Hallo,
eine kurze Zusammenfassung von dem Chaos der letzten Zeit, für die, die meine Beiträge nicht verfolgt haben:
Meine (inzwischen) Ex-Partnerin hat zwei Kinder (8+10) von unterschiedlichen Vätern. Nach wiederkehrenden Diskussionen ums Geld (sie hatte nie welches, lag mir auf der Tasche) stand jetzt der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Ihre Ausbildung ist sie nicht angetreten.
Ich bin dann erstmal ins Hotel gegangen, habe ihr die Kündigung für den Aufenthalt in meinem Haus zustellen lassen.
Gestern ist sie verschwunden, hat die Kinder aber vorm TV zurück gelassen, dafür meinen geerbten Schmuck mitgenommen… Die Große rief mich nach zwei Disney-Filmen an.
Ich natürlich gleich hin.
Wir waren jetzt beim Jugendamt. Die Kinder sind formell erstmal in Obhut genommen. Der Vater der Kleinen hatte kein Interesse sie aufzunehmen, der Vater der Großen konnte nicht erreicht werden.
Ich freue mich sehr, dass die beiden erstmal bei mir bleiben dürfen.
Nun wäre lt. JA der weitere Ablauf so, dass das Familiengericht die Inobhutnahme bestätigt. Dann würde ich als Pflegemutter eingesetzt. Sofern ich mich eigne. Da aber Bezugsperson und wir beim JA durch Umgangsdiskussionen eh bekannt ist, sei das eher kein Problem.
In zwei Wochen startet ein Kurs für Pflegeeltern, den soll ich mitmachen. Dazu brauchen sie Führungszeugnis und ein ärztliches Attest.
Über diesem Prozess schwebt jederzeit die Möglichkeit, dass die Ex wieder auftaucht. Ich bin instruiert dann direkt beim JA anzurufen (habe eine spezielle Nummer bekommen). Ebenso haben die Schulen Infos bekommen.
Ist jemand ähnlich unerwartet Pflegemutter geworden? Ich bin etwas überfordert gerade mit der Gesamtsituation.
Pflegemutter werden - Ablauf
Hallo Kassiopeia,
ich kann nicht aus persönlicher Erfahrung sprechen.
Dennoch will ich dir ein paar Worte da lassen. Denn: Soweit, wie du das erzählst und es aus der Ferne zu überblicken ist, läuft alles richtig.
Toll, dass das Jugendamt die Kinder bei dir in Obhut nimmt, sodass sie nicht getrennt werden und in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.
Dass jetzt ad hoc das Pflegeelternprozedere startet ist natürlich erst einmal zu verkraften. Aber auch das ist völlig korrekt auf lange Sicht.
Natürlich ist noch nicht klar, was auf lange Sicht wird. Da sind noch einige Dinge zu klären. Kommt die leibliche Mutter zurück, wie verhalten sich die Väter? Sind da andere Verwandte, wie Großeltern, die die Kinder aufnehmen möchten?
So lange du aber mitspielst, es dein Wunsch ist, auch langfristig für die Kinder zu sorgen, dann läuft es wirklich gut.
Dass der Kurs so zeitnah startet ist ein Glücksfall. Bewerber warten manchmal ein Jahr, ehe der nächste los geht. Am besten ganz zeitnah das erweiterte Führungszeugnis beantragen. Dauert ja auch ein wenig, bis das da ist. Das ist so das absolute Minimum.
Persönlich klingt das alles nach Umbruch und Chaos und "Oh, mein Gott, wie sind wir in diese Situation geraten!". Also anstrengend und beunruhigend. Aber dafür, dass alles so schlimm ist, geht ihr den besten Weg.
Ich wünsche viel Erfolg!
Grüße
Marguerite
Danke für deine Rückmeldung. Ja, in der Tat, keiner weiß wie es weitergeht. Das wird die Zeit zeigen.
Die Väter sind sich bislang einig, dass sie kein Interesse haben die Mädels aufzunehmen, zu den Großeltern besteht weder Bindung, noch Kontakt. Daher schließt das Jugendamt diese bereits aus.
Ich schüttele intensiv den Kopf… Auch wenn es für die Kids wahrscheinlich gut ist, dass von der Seite kein Drama zu erwarten ist.
Ich war bereits heute früh im Bürgerbüro wegen dem Führungszeugnis, ist also erledigt.
Ja, das mit Kurs ist echt Glück. Aufgrund der Situation werde ich in den bestehenden Kurs direkt reingequetscht. „Eine geht noch“
Meine Familie hält mich übrigens für völlig bescheuert, dass die Kinder hier bleiben. Aber das ist mir auch egal.
Ich hab in einem anderen Beitrag von dir gelesen und nun diesen gefunden. Unfassbar, dass die leibliche Mutter nicht aufgetaucht ist und ihre Kinder einfach vor den Fernseher gesetzt hat und den Schuh gemacht hat.
Eigentlich: Mal ganz ehrlich, kommt es mir so vor, als wenn dir an den Kindern viel mehr liegt als ihr und als wenn die Kinder dich bereits akzeptiert haben als jemanden, wo sie Halt finden können. Wahrscheinlich wäre es wirklich das Beste für die Kinder die Mutter gesteht sich ein, dass sie der Verantwortung nicht gewachsen ist und akzeptiert die Pflegschaft. Irgendwann wird sie wahrscheinlich schon wieder auftauchen, aber ihr Leben hat sie nicht im Griff.
Ich möchte dir nur folgendes sagen: Ich finde es sehr mutig, was du machst und möchte dich bestärken, da ich denke, dass Du eine Chance für diese Kinder bist. Auch wenn das sonst vielleicht niemand versteht. Ich hoffe, sie können bei dir bleiben und ihr findet einen Weg zusammen zum Glück.
Alles Gute für euch!
Dem schließe ich mich an! Alles Gute euch! Und ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem laufenden halten würdest.
Hallo,
Euer Jugendamt hat prima reagiert - und ich finde es toll, dass Du die Verantwortung übernehmen möchtest.
Da Du ja mit der LM auch eine Beziehung hattest ist Deine Abgrenzung zu ihr wichtig. Du übernimmst die Verantwortung für die Kinder, Entscheidungen zu Umgang usw. wird zukünftig in erster Linie das Jugendamt treffen. Auch wenn die LM wieder zurück kommt, an Eure Gefühle appeliert, weint, jammert ..... Hier zählt nur das Wohl der Kinder. Das finde ich in solchen Konstellationen immer schwierig.
Ich wünsche Euch allen viel Kraft und den Kindern hoffentlich ruhigeres Fahrwasser als in der letzten Zeit.
Liebe Grüße
Delenn