderungen habe ich gar nicht. Ich würde versuchen Emma so gut es geht zu fördern. Auch die Mutter ist geistig behindert. Ich habe Erfahrungen damit und kann gut damit umgehen. Ich fühle mich dem absolut gewachsen.
Ich würde Emma so gerne kennenlernen und versuchen herauszufinden ob mein Gefühl mich hier betrügt.
Aber wie soll ich meinen Mann überzeugen?
Und dann ist da noch das Problem, dass unsere jüngste erst 2 Jahre alt ist. Dass heißt die Regel, dass ein PK 2 Jahre jünger als das Jüngste Kind sein muss, können wir nicht einhalten. Gibt es da eigentlich Ausnahmen? Wie gehe ich das am besten an?
Ich will nicht mehr herum sitzen und warten. Ich möchte Emma ein zu Hause geben.
Ist das utopisch?
Emma!
Ich glaube dir das Emma dich nicht loslässt. Aber wenn nicht beide dahinter stehen wird es schwierig, es kann bis zur Trennung führen. Ich würde ihn nicht überreden. Er kann es sich nicht vorstellen.
Das Problem ist, dass er sich noch gar nicht richtig damit beschäftigt hat. Vielleicht würden seine Bedenken vergehen wenn er weiß was es bedeutet ein Pflegekind aufzunehmen. Ich konnte es mir auch erst nicht vorstellen. Besonders die Angst, dass Kind wieder ziehen lassen zu müssen, hat mich abgeschreckt. Aber bei Emma ist die Chance dafür verschwindend gering, da ihre Mutter selber in einer Einrichtung lebt, weil sie Schwierigkeiten hat, sich selbst zu versorgen. Ich bin sicher, wenn man Emma und ihrer Mutter guten und regelmäßigen Kontakt ermöglicht, wäre für alle Beteiligten, auch uns, ein akzeptables miteinander möglich.
hallo.
man kann ja nicht einfach mal sagen DAS kind passt und DAS will ich.
iht seit sicherlich keine anerkannten Pflegeeltern? bei uns hat das etwa ein jahr gedauert.
das wichtigste ist zuetst das beide partner sich das uneingeschränkt vorstellen kann. dann informiert man sich beim Jugendamt, reicht sämtliche unterlagen ein (gesundheitszeugniss, lebensberichte, gehaltsnachweise....) besucht seminare, hausbesuch und irgendwann seit ihr Pflegeeltern und man "sucht" ein kind das in eure f
amilie als passend erscheint.
Also ich kenne zwei Familien, bei denen es nicht so gelaufen ist, wie du es beschreibst.
Dort gab es Kinder im Bekanntenkreis, die vernachlässigt wurden und aus ihren Familien genommen wurden und die "Bekannten" haben dann davon erfahren und sich bereit erklärt die Kinder aufzunehmen.
Natürlich erfolgte die Anerkennung vom Jugendamt bevor die Kinder, bei Ihrer Pflegefamilie eingezogen sind. Aber das ging sehr schnell. Auch die Seminare wurden besucht, da waren die Kinder schon in der Familie.
Laut Jugendamt ist dies tatsächlich sogar sehr häufig so. Gerade wenn Oma und Opa, Onkel und Tante oder Cousin und Cousine Kinder aus dem Familienkreis oder eben auch Bekanntenkreis (zum Beispiel aus der Gemeinde) aufnehmen.
hallo.
ja bei kindern aus dem Bekanntenkreis ist das durchaus gängig. ansonsten, bei einem "fremden" kind habe ich das noch nie gehört.
Ich möchte dir wirklich nicht zu nah treten, auch wenn es vielleicht so rüber kommt. Dein Text ließt sich, als würdest du sehr naive an die Sache dann gehen. Wir haben uns über ein Jahr mit dem Thema beschäftigt.
In deiner Visitenkarten steht : Sternenkind 7 Monate, kann sein das du es noch nicht verarbeitet hast? Ich möchte dich auch nicht angreifen.
"In deiner Visitenkarten steht : Sternenkind 7 Monate, kann sein das du es noch nicht verarbeitet hast? Ich möchte dich auch nicht angreifen."
Hallo,
den Gedanken hatte ich auch. Überhaupt nicht böse gemeint, jedoch nahe liegend. Und absolut verständlich, jedoch für das ganze Thema leider nicht "förderlich".
Kein Problem. Ich kann verstehen, dass der Gedanke kommen kann. Ehrlich gesagt habe ich mich schon vor der stillen Geburt unseres Sohnes mit dem Thema beschäftigt. Wie gesagt, wir wünschen uns noch ein Kind in unserer Familie und haben uns schon alle damit verbundenen Fragen gestellt und auch beantwortet. Angefangen vom benötigten Platz, der Zeit, dem Geld, dem Nervenkostüm, Verständnis der Kinder für ein weiteres Geschwisterkind und natürlich auch der Möglichkeit, dass wir nicht mit einem gesunden Kind gesegnet wären. Unser Entschluss dazu steht felsenfest. Der einzige und natürlich nicht unerhebliche Unterschied wäre hier, dass es eben nicht das eigene Kind wäre. Für mich und auch meine Große 10 Jahre kein Problem soweit. Die Kleine kann ich natürlich schlecht fragen. Aber ich möchte hier noch einmal betonen: Eifersucht und Rivalität macht keinen Unterschied zwischen blutsverwandschaft oder nicht. Das Argumente zählt für mich einfach NULL
Für alle die es interessiert.
Mein Mann und ich haben das Thema nochmal lange besprochen. Er fürchtet nicht die Verantwortung oder den Aufwand, sondern er hat Angst, dass er das Kind weniger lieben würde als die Mädchen, weil es eben nicht sein eigenes ist.
Und daraus resultierend keine enge Bindung aufbauen zu können und das Mädchen damit zu verletzen. Dagegen kann ich natürlich nichts sagen. Ich kann natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen, ob ich keinen Unterschied fühlen würde. Aber ich weiß, dass ich meine Gefühle so gut steuern kann, dass dies in meinem Verhalten nicht erkennbar wäre.
Liebe Missmaja85,
Ich lese hier schon eine Weile mit. Ich bin Mama von 2 Pflegekindern. 31/2 und bald 5. Kinder in so kurzem Altersabstand zu haben ist glaube ich auch mit leiblichen Kindern anstrengend 😊. Da wird oft ein Vergleich gezogen. Das finde ich entspricht nicht der Tatsachen. Ich glaube es ist nicht eine Frage der Liebe oder des Wollens dass man den Kindern entgegen bringt, weil sonst würde man ja auf keinen Fall so eine Entscheidung treffen. Es ist viel mehr die Frage in wie weit ist das Kind bereit oder ist es ihm möglich mit einem in Beziehung zu gehen, eine Bindung aufzubauen. Dies ist im Gegenzatz zu leiblichen Kindern, harte Arbeit. Vielleicht schaft man es, vielleicht aber auch nicht. Man kann sie lieben, Verständnis aufbringen, Geduld haben, empathisch sein, letztendlich ist jedoch immer die Frage, was kann das Kind mir entgegen, mit all dem was es schon erlebt hat. Ich kann dir nur aus Erfahrung sagen, man kann noch so gut vorbereitet sein und sich vielem Bewusst sein, es wird anstrengender💕. Wir waren sehr gut vorbereitet und sind auch ganz und gar nicht naiv und wir wussten dass es nicht einfach ist, aber wie es wirklich ist, weiss man erst wenn man mitten drin ist im Alltagswahnsinn😉. Es ist eine wunderbare Aufgabe und ich möchte unsere beiden Herzkinder ❤️nicht missen, aber es ist die Herausforderungen meines Lebens. Ohne dass mein Mann 100%dahinter steht würde ich das nicht schaffen, er ist ein wahrer Anker in unserem Alltag❤️. Übrigens der Kleine hat eine Behinderungen und ist Entwicklungsverzögert. Wir haben das 1Jahr viel im Krankenhaus verbracht. Das anstrengende dabei ist auch dass man nichts alleine entscheiden darf, der gesetzlichene Vertreter hat immer das letzte Wort. Und die sind vielleicht nicht immer derselben Meinung wie ich. Leider 😏. Ich wünsche dir viel Kraft auf eurem Weg und hoffe ihr findet eine gemeinsame Entscheidung💕. Mein einziger Rat. Du brauchst deinen Mann zu 1000%im Boot. Sei lieb gegrüsst von einer Pflegemama die gerade 30 min Pause hat, weil die Therapeutin da ist🍀🍀☕
Bena
Hallo Bena. Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich glaube dir jedes Wort. Ich bin überzeugt, dass es eine kaum zu beschreibende Herausforderung ist, ein Pflegekind groß zu ziehen. Noch mehr, wenn es sich um ein PK mit Behinderung handelt. Du hast meinen größten Respekt dafür.
Wie gesagt traue ich mir das zu und bin mir bewusst, dass noch so schön planen kann. Und es denn noch anders kommt. Aber wie gesagt ich akzeptiere hier dass mein Mann dazu nicht bereit ist und werde mit dem Thema abschließen
Mal ne andere Frage. Hat deine Mutter keine Schweigepflicht in dem Job?
Worüber genau soll sie denn schweigen? Eine Verkäuferin erzählt doch auch mal von einem besonderen Kunden oder eine Lehrerin erzählt von einem Schüler.
Darf sie aber nicht! Schon gar nicht mit echtem Vornamen und mit so genauen Details. Wenn das irgend jemand vom JA wüsste, wär sie ihren Job los. Und ein Lehrer wär ihn genauso los! Ein Verkäufer hat keine Schweigepflicht!
Überzeugen kannst du ihn gar nicht, er muss es selbst wirklich wollen. Und seine Bedenken kann ich nachvollziehen - wir beschäftigen uns ebenfalls gerade mit dem Thema und denken sehr viel über diese Frage nach. Ja, man kann hoffen, dass man das andere Kind irgendwann genauso liebt wie das leibliche, aber wissen kann man es nicht. Zumal man bei einem Pflegekind vielleicht auch eine gewisse Zurückhaltung hinsichtlich der Gefühle hat - es ist nicht adoptiert, wer weiß, was in fünf oder zehn Jahren ist.
Vielleicht hilft es dir, mit deinem Mann einen Deal auszumachen: Ihr besucht einmal gemeinsam so einen Infoabend des Jugendamtes, wo ihr seine Bedenken besprecht. Dann lässt du ihm etwas Zeit, um das alles zu verarbeiten und zu durchdenken, und dann akzeptierst du seine Entscheidung. Auch wenn es bitter ist, seinen Traum loszulassen - da geht der Ehemann vor
Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Adoption oder Pflege, zu diesem Themenbereich hast du ja schon ganz viele Antworten von Leuten bekommen, die sich damit auskennen.
Aber ich finde es insgesamt ziemlich befremdlich, sich so sehr auf ein fremdes Kind zu fixieren, das du weder jemals gesehen hast, und für das es offenbar auch eine gute Versorgung gibt.
Ich glaube, bei Pflegeeltern sollte das Kind im Mittelpunkt stehen - bei dir habe ich ganz stark den Eindruck, dass es um dich und deine Wünsche geht.
Das Kind hat keine Pflegeeltern weil sich niemand findet der ihr ein zu Hause geben will. Sie ist in Bereitschaftspflege. Das hatte ich aber auch geschrieben.
Und ich fixiere mich nicht auf dieses Kind. Ich habe von ihm erfahren und ich bin der Meinung, dass es aufgrund des familiären Umfeldes, gut bei uns aufgehoben wäre. Und ja du hast recht, es geht hier um meinen Wunsch. Meinen Wunsch die sind Kind dass bisher keine passende Familie gefunden hat und sie voraussichtlich auch nicht so bald finden wird ein Zuhause zu geben. Bei meinem Wunsch steht das Mädchen im Mittelpunkt, weil ich etwas zu geben habe und dieses Mädchen ganz offensichtlich etwas braucht . Also wenn dass nicht die Basis für eine Pflegschaft ist was denn bitte dann?
Also ich bin wirklich überrascht und frustriert, dass hier Hilfesuchenden potenziellen Pflegeeltern oder die die es vielleicht mal werden wollen die ganze Sache so madig gemacht wird. Wollt ihr alle nicht dass diese Kinder ein Zuhause bekommen? Vertraut ihr den Jugendämtern nicht diejenigen auszufiltern die vielleicht aufgrund falscher Motive sich dazu entschließen ein Pflegekind aufzunehmen? Was genau ist das Problem, dass ich hier so stark kritisiert werde?
Die meisten die hier geantwortet haben sind Pflegeeltern, die einfach wissen was dahinter steht ein Kind aufzunehmen. Die Gefahr daß es zu einem Abbruch kommt oder die Beziehung daran scheitert ist einfach sehr groß wenn gewissen Punkte nicht genügend berücksichtigt werden. Dazu gehört das beide absolut dahinter stehen und es einen natürlichen/größeren Altersabstand zum Geschwisterkind gibt. Auszug aus unserer Anfangsphase: extreme Verlustängste, konnte keine 3 Meter vom Kind weg, nachts alle 2 Std schreiend aufgewacht, enorme Wutausbrüche mit aggressiven Verhalten, enorme Gier nach Aufmerksamkeit, Übertragung etc.pp. ich konnte weder in Ruhe aufs Klo noch duschen gehen, habe oft tagelang das Essen vergessen. Weil er mich immer und ständig forderte. Dazu le die am Kind gezogen haben, Termine, Jugendamt, alles mit dritten abklären zu müssen. Da wäre ehrlich gesagt kein Platz für ein weiters Kind gewesen und auch die Beziehung zu meinem Partner stand auf null. Wenn er nicht dahinter gestanden hätte...
Ich bin gerade zufällig auf deinen Post gestoßen und wollte dir nur sagen, dass ich deine Einstellung und auch den Mut der dazu gehört sich so etwas überhaupt zuzutrauen, insbesondere noch mit einem gehandicapten Kind, bewundernswert finde.
Menschen mit Handicaps haben es z.T. ohnehin schon schwer in unserer Gesellschaft und werden leider öfters abgeschrieben und das ist wirklich traurig. Mein Neffe ist selbst stark behindert und erfordert eine Menge Aufmerksamkeit - dennoch zieht meine Schwester ihn zuhause groß und er ist einfach ein so toller Junge und ein nicht zu missen wollender Teil unserer Familie, der uns komplett macht.
Ich kenne mich zwar weder mit Pflegschaften noch Adoption aus und kann auch nicht beurteilen, ob die Sorgen und Zweifel deines Mannes durch offene Gespräche ausgeräumt werden können aber den Eindruck, dass du naiv und blauäugig schreibst und an die Sache herangehst, habe ich nicht.
Ich würde an deiner Stelle zunächst ganz offen das Gespräch zu deinem Mann suchen und wenn ihr diesbezüglich an einem Strang ziehen könnt, würde ich mal einen Termin beim JA machen um mich konkret darüber zu informieren.
Vielen Dank für deine Nachricht. Ich werde das Thema erst noch einmal ruhen lassen. Er weiß, dass es mich bewegt und beschäftigt. Ich habe ihm ein paar Vorschläge gemacht, was man machen könnte, so rein informativ. Wenn er sich bereit fühlt, wird er das Thema wieder aufgreifen. Und ich muss mich in Geduld üben
Das ist auf jeden Fall der richtige Weg, denn bereit sein müsst ihr dazu auf jeden Fall beide.
Wünsche euch aber alles Gute!