Wir sind eigentlich die Pflegeleltern aus dem Bilderbuch...wenn da nicht unser Arbeit wäre.
Mein Mann arbeitet zu 100% im Homeoffice, ich zu 50%, die anderen 50% außer Haus. Wir sind sehr flexibel vom Job her, unser Pflegekind müsste aber definitiv bis 14 Uhr regulär in die Kita oder Schule evtl. auch bis 16 Uhr solange es sich noch nicht selbst beschäftigen kann (also 11:30 nach Haus kommen wäre kein Problem, wenn es sich neben meinen Mann an den Tisch setzen kann und Hausaufgaben machen. Es wäre theoretisch auch bei Krankheit etc. Immer jemand da. Es wäre auch kein Problem, für Therapien oder so vormittags später anzufangen oder so, ich könnte es auch bestimmt 1-3x/Woche ab 12 Uhr "bespaßen", zu Therapien etc., aber eben nicht jeden Tag. Stunden reduzieren ginge bei beiden relativ flexibel, wollen wir aber nicht wenn irgendwie möglich.
Ist die Arbeit Ausschlusskriterium, wenn sonst alles perfekt ist? Wir würden uns für ein Kind zwischen 3 und 14 bewerben.
Beide Vollzeit arbeiten Ausschlusskriterium?
Achso: Unser Sohn ist 3. Müssen wir dann noch warten, bis er 5 ist, um ein 3-jähriges aufzunehmen, oder wäre es evtl. Auch möglich einen 8-jährigen aufnehmen wenn unser Sohn eben erst 3 oder 4 ist?
Hallo,
gerade bei einem so jungen leiblichen Kind wäre es kontraproduktiv, ein (etwas) älteres Pflegekind in eine Familie zu vermitteln.
Erfahrungsgemäß wäre es perspektivisch schwer bis unmöglich, beiden Kindern eine adäquate Entwicklung zu ermöglichen/beiden gerecht zu werden.
Die Jugendämter/Pflegekinder-Dienste setzen nicht ohne Grund voraus, dass das aufzunehmende Kind einige Jahre jünger ist als das (jüngste) leibliche- und davon abgesehen auch, dass ein Elternteil zunächst für eine ganze Weile nicht berufstätig ist- bzw. nicht in dem von Dir beschriebenen Umfang.
Es ist etwas VÖLLIG Anderes, im beruflichen Kontext mit Pflegekindern zu arbeiten, als sein Leben "rund um die Uhr", 365 Tage im Jahr, mit einem Kind mit entsprechender Biografie zu teilen. Dass Ihr beide dermaßen an Euren Jobs im gewohnten Umfang "festhalten" wollt, solltet Ihr dringend überdenken! Ein Pflegekind ist nicht in der Lage, sich Eurem Alltag anzupassen in der Form, es wird nicht den größten Teil des Tages "einfach so mitlaufen". "Umgekehrt" könnte "ein Schuh daraus werden".
Viele Grüße,
Kathrin
Hallo, in unserer Stadt wird auch gefordert, dass einer von beiden für ein Jahr Elternzeit nimmt und das Kind in dieser Zeit nicht fremdbetreut wird.
Liebe Grüße
das wird sehr schwierig, die kinder haben meistens einen sehr hohen betreuungsbedarf, dann gibt es eventuell noch treffen mit den leiblichen eltern, für die man flexibel sein müsste und termine im jugendamt.
zumindest für die ersten 1-2 jahre müsste jemand in elternzeit gehen
Im März ist unsere keine Maus zu uns gezogen. Das Jugendamt hat gleich beim ersten Gespräch gesagt, dass die Kleine erst mit drei in die Fremdbetreuung darf/soll.
Zum Glück gab es schon diplomatische Antworten. Dann spreche ich mal ohne Weichspüler, pro Kind.
Oh, wow. Das ist ja ein trauriges Beispiel dafür, wie man zwar "jahrelang" in dem Bereich beruflich Erfahrungen hat sammeln können, und doch nicht alle Facetten begriffen hat. 🤷♀️
Da sehe ich auch keine "Bilderbuchkriterien" erfüllt. Satt und sauber ist das BASISPROGRAMM. Der Rest klingt nach vorprogrammierter Bindungsstörung. Ein traumatisiertes Kind, das weiter funktionieren muss, hat keine Chance auf Heilung. Was diese Kinder alle brauchen ist unter anderem ZEIT und VERLÄSSLICHKEIT. Das AUSHALTEN von Traumareaktionen. Da ist oft nichts mit funktionier du mal und lauf nebenher mit. Ist doch kein Hund. Noch dazu in der genannten Altersgruppe.
Bitte seht von diesem Vorhaben ab.
Ich bin offen für viele Konzepte und Lebensentwürfe, aber das ist das unreflektierteste, was ich seit wirklich langer Zeit im Kontext "Pflegekind ja/nein" habe lesen müssen.
Ihr könnt bestimmt in einem anderen Bereich viel Gutes tun und euch entsprechend eures Zeitplans engagieren.
Tut mir leid, wenn ich euch da nicht nach dem Mund rede. Ich kann aber zumindest für alle Ämter und Träger, mit denen ich zu tun habe, sagen, dass diese Haltung ein Auschlusskriterium ist.
Hallo,
das ist toll geschrieben und entspricht zu 100% den Tatsachen!
Viele Grüße,
Kathrin