Hallo,
Ich bin verzweifelt. Ich habe eine 2 jährige Tochter und ich liebe sie wirklich von ganzem Herzen, aber ich habe keine Kraft mehr. Ich weine sogut wie jeden Abend, ich bin nurnoch genervt von ihr und kann mich nicht vernünftig um sie kümmern. Ich quäle mich durch jeden Tag, ich versuche es wirklich doch meine Kraft schwindet von Tag zu Tag immer mehr.
Ich wohne noch bei meinen Eltern und diese helfen mir auch, doch das macht das alles nicht besser. Ich habe immer das Gefühl, dass sie ohne mich besser dran wäre. Ihr Vater holt sie alle 2 Wochen, ansonsten ist er nicht für sie da.
Egal wie viel Auszeit ich kriege, es ist nie genug. Ich fühle mich wie eine versagerin. Mir geht es nur dann wirklich gut, wenn ich weg von zuhause bin und meine Tochter bei meinen Eltern oder bei ihrem Vater ist. Sobald ich wieder zuhause bin könnte ich wieder nur weinen.
Nun bin ich an dem Punkt angelangt an dem ich darüber nachdenke sie zu einer Pflege Familie zu bringen. Meine Familie würde mich dafür hassen und ich wäre hier wohl nicht mehr willkommen, das weiß ich genau. Und trotzdem fällt mir kein anderer Ausweg mehr ein... Ich fühle mich wie die grauenhafteste Mutter der Welt.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Sollte ich sien Pflege geben? Was denkt ihr?
Liebe Grüße
AnonymerAngsthase
Soll ich sie in Pflege geben?
Hallo,
Du schreibst, dass Du Deine Tochter "von ganzem Herzen" liebst. Das ist großartig und so viel wert!!
Ohne Dich zu kennen, kann ich mir gut vorstellen, dass Du ihr wirklich eine gute Mutter bist und das mit Unterstützung durch Deine Eltern super hinbekommst .
Dennoch geht es Dir zurzeit nicht gut und auch als Mama hast Du ein Recht darauf, dass sich das ganz bald wieder ändert. Du solltest einerseits mit Deinen Eltern über Deine aktuelle Gefühlslage sprechen, vielleicht können sie Dich vorübergehend etwas mehr entlasten mit Deiner Tochter? Außerdem solltest Du dringend einen Termin bei Deinem Hausarzt vereinbaren, um Deine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Es kommt öfter vor als man denkt, dass da etwas im Ungleichgewicht ist (Schilddrüse o.ä.) und man deshalb niedergeschlagen, reizbar oder frustriert ist. Mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin gemeinsam kannst Du dann ggf. weiter schauen, ob es sinnvoll/erforderlich ist, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eine weitere/zusätzliche Anlaufstelle ist tatsächlich Euer örtliches/städtisches Jugendamt. Es gibt auch dort Hilfe und Unterstützung, die Dir/Euch in Deiner Situation zusteht. Z.B. in Form so genannter sozialpädagogischer Familienhilfe oder/und auch durch Kindertagespflege (= Tagesmutter/-vater), falls Deine Tochter bisher noch nicht in den Kindergarten- oder eben zur Tagesmutter- geht.
Vielleicht kann auch der Vater Deiner Tochter zusätzlich mehr mit "ins Boot geholt" werden, je nachdem, wie gut Ihr noch miteinander kommunizieren könnt? Möglicher Weise kann er die Kleine vorübergehend ein weiteres (drittes) Wochenende im Monat betreuen, bis es Dir wieder besser geht? Oder zumindest in den Wochen "dazwischen" mal für einen Tag?
Deine Tochter in eine Pflegefamilie zu geben, halte ich- auch vorübergehend- für keine geeignete Lösung. Für sie würde das Bindungs-Abbrüche bedeuten, die durchaus traumatisch wirken könnten. Und nach dem, wie Du schreibst, wärst Du damit selbst auch nicht glücklich und es würde Dir dadurch nicht besser gehen.
Also:
- aktuell mehr Entlastung (=Freiräume für Dich) schaffen. Du bist auch eine gute Mutter, wenn Du Dich zwar zeitlich weniger, dafür aber weiterhin liebevoll um Dein kleines Mädchen kümmerst.
- Termin beim Hausarzt vereinbaren, "durchchecken" lassen, emotionales Befinden schildern
- therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen sowie auch
- Jugendhilfe (= Familienhilfe) beantragen. Das ist quasi eine Dienstleistung, die Dir wie gesagt zusteht.
Letztlich ist es zurzeit auch durch die Pandemie schwierig, optimistisch nach vorn zu schauen. So viele Sachen, die sich positiv auf das eigene Befinden auswirken, sind aktuell nicht möglich (Spielgruppe, Tierpark, Schwimmbad, Café-Besuch oder Party mit Freundinnen, Stadtbummel, Kino, ...), das macht sicherlich zusätzlich miese Laune. Aber: bald kommt der Frühling und dann werden sicherlich nach und nach auch diese Dinge wieder, wenn auch noch eingeschränkt, möglich sein .
Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter ?!
Alles Gute für Euch zwei & liebe Grüße!
Lass dir doch helfen? Im Moment scheinst du sehr überfordert zu sein. Kann das auch daran liegen das du auch im Moment nur eingeschränkt was unternehmen kannst? Ansonsten kann man dir sicher bei der Familie hilfe oder etc helfen dich beraten und dir aufzeigen welche Unterstützung es gibt.
Dein Kind ist sicher nicht besser ohne dich dran denn es hat eine Liebende Mutter und tolle Großeltern mit denen es groß werden kann. Der Vater ist ja auch noch da, wenn auch nicht immer.
Du scheinst selber noch sehr jung zu sein und denkst was im Leben zu verpassen. Es ist nicht leicht aber du hast eine Familie die dich hautnah unterstützt und bestimmt ermöglichen sie dir eine Ausbildung zu machen, zu arbeiten oder vielleicht auch zu studieren.
Wie gesagt solltest du dich auf jeden Fall beraten lassen und sei ehrlich zu deinen Eltern wie du dich fühlst. Sie werden dir sicher auch beiseite stehen.
Dein Kind ist 2 Jahre alt. Und es hat eine Familie, die es anscheinend liebt und versorgt. Oma, Opa und auch der Papa sind Bezugspersonen.
Wenn ich an meine Kinder denke als sie 2 Jahre alt waren bzw. eines noch ist, wäre für diese absolut die Welt zusammengebrochen, wenn ihre Bezugspersonen allesamt plötzlich weg gewesen wären.
Suche dir professionelle Hilfe, um aus deiner Depression herauszukommen und bespreche dein Problem mit deiner Familie. Aber nimm dem Kind nicht alles weg, indem du es im Pflege gibst.
Es gibt beim Jugendamt die Möglichkeit eine ambulante Familienhilfe zu bekommen. Die kannst Du regelmäßig treffen und über deine Schwierigkeiten sprechen. Und Bekommst Unterstützung von ihr. Vielleicht ist das eine Idee? Vor Problemen Weglaufen ist keine gute Lösung. Alles Gute!
Hast ja bezüglich "sich Hilfe holen" viele Tipps bekommen, mach das. Ein Kind in eine Pflegefamilie zugeben ist nicht immer die richtige Lösung., es gibt viele "schwarze Schafe"
Hey wie geht es dir inzwischen.
Ich hatte einige Kinder im Kindergarten oder Krippe die bei den Großeltern aufgewachsen sind. Bevor du sie zu fremenden gibst und ihr damit alle Bezugspersonen nimmst wäre das vielleicht eine Lösung. wobei ich in erster Linie natürlich auch an den Vater denke. Kann sich nicht der um sein Kind kümmern. So ist es sicher auch leichter nach einer Therapie wieder eine Beziehung zu deinem Kind aufzubauen. Ich wünsche euch alles gute
Liebe Grüße
Wenn du mich fragst, klingst du ziemlich „kurreif“. Ich würde an deiner Stelle eine reine Mütterkur OHNE KIND beantragen. So kannst du Kräfte tanken und dir über deine Gefühle im Klaren werden. Du kannst dich dort auch in jeder Richtung beraten lassen.